Studien z. Rauchen u.Passivrauchen+verminderten IVF-Erfolgen

In diesem Ordner sollen Studien zur Reproduktionsmedizin gesammelt werden.
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Jessy - nee, ich habe nie geraucht. Ich habe mich nur mein Leben lang darüber geärgert, wenn ich bei anderen mitrauchen mußte. Deshalb habe ich mich für das Thema näher interessiert. Ich war irgendwie auch wütend, wenn ich damals in die Kinderwunschpraxis kam und dort nach Zigaretten stinkende andere Patientinnen getroffen habe oder solche, die mit einer Schachtel in der Hand oder Hostentasche herum liefen. Da habe ich mir dann gedacht: "Die beeinträchtigen ihre Chancen auf ein Kind und bekommen ihre Behandlung von der Kasse bezahlt. - Und ich, ich tue alles, was ich für meinen (unseren) Erfolg tun kann und muß meine Behandlung 100% selbst bezahlen." Du glaubst nicht, wie wütend sowas machen kann.
Ja, ich weiß, es ist eine Sucht. Aber Du hast ein großes Ziel. Du möchtest ein Kind. Und dieser Wunsch ist stärker als jede Sucht. Deshalb kannst Du es schaffen!
Liebe Grüße, Rebella
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-Jessy-
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Beitrag von -Jessy- »

guten morgen rebella,

nein, da muß ich dir vollkommen recht geben.
wenn man zur kiwu-praxis geht um ein eigenes kind zubekommen, ist das schon ein großer schritt, also muß der wunsch auf in eigenes kind sehr groß sein....aber ob der wunsch auf eine zigarette höher ist ???

bei manchen scheint es so zu sein, auch wenn ich selbst nie daran geglaubt hätte aufzuhören. nicht weil ich keine lust hatte, sondern weil es sein MUSS...weil man es braucht...aber dem wurde ich ja jetzt anders belehrt...gott sei dank.

selbst als raucher hab ich das bild: hochschwangere frau mit zigarette in der hand...nie nachvollziehen können...das passt nich zusammen. sieht furchtbar aus.

und jetzt kann ich erst nachvollziehen wie zigaretten stinken können!
wenn ich mir dann noch vorstelle wie ein würmchen dem gestank ausgeliefert ist :würg:

kann also deine meinung und deine "wut" verstehen und finde das sie auch mehr als berechtigt ist...trotz allem muß jeder selbst für sich wissen was er tut...und den meisten fällt es wirklich sehr sehr schwer mit dem rauche aufzuhören.

ärgere dich nicht drüber...

wünsche dir einen schönen und streßfreien tag :knuddel:

sei lieb gegrüßt
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ja, Jessy, dafür ist es ja auch eine Sucht.

Bei Dir könnte der bisher unerfüllte Kinderwunsch und hoffentlich dann Dein Wunschkind dazu beitragen, dass Du davon frei kommst. Dann hat sich die Sache für Euch doppelt gelohnt. Das wünsche ich Euch.
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Liebe Grüße, Rebella
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-Jessy-
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Beitrag von -Jessy- »

hallo rebella,

ganz kurz...wollte dich nur auf den laufenden halten.
heute war meine PU...habe sie ohne narkose durchgestanden und 17 eizellen wurden gefunden *dd*

LG Jessy
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Klasse, Jessy! Und, nun bin ich aber sehr neugierig, wie Du das ohne Narkose fandest!
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich habe gerade mal in meiner Liste der Inhaltsstoffe des Tabakrauches nach schädigendes Substanzen gesucht, die auch Einfluß auf die Fruchtbarkeit haben.

aus: ?Gifte im Alltag? (Daunderer)

Arsen und Arsenverbindungen: erbgutverändernd und können Kindesmissbildungen hervorrufen

Cadmium: schädigt u.a. Hoden und Plazenta; wirkt erbgutverändernd und ruft Missbildungen hervor

Formaldehyd: eingeatmeter Formaldehyd gehört zu den am stärksten erbgutverändernden Substanzen. Die Schädugung beginnt bereits weit unter der Geruchschwelle

Quecksilber: wirkt u.a. erbgutverändernd; Tabak wird durch Waschen mit quecksilberhaltigen Verbindungen haltbar gemacht
Liebe Grüße, Rebella
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Beitrag von rebella67 »

http://www.wunschkinder.net/blog/wissen ... uchen.html

Noch ein Grund mit dem Rauchen aufzuhören: Neben der bekannten Tatsache, dass eine Schwangerschaft weniger wahrscheinlich ist, kann es zu genetischen Schäden beim Nachwuchs kommen. es scheint wichtig zu sein, bereits vor der Zeugung das Rauchen aufzugeben und das möglichst lange vorher.

