Nicht zu empfehlen: "Spenderkinder" von Oelsner/ L

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Pebbles
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Beitrag von Pebbles »

Tja so ändern sich die Zeiten.

Eine Großtante von mir hat ein Kind adoptiert. Damals hies es noch auf gar keinen Fall aufklären, sie sind die eltern, die Kinder sollen nichts von der Adoption wissen.

Heute sagt man von Anfang an aufklären, die Kinder fragen was sie wissen wollen und brauchen.


Warum kann man das nicht akzeptieren das es mit den Spenderkindern genauso war?
auch da hies es lange nicht aufklären, sie sind die eltern.

als man merkte das es Geheimnisse für Kinder nie gut sind, kam man ja überhaupt erst auf die Idee Kinder über Adoptionen aufzuklären.
Und im Zuge dessen kam die Einsicht, das das auch für Spenderkinder gilt.



Aber es ist natürlich immer einfacher Polemik zu machen als konstruktive Verbesserungen vorzuschlagen.
pebbles

:lol:

Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da.
Nera
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Beitrag von Nera »

Ich kenne Rebella nicht und ich kenne auch ihr Engagement nicht. Ich lese nur ihre Zeilen in diesem Forumsthread. Das Buch habe ich auch gelesen und ich frage mich ernsthaft, was ich ÜBERlesen habe, das zu solch herabwürdigenden Äußerungen führen könnte. Ich wundere mich, wie man sich von Begriffen wie "gemietete Gebärmutter" (wie es nun mal auf Leihmutterschaften zutrifft) oder "Sperma aus dem Katalog" (auch das ist Fakt bei vielen Samenbanken) derart aufregen und geradezu angegriffen fühlen kann, dass man sogar versucht, eine Hetzkampagne dagegen zu starten. Genau diese Merkmale treffen doch auf die Reproduktionsmedizin zu. Wie hätten Sie es denn gerne beschrieben? Vielleicht "wenn aus Teddys Babys werden?"

Ich lese aus Ihren Beiträgen so viel Verachtung und Wut heraus, die Sie auf wirklich beleidigende Art und Weise gegen die Autoren und die dort interviewten Spenderkinder, v.a. gegen Stine richten, gleichzeitig werfen Sie selbst so vieles durcheinander, dass mir wirklich die Worte fehlen. Merken Sie gar nicht, was Sie damit über sich selbst aussagen? Bei allem Respekt für Ihr Engagement, das Ihnen ja nachgesagt wird - statt die psychologische Situation anderer in einem öffentlichen Forum zur Schau zu stellen, würden Sie vielleicht gut daran tun, sich selbst mal mit Ihren eigenen Abwehrmechanismen und den zugrunde liegenden Dynamiken auseinanderzusetzen.

Ich verfolge die Situation rund um Spenderkinder usw. nun auch schon mehrere Jahre. Wie Sie darauf kommen, dass Stina oder andere Spenderkinder des gleichnamigen Vereins gegen die Eltern wettern und sie "nicht respektieren", ist mir unbegreiflich und konnte ich selbst noch nicht beobachten.
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo Nera,

oopsa, mag sein, dass aus rebellas worten wut spricht.
sachlich ist Ihr beitrag aber genauso wenig. ;-)
zu den begriffen
"gemietete Gebärmutter"
"Sperma aus dem Katalog" :
ja, man kann oberflächlich betrachtet sagen, das diese worte die realität neutral wiedergeben.
allerdings, ich denke dass die begriffe auf menschen mit ein wenig gefühl für feinheiten der sprache nicht wirklich sachlich wirken.

das problem bei "sperma aus dem katalog" ist, dass es etwas impliziert, was den menschen, die die reproduktionsmedizin in anspruch nehmen, oft nachgesagt wird: sie wollen designer babys nach ganz bestimmten vorstellungen.
diese assoziation hat man und dabei wollen doch die meisten einfach nur ein kind.
kann sein, dass sich "katalog" hier nur auf die blutgruppe des spenders bezieht.
das bild assoziiert aber, dass man fotos durchblättert und darin die spender auf hochglanzfotos abgelichtet sind mit schulbildung, beruf hobbys etc. damit man bzw. frau dann auch später das gewünschte blauäuige 1,84 cm große kind mit dreifachem doktortitel und keinerlei familiärem risiko auf krebserkrankungen kriegt, das nebenbei auch noch leichtathletik macht.
sorry, wer sich etwas mit dem thema befasst hat, kann das mit den designer babys nicht mehr hören und reagiert daher auch auf den begriff "katalog" allergisch.
ja, die reproduktionsmedizin ist ein geschäft.
nein, die auswahl eines spenders ist kein katalogshopping.

"gemietete Gebärmutter" ist für mich ebenfalls ein polemischer begriff.
1. das reduziert die leihmutter auf ihren beruf.
wenn man über andere arbeitnehmer spricht, reduziert man sie auch nicht auf das, wofür sie eingestellt sind, sei es körperkraft, sei es geschick in irgendwas, sei es hirn. keiner würde auf die idee kommen, über eine professorin als "gemietetes hirn" oder über einen maurer als "gemietete hand" zu reden.
2. braucht es mehr als eine gebärmutter um ein kind auszutragen - ist also auch noch sachlich falsch.

liebe grüße
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Macchiata
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Beitrag von Macchiata »

Hallo Nera,

zum guten Ton des Forums gehört, sich erstmal vorzustellen. Manchmal lässt sich dann Inhaltliches besser klären, wenn man weiss, wer oder was dahinter steckt .


LG!
Viele liebe Grüsse von Macc!!!


.....und der Kaffeefamilie:

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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.
Nera
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Beitrag von Nera »

Hallo Mondschaf,

ja, es ist durchaus möglich, dass aus meinem Beitrag mein Entsetzen spricht.

Vielen Dank für den Erklärungsversuch. So ganz leuchtet mir das nicht ein, um ehrlich zu sein. Zumal diese Begriffe nun mal in der öffentlichen Diskussion existieren und nicht erst von den beiden Autoren erfunden wurden. So wie Sie "Sperma aus dem Katalog" beschreiben, ist es in großen Samenbanken in den USA tatsächlich üblich und ja, es gibt sie diese Leute, die ihr Kind am liebsten selbst designen möchten.

Natürlich gibt es auch andere Gründe, warum man eine Samenspende nutzt, häufig aus einer Not heraus. aber das ist doch ein ganz anderes Paar Schuhe. Und das wird in vielen Stellen des Buches deutlich gemacht, nicht zuletzt von den Erfahrungsberichten der dort interviewten Spenderkinder.

Ich hab mir gerade die Mühe gemacht, die entsprechende Stelle aus dem Buch herauszusuchen. Es steht direkt im Einleitungsteil, wo versucht wird das öffentliche Bild über die Reproduktionsmedizin darzustellen. Ich zitiere den entsprechenden Abschnitt:

"Forciert durch gesellschaftspolitische Themen wie Work-Life-Balance, Frauen und Beruf oder gleichgeschlechtliche Partnerschaften und deren Kinder- oder Adoptionswünsche dominiert in der Darstellung die Perspektive der Eltern. Besonders unverhohlen zeigte sie sich in der Kontroverse zwischen den Designern Domenico Dolce und Stefano Gabbana mit dem Sänger Elton John. Während die einen "synthetische Babys", "gemietete Gebärmutter" und "Sperma aus dem Katalog" ablehnen und den natürlichen Lauf der Dinge akzeptieren, hält Ihnen die Gegenseite ein altertümliches Denken vor, denn durch die In-Vitro-Fertilisation könnten viele Menschen ihren Traum vom Kinderkriegen erst erfüllen." (Altertümliches Denken gegen die Neue Welt, FAZ, 18.3.2015, S. 9)

ich kann hier nichts herauslesen, das Eltern in irgendeiner Art und Weise herabwürdigen würde.

Liebe Grüße

P.S. Meine persönlichen Gründe, warum ich mich mit dem Thema schon viel auseinandergesetzt habe, möchte ich nicht in einem öffentlichen Forum darstellen (sonst laufe ich womöglich noch Gefahr, selbst psychologisiert zu werden)
Nera
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Beitrag von Nera »

Noch eine Anmerkung zu "Sperma aus dem Katalog". Wie Sie sicherlich wissen, wird bei Samenspenden eine Angleichung an den sozialen Vater vorgenommen. Das Kind soll dem Ehemann der Mutter, der nicht der leibliche Vater ist, also ähnlich sehen. Häufig steht dahinter ja der Gedanke, dass Außenstehenden nicht auffallen soll, dass das Kind einen anderen Vater hat. Wenn es nur um das Kind gehen würde, könnte das ja außer Acht gelassen werden. Insofern wird hier schon gewissermaßen aus einem Katalog gewählt, zumindest in Kategorien, finden Sie nicht?
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Pebbles
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Beitrag von Pebbles »

Nera hat geschrieben:Noch eine Anmerkung zu "Sperma aus dem Katalog". Wie Sie sicherlich wissen, wird bei Samenspenden eine Angleichung an den sozialen Vater vorgenommen. Das Kind soll dem Ehemann der Mutter, der nicht der leibliche Vater ist, also ähnlich sehen. Häufig steht dahinter ja der Gedanke, dass Außenstehenden nicht auffallen soll, dass das Kind einen anderen Vater hat. Wenn es nur um das Kind gehen würde, könnte das ja außer Acht gelassen werden. Insofern wird hier schon gewissermaßen aus einem Katalog gewählt, zumindest in Kategorien, finden Sie nicht?

Und nach was soll man sonst auswählen?

Jeder gibt Sperma ab und das wird dann wild durcheinander geschüttelt?
Damit das asiatische Paar ein schwarzes Kind bekommt und die dunkelhaarigen europäischen Eltern ein rothaariges Kind bekommen?
Oder ein sehr kleines Kind bei sehr grossen Eltern landet?
Oder ein musische begabtes Kind bei ausgesprochenen handwerklich begabten Eltern landen, die noch nie ein Instrument in der hand gehalten hatten?
Ich glaube diese Liste liese sich jetzt unendlich weiterführen.

Auch bei Adoptionen wird überprüft welches Kind wo hinkommen soll. Da geht es nicht nach Liste, sondern da wird auch mal ein elternpaar vorgezogen, weil das kind da einfach perfekt hin passt.


Ob das mit der Ähnlichkeit hinkommt, ist doch sowieso ein Roulette spiel!
Mein grosser Bruder sieht weder Vater noch Mutter ähnlich sondern sieht aus wie unser Onkel. Unser Onkel sieht aber auch nicht aus wie seine eltern sondern wie sein Großvater.
D.h. das mein Bruder aussieht wie unser Urgroßvater!


Falls sie selber noch keine kinder haben, den meisten kindern macht es Spass wenn sie Familienähnlichkeiten wiederfinden.
Da Ähnlichkeiten auch über die soziale Prägung stattfinden, übernehmen Kinder ja auch Eigenheiten wie Kopfhaltung, bewegungsmuster usw.
Da kommen dann auch Bemerkungen wie das Herumbasteln und Handwerken hat das Kind ja ganz vom Opa geerbt, selbst wenn es ein Pflegekind ist.
pebbles

:lol:

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free
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Beitrag von free »

Mondschaf hat geschrieben: hallo free,wenn du hier psychologische tipps zum umgang mit stine gibst, ich glaube, das trägt auch nicht zur konstruktiven auseinandersetzung bei.
m Verein angehören.
hallo mondschaf,ich möchte hier keine psychologischen tipps mit "stine" hinterlassen,da ich sie nicht kenne.um es kurz zu fassen,ich habe in der unterhaltung mit rebella geschrieben,dass es nicht hilftreich ist seinen gegenüber im gespräch zu pathologisieren.wenn einer gerne solche gespräche führt,dann sollten sie "unter sich" und auch am "küchentisch" bleiben
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo nera,

danke für das zitat, das stellt die diskussion ja auf solidere füsse . ;-)

es scheint mir bei diesem zitat so zu sein, das die autoren mit diesem zitat nur auf die gegensätzlichen haltungen zum thema hinweisen wollen und das nicht als eigene meinung widergeben? und beiden ansichten gemeinsam ist in ihren augen die ansicht, dass die spenderkinder keine rolle bei solchen haltungen spielen.

die darstellung ist zweifelsohne journalistisch plakativ, weil sich an den beschriebenen polen ja kaum menschen aufhalten.
auch solche, die den "natürlichen verlauf" bevorzugen, werden bei kiwu zumidest GnP versuchen und im übrigen bei anderen themen in den allermeisten fällen, wenn es nicht gerade zeugen jehovas sind, gerne und selbstverständlich "unnatürliche" hilfe in anspruch nehmen wie chemotherapie bei krebs.
ebenso wie die absolute mehrheit derjenigen, die reproduktionsmedizin in anspruch nehmen nicht mehr will, als einfach nur ein kind zu haben.

allerdings kenne ich den rest des buches nicht, es ist ja mit aus dem kontext gerissenen zitaten immer so eine sache ....
ja, es gibt sie diese Leute, die ihr Kind am liebsten selbst designen möchten.
ja sicher gibt es die. ich habe hier, obwohl ich schon sehr lange dabei bin, nur ein einziges mal von einer mutter gelesen, die unbedingt ein bestimmtes geschlechte wollte.
es ist in meiner wahrnehmung in deutschland eine minderheit im kleinen einstelligen %bereich die solche bestrebungen hat.
nun kannst du natürlich abtreibungen nach pränataldiagnostik usw. ebenfalls dareinrechnen.
das machen jedoch auch leute, die keine kb in anspruch nehmen und ich denke nicht, dass unter den kinderwünschlern der anteil höher ist als unter der gesamtmenge aller schwangeren. ist für mich daher ein anderes thema.
bei der ganzen diskussion über die kb erschrickt es mich, das eine solche randgruppe oft so dargestellt wird, als ob sie repräsentativ für alle sind, die sich für kb entscheiden.

liebe grüße

mondschaf
Zuletzt geändert von Mondschaf am 04 Mär 2016 15:31, insgesamt 2-mal geändert.
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free
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Beitrag von free »

Mondschaf hat geschrieben: wie würdest du dich denn fühlen, wenn du was zu einem thema sagst, was dir sehr am herzen liegt. und dann jemand drittes in deinem beisein deinem gegenüber tipps gibt, wie er/sie am besten mit dem von dir gesagten umgehen soll. :?:
keine ahnung,da musst du den jenigen schon selbst fragen und so ganz verstehe ich das auch nicht.was möchtest du mir jetzt damit sagen?fühlst du dich nicht wohl dabei?
Zuletzt geändert von free am 04 Mär 2016 15:15, insgesamt 1-mal geändert.
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