ohja, ein wunderbares alter

. wenn es die geplagten mütter beruhigt: es geht vorbei!
zwischen 2,5 und 3 3/4 hat bastian alles gemacht, nur nicht das, was er sollte. er war (und ist) sehr experimetierfreudig, hat tausend ideen gleichzeitig, kann sehr jähzornig werden, wenn etwas nicht nach seinen vorstellungen läuft (und die sind sehr konkret), redet wie ein wasserfall etc. pp. ein sehr aufgewecktes, intelligentes, temperamentvolles kerlchen also.
gut, unser alltag sah folgendermaßen aus:
sobald wir etwas von ihm erwarteten, was ihm gerade nicht in den kram passte, wurden wir lautstark angebrüllt. das konnte vom hände waschen über jacke anziehen (nein, nicht erst wenn du fertig bist mit bauen sondern JETZT, das war angekündigt) über zähne putzen, aufräumen oder auch nur den hinweis, dass das abendessen fertig ist gehen. bastians reaktion reichte von einem genervten "oh mamaaaaa" (und nicht-tun) über gebrüllte "du bist doof, lass mich in ruhe, ich will nix mehr hören" (auf dem absatz kehr machen, ins kizi rauschen und die türe hinter sich zuknallen) bis zu "nein, das mache ich nicht, immer bist du der bestimmer, ich darf gar nix, ich woll tot sein und außerdem will ich keine eltern mehr haben"....das teilweise nur schwer auszuhalten, vor allem, wenn das gebrüll, gemecker und gemotze mit dem ersten schritt nachmittags aus dem kiga raus begann und erst endete, wenn der kleine mann im bett lag. da sitzt man als eltern völlig erschöpft und gefrustet auf dem sofa und denkt nur: ScheiXX tag
die größten "machtkämpfe" finden mit der hauptbezugsperson statt - denn die wird als großer bestimmer wahrgenommen, die bindung ist am größten und damti auch der kampf deines kindes, sich von dir zu lösen, sich abzugrenzen. wahrscheinlich bist du auch eher diejenige, die anforderungen stellt, erwartungen hat....
es hilft wirklich nur konsequenz und durchhalten. sag dir einfach immer wieder, dass dein sohn es nicht wirklich böse meint. er wird wohl einerseits gerade versuchen, seine grenzen auszutesten (wie weit kann ich gehen, bis mama engültig explodiert?), andererseits wird er mehr und mehr selbständig, will auch selbständig sein (auch im sinne von selbst entscheiden) und merkt doch, wie abhängig er noch ist, was außerordentlich frustriert (ich weiß wovon ich rede, mit meinen 160 cm bin ich auch oft genug auf die hilfe größerer angewiesen und mich als erwachsene nervt das ja manchmal noch...). das wissen um die ursachen seines verhaltens ändern natürlich nichts, aber sie machen es verständlicher. mal haben wir bessere, mal schlechtere nerven.
bei zeitangaben hat bei uns ein küchenkurzzeitmesser (so heißen die dinger wohl korrekt) geholfen: ins kizi gestellt, auf 10 minuten eingestellt und der hinweis, in 10 minuten ist aufräumzeit und 10 minuten sind dann vorbei, wenn das ticken aufhört. allerdings mussten wir ihn außer reichweite stellen, weil bastian schnell raus hatte, wie man das gute stück manipuliert und wieder anstellt

. bei dingen, die sein müssen hilft nur: augen zu und durch! ohne zähne putzen gab's bei uns süßigkeiten- und saftverbot, weil beides zucker hat und der weg geputzt werden muss, damit die zähne ganz bleiben. bastians hat es genau 1 tag durchgehalten, danach hat er freiwillig wieder zähne geputzt. hände waschen ist heute noch schwierig (weil ja sooooooooo lästig!). ohne hände waschen darf er nichts anfassen - nach spätestens 30 minuten, in denen er versuchte, sich auf dem sofa zu lümmeln, ohne die hände zu benutzen (und in denen ers ich furchtbar langweilte) ging bastian freiwillig hände waschen (gut, meist nur mit wasser, nicht auch mit seife, aber immerhin war der wille da).
vielleicht hilft die aussicht, dass sich alles bessert - gerade haben wir ein unverschämt gut gelautens, einsichtiges und vernünftiges kind und ich genieße diesen zustand, wenn ich ihm auch nicht ganz traue

....konsequenz ist eine sache, aber konsequenz bedeutet auch, dass das kind sofort die auswirkungen seines fehlverhaltens spürt (wie eben => kein zähne putzen - keine süßigkeiten, kein hände waschen - nichts anfassen, kein jacke anziehen - nicht raus gehen etc.). und mal ganz unter uns: ich hab bastian auch schon in socken und ohne jacke aus der wohnung gescheucht, wenn wir weg mussten - spätestens auf dem gehweg kam das große katzengejammer (mama hatte gaaaaanz zufällig schuhe und jacke im rucksack)..scheint ihn nachhaltig beeindruckt zu haben, denn danach wurden entsprechende aufforderungen zwar immer noch genervt kommentiert, aber immerhin hat er sich angezogen

...
viel durchhaltevermögen und gute nerven
LG
Kerstin