Eine chronische Exposition mit Tabakrauch führt bei Mäusen zu genetischen Veränderungen in den Spermatogonien. Die in Cancer Research (2007: 67: 5103-5106) publizierten Ergebnisse könnten bedeuten, dass Erbgutschädigungen (Germline mutations) an die nachfolgende Generation weitergegeben werden.

Obwohl im Tabakrauch zahlreiche mutagene und karzinogene Stoffe enthalten sind, konnten permanente Schäden in den Keimzellen bisher nicht nachgewiesen werden. Sie wären besonders beunruhigend, da sie nicht nur den Raucher selbst schädigen könnten, sondern auch deren Nachkommen. “Werden diese Erbgutveränderungen vererbt, verbleiben sie als nicht mehr rückgängig zu machende Abweichung im Erbgut der Kinder,” teilt Studienleiterin Carole Yauk mit.

Die Toxikologin hat die spermatogonalen Stammzellen von Mäusen untersucht, die über 6 bis 12 Wochen der Tabakrauchmenge eines durchschnittlichen Rauchers ausgesetzt waren. Dies führte zu Veränderungen in einem besonderen Abschnitt der DNA, der als Ms6-hm bezeichnet wird. Hier befinden sich keine bekannten Gene, die Region kann aber leicht auf mutagene Wirkungen des Rauchens hin untersucht werden. Frühere Studien hatten hier mutagene Wirkung von Strahlungen und diversen Chemikalien nachgewiesen.

Nach Yauk und Kollegen erhöhte auch der Tabakrauch die Mutationsfrequenz. Mit Dauer und vermutlich auch der Stärke der Exposition nehmen die Schäden zu. Diese Erbgutveränderungen spiegeln sich nicht im Stoffwechsel der betroffenen Person wider, können jedoch ein Marker für andere genetischen Schäden sein. Dies müsste zwar noch belegt werden, doch allen Männern mit Kinderwunsch rät die Toxikologin, das Rauchen bereits vor der Zeugung aufzugeben und nicht erst, wenn das Kind bereits geboren wurde.
Liebe Grüße, Rebella
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Beitrag von rebella67 »

http://www.wunschkinder.net/blog/wissen ... ment-25395



Rauchen senkt die Schwangerschaftsraten auch bei ICSI
IVF und ICSI, Andrologie, Autor: E. Breitbach 17. Dezember 2007 Es ist nichts Neues: Rauchen schadet der Qualität von Spermien und Eizellen. Es werden jedoch nicht nur die Zahl, Beweglichkeit und Aussehen der Spermien verändert, sondern auch die Erfolgsraten, selbst wenn bei einer ICSI befruchtete Eizellen entstehen und optimale Eizellen transferiert werden können.

Wurde eine ICSI durchgeführt, dann lag die Schwangerschaftsrate bei durchschnittlich 38 und sank auf 22 Prozent, wenn die Männer während der Therapie weiter rauchten, berichtete Professor Sabine Kliesch vom Universitätsklinikum Münster beim Kongress des Dachverbands Reproduktionsbiologie und Reproduktionsmedizin (DVR) in Bonn über Ergebnisse der Universität Münster.

Wie Kliesch weiter berichtete, betrug die Schwangerschaftsrate bei Partnerinnen von Nichtrauchern, wenn nur die IVF angewandt wurde, 32 Prozent. Mit 18 Prozent deutlich geringer war die Schwangerschaftsrate, wenn die Männer rauchten. Dass sich ein schädigender Einfluss des Zigarettenrauchens auch auf die Erfolgsraten der Paare mit ICSI-Versuchen zeigte, sei ein Hinweis auf Schäden am Kern des Spermiumkopfes selbst.

Es wird also nicht nur die Befruchtung behindert, sondern vermutlich auch das Erbgut der Spermien
Liebe Grüße, Rebella
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Beitrag von rebella67 »

Ich habe mir heute übrigens das endlich veröffentlichte dirjahrbuch2006 angeschaut, herunter zu laden unter wwww.deutsches-ivf-register.de . Da wurde auch der Zusammenhang zwischen Rauchen und Erfolgsraten bei IVF erfasst. Leider steht da nichts dazu, ob die Frauen geraucht haben, die Männer oder beide. Der Unterschied in den Erfolgsraten fällt da nicht so hoch aus, wie oben in diesem Artikel angegeben, aber immerhin beträgt die Differenz in den Schwangerschaften pro Embryotransfer dort 1,5%.
Liebe Grüße, Rebella
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