Leukozyten

Für fachliche repromedizinische Fragen an Herrn Dr. Peet

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Moderator: Dr.Peet

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KlaraZ
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Leukozyten

Beitrag von KlaraZ »

Hallo Hr. Dr. Peet,
wäre der mirkobiologische Befund durch Plasmazelldiagnostik u/o EMMA/ALICE abgedeckt?
Leider fehlt mir das Fachwissen um die Zusammenhänge zu erkennen.
Beim letzten zytologischen Befund habe ich Leukozyten +, was vermutlich nicht zwingend auf eine Entzündung hindeutet und frage mich ich weiter vorgehen soll. Oder geht es eher in die Richtung uterine NK-Zellen? Bitte um Rat.
Danke, Gruß
Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
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Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
erst sei rel. Kurzer Zeit, erkennt man die Bedeutung des uterinen Mikroklimas für die Einnistung.
Molekulargenetische Untersuchungsmethoden haben es überhaupt erst ermöglicht selbst minimale Mengen von Bakterien nachzuweisen.
Die Methoden, für die die „Kunstnamen“ EMMA und ALICE tragen lassen die pathogenen-(krankmachenden) und apathogenen (nicht krankmachenden-oder typischen Standort-) Bakterien nachweisen. Ist der genaue Keim identifiziert, kann ein speziell, auf dieses Bakterium wirkendes, Antibiotikum ausgesucht werden. Eine Fehlverteilung der verschiedenen (apathogenen) Milchsäurebakterien kann durch Zufuhr von ebensolchen Milchsäurebakterien korrigiert werden.
Die Plasmazelldiagnostik erlaubt über den Umweg der Plasmazellen, Zellen, die im Zusammenhang mit örtlichen Entzündungen anzutreffen sind, den Nachweis eine bakteriellen Entzündung. Hier wird aber nicht die genaue Art der Bakterien bestimmt. Folglich geht man hier mit Breitbandantibiotika vor, in der Hoffnung die pathogenen Keime zu erwischen. Dazu gehört z.B. das Tetrazyklin, wodurch 65% abgetötet werden können.
Derzeit ist die Plasmazelldiagnostik die kostengünstigste Methode, aber eben mit der beschriebenen Einschränkung.
Grüße
Peet
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