Hoffnung behalten

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ddab2021
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Hoffnung behalten

Beitrag von ddab2021 »

Guten Abend,

ich lese seit einigen Wochen still mit und verliere gerade die Hoffnung, dass es nochmal funktionieren kann mit unserem Kinderwunsch. Deshalb schreibe ich, weil mich eure Erfahrungen interessieren.

Wir versuchen seit drei Jahren schwanger zu werden und sind seit mittlerweile zwei Jahre in einer Kinderwunschbehandlung. Ich bin mittlerweile 37, mein Mann ist 41. Das Spermiogramm meines Mannes ist gut, ich habe keine Zervixschleim-Durchlässigkeit und minimal erhöhte Killerzellen, die mit Omegaven-Infusionