Landtagswahlen in Hessen- wie stehen die Parteien zur ....

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andrea72
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Landtagswahlen in Hessen- wie stehen die Parteien zur ....

Beitrag von andrea72 »

Hallo zusammen,

da nächste Woche ja im schönen Hessenland die Wahlen anstehen,

wollte ich mal nachhören ob ihr mal so eine Zusammenfassung habt
wie die einzelnen Parteien zu der künstl. B. stehen.

Leider hatte ich es verpeilt alle anzuschreiben, aber viel. habt ihr
ja so eine Tendenz.

Da ich eh noch nicht weiß wen ich wählen soll, wäre das viel. eine Hilfe. :wink:


:knuddel:
lg Andrea
Warten aufs Geschwisterchen, 2006 (3 MA's)
1.ICSI März neg, biochem. ss
1. Kryo Mai neg.
GMS Juli
2. Kryo Okt. neg.
3.Kryo Dez.neg.

2. ICSI Dez.2010 ELSS

Nächste ICSI Juni 11 neg.
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cruzeiro
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Beitrag von cruzeiro »

Das könnte man anhand zweier Kategorien unterscheiden:

1. Stellung zum Embryonenschutzgesetz.
2. Stellung zur Kostenübernahme in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Zu 1)
Am liberalsten ist die FDP, die eine weitgehende Liberalisierung der Embryonenforschung anstrebt. Sie will u.a. die PID bei Indikationen zulassen und natürlich auch die Weiterkultivierung von mehr als 3 Embryonen zur Blastozyste.

Die CDU hat nur mit knapper Mehrheit auf ihrem letzten Parteitag einer Liberalisierung zugestimmt. Da müsste ich mich aber erst einmal informieren.

Die Position der SPD dürfte ähnlich wie die der Grünen sein. Da sitzen sehr viele Verhinderer, was die Liberalisierung anbetrifft.

Es gibt eine große Koalition strukturkonservativer Politiker quer durch alle Parteien, das erschwert es enorm, sich anhand von Parteien ein Bild zu deren Position zu machen. Mit Ausnahme der FDP, denke ich.

Zu 2)
Die Position der FDP kenne ich nicht. Könnte mir aber vorstellen, dass sie, als derzeitige Oppositionspartei, vielleicht den wirtschaftlichen Argumenten gegenüber aufgeschlossener wäre. Das wäre zumindest im Hinblick auf ihre liberale Positon zum Embryonenschutzgesetz folgerichtig.

Wenn man rechnen kann, so kommt man an sich zu dem Ergebnis, dass ein IVF-Kind im Schnitt ca. 6.000 EUR kostet. Das ist nicht so viel Geld, als dass man nicht wieder zur alten Regelung aus 2004 zurückkehren könnte. Es würde enorm helfen. Die Gesundheitsreform von 2004 war der größte Schwachsinn im Hinblick auf die IVF, gerade wenn man es wirtschaftlich rechnet. Inzwischen gibt es auch erste statistische Erhebungen, dass davon am stärksten die wirtschaftlich schwachen Regionen Deutschlands betroffen sind. So weit ich weiss, verteidigt aber Karl Lauterbach (SPD) nach wie vor die Reform. Über Ulla Schmidt verkneife ich mir einen Kommentar. Nun aber zu glauben, dass nur die SPD diesen gesundheits- und wirtschaftspolitischen Schwachsinn weiter verteidigt, wäre eine falsche Interpretation. Die Mutter der Nation, Frau von der Leyen (CDU), gehört zu den strukturkonservativen Fortschrittsfrauen, der jedes Verständnis für Kinderwunschpatientinnen fehlt. Würde sie sich anders besinnen, könnte das das Ende der großkoalitionären schwarz-roten Kinderwunschblokade bedeuten. Ich rechne aber eher nicht damit. Das Thema wird wohl weiter vernachlässigt werden, weil es viel zu komplex ist und eine Partei Gefahr läuft, bei den Analphabeten und Naivlingen mehr Stimmen zu verlieren als sie bei den Kinderwunschpatienten gewinnen würde.

Mein Tip: frag' doch mal von jeder Partei den Direktkandidaten deines Wahlkreises. Die haben doch sicher momentan alle so eine Art Büro, wo man einfach anrufen kann und dort erfährst Du vielleicht mehr. Frag' sie doch mal wie sie zum belgischen Modell stehen. In Belgien konnte die Zahl der Mehrlingsschwangerschaften durch das so genannte “belgische Rückerstattungsmodell” deutlich gesenkt werden. Bei dieser Variante werden die ersten beiden IVF-Versuche bei Frauen unter 37 Jahren mit nur einem Embryo unternommen, alle anderen erhalten zwei Embryonen. Dadurch sank die Mehrlingsquote auf zwei bis drei Prozent. Das gesparte Geld, etwa für Intensivbehandlungen Frühgeborener, wird kinderlosen Paaren für die Kinderwunschbehandlung zur Verfügung gestellt und zwar für insgesamt bis zu sechs IVF-Behandlungen. Dabei muss man wissen, dass in Belgien auch die PID und die Weiterkultivierung von mehr als 3 Embryonen zur Blastozyste mit anschließender Selektion des vielversprechendsten Embryos erlaubt ist.

Das belgische Modell: es wäre so ein Segen für Deutschland. Und vor allem: es wäre eine Reform, die nichts kostet. Unsere Kanzlerin sagt doch immer, dass man genau solche Reformen machen soll. Und was hören wir von Frau Dr. Angela Merkel dazu: nix, nada, niente. Sie sollte sich schämen.

Cruzeiro
3 Jahre KiWu in D
2006 / 2007 Untersuchungen in D
EmbSchG in D *mecker* => ab nach A zur ersten IVF
09/2007 in A - Bregenz (Zech) - Langes Protokoll
25.09.2007 PU, ICSI (IMSI - Teratozoospermie),
12.10.2007 SST positiv
01.11.2007 3. US 8 mm gr. Frucht m. DS, Herztöne m. 142 spm
30.11.2007 Frühscreening: alles o.k., "Krümel" misst jetzt 52 mm
08.02.2008 Großer US (21W4D): alles i.O. und - es wird ein Mädchen!
08.03.2008 3D-US - sehr knuddelig
05.06.2008 SC

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27.08.2009 Spontan-SS SST positiv
14.09.2009 1. US 19 mm gr. Frucht m. DS, Herztöne m. 136 spm
27.10.2009 Frühscreening: alles o.k., wir bekommen einen Jungen!
21.12.2009 Großer US - alles proper
17.02.2010 3D/4D Ultraschall - hat Spass gemacht
19.04.2010 SC

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Die FDP ist zwar für eine Lockerung des ESchG, aber für Kostenübernahmen ist die auch nicht. Das hat mir auch gerade erst vor 2 Monaten eine mail von Ulrike Flach bestätigt.

Hessenspezifische Daten kann ich nicht liefern, auch keine jüngsten Erhebungen. Aber unsere vor etwas längerer Zeit zusammengetragenen Positionen der Parteien haben sich meines Wissens kaum geändert: http://www.klein-putz.net/forum/info.php Hier bitte unter dem Punkt Politik lesen.
Liebe Grüße, Rebella
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Tigerin
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Beitrag von Tigerin »

Liebe Leute,

vergesst es: Wenn unsere Politiker überhaupt über eine Lockerung des Embryonenschutzgesetzes nachdenken, dann stets mit dem Hintergedanken an Stammzellenforschung: Sie tun dies garantiert nicht in der Absicht, Kinderwunschpaaren etwas Gutes zu tun.

LG

Tigerin
monni reuter
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Beitrag von monni reuter »

..... das denke ich allerdings auch: wenn es um die Lockerung des Embryonen-Schutzgesetzes geht, dann sicherlich nur deshalb, weil man den Abstand deutscher Wissenschaftler zu internationalen Elite wieder etwas verkleinern will. Ich bin sicher, daß bei einer möglichen Gesetzesänderung kein Politiker an die Unterstützung von KiWu-Paaren denkt. Allerdings hat sich der wissenschaftliche Hintergrund ja jetzt durch die neuen Möglichkeiten zur Gewinnung von Stammzellen aus adulten Körperzellen wieder verändert, so daß eine Gesetzesnovellierung voraussichtlich gar nicht mehr erforderlich sein wird. Nicht gerade förderlich für unser Anliegen.
Aber ich halte den Vorschlag von Cruzeiro für richtig, den jeweiligen Direktkandidaten der Parteien vor Ort anzusprechen. Damit kann man zumindest auf kleiner Ebene eine gewisse Diskussion ins Rollen bringen und man bekommt sicherlich auch den ein oder anderen Einblick in die "Parteien-Denke".
Im Übrigen kann man sicherlich von Frau von der Leyen keine Unterstützung erwarten, sie begründet dies ja auch immer damit, daß dies nicht ihr Ressort sei, da es die Aufgabe des Fam. ministeriums sei, berreits existierende Familien zu unterstützen. Und daß vor allem Akademikerinnen ja "selbst schuld" seien, wenn sie sich zu spät mit dem Thema auseinandersetzen würden...." Ich glaube, bei einer derartigen Grundhaltung ist jeder Brief an diese Dame Zeit- und Energieverschwendung......
Bleibt die Alternative um Frau Schmidt - da möchte ich mich an dieser Stelle mit einem Kommentar auch lieber zurückhalten. Wahrscheinlich könnte man da Prof. Lauterbach noch eher mit ein paar kühlen Zahlen beeindrucken, die es ja in der Tat gibt, auch z. B. beim belgischen Modell. Komisch, daß dieser Mensch aus seiner US-amerikanischen Prägung nur die für uns negativen Aspekte übernommen hat......

Monni
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