Fragwürdige Menschenrechtsdebatte in österreichischerZeitung

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rebella67
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Fragwürdige Menschenrechtsdebatte in österreichischerZeitung

Beitrag von rebella67 »

http://www.furche.at/system/showthread.php?t=72088

Wunschkind ohne Menschenrecht?

Das Wohl des Kindes ist in aller Munde. Wird es im neuen Fortpflanzungsmedizingesetz tatsächlich geschützt? Und was ist mit den Eizellspenderinnen?
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich habe gleich einen Leserbrief geschrieben. Mal sehen, ob der auch veröffentlicht wird. Schreibt ihr auch was?



Der Artikel "Wunschkind ohne Menschenrecht?" nennt gar nicht sie Zahl der Eizellspenden in Österreich. Trotzdem sieht sich Eva Bachinger veranlasst, festzustellen, dass man ja jetzt sehen würde, dass Frauen nicht altrusitisch Eizellen spenden würden. Ich frage mich, warum ich dann einige Geschichten sogar von Deutschen kenne, die mittels Eizellspende in Österreich schwanger geworden sind.

Daneben bei Frau Bachinger wieder die alte Leier:

(1) mögliche gesundheitliche Folgen für die Spenderin (Darstellung der Spenderin als nicht fähig, über sich selber zu bestimmen)

(2) Schuld an bisher versäumten medizinischen Studien und zu geringer Aufklärung sind nicht der Staat, die Gesellschaft und die gegen die Reproduktionsmedizin Hetzenden, die mit ihren Diffamierungen viele Eltern dazu bewegen, aus Sorge um ihr Kind lieber zu schweigen, sondern sind die Empfänger)

(3) Die Erfolgsraten wären zu niedrig (So kann man leicht argumentieren, wenn viele Adressaten dieser Aussage von Reproduktionsmedizin keine Ahnung haben und nicht wissen, dass herkömmliche Versuche zur Herbeiführung einer Schwangerschaft auch nicht erfolgreicher sind.)

(4) Totschlagvokabeln wie "Wunschmedizin", "Konsumdenken", "Selbstbedienung"

Selbstverständlich ist Frau Bachinger Göttin und hat alle (! ???) Artikel zum Thema Leihmutterschaft gesammelt. Wenn Spenderinnen und Leihmütter in den von ihr gesammelten nicht vorkommen, dann liegt das vielleicht daran, dass diese im deutschsprachigen Raum kaum zu finden sind. Warum? Wo im deutschsprachigen Raum ist denn Leihmutterschaft erlaubt? Und die Eizellspende in Österreich gibt es ja nun noch nicht so lange. Ich habe durchaus auch schon Artikel gelesen, in denen Eizellspenderinnen oder Leihmütter drin vorkamen. Davon abgesehen braucht man ein gesellschaftliches Umfeld, in dem sich selbige auch trauen, mit Journalisten zu sprechen.

Ich bin Mutter von 2 Söhnen durch Samenspende (16 und 13 Jahre alt und über ihre Zeugung lange aufgeklärt) und engagiere mich in einem deutschen Netzwerk DI-Netz e.V. für die Rechte von unseren Familien (Kindern und Eltern). Da häufig Journalistenanfragen bei mir landen, weiß ich, wie schwer es für diese oft ist, Betroffene zu interviewen. Obwohl ich indirekten Kontakt zu mehr als 100 Familien/ Paaren habe, die mittels Samenspende Familie geworden sind oder noch werden wollen, findet sich oft keine einzige, die ihre Geschichte veröffentlichen will. Die Paare/ Eltern sind heute offener als noch vor 10 Jahren. Nur hat eben auch keiner von uns ein Interesse daran, im Zusammenhang mit unserer Familiengründung mit Begriffen wie "Konsumdenken" oder "Selbstbedienung" (Ich weiß, Frau Bachinger kann auch noch schlimmer) beschimpft zu werden.

Dieser Artikel jedenfalls ist nicht geeignet, um ein offenes gesellschaftliches Klima zu schaffen, das Eltern auch einen offenen Umgang erleichtert. Und Eva Bachinger sollte sich lieber wieder in der Flüchtlingshilfe engagieren. Dort könnte sie wirklich etwas im Sinne von Menschenrechten erreichen.
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

liebe rebella,

hast du mal geguckt, wer das herausgibt?

http://www.furche.at/index.php?page=offenlegung

....
Grundlegende Richtung:
"Die österreichische Wochenzeitung DIE FURCHE setzt sich seit 1945 mit relevanten gesellschaftlichen Entwicklungen auseinander. Sie weiß sich dabei einem hohen journalistischen Qualitätsanspruch verpflichtet. DIE FURCHE tritt unabhängig von Parteien und Interessenvertretungen für eine auf Gerechtigkeit, Freiheit und Solidarität beruhende demokratische und rechtsstaatliche Gesellschaftsordnung sowie für die Achtung und Wahrung der Grundfreiheiten und Menschrechte ein. DIE FURCHE versteht sich als eine von der christlichen Weltanschauung geprägte Qualitätszeitung, die mit einem klaren Bekenntnis zu Toleranz und Weltoffenheit ihren Leserinnen und Lesern eine geistige Plattform und motivierende Orientierungshilfe bieten will. Sie bekennt sich nachdrücklich zur österreichischen Nation, zu einem gemeinsamen Europa und zum Aufbau einer auf Gerechtigkeit und Chancengleichheit gegründeten globalisierten Welt."
hervorhebungen sind von mir.

da weisst du, woher der wind weht. :argh:
nur interessant, was manche leute so unter toleranz und weltoffenheit verstehen.

ich glaube, die leserbriefe können wir uns hier sparen und sollten die eingesparte zeit lieber in führende medien (zeit, spiegel...) investieren.

ich weiss nicht, wo die bachinger herkommt, grün-feministische ecke? diese pseudo-feministinnen, die alle frauen, die andere entscheidungen treffen als sie selbst treffen würden für opfer von dummheit oder ausbeutung erklären - weil sonst müssten sie ja ihre eigene denke in frage stellen - , die habe ich echt gefressen.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Liebes Mondschaf,

ich hatte das noch nicht nachgeguckt, aber schon geahnt. - Ich schreibe trotzdem meine Leserbriefe. Parallel dazu nutze ich auch Gelegenheiten bei seriösen Medien, sofern sich diese ergeben. Leider wollte der SPIEGEL bisher noch nichts von mir veröffentlichen. :-( Ein Fehler, würde ich sagen. Die kennen mich aber auch noch nicht.
Liebe Grüße, Rebella
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malfan88
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Beitrag von malfan88 »

Hallo ihr lieben!

Die besagte, gute Dame hat ja ein Buch herausgegeben mit dem Titel Kind auf Bestellung und es ist auch ein ausführliches Interview mit ihr im Standard/Internet zu finden. Ich habe es verlinkt.

http://derstandard.at/2000021088186/Das ... erkriegen/

Lest es doch selbst: Da stellen sich mir die Nackenhaare auf ,:kreisch: wenn ich so einen Popanz lese. Das ganze Gequatsche hört sich nach Lesen vieler Bücher und Artikel an und dann alles in einen Topf, umrühren und ein neues Buch brauen. Ziemlich unkompetent, wie ich finde und sehr voreingenommen gegenüber den Kinderwunschpaaren.

Die Dame ist geistig eher als sehr eingleisig einzustufen. Wenn man schon ein Buch über so ein komplexes Thema schreibt, sollt man sich doch auch auf die Gegenseite einlassen.

LG malfan
1 erwachsenes Kind
3 x IVF/ICSI Ergebnis:1. in der 15. Wo AB wegen Infektion/2. biochem.SS /3. in der 9. Wo MA
5 x EZS (davon 4 mal Kryo) immer negativ
2 x EMS (1x negativ/1x nach auffälligem ERA-Test und längerer Progesteroneinnahme biochem. SS April 2016)
3. und allerletzter EMS-Transfer bei Reprofit Mai 2016: Positiv: unglaublich, der Traum erfüllt sich im allerletzten Versuch!
2 wunderbare Mädchen erblicken in der 37. Woche das Licht der Welt
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ja, liebe malfan. Ich hatte darüber auch schon gelesen. Aber gut, dass du das hier noch mal verlinkt hast.

Das Problem ist, dass solche Leute eben auch Gehör finden. Und gerade bei Repromedizin-Gegnern werden die gleich Herzlich Willkommen geheißen und können ihre ganze Propaganda weiter verbreiten.

Demnächst ist Frau Bachinger Gast bei einer Tagung mit dem vielversprechenden Titel: "Tagung für die universelle Abschaffung von Leihmutterschaft". In der zugehörigen Einladung heißt es: "Zielsetzung der Tagung zur universellen Abschaffung von Leihmutterschaft ist es, politisch Verantwortliche Europas (Abgeordnete zum nationalen Parlament und EU-Abgeordnete), Frauen- und Menschenrechtsorganisationen sowie Wissenschaftler aus verschiedensten Gebieten zusammenzubringen, um die Ungerechtigkeit einer sozialen Praktik, die die grundlegenden Rechte des Menschen verletzt, aufzuzeigen und zu bekämpfen."
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hi rebella,
Leider wollte der SPIEGEL bisher noch nichts von mir veröffentlichen. Ein Fehler, würde ich sagen.
:prima: :prima: auf alle fälle, die wissen nicht, was sie an dir hätten!!! :argh: aber kommt noch! *dd* beim spiegel musst du stundenlang feilen, damit es möglichst kurz und prägnant ist.

wenn ich sowas lese wie "Tagung für die universelle Abschaffung von Leihmutterschaft" denke ich, dass manche leute wirklich zuviel zeit und zu wenig echte probleme haben. :?:

liebe grüße

mondschaf
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