Studie zu Assisted Hatching

In diesem Ordner sollen Studien zur Reproduktionsmedizin gesammelt werden.
Antworten
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Studie zu Assisted Hatching

Beitrag von rebella67 »

Das habe ich von woanders kopiert. Wer mag übersetzen?

Assisted Hatching

One key component of a successful attempt at in vitro fertilization is implantation of the embryo in the uterus. Although the exact steps in implantation are poorly understood, one critical component is thought to be the normal rupture of the surrounding zona pellucida with escape of the developing embryo, termed Hatching. It is hypothesized that during the in vitro component of the IVF, the zona pellucida becomes hardened, thus impairing the Hatching process. Alternatively, some embryos may have some inherent inability to induce thinning of the zona pellucida before Hatching. In either case, mechanical disruption of the zona pellucida has been proposed as a mechanism to improve implantation rates. Schoolcraft and colleagues reported that in patients over the age of 40 or who have failed prior attempts at implantation or when embryos had a thick zona pellucida, assisted Hatching was associated with a clinical pregnancy rate per transferred embryo of 33% compared to 6.5% in a control group. (7) There is no evidence that assisted Hatching should be routinely performed as part of IVF procedures. (8,9) Edi-Osagie and colleagues conducted a systematic review of randomized controlled trials involving assisted Hatching and concluded that although assisted Hatching probably enhances clinical pregnancy, it had no effect on the live birth rate. (10)

( http://www.regence.com/trgmedpol/medicine/med52.html )
( http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/quer ... t=Abstract )

Am ineressantesten sind wohl die Ergebnisse von Edi-Osagie, er kam zu der Schlussfolgerung das AH zwar zu einer erhoehten SS-Rate fuehrt aber keinen Einfluss auf die Anzahl der Lebendgeburten hat.
Es steigt also die Wahrscheinlichkeit einer FG.
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Beitrag von rebella67 »

Frecherweise klaue ich hier die Übersetzung aus dem Wiki:


Einnistungsunterstützender Eingriff an der Eihülle des Embryos (assisted hatching)


Eine Schlüsselstelle in einem erfolgreichen IVF/ICSI Versuch ist die Einnistung des Embryos in den Uterus. Obwohl die genauen Schritte des Einnistungsprozeßes bisher nur wenig verstanden sind, denkt man daß eine kritische Komponente das normale Aufbrechen der Zona pellucida (Eihülle) und das Verlassen der sich entwicklenden embryonalen Zellen ist, genannt Hatching (wörtlich: Ausschlüpfen). Es wird angenommen, daß im Verlauf des IVF/ICSI Prozesses, die Eihülle verhärtet wird und den Schlüpfungsvorgang erschwert. Eine andere Annahme ist, daß einige Embryonen eine vererbte Unfähigkeit haben die Eihülle dünner werden zu lassen vor der Ausschlüpfphase. In beiden Fällen hat sich ein mechanisches Aufbrechen der Eihülle als ein probates Mittel vorgestellt um die Einnistungsraten zu verbessern. Anwender dieser Methode haben berichtet, daß bei Patientinnen über 40, oder jene bei denen es nie zur Einnistung gekommen ist oder bei Embryonen mit zu dicker Eihülle es zu einer klinischen SS-Rate pro transferiertem Embryo unter Hatching die SS-Rate 33% war, in der ?ungehatchten? Kontrollgruppe bei 6,5%.
Es gibt keinen Hinweis darauf, daß Hatching routinemäßig bei IVF/ICSI Behandlungen angewendet werden sollte.
Edi-Osagie und seine Kollegen haben in einer weiteren Studie (systematische Kontrolle willkürlich ausgewählter Versuche) herausgefunden, daß die Technik ?Assisted Hatching? zwar die Rate der klinisch feststellbaren Schwangerschaften erhöht, es aber keinen Effekt auf die Rate der Lebendgeburten hat.
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Beitrag von rebella67 »

Hier eine neuere Nachricht dazu. Quelle: www.wunschkinder.net (Dr. Breitbach hat das recherchiert.)

http://www.wunschkinder.net/blog/2006/0 ... ab-37.html

Assisted Hatching bei Frauen ab 37

Die Wirksamkeit des Assisted Hatching ist umstritten und letztlich nach wie vor schwer einzuschätzen. Die Idee ist eigentlich einfach und nachvollziehbar: Um sich einzunisten, muss der Embryo die Eizellhülle verlassen. Um dieses ?Schlüpfen? zu begünstigen, dünnt man die Eizellhülle an einer Stelle aus und schafft dergestalt eine Sollbruchstelle, die dazu führt, dass der Embryo die Hülle leichter verlassen kann.

Auf der entsprechenden Seite im Theorie-Teil von wunschkinder.net findet man auch die Indikationen, bei denen das ?Hatching? üblicherweise empfohlen wird:

* Bei mikroskopischem Nachweis einer überdurchschnittlich dicken Zona pellucida
* Bei eingefrorenen und wieder aufgetauten Embryonen (vor einem Kryotransfer also)
* Bei älteren Frauen (hier werden verschiedene Zahlen genannt von >36 bis >38 Jahren)
* Bei wiederholt erfolgloser IVF- oder ICSI-Therapie trotz optimaler Voraussetzungen

Nun scheint es aber so zu sein, dass die nachvollziehbaren Gründe zur Durchführung eines Hatching nicht zwingend zu einer Verbesserung der Erfolgsraten führen, wie in einer Studie aus dem Jahr 2005 (Cochrane Database Syst Rev. 2005 Oct 19;(4):CD001894) herausgefunden wurde. Bei der Analyse von 23 kontrollierten und randomisierten Studien sah man insgesamt eine Verbesserung der Schwangerschaftsrate, jedoch keine Zunahme der Zahl an Lebendgeburten nach ?Assisted Hatching?.

Eine Studie aus Frankreich widmete sich einer Untergruppe der oben genannten Indikationen und versuchte, den Effekt des Hatching bei Embryonen von Frauen ab 37 Jahren festzustellen. Um es gleich vorwegzunehmen: Auch in dieser gut definierten Untergruppe konnte eine Verbesserung der Schwangerschaftsraten durch Hatching nicht festgestellt werden.

103 Patientinnen mit weniger als 3 IVF-Vorbehandlungen und mit einem Alter von 37 oder älter wurden nach einem Zufalls-Schlüssel einer Behandlungsgruppe zugeteilt (randomisiert). Bei 49 Behandlungen wurden die Eizellen ?gehatcht? und bei 54 Kontrollen unterblieb diese zusätzliche Maßnahme. Beide Gruppen unterschieden sich hinsichtlich persönlicher Merkmale und Behandlung nicht. Im Schnitt wurden 2,7 Embryonen transferiert; die durchschnittliche Qualität der Embryonen nach mikroskopischer Begutachtung (Morphologie) unterschied sich ebenfalls nicht.

Die Rate an lebend geborenen Kindern betrug nach Hatching 22,4% und ohne Hatching 29,6%. Der Unterschied fiel also eher zugunsten der Kontrollgruppe aus, jedoch ist dieses Ergebnis nicht statistisch signifikant. Die Autoren folgerten aus den Ergebnissen, dass Assisted Hatching auch bei ?älteren Frauen? nicht zu einer Verbesserung der Erfolgsraten führt.


Frydman N, Madoux S, Hesters L, Duvernoy C, Feyereisen E, Le Du A, Tachdjian G, Frydman R, Fanchin R.
A randomized double-blind controlled study on the efficacy of laser zona pellucida thinning on live birth rates in cases of advanced female age.
Hum Reprod. 2006 Apr 27; [Epub ahead of print]
Liebe Grüße, Rebella
------------------------------------------
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Beitrag von rebella67 »

Der Thread ist zwar schon alt und soweit ich mich erinnere, hat der Wunschkinder-Blog bei www.wunschkinder.net wischenzeitlich auch schon mehr dazu geschrieben. Da mir jedoch der Kommentar von Doc Breitbach zu einer neuen Studie so gefällt und da ich glaube, der könnte hilfreich für die Betreffenden sein, setze ich hier wieder den Link: http://www.wunschkinder.net/aktuell/wis ... teil-4671/
Liebe Grüße, Rebella
------------------------------------------
Antworten

Zurück zu „Forschungsergebnisse zur Reproduktionsmedizin“