Was tun wenn es nicht klappt?

Die heterologe Insemination ist eine Insemination mit Spendersamen.

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Moderatoren: rebella67, Moderator-HI

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Moderator-HI
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Was tun wenn es nicht klappt?

Beitrag von Moderator-HI »

Was tun wenn es nicht klappt?

Bei Chancen von 10–15% pro Versuch kann es natürlich dauern, bis man schwanger wird. Das ist hart, insbesondere da man eine Menge Geld, Zeit und Nerven in die Behandlung steckt. Andauernde Mißerfolge können die Seele, den Geldbeutel und die Partnerschaft ganz schön belasten. Also, was tun wenn mehrere Versuche trotz guter Bedingungen erfolglos blieben?
Nach etwa 5 erfolglosen Versuchen sollte spätestens abgeklärt werden ob die Eileiter frei sind und ob es womöglich auf Seiten der Frau andere Faktoren gibt (PCO, Endometriose), die eine Empfängnis negativ beeinflussen. Zu diesem Zeitpunkt sollte auch ausgeschlossen werden dass Gerinnungs- oder Schilddrüsenstörungen vorliegen (s.o., unbedingt durch kinderwunscherfahrenen Endokrinologen beurteilen lassen und die neuesten Normwerte berücksichtigen) und ggf. ein Karyogramm (Chromosomendarstellung) angefertigt werden. Eine Sprue sollte auch ausgeschlossen werden.

Gerinnungsstörungen können häufig recht einfach mit ASS oder Heparin behandelt werden. Heparin wird manchmal auch ganz ohne Gerinnungsstörung zur Verbesserung der Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut ab dem 3. ZT gegeben. Schilddrüsenerkrankungen können mit Schilddrüsenhormonen, bei Hashimoto auch mit Selen und ggf. Cortison behandelt werden.
Weiterhin kann man versuchen durch das Nachspritzen von ßHCG und/oder Decapeptyl eine Einnistung zu begünstigen.

Sollte der Erfolg weiter auf sich warten lassen oder kommt es immer wieder zu ungeklärten Fehlgeburten, sollte ebenfalls eine immunologische Abklärung erfolgen. Fr. Dr. Reichel bietet eine umfangreiche Abklärung aller möglichen im Blut messbaren Fertilitätsstörungen an http://www.immu-baby.de. Auch bei HIs ist übrigens eine aktive Partnerimmunisierung möglich. Weitere Möglichkeiten einer immunologischen Therapie sind Cortison, Granocyte und Leukonorm, sowie IVIG.

Eine HIVF/HICSI hat natürlich wesentlich höhere Erfolgschancen (lt. Literatur bis zu 40% Geburtenraten pro Embryotransfer), ist aber auch mit größeren Belastungen und wesentlich höheren Kosten verbunden. Jedes Paar muß daher selbst entscheiden wann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem man das Verfahren wechselt.

Wenn es nicht klappt steigt natürlich auch die psychische Belastung. Dies hat zwar nachgewiesenermaßen keinen Einfluß auf den Erfolg, kann einem aber das Leben sehr schwer machen. Viele Frauen berichten, daß Pausen in denen man den Kinderwunsch außen vor gelassen hat gut geholfen haben. Viele nehmen auch psychosoziale Beratungen (Psychotherapeutenliste der Krankenkasse, BKID-Liste http://www.bkid.de/, http://www.pthorn.de, Pro Familia etc.) in Anspruch. Hilfreich ist es auch häufig einen Plan B zu entwickeln, sich also damit zu beschäftigen was Alternativen sein könnten. Für manche sind das Projekte ganz außerhalb einer Familienbildung (neuer Beruf, Umzug, Weiterbildung etc.), andere beschäftigen sich mit Adoption oder Embryonenspende (siehe Liste Alternativen nach HI/HICSI).


Mit freundlcher Genehimigung von unserem Partnerforum Wunschkinder.net und der Autorin Julisonne
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rebella67 und Nicki-13
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