Blasto oder TF +2

Für fachliche repromedizinische Fragen an Herrn Dr. Peet

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Moderator: Dr.Peet

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Moppel74
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Blasto oder TF +2

Beitrag von Moppel74 »

Hallo Dr.,Peet,

Ich muss mich bis Motag entscheiden,ob wir eine Blasto wollen oder eher TF an PU+2. Sind auf ICSI angewiesen mit 42 Jahren. Diese Stimmu habe ich das erstmal Pergonovis erhalten. Am Dienstag waren es ca. 5 Folie's und heute 8-9 und der Doc fragte, ob wir nicht eine verlängertre Kultur anstreben wollen. Dies kam sehr überreaschend, da es unsere 8. Icsi ist und wir nie in diese Situation mit so vielen Folis kamen. Ich dacht immer frisch Transfer und wenn was übrig ist , dann gerne Kryo. Meine Haupärztin war heute im Urlaub und man hat mir einen Telefontermin gegeben, da ich mich nicht entscheiden konnte. Ein Aufklärungsgespräch hatte ich beim Vertretungs Doc nicht, sondern ich habe erstmal einen Info -Zettel erhalten.
Habe mir ein paar Gedanken gemacht, denke man sollte es probieren. Mir fehlt halt nur die Einschätzung eines Fachmann.

Vielen Dank
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Katharinchen
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Beitrag von Katharinchen »

Hallo Moppel,

Ich bin zwar nicht Dr. Peet, aber ich antworte mal aus meiner Erfahrung heraus.

Ich halte es für sinnvoll, Blastozystenkultur zu machen, denn ich bin der Ansicht,
dass die Embryonen, die sich im Kulturmedium nicht weiter entwickeln, es auch in
der Gebärmutter nicht schaffen. Wenn Du alle weiter kultivieren lässt bis
ins Blastozystenstadium, bleiben wahrscheinlich ein paar in der Entwicklung stehen,
aber Du bekommst dann auch nur die Embryonen transferiert, die tatsächlich eine
Chance haben, sich zu einem Baby zu entwickeln.

Wenn von neun Embryonen am Ende nur einer oder zwei zum TF übrig bleiben,
ist das zwar erst mal enttäuschend, aber ohne Blastokultur, weißt Du eben nicht,
ob es überhaupt welche bis ins Blasto-Stadium schaffen.

In vielen Kliniken im Ausland wird ausschließlich Blastozystenkultur gemacht,
weil es völlig normal und natürlich ist, dass viele Embryonen in der Entwicklung
stehen bleiben und es nicht bis ins Blastozystenstadium schaffen. Also ist die
Konsequenz, so lange zu kultivieren, bis tatsächlich nur noch diejenigen übrig
bleiben, die es bis dahin geschafft haben. Die Entwicklung außerhalb des Körpers
kann man verfolgen, wenn man den TF früher macht, weiß man nicht, wann die
Entwicklung stehen geblieben ist, wenn es negativ ausging.

Und warum sollte man mit neun Embryonen drei bis vier TFs machen, die negativ
ausgehen, wenn man mit einer verlängerten Kutur diejenigen transferieren
kann, die tatsächlich Chancen auf eine SS bieten und nur einen TF-Zyklus machen
kann, der wirklich Anlass zur Hoffnung bietet.
Viele liebe Grüße von
Katharinchen
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Kinderwunsch seit 1999
1. Behandlung Juli ´07: negativ
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8. Behandlung November ´09: positiv, MA bei 8+2 :cry:
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10. Behandlung August ´10: negativ
1. Kryo-Behandlung Oktober ´10: P O S I T I V
Geburt bei 38+3
2. Kryo-Behandlung Oktober ´12: negativ
11. Behandlung März ´13: negativ
Abschied vom Wunsch nach einem Geschwisterchen.
Es ist gut so, wie es ist.


Bild


Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. (Václav Havel, * 05.10.1936; † 18.12.2011)
Leni 3
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Beitrag von Leni 3 »

Wie hast du dich denn entschieden? Werden es bei unserer Kryo (wenn sie sich überhaupt so weit entwickeln )mit Blastos versuchen..
Lieber Gruss
Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
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Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
schließe mich im Grunde der Vorschreiberin an, wen auch nicht bei allen Argumenten.
Ja, ich hätte auch eher zum Blasto ET geraten!
Peet
Disclaimer:
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
Erster Ansprechpartner für Ihre medizinischen Belange ist Ihr Arzt, Ihr Kinderwunschzentrum.
Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
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