Guten Tag Herr Dr. Krisp,
bei meinem Mann wurde vor 2 Jahren eine Hodenbiopsie durchgeführt, nachdem man im Spermiogramm keine Spermien fand. Die Biopsie wurde in einer "normalen" Klinik von einem Urologen durchgeführt. Dieser schickte das entnommene Material an ein Pathologisches Institut, wo es untersucht wurde. Man fand Spermatiden, jedoch sehr reduziert. Wir bekamen den Befund ohne dass (nach unserem Kenntnisstand) eine mögliche Aufbereitung des Materials im Hinblick auf eine ICSI durchgeführt wurde.
Hätte man damals schon mit dem Material etwas anfangen können oder hatte der Urologe vielleicht nicht ausreichend Fachkenntnis? Wir werden in jedem Fall eine 2. Biopsie in Hamburg anstreben, da wir schon mehrfach gehört haben, dass auch mit nicht ausgereiften Spermien ICSI möglich ist.
Stimmt das?
Die Ursache ist nicht bekannt. Mein Mann hatte im Alter von 3 Jahren eine Blinddarmperforation mit Nierenversagen, was die Gabe von hohen Mengen Kortison zur Folge hatte. Kann damals in der Entwicklung eine Störung der späteren Spermienproduktion aufgetreten sein? Genetisch ist alles in Ordnung. Auch die Hormonwerte sind (lt. der Untersuchung vor 2 Jahren) alle o.k.
Kann sich eigentlich das Ergebnis der 2. Hodenbiopsie nach diesen 2 Jahren verbessern?
Vielen Dank schon im Voraus für Ihre Antwort.
Grüße
Schmetterling123
Azoospermie
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Zur ersten Frage: ICSI aus Vorstufen von reifen Samenzellen.
Ja, sowohl bei haploiden Spermatiden und sekundären Spermatozyten kann dies glücken.
Zur Sinnhaftigkeit einer zweiten Hodenbiopsie: Diese Frage ergibt sich aus dem Ersten: Wenn geeignetes Material für eine ICSI gewonnen werden kann und dieses in der Folge kryokonserviert erscheint dies statthaft (bitte noch mal genau den Vorbefund studieren und mit dem behandelnden Kollegen besprechen). Exakte voraussagen für das Resultat kann ich jedoch hier natürlich nicht geben, da ich ja nur fragmetarische Anteile der Geschichte kenne.
Viele Grüße aus Marburg.
A. Krisp
Ja, sowohl bei haploiden Spermatiden und sekundären Spermatozyten kann dies glücken.
Zur Sinnhaftigkeit einer zweiten Hodenbiopsie: Diese Frage ergibt sich aus dem Ersten: Wenn geeignetes Material für eine ICSI gewonnen werden kann und dieses in der Folge kryokonserviert erscheint dies statthaft (bitte noch mal genau den Vorbefund studieren und mit dem behandelnden Kollegen besprechen). Exakte voraussagen für das Resultat kann ich jedoch hier natürlich nicht geben, da ich ja nur fragmetarische Anteile der Geschichte kenne.
Viele Grüße aus Marburg.
A. Krisp
Dr. med. Andreas Krisp
Klinik für Andrologie und Venerologie
Philipps-Universität Marburg
http://www.med.uni-marburg.de/d-einrich ... dermandro/
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