"IVF-Kinder sind doch nicht so gesund"

In diesem Ordner sollen Studien zur Reproduktionsmedizin gesammelt werden.
xara
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"IVF-Kinder sind doch nicht so gesund"

Beitrag von xara »

darf ich das hier posten?
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... gesundheit
Bin gestern darüber gestolpert und denke, das sollte man im Auge behalten. Vielleicht gibt es ja umfangreichere Studien dazu?
Mascha15
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Beitrag von Mascha15 »

Hallo Xara,
ich hatte den Artikel gestern schon mal ins Forum gestellt.
viewtopic.php?t=93340

Ich kannte zu dem Thema die Arbeiten von Urs Scherrer, von denen ich denke, dass sie zwar kleine Gruppen einschliessen, aber sehr gut gemacht sind. Ich persönlich kann mir gut vorstellen, dass da etwas dran ist. Er konnte auch Unterschiede zeigen, wenn die Kinder Vitamin C und E erhalten. Ich finde diese Forschung sehr, sehr gut und wichtig. Leider werden die Ergebnisse von der einen Seite genutzt im Sinne, des üblichen "Man sollte halt der Natur nicht reinfuschen" und von der anderen Seite ignoriert und klein geredet - zumindest meiner Meinung nach. Vielleicht könnten wir ein paar Fragen zu dem Thema sammeln und uns an die Forscher wenden?
LG Masche
xara
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Beitrag von xara »

oh, das hatte ich nicht gefunden. danke.
Ich les gleich mal rüber.
Dann könnt ihr bei Beitrag hier auch ggf. löschen.
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Liebe Mascha,

günstig wäre es sicher, wenn man die Original-Studie lesen könnte und nicht nur einen Zeitungsartikel darüber, der ja durch seine Formulierungen die Studienergebnisse verzerrt.

Ich denke, es wäre ja möglich, dass einige Wahrscheinlichkeiten für Krankheiten etwas erhöht sind. Wer aber keine Alternative hat, würde weiterhin mittels IVF und ICSI Kinder bekommen. Und wer eine Alternative hat, hat auch schon vorher diese Verfahren nicht genutzt.

Letztlich darf man nicht vergessen, dass jede Schwangerschaft das Risiko in sich trägt, dass das Kind mit kleineren oder größeren Handycaps auf die Welt kommt.

Schau mal hier, wie sich die Lebenserwartung im Lauf der Zeit erhöht hat: https://de.statista.com/statistik/daten ... eschlecht/

Das wurde möglich vorrangig durch Fortschritte in der Medizin. Wenn man jetzt irgendwann herausfinden würde, die mittlere Lebenserwartung unserer weiblichen Kinder wäre nicht 80, sondern nur 75 Jahre, dann wären wir damit wieder auf dem Niveau von 1975. Würde dich das davon abhalten, mittels IVF Mutter zu werden?
Liebe Grüße, Rebella
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Mascha15
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Beitrag von Mascha15 »

Liebe Rebella,
ich habe sämtliche Studien von Urs Scherrer gelesen im Original (bin Ärztin) und beschäftige mich auch mit dieser Thematik schon länger. Die Frage nach dem, ob ich ein Kind wegen erhöhter Risiken bekomme oder nicht stellt sich mir nicht (Sorry, aber das ist eben das Niveau des Zeit-Artikels, und wie ich Eingangs schrieb will ich das gar nicht thematisieren). Diese Risiken gibt es selbstverständlich auch, wenn ein Kind z.B, zu früh geboren wird. Aber diese Kinder werden weitergehend betreut und überwacht. Man argumentiert doch bei Frühchen auch nicht mehr so, dass es besser gewesen wäre, sie sterben zu lassen. Und ich finde auch mein Kind hat ein Recht auf bestmögliche medizinische Versorgung und wir sollten doch wirklich froh und dankbar sein, wenn sich Forscher und Ärzte endlich mit unseren Kindern beschäftigen, statt sich dem zu verweigern.
Wir haben hier im Forum sehr viele Frauen, die sich ein breites medizinisches Wissen angeeignet haben und ich habe daher diesen allgemeinen Artikel mal genommen, um mal rumzufragen, ob sich vielleicht noch der eine oder andere mit dieser Problematik beschäftigt.
Mascha
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Liebe Mascha,

vor dem Hintergrund der besten medizinischen Versorgung für unsere Kinder finde ich die Frage, die du aufwirfst, interessant. Bisher lese ich in diesem Zusammenhang immer nur abwertende Kommentare zur Reproduktionsmedizin ansich. Das ist das, was mir aufstößt.
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo mascha,

was für fragen an die forscher stellst du dir denn vor, die hier gesammelt werden könnten?
mir fällt da erstmal nichts ein.

