!!! PROTESTBRIEF AN FR MERKEL & CO- BITTE ALLE MITMACHEN

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Christine68
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!!! PROTESTBRIEF AN FR MERKEL & CO- BITTE ALLE MITMACHEN

Beitrag von Christine68 »

Hallo Ihr Lieben!!

Ich weiß nicht, ob es letzte Woche alle mitbekommen haben. Der Bundesverband Reproduktionsmedizinischer Zentren Deutschlands e.V. hat einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin veröffentlicht. Der kann hier nachgelesen werden: http://www.repromed.de/flash.html

Dies wollen wir als Anlaß nehmen, und Euch dazu auffordern, bitte selbst einen Brief an Frau Merkel zu schreiben. Gaby hat sich die Mühe gemacht und einen Brief verfasst. Es nur ein Vorschlag und es kann jeder gerne selbst persönliche Änderungen vornehmen.

Also an die Tasten und schreibt an Frau Merkel. Je mehr umso besser....
Briefvorlagen an Frau Schmidt und Frau von der Leyen sind hier:

http://www.klein-putz.net/forum/viewtop ... c&&start=0

Hier die Briefvorlage. Ihr müßt nur noch Eure Adresse eintragen und ab zur Post oder wer will auch per Mail.
e-mail: internetpost@bundeskanzlerin.de


Bundeskanzleramt
Bundeskanzlerin Angela Merkel
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin


Mehr Kinder für Deutschland!

Sehr geehrte Frau Kanzlerin Merkel,

die Nachricht des dramatischen Geburtenrückgangs in Deutschland im Jahre 2005 betrifft uns alle – uns persönlich betrifft sie aber in ganz besonderer Weise. Wir sind ein ungewollt kinderloses Paar und wünschen uns sehnlichst ein Kind! Leider wird uns die Erfüllung dieses Wunsches durch die Politik verwehrt.

Seit der Gesundheitsreform 2004 müssen wir Kinderwunschpaare, die wir aufgrund unserer nicht selbst verschuldeten Erkrankung auf medizinische Maßnahmen zur Erfüllung unseres Kinderwunsches angewiesen sind, die Hälfte aller Behandlungskosten selber tragen und es werden von den gesetzlichen Krankenkassen nur noch drei – anstatt vorher vier - Zyklen der künstlichen Befruchtung zu nunmehr nur noch 50 % finanziert. Diese nicht unerheblichen Kosten können sich viele Paare wie wir nicht leisten.

Das Ergebnis dieser neuen Kostenregelung ist ein gravierender Geburtenrückgang von 10.000 Kindern allein im Jahr 2004, die in den Vorjahren nach medizinischen Maßnahmen geboren wurden. Im Jahr 2005 verdoppelte sich der Geburtenrückgang sogar auf 20.000 Kinder weniger als in den Vorjahren.

Diese Entwicklung kann von der Politik nicht länger hingenommen werden, da sie höchst kontraproduktiv zu der von der Koalition propagierten Familienpolitik ist – der Gesetzgeber muss dringend bessere Rahmenbedingungen für die künstliche Befruchtung schaffen. Doch anstatt Familiengründungen durch finanzielle Erleichterungen für uns Kinderwunschpaare zu ermöglichen, erschwert die Gesundheitsreform ungewollt kinderlosen Paaren die Chancen auf eine Behandlung der künstlichen Befruchtung und widerspricht damit der von der Regierung propagierten Familienförderung. Paare wie wir, die wir uns sehnlichst Kinder wünschen, werden von der Politik im Stich gelassen und an der Erfüllung des Kinderwunsches gehindert, während Paare, die sich eindeutig gegen Kinder ausgesprochen haben, mühsam und kostspielig zum Kinderwunsch motiviert werden sollen.

Eine einfache Rechnung macht deutlich, dass mit der Gesundheitsreform im Bereich der künstlichen Befruchtung der Wunsch für die Solidargemeinschaft zu sparen ins genaue Gegenteil verkehrt wurde. Schon im Jahr 2001 ist bei 40.000 Geburten eine Sterilitätstherapie vorausgegangen. Bei 12.000 Geburten - nämlich 1,6 Prozent aller Geburten – handelte es sich um eine künstliche Befruchtung. Diese 12.000 Kinder pro Jahr kosteten die gesetzlichen Krankenkassen insgesamt 120 Millionen Euro. Nach Schätzungen werden diese 12.000 Kinder aus nur einem Jahrgang im Laufe ihres Lebens ca. 7 Milliarden Euro an die Sozialversicherungen zahlen, davon 1,3 Milliarden Euro an die Krankenversicherung. D.h. unsere Wunschkinder wären letztendlich keine Belastung, sondern eine Entlastung der Solidargemeinschaft, denn die so gezeugten Nachkommen werden im Laufe ihres Lebens diese Kosten mehrfach kompensieren. Doch wenn sich die Paare die Behandlung nicht mehr leisten können, werden all diese vielen Beitragszahler nicht mehr geboren werden.

Die Bedeutung der Künstlichen Befruchtung darf von der Politik nicht länger unterschätzt und ignoriert werden. Künstliche Befruchtung ist längst keine Ausnahme mehr. Aufgrund zunehmender Unfruchtbarkeit in der Bevölkerung müssen immer mehr Paare auf diese Möglichkeit zurückgreifen, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Jährlich nehmen 200.000 Paare den Rat und die Hilfe von Reproduktionsmedizinern in Anspruch. Ungewollte Kinderlosigkeit ist kein Einzelphänomen, durch entsprechende medizinische und finanzielle Unterstützung kann der Staat positiv auf die Gesellschaftsentwicklung und damit auf die Alterspyramide und damit auch auf die Stabilisierung der Beitragssätze der gesetzlichen Krankenversicherung einwirken.

Ungewollte Kinderlosigkeit ist kein Problem einer kleinen unbedeutenden Randgruppe, sondern betrifft in Deutschland ca. 4 Millionen Menschen. 4 Millionen Menschen, das sind fast so viele wie die Arbeitslosen, die jeden Tag im öffentlichen Interesse stehen und ständig Gegenstand von politischen Interventionen sind. Die vielen Kinderwunschpaare hingegen werden von der Politik sträflich vernachlässigt und in ihrem sehnlichen Wunsch nach einem Kind allein gelassen.

Wir fordern daher von Ihnen: Setzen Sie sich als Regierungsoberhaupt unseres Landes aktiv für die Belange Ihrer Bürger und die Gründung neuer Familien ein. Und dazu zählen auch die 4 Millionen Menschen, die sich sehnlichst ein Kind wünschen und durch unsinnige Reformen an der Erfüllung gehindert werden. Unsinnig von vornherein, da man wusste, dass die gesamten Kosten für Künstliche Befruchtung nur 0.11 % der Gesamtkosten der Krankenkassen betragen. Welches Sparpotential hatte sich die Politik ausgerechnet bei einer Beschränkung, die einen so geringen Anteil des Gesamtvolumens betrifft.

Die Beitragssätze hat die Politik durch die unsinnigen Beschränkungen für die vielen Kinderwunschpaare nicht im versprochenen Maße senken können. Einen Gewinn für die Solidargemeinschaft haben die Einschränkungen im Bereich der Kinderwunschbehandlung nicht gebracht. Aber einen herben Verlust für uns betroffene Paare: nämlich den Verzicht auf unser ersehntes Wunschkind! Kann es sich Ihre Regierung, die eine Förderung in der Familienpolitik propagiert, weiterhin leisten, uns Kinderwunschpaare an der Erfüllung unseres Kinderwunsches zu hindern? Wem ist damit gedient?

Wir bitten Sie herzlich als Frau, als Mensch und als unser Regierungsoberhaupt: Schaffen Sie Verbesserungen im Bereich der Kinderwunschbehandlung und ermöglichen Sie uns Kinderwunschpaaren die Erfüllung unseres sehnlichsten Wunsches nach einem Kind! Es ist für uns Betroffene ein unermesslich tiefes Leid, unser ersehntes Wunschkind wegen unsinniger Einsparungen der Politik nicht bekommen zu können und wir bitten Sie um Ihre Hilfe!

Wir danken Ihnen auch im Namen der anderen 4 Millionen Betroffenen in Deutschland und hoffen auf baldige Änderung.

Mit freundlichen Grüßen
XY


Vielen Dank für Eure Unterstützung!!!!!
LG
Christine
Zuletzt geändert von Christine68 am 07 Apr 2006 23:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Murmelchen
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Beitrag von Murmelchen »

Hallo!

Sollte man diesen Brief nicht auch an alle Bundes- und Landespolitiker sowie an Ulla Schmidt senden, die in der Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der neu geplanten Gesundheitsreform tätig sind???
Es scheinen ja doch einige Veränderung geplant zu sein - sollte man nicht hier ansetzen und noch einmal massiv auf das Problem des unerfüllten Kinderwunsches hinweisen und die damit verbundene geringere Geburtenrate?
Erste Ergebnisse sollen durch diese Arbeitsgruppe bestehend aus Bundes- und Landespolitikern lt. Presseinfo bis 1. Mai vorgelegt werden...................bis dahin sollte man vielleicht rausbekommen, wer an dieser Arbeitsgruppe beteiligt ist, um dann gezielt diejenigen Politiker anschreiben zu können!

Leider habe ich keine Ahnung, wie man das rausbekommt................vielleicht hat hier schon jemand Erfahrungen damit?

Grüsse von Murmelchen
Christine68
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Beitrag von Christine68 »

Murmelchen, das mit den Briefen ist eine sehr gute Idee. Wir haben jetzt noch eine Vorlage an Frau Schmidt und Frau von der Leyen erstellt. Sind hier zum Kopieren: http://www.klein-putz.net/forum/viewtop ... c&&start=0

Leider kenne ich mich mit den Arbeitsgruppen nicht aus. Wir müssen wirklich aufpassen, daß im Rahmen der Gesundheitsreform die 50% Beteiligung nicht auch noch gestrichen wird.

LG
Christine
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo, ich bin wieder da.

Ich erinnere mich, dass es bei der letzten Gesundheitsreform auch eine spezielle Arbeitsgruppe gab. Diese Mitglieder waren uns dann auch bekannt. Ich meine Andreas hatte sie herausbekommen. Wenn wir die Namen wissen, sollten wir die schon alle anschreiben.

Aber vielleicht müssen wir das ja jetzt erstmal mit DIESEM Brief hier an Frau Merkel nicht vermengen?
Liebe Grüße, Rebella
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Florian
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Beitrag von Florian »

Huhu,

ich bin hier neu und hoffe, dass ich nicht der einzige "Kerl" bin. :-)

Ich habe mir erlaubt, den Brief von Gaby für unsere Bedürfnisse zu ändern und werde ihn an unsere Bundeskanzlerin, Familienministerin und Gesundheitsministerin schicken. Ich hoffe, dass ich auch eine befriedigende Antwort erhalte.

Hier nun der Brief (falls es interessiert):

Mehr Kinder für Deutschland!



Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel,

wir schreiben Ihnen, da wir mit unserer Situation und der Rechtslage hier in Deutschland betreffend des Kinderwunsches maßlos enttäuscht sind.

Wir sind ein ungewollt kinderloses Paar und wünschen uns sehnlichst ein Kind! Leider wird uns die Erfüllung dieses Wunsches durch die Politik verwehrt.

Seit der Gesundheitsreform 2004 müssen wir Kinderwunschpaare, die wir aufgrund unserer nicht selbst verschuldeten Erkrankung auf medizinische Maßnahmen zur Erfüllung unseres Kinderwunsches angewiesen sind, die Hälfte aller Behandlungskosten selber tragen. Es werden von den gesetzlichen Krankenkassen nur noch drei – anstatt vorher vier - Zyklen der künstlichen Befruchtung zu nunmehr nur noch 50 % finanziert. Diese nicht unerheblichen Kosten können wir uns nicht leisten.

