Samenspende

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo, "Alter Sack", Trudel und Taya,

danke erstmal für Eure Erklärungen. Ich habe mir die Links auch gleich mal angeschaut.

Ich möchte mal sagen, wie leid mir diese Familie tut. Die Geschwister sind nicht zusammen aufgewachsen. Daher müssen sie keine geschwisterlichen Gefühle haben. Ich finde das legitim. Und selbst wenn die Kinder jetzt wirklich behindert sind, ist das kein Grund, sie den Eltern weg zu nehmen und den Vater / die Eltern einzusperren. Das ist doch einfach nur ein Fall, wo sich die Eltern gemeinsam für Kinder entschieden haben, obwohl sie von ihrem erhöhten Risiko wußten. Genauso wie sich z.B. nicht verwandte Mukuviscidose Träger, die das wissen, für ein Kind entscheiden dürfen, muß es auch in diesem Fall erlaubt sein. Sie sind das Risiko eingegangen, haben jetzt ein behindertes Kind und müssen eben ihr Leben auf dieses Kind einstellen. Genauso wie die Träger anderer Erbkrankheiten, die ein behindertes Kind bekommen, weil sie sich gegen Abtreibung oder PID entscheiden. DEREN Kinder jedenfalls werden auch nicht als Opfer bezeichnet, ja, sogar ausdrücklich von der Gesellschaft und von den Behindertenverbänden gewollt. Da ist doch ein riesengroßer Widerspruch!

Und wie Ihr seht, Bild-Zeitung und Co. hämmern gleich voll in die Wunde der Familie. - Warum soll das Paar auseinander? Sollen die denen mal ihre Kinder wieder geben. Da haben die dann so viel zu tun, da werden sie dann von selbst verhüten.

Riesengroßes Unverständnis! Rebella
Liebe Grüße, Rebella
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Zwergerlfee
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Beitrag von Zwergerlfee »

Haben sie denn nicht schon genug Probleme, dass die Kinder behindert sind (sorry wusste ich nicht - habe nur eine nfernsehbeitrag gesehen davon war da nicht die Rede)...

Das Jugendamt gehört eigentich angezeigt, dass sie Kinder in so einem schweren fall (also behindert eigentlich) den Eltern entreissen und in Pflegefamilien stecken wo sie schon so rein gar nicht kommunizieren können, wobei das ja bei den Eltern nicht so das Problem ist - weil die Eltern ja schon auf gesten - augenzwinkern etc reagieren..

Werden wohl wieder so Problemkinder werden, noch dazu behinderte...aber der sozialstaat hat das ja nicht anders gewollt.

in dem sinne....

Susi
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Taya
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Beitrag von Taya »

Hallo Rebella und Susi,

pragmatisch gesehen ist Inzest verboten, weil sich dadurch eine Gesellschaft im Ernstfall völlig degenerieren kann. Die beispielsweise verminderte Leistung und Vitalität ist das eine aber im schlimmsten Fall kann sie letal wirken, d.h. der Träger dieser Erbinformation ist nicht lebensfähig. Das ist mit Sicherheit der Extremfall und die Wahrscheinlichkeit, dass es reine Inzuchtlinien in der menschlichen Fortflanzung gibt, ist M.E. nicht mehr so hoch. Doch auch andere Sachen sind per Gesetz verboten und damit strafbar, auch wenn sie nicht täglich auf der Tagesordnung stehen. Die Gesetze sind auch nicht heute und gestern gemacht und ihre Aktualität oft zu hinterfragen.

Noch mal zum besagten Geschwisterpaar. Das Problem der beiden lag laut Fernsehbericht nicht nur in der Bruder/Schwesterbeziehung. Sie waren wohl auch definitiv mit ihren behinderten Kindern überfordert. Es ist verständlich, wenn es denn wirklich so ist, dass das JA da eingreift. Wenn das Kindeswohl im Vordergrund steht, wünschen wir uns doch alle das Beste für das Kind. Es ist klar, dass dabei nicht allen gerecht wird.