es gibt die repro-medizin nun ja schon seit ettlichen jahrzehnten und ich denke, wenn es wirklich signifikante unterschiede gäbe, wären die mittlerweile ja wohl aufgefallen.
wobei das argument natürlich stimmt, dass wir eigentlich abwarten müssen, wie die gesundheit unserer kinder ist, wenn sie 80 sind.

du hast sicher recht, dass die frage, ob durch repro-medizin entstandene kinder kränker sind, ein ideologisch belastetes thema ist.
die einen bestärken die ergebnisse solcher untersuchungen in ihrer ablehnung der repromedizin.
wenn man sie jedoch in anspruch genommen hat, möchte man lieber nicht hören, dass die kinder eventuell gesundheitliche nachteile haben.
ebenfalls wollen die repromediziner selbst und die pharma-industrie, die ja auch gut daran verdient, nichts davon hören.

den in einem anderen thread eingestellten link auf den blog von dr. breitbach fand ich dennoch interessant.
es erscheint mir überzeugend, dass auch aspekte wie im schnitt ältere eltern usw. hinzukommen und berücksichtigt werden müssten.
wenn man diese aspekte hinzunimmt, ist der ggf. noch vorhandene unterschied so, dass ich persönlich damit leben kann.

solche studien sind eben immer schwierig, wenn es komplexe zusammenhänge gibt und nur ein teil davon betrachtet wird/werden kann.

und es ist eine individuelle risikoabwägung. bei zunehmendem alter steigt die wahrscheinlichkeit für trisonomien auch bei spontanen schwangerschaften. es gibt sicher frauen, die sich aufgrund dieses risikos und weil sie weder ein kind mit einer trisonomie austragen und aufziehen noch es abtreiben wollen, gegen die möglichkeit einer schwangerschaft entscheiden.
und andere nehmen das risiko in kauf...

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
sowahr
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Beitrag von sowahr »

Interessante Diskussion.
Dr. Breitbach gibt wie Mondschaf schon schrieb zu bedenken dass man nicht unbedingt rausfinden kann ob die Krankheit der Kinder jetzt wirklich durch die IVF oder durch eine "Erkrankung" der Eltern entstanden sein können.
Mondschaf hat geschrieben: wobei das argument natürlich stimmt, dass wir eigentlich abwarten müssen, wie die gesundheit unserer kinder ist, wenn sie 80 sind.
Was mich ein wenig veranlasst darüber nachzudenken in wie weit man durch Ernährung, Sport etc Erkrankungen ggf. entgegenwirken kann..


Edit: ein "nicht" gelöscht wg Grammatik ;)
Zuletzt geändert von sowahr am 14 Sep 2018 10:25, insgesamt 1-mal geändert.
Seit ca 2013 NFP (recht kurze zweite Zyklushälfte), 2016/2017 3x Clomifen (ohne Auslösen) + 3x IUI
leichte Endo, Verdacht auf PCO, latente (?) SD UF, Vit D Mangel, Faktor VIII über Norm, Jena Biopsie (11/17) negativ, AMH >5
1. IVF - Puregon (100IE): 8EZ, 5 befruchtet, DET (2Blastos), pos. biochem.
2. IVF - Abbruch nach PU
3. IVF - Pergoveris (125IE) + Predni 10mg&ASS100: 12EZ, 4 befruchtet, DET (frühe Blasto + Morula), neg
Befund RF: KIR AA, leicht erhöhte NK + Aktivität, HLA (25% DQA), Epitop C2 negativ, PAI heterozygot, neg. Cross Match
Überraschend schwanger auf natürl. Weg ("Glücksrezept"?: Behandlung langwieriger Pilz, Breitband-AB wg Blasenentzündung, ft4 >50% + ft3 >30%, Vit D in Norm, Prog nach ES, tlw. vegan/glutenfrei ("Immunologie-Ansatz"))
Kind 04/2019 soweit gesund geboren :) wir sind glücklich :))
Sarah_
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Beitrag von Sarah_ »

Hallo zusammen, es ist in der Tat ein großes Thema auch für uns wenn ich so etwas lese. Als ich den Text gelesen habe war ich schon etwas verängstigt.. auch wenn ich sonst nicht jemand bin der den ersten Text den er liest für bare Münze nimmt. Man hat selber ICSI Kinder und wünscht Ihnen gesundheitlich nur das beste. Vor allem fand ich es schockierend als ich las, dass Kinder von älteren Eltern eine höheres Krebsrisiko haben.. das habe ich wirklich jetzt zum ersten Mal gehört. Zu dieser Thematik muss es doch schon viele Studien und Ergebnisse geben, da dies auch viele natürlich gezeugte Kinder betrifft und nicht nur ivf Kinder.
Rebella hat schon recht mit der Aussage, dass man mit ivf Kindern oft auch gesundheitliche Probleme in Verbindung bringt. Ich kann jetzt aus Erfahrung sagen, dass man in der Schwangerschaft auch schon als krank bzw das Kind abgestempelt werden. Das fing schon beim Pränataldiognostiker an und ging weiter über Geburt, NachsorgeHebamme und Kinderarzt weiter. In der pränataldiagnostik wurden mein „hohes“ alter“, ICSI und Familiengeschichte miteinbezogen. Prompt kam auch ein schlechter Wert raus..und somit auch die Sorge für den Rest der Schwangerschaft. Als ich dann eine spontane Geburt wollte nach Status Kaiserschnitt beim ersten Kind hat man mich als quasi versntwortungslos abgestempelt. 3 Ärzte haben mir das so gesagt und sogar die Hebammen wurden mit einbezogen, da es ein ivf Kind war. Mein Mann und ich haben das nicht verstanden und nach dem Grund gefragt und keine richtige Antwort darauf bekommen. Als ich dann auch schon 12 Tage über den Et war, musste sofort ein KS her und das weiterhin ohne jegliche Indikation. Ich hatte dann das Glück nochmal eine andere Klinik und Arzt gefunden zu haben, der es als ganz normal ersah in meinem Alter und auch älter ein Kind nach Ks spontan zu bekommen. Auch ein übertragen gibt es erst ab der 42 ssw und dann ist es nicht unnormal bis zur 44 ssw auszutragen, jedoch bekommt fast jede Frau davor die Wehen und auch ohne Einleitung. Bei einer Indikation gebe es auch Natürlich einen Kaiserschnitt.. Ich hoffe ich habe nicht zu weit ausgeholt..
Lieben Gruss

Sarah

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GB:75,Kinderwunsch seit 2009
inaktive Hashimoto/ L-Thyroxin Einnahme
-2009 Elss.
-Sehr niedriger Amh und trotzdem immer genug Antralfolikel
-7 Ivf's/Icsi's- kein Erfolg
- Immunologische Blutuntersuchung bei Dr. Reichel-Fentz
-Partnerimmu., 3x Granocyte, 2x Intralipid, TCM haben nichts gebracht
-Ungünstige Kir-Konstellation, erhöhte Killerzellen, IgG Mangel
-DE: München: Antagonisten Protokoll mit 2x kurzen Einnistungen
-AT: langes Protokoll, keine Einnistung,
2014: Paleo Ernährungsumstellung
-TR: Brüksel Tüp Bebek BTB Klinik: 8. Icsi: 2014/09: 4 Monate Dhea, Q10, Vitamin D, Antagonisten Protokoll mit 10 Tage Estrefam vom 21. Zyklustag, Puregon, Picsi, Hatching, Co-Cultur, Doxycyclin, ab Punktion: Prednisolone, Estrefam, Clexane 40, Progesteron Depot, Ivig
Tipps:
- Dr. Beer Buch " is your body babyfriendly?"
- Agates Thread zum Thema Immunologie im fertilityfriends Uk Forum

TF+11 Blasto. Hcg 416, Progesteron 180
TF+13 Hcg 1400
Ssw6 Herzchen schlägt :-)
Ssw9.4wir sind schon 25 mm groß
Erstsemesterscreening top..endlich aufatmen :-) Sommer 15 Geburt unserer Tochter
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1. Kryo 2018-natürlicher Zyklus ohne Eisprungauslösen und ohne Cortison, sonst alles gleich wie beim letzten Transfer: TF+11 440 hcg, TF+13 1300 hcg


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xara
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Beitrag von xara »

sowahr hat geschrieben: Was mich ein wenig veranlasst darüber nachzudenken in wie weit man durch Ernährung, Sport etc Erkrankungen nicht ggf. entgegenwirken kann..
ja, das dachte ich auch.
Zumal sich mein IVF-Kind definitiv ungesünder ernährt als mein nicht-IVF-Kind.
Wobei ich da jetzt keinen kausalen Zusammenhang unterstellen würde, sondern es liegt eher daran, dass kleine Geschwister eben früher Zugang zu Süßigkeiten & Co haben.

Trotzdem könnten ja vielleicht die Kinderärzte bei den U-Untersuchungen eine etwas frühere Blutdruckmessung ins Programm aufnehmen, um das Ganze im Auge zu haben. Das wäre doch womöglich sinnvoll.
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