Auch sind wir gezwungen, die Kosten der Medikamente für die ICSI-Behandlung (die für uns in Frage kommt) mit 50% selbst zu tragen. Im Ausland sind diese Medikamente günstiger zu bekommen, daher würden wir sie dort bestellen. Interessant wäre es, daraus die steuerlichen Mindereinnahmen und den Verlust an Apotheker-Arbeitsplätzen zu ermitteln. Denn wir sind bestimmt nicht die einzigen.

Auch informieren wir uns gerade über die Behandlungen im Ausland, da diese dort ebenfalls günstiger angeboten werden. Als sehr schönen und für uns extrem wichtigen Nebeneffekt möchten wir auch noch betonen, dass dort die Aussichten auf Erfolg einer künstlichen Befruchtung sehr viel höher liegen, als hier in Deutschland, weil keine Behinderungen durch ein restriktives und veraltetes Embryonenschutzgesetz bestehen (die befruchtete Eizelle muss nach 2 Tagen wieder eingesetzt werden, es darf keine „Auswahl“ der Eizellen geben (Präimplantationsdiagnostik (=genetische Untersuchung der Embryonen vor der Rückgabe)). Dafür darf allerdings eine schwangere Frau bis zur 12. Schwangerschaftswoche abtreiben. Wo ist da die Logik?).
Dass die Befruchtung im Ausland die nervliche (bessere Aussichten auf Erfolg) und finanzielle (evtl. reicht schon eine einzige Behandlung) Belastung auf ein Minimum reduziert, brauchen wir wohl nicht näher erläutern.

Wir versuchen jetzt für unseren ersten Versuch zu sparen. Ob uns dies gelingt, wissen wir noch nicht, da seit Fertigstellung unseres Hauses das ganze Geld in dieses gesteckt wird. Schließlich soll unser Kind in einem schönen Haus leben. Das Makabere daran ist: Je länger wir sparen müssen und je mehr Versuche wir unternehmen müssen, desto mehr sinkt unsere Aussicht auf Erfolg, weil wir dabei selbst immer älter werden.

Wir bitten Sie, liebe Frau Merkel, bessere Rahmenbedingungen für die künstliche Befruchtung zu schaffen.
Anstatt Familiengründungen durch finanzielle Erleichterungen für uns Kinderwunschpaare zu ermöglichen, erschwert die Gesundheitsreform ungewollt kinderlosen Paaren die Chancen auf eine Behandlung der künstlichen Befruchtung und widerspricht damit der von der Regierung propagierten Familienförderung.

Paare wie wir, die wir uns sehnlichst Kinder wünschen, werden von der Politik im Stich gelassen und an der Erfüllung des Kinderwunsches gehindert, während Paare, die sich eindeutig gegen Kinder ausgesprochen haben, mühsam und kostspielig zum Kinderwunsch motiviert werden sollen. Dass wir auch noch einen höheren PV-Anteil als unschuldig Kinderloses Paar bezahlen müssen, tut sein übriges dazu. Eine unmögliche Regelung, die uns auch noch diskriminiert.

Wir bitten Sie herzlich als Frau, als Mensch und als unser Regierungsoberhaupt: Schaffen Sie Verbesserungen im Bereich der Kinderwunschbehandlung und ermöglichen Sie uns die Erfüllung unseres sehnlichsten Wunsches nach einem Kind! Es ist für uns Betroffene ein unermesslich tiefes Leid, unser ersehntes Wunschkind wegen unsinniger Einsparungen der Politik nicht bekommen zu können und wir bitten Sie um Ihre Hilfe!

Wir danken Ihnen auch im Namen der anderen 4 Millionen Betroffenen in Deutschland und hoffen auf baldige Änderung.
Gruß,

Florian
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Florian, herzlich Willkommen und schön, dass du gleich aktiv bist. Wenn die Männer hier auch in der Minderheit sind, so darf ich dir sagen, dass du hier längst nicht der einzige Mann bist.
Liebe Grüße, Rebella
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