Susi, dass JA bekommt immer die Prügel, entweder dafür, dass sie Kinder zu lange in der Familie belassen, bis sie zum Beispiel verhungert sind (wie bei uns in Brandenburg passiert) oder aber nach der Meinung Dritter unberechtigt aus den Familien herausgnommen werden. Ich denke, ein Urteil ist oft nur möglich, wenn man die Situation im Detail kennt.
LG
Taya
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Claudia,

wenn es denn so ist, dass das Paar mit den Kindern überfordert ist (Auch schon mit einem einzigen? Bei dem jüngsten Kind steht nach dem Bericht doch noch gar nicht fest, ob es auch behindert ist? Warum wurde ihnen nicht das jüngste Kind gelassen?), dann ist das ein anderer Tatbestand. Dann können die Kinder ALLEIN aus dem Grund in Pflegefamilien gegeben werden, aber nicht aus dem Grund des Inzests.

Undwie Du es oben schreibst, es besteht nicht die Gefahr, dass die Gesellschaft degeneriert, weil solche Fälle äußerst selten vorkommen. Es besteht daher keine Notwendigkeit eines solchen Gesetzes.

" Die Gesetze sind auch nicht heute und gestern gemacht und ihre Aktualität oft zu hinterfragen." - Ja, da muß allgemein mal gründlich aufgeräumt werden. Da gebe ich Dir Recht.
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Nachtrag: Vielleicht ist ja das Paar auch deshalb überfordert, weil der Vater weggesperrt wurde und die Mutter allein mit den Kindern ist?
Liebe Grüße, Rebella
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atonne
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Beitrag von atonne »

Hallo, bis vor nicht allzu langer Zeit waren auch homosexuelle Beziehungen verboten und homosexuelle Lehrer wurden entlassen wegen der "Gefahr der Verleitung zur Homosexualität".
Ich hoffe, es wird bald mit solchen Gesetzen aufgeräumt, denn ich stimme Rebella zu, wenn beide erwachsen und einverstanden sind, darf sich der Staat nicht einmischen. Aber wenn nur wenige betroffen sind, wird sich wohl erst einmal daran nichts ändern :(.
Auf jeden Fall ist die Aufregung nicht zu verstehen. Ich würde mich auch nicht von meinem Mann trennen (gerade wenn die beiden ja schon ein Kind hatten), bloß weil der Staat irgendwann mal sagt, man darf nicht mehr.

Gruss, Atonne

P.S. Ich kenne auch jemanden, der aus einer "Inzest-Beziehung" stammt (Vater und Mutter sind Cousin und Cousine). Leider auch mit Erbkrankheit, aber nicht so schlimm.

TESE im Februar 2005 (D) und August 2009 (D) und PESA (TR) im Juli 2012 erfolgreich
-- 1. Praxis (D)
2 ICSIs April/Mai 2005 und Juli 2005, 1 Kryo Dezember 2005, TF von insgesamt 4 Embryos - NEGATIV
-- 2. Praxis (D)
4 ICSIs Juli 2006, März 2007, September 2007 und November 2007, TF von insgesamt 8 Embryos - NEGATIV
-- 3. Praxis (D)
3 ICSIs Oktober 2008, März 2009 und September 2009, 1 ICSI ohne TF Juli 2009, 1 Kryo ohne TF Juli 2009, TF von insgesamt 7 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 4. Praxis (Ö)
2 ICSIs April/Mai 2010 und November 2010, 1 ICSI ohne TF Februar 2011, 3 vor PU abgebrochene ICSIs März 2010, September 2010 und August 2011, TF von insgesamt 3 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 5. Praxis (D)
4 ICSIs Dezember 2011, Februar 2012, April/Mai 2012 und Juli 2013, 1 vor PU abgebrochene ICSI April 2012, TF von ingesamt 5 Embryo - 2x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 6. und letzte Praxis (TR)
- 2 ICSIs Juli 2012 und Mai 2013, 1 ICSI ohne TF Dezember 2012, 2 vor PU abgebrochene ICSIs November 2012 und April 2013, TF von insgesamt 4 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV


Wir stellen uns auf einen langen Atem ein...

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Mit dem besten Hund der Welt für immer im Herzen - Du hast uns in schweren Zeiten begleitet und fehlst uns auf Schritt und Tritt :cry:!
XXX

Beitrag von XXX »

Hallo,


im Stern war auch schon ein Bericht über das Geschwisterpaar.

Da wurde auch angesprochen das es nicht nach zu vollziehen ist, ob die Kinder geistig behindert sind, weil ihre Eltern Geschwister sind oder weil auch schon die eltern nicht gerade geistige Überflieger sind.
Genauer gesagt, sie sind auch schon an der Grenze zur Behinderung, zumindest die Mutter.

Ob diese Eltern in der Lage gewesen wären, ihre Kinder zu versorgen, weiss man aber auch nicht, die Kinder wurden ja immer sehr schnell weggeholt.

Es gibt durchaus geistig behinderte Menschen die sich selber um ihre Kinder kümmern können, teilweise mit Unterstützung anderer, und das auch richtig gut. Es kommt natürlich auch immer auf die Behinderung an.


Im Heimatdorf meiner Eltern ist z.B. eine Familie die jede Menge Kinder hat, keine Ahnung wem welche gehören, sehen sich alle ziemlich ähnlich. Wir waren ja immer nur mal auf Besuch dort.
Ein teil hat gerade noch die Hauptschule geschafft, der grössere Teil war auf der Sonderschule.
Alle haben geheiratet, haben jede Menge Kinder die alle heiss und innig geliebt werden. Jugendamt war noch nie da oder auch nur nötig.
Und die ganze Familie ist eben auch immer so schön "grenzwertig" mit ihren geistigen Leistungen. Der eine gerade noch "normal" der nächste richtig "blöd".
Nachdem aber Inzest nie ein Thema war, verbietet auch keiner der Familie weiter Kinder in die Welt zu setzen, egal wie intelligent oder eben nicht intelligen es sein wird.



Viele Grüsse
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Zwergerlfee
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Beitrag von Zwergerlfee »

Ich denke trotzdem - dass es zu krass ist- dass jemand, wenn er eh schon genug gestraft ist mit zwei behinderten Kindern genau deswegen in den Knast gehen mmuss......



Es gibt genug Kinder wo der vater unbekannt ist... aber - bitte... wer sagt denn nicht das das Inzestkinder sind?? und wnen man unbekannt angibt hat man einen freibrief... oder wie??

Alles liebe
Susi
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Und solche Strafen zwingen dann ja auch die Leute, den Vater unbekannt zu belassen. Eine Situation, die wieder zu Verheimlichung und negativen Konsequenzen für das Kind führen kann.

Ich habe gerade aus der Reihe "Erfahrungen" (meine Lieblingsbuchreihe) das Buch "Mauern des Schweigens" gelesen. Sind eben immer alles wahre Geschichten. Das spielte zwar so in den 70-er Jahren und auch in einem anderen Land (irgendwo im Süden, war es Spanien?), aber ich war echt geschockt. Das Kind war das Produkt einer Beziehung zwischen Mutter und Sohn (will mich da mal der Wertung enthalten) und mußte selbstverständlich verschwiegen werden. Kam also auf die Welt, ohne irgendwo registriert zu werden. Etwas später kam im engen Bekanntenkreis, die auch davon wußten, ein anderes Kind zur Welt und starb. Denen haben sie dann das Kind untergeschoben. Irgendwann bestand dann diese andere Familie darauf, das Mädchen zu erhalten. Da sie ein "Bastard" war, wurde sie dort über jahre gequält und mißbraucht ....
Liebe Grüße, Rebella
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Pebbles
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Beitrag von Pebbles »

Hallo !

Interessante Diskussion !



Rebella diese Buchreihe kenn ich garnicht. Dabei lese ich doch alles was mir in die Hände gerät.



Warum geben Frauen den Vater des Kindes nicht an ?


Weil es mehr Sozialhilfe gibt/gab
Weil der Typ nicht zahlen will und sie bedroht
Weil es zu Gewalt gekommen ist in der Beziehung
Weil der Typ verheiratet ist
Weil sie ein Kind will und nur einen ERzeuger hatte
Weil sie es nicht wissen(lacht nicht, hier war mal in der Zeitung ein Fall, da hat eine Frau fünf Männer vor Gericht antanzen lassen)


Inzestkinder sind da glaube ich eher eine kleine Minderheit. Obwohl man es nie wissen wird.


Viele Grüsse
pebbles

:lol:

Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da.
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