an Mondschaf:
Ich freue mich, dass du meine Fragen interessant findest. Ja, ich habe genau die selben Erfahrungen gemacht wie du. Ich habe schon öfters versucht, Gläubigen diese Fragen zu stellen und habe entweder Unverständnis oder sogar Empörung geerntet.
ich erkläre mir das persönlich so, dass bei diesen menschen die sehnsucht nach einem sinngebenden gott und nach der kirche als gemeinschaft eben so groß ist, dass sie über solche widersprüche hinwegsehen oder, neutraler formuliert, sie ihnen nicht so wichtig wie uns sind
Eine mögliche Erklärung, aber bei einen "sinngebenden" Gott muss man doch auch den Sinn des Ganzen verstehen können, sonst macht es eben keinen Sinn.
Ohje, ich hoffe du konntest mir folgen
die menschen sind halt unterschiedlich veranlagt, was das verhältnis von intellekt und gefühl betrifft - das ist nicht wertend gemeint
Ja aber:
Wenn man Theologie studieren will, dann muss man doch schon ganz schön viel Intellekt haben, um so ein anspruchvolles Studium zu schaffen. Ich gehe also stark davon aus, dass sich diese Menschen ähnliche oder sogar noch weit "philosophischere" Fragen stellen. Sie können sich aber (im Gegensatz zu mir) einen Reim auf das Ganze machen. Ich musste (früher) schon so einige Gottesdienste / hl. Messen über mich ergehen lassen, aber solche Fragen wurden da nie angesprochen. Komisch, oder?
an Engel4:
Einerseits hat mir deine Antwort gut gefallen, weil sie auf den wichtigsten Punkt abzielt, nämlich dass jeder einzelne von uns dafür vernantwortlich ist, ob sich das Gute (und die Liebe!) oder das Böse vermehren wird und dass die Menschen Werte haben sollten, die das Gute fördern.
Anderseits wirft deine Antwort weitere Fragen auf. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann ist Gott nicht eine "Macht" für sich extra, sondern bildet sich aus der Summe des "Guten" in jedem einzelnen Menschen. Was passiert dann aber mit Gott, wenn die Menschheit aussterben sollte und wo war "Gott", als es die Menschen (biologisch) nicht gab? Wenn du also an einen Gott glaubst, dann muss es logisch eine Macht sein, die auch unabhängig von den Menschen existiert.
Ausserdem: Wer sollte dann beim "jüngsten Gericht" (also wenn alle Menschen tot sind) entscheiden, wer in den "Himmel" kommt?
also liebe atheistin zweifle nicht sondern gehe hin und tue gutes.
Dieser Satz von dir hat mich nun doch auf die Palme gebracht. Erstens klingt er typisch missionarisch-herablassend und zweitens verstehe ich nicht, warum ich nur dann Gutes tun kann, wenn ich gläubig bin (also nicht zweifele). Damit tust du auch allen Menschen Unrecht, die nicht aus religiösen, sondern aus humanitären Gründen Gutes in dieser Welt vollbracht haben.
ich komme hernieder um der atheistin das mal zu erklären.
Ich hatte ausdrücklich darum gebeten, dieses sensible Thema sachlich anzugehen. Solchen Aussagen entnehme ich, dass du bewußt provozieren wolltest. Ich würde es begrüßen, wenn du deine Beiträge sachlicher formulieren könntest, damit es hier im anonymen Bereich nicht wieder Streit gibt. Nichts gegen einen guten Scherz, es muss ja nicht immer total ernst zugehen, aber es ich persönlich habe einen Teil der Äußerungen als herablassend empfunden.
Oder du klärst uns auf, wie dein Posting gemeint war?
an Macchiata:
Ich hatte nicht gedacht, dass meine Fragen zumindtest soweit gut ankommen, als dass auch einige andere "gespannt" auf Antworten warten.
Du hast auf Engels Antwort weitaus ungehaltener reagiert. Wir sollten ihr wohl aber erstmal Gelegenheit geben, klarzustellen, wie sie einige Teile ihres Postings gemint hat.
Ich stimme dir aber voll zu, dass es nicht ausreicht daran zu glauben, das Gute in jedem einzelnen von uns könnte das Leid dieser Welt abschaffen. Dazu gibt es einfach zu viele Schicksalsschläge, die damit in keinem Zusammenhang stehen.
Beispiel: Ein Kind bekommt Krebs und stirbt. Da könnte auch die ganze Menschheit auf einmal 100%ig "gut" werden und könnte das trotzdem nicht verhindern!
an Agnostikerin:
Du verurteilst jemanden, der eine Äußerung als "polemisch" aufgefasst hast und betitelst denjenigen im gleichen Atemzug als "naiv und unbedarft".
Bitte lasst und etwas vorsichtiger miteineinder umgehen und uns auf die Inhalte konzentrieren. Das wird uns in der Sache sicher weiterbringen als "Beschimpfungen".
Fast wie Kinder, die (verständlicherweise) wütend werden, weil die Eltern nicht zufriedenstellend erklären können, wo das Weltall zu Ende ist
Es gibt bei deinem Vergleich aber einen großen Unterschied: Es maßt sich auf dieser Welt niemand an, genau zu wissen, wo das Weltall zu Ende ist. Die Religionsgemeinschaften maßen sich aber an, die "einzige Wahrheit" zu kennen. Wenn aber jemand der Meinung ist, dass er "im Recht" ist, dann muss er es sich auch gefallen lassen, dass Menschen Fragen stellen und Erklärungen suchen.
könnt ihr nicht einfach auf Antworten warten, es gibt keine,.. ihr müsstet schon selbst (mit)suchen und hinhören, oder ??
Was tue ich denn hier gerade?
Meine Intention ist es, hier nach Antworten zu suchen und bei den Antworten hinzuhören.
Dein Satz ist ein ganzer Widerspruch: Ich soll suchen und hören, darf aber keine Antworten erwarten...
Die zentrale Frage, welche Gläubige von Ungläubigen trennt, also das Theodizeeproblem ( warum lässt Gott Leid zu)...ist mit weltlicher Vernunft, mit Logik ( z.B. beim Gebet) nach menschlichem Ermessen unbeantwortbar
Ich denke nicht, dass das die "zentrale Frage" ist. Man kann ja auch an einen Gott glauben, der Leid zulässt. Also eine höhere Macht, die sowohl Gutes als auch Böses zulässt. Man kann dann nur nicht an den ausschließlich "lieben Gott" glauben.
Gefühlsmäßig zweifle ich stark daran, daß nun Gläubige nun besonders Lust haben, sich hier dazu zu äussern.
Warum denn nicht? Wenn jemand einen wirklich starken Glauben hat, dann hat er solche Fragen / Zweifel für sich selbst ja schon längst ausgeräumt. Warum sollten diejenigen keine Motivation haben, solche sachlichen Fragen zu beantworten? Zumal ja eingentlich klar geworden sein sollte, dass hier keiner "fertiggemacht" werden soll, sondern dass wir ehrliches Interesse an diesen Antworten haben!!!!!!!!!
an Sandra:
Freue mich, dass du mir wieder geantwortet hast.
Es ist wirklich so, dass man darüber wenig bis gar nicht nachdenkt.
Warum nicht?
Ich denke Gott KANN ins Geschehen eingreifen, aber er tut es zu selten. Klar hoffe ich durch das Beten er möge es doch bei uns machen!
Was glaubst du persönlich, was man alles tun müsste, um in die seltene Gunst zu kommen, damit Gott auch in dein persönliches Schicksal wohlwollend eingreift? Ganz, ganz, ganz viel beten?
Soweit ich dich verstanden habe, glaubst du daran, dass du durch dein Beten eine Wirkung auf Gott hast. Dann müsste es doch aber im Umkehrschluss so sein, dass Menschen, die nicht beten, überdurchschnittlich mehr Leid erfahren müssen?
erklären konnte er es auch nicht, faselte was von auf die Probe stellen.
Soweit ich mich aus meiner (katholischen) Kindheit erinnern kann: Ein Pfarrer hat doch einen engeren Kontakt zu Gott als ein nicht-Priestergeweihter Mensch (Stichwort Sakrament). Warum konnte dir ein Pfarrer dann die Fragen eines Menschen, bei dem die Leitung zwischen Gott und Mensch noch länger ist, nicht beantworten?
Das mit dem "auf die Probe stellen" macht mich ja ehrlich gesagt doch etwas wütend:
Der "liebe" Gott lässt also Kinder sterben (oder verwehrt Kinderwunschpaaren Kinder), nur weil er sich ein Spielchen daraus macht, ob die Menschen sich deshalb von ihm abwenden?
"Er" ist also so egoistisch und wohlgefällig, dass er sich auf Kosten von Kindern selbst bestätigen muss?
ich hab ja dann Kinder bekommen, anscheinend hab ich bestanden
Dann erkläre mir mal: Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, man also NICHT bestanden hat - was hat man dann falsch gemacht?
Schade das sich niemand anderes meldet, der glaubt!
Ich bin mir sicher, dass hier bestimmt noch mehr interessante Beiträge geschrieben werden.
