Hallo Frau Zeitler,
Sie schrieben in einem anderen Beitrag, dass erst ab Tag 3 auch die Informationen auf den Spermien-Chromosomen zur Verfügung stehen und an der weiteren Entwicklung des Embryos beteiligt sind. Der entscheidende Zeitpunkt für die Aktivierung des Gesamtgenoms wäre hierbei an Tag 3 nach Punktion mit Erreichen des 8-Zell-Stadiums.
Wenn ich das richtig verstehe, dann findet die Aktivierung des Gesamtgenoms somit nicht nach einer bestimmten Stundenzahl nach der Befruchtung statt, sondern immer mit/nach Erreichen des 8-Zell-Stadiums. Kann man dann bei Embryonen, die rund 72 Stunden nach der ICSI bereits im 10- bis 16-Zell-Stadium sind (das hatte ich mehrfach, allerdings bislang ohne dass sich ein solcher Embryo eingenistet hat), im Umkehrschluss davon ausgehen, dass die Aktivierung des Gesamtgenoms bereits erfolgt ist und die Teilungen, die zwar am dritten Tag, aber eben nach dem besagten 8-Zell-Stadium erfolgt sind, unter der Regie des Gesamtgenoms abliefen? Oder kann eine Eizelle Teilungen zum 10- bis 16-Zeller am Tag 3 auch "alleine" abwickeln und es sind womöglich keine Rückschlüsse möglich, dass die Aktivierung des Gesamtgenoms bei solchen Embryonen gelungen ist?
Aktivierung des Gesamtgenoms
Moderator: sonjazeitler
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Hallo,
ihre Frage ist schwierig zu beantworten, da es sehr viele Variablen gibt, die eine zeitgerechte Entwicklung beeinflussen bzw. kennzeichnen.
Bei einem Embryo, der am Tag 3 aus 10 bis 16 Zellen besteht, wäre es wichtig zu wissen:
wie sah er an Tag 2 aus? hatte er da bereits 5 bis 8 Zellen, die sich dann verdoppelt haben
oder war es ein 2-4 Zeller, der sich sehr schnell weiterentwickelt hat
oder haben sich nur sehr große Fragmente gebildet.
Diese Faktoren bestimmen den Score für den Embryo an Tag 3 aber
die Aktivierung des Gesamtgenoms lässt sich an der Anzahl an Zellen nicht eindeutig bestimmen/erkennen. Wenn man keine Kompaktierung sehen kann, kann man nur indirekt auf die durchlaufene Aktivierung schließen, wenn der Embryo tatsächlich das BC-Stadium erreicht.
Gruß
Sonja Zeitler
ihre Frage ist schwierig zu beantworten, da es sehr viele Variablen gibt, die eine zeitgerechte Entwicklung beeinflussen bzw. kennzeichnen.
Bei einem Embryo, der am Tag 3 aus 10 bis 16 Zellen besteht, wäre es wichtig zu wissen:
wie sah er an Tag 2 aus? hatte er da bereits 5 bis 8 Zellen, die sich dann verdoppelt haben
oder war es ein 2-4 Zeller, der sich sehr schnell weiterentwickelt hat
oder haben sich nur sehr große Fragmente gebildet.
Diese Faktoren bestimmen den Score für den Embryo an Tag 3 aber
die Aktivierung des Gesamtgenoms lässt sich an der Anzahl an Zellen nicht eindeutig bestimmen/erkennen. Wenn man keine Kompaktierung sehen kann, kann man nur indirekt auf die durchlaufene Aktivierung schließen, wenn der Embryo tatsächlich das BC-Stadium erreicht.
Gruß
Sonja Zeitler
Hallo Frau Zeitler,
vielen Dank für Ihre sehr hilfreiche Antwort.
Den vorhergehenden Entwicklungsverlauf der Embryonen kenne ich leider nicht. Da die meisten dieser Embryonen mit A-Qualität eingestuft wurden hoffe ich, dass es wenigstens keine großen Fragmente waren, die nur wie Blastomeren aussahen.
Die Kompaktierung läuft wenn ich das richtig verstehe dann aber tatsächlich nicht mehr alleine unter dem Einfluss der Eizelle ab?
vielen Dank für Ihre sehr hilfreiche Antwort.
Den vorhergehenden Entwicklungsverlauf der Embryonen kenne ich leider nicht. Da die meisten dieser Embryonen mit A-Qualität eingestuft wurden hoffe ich, dass es wenigstens keine großen Fragmente waren, die nur wie Blastomeren aussahen.
Die Kompaktierung läuft wenn ich das richtig verstehe dann aber tatsächlich nicht mehr alleine unter dem Einfluss der Eizelle ab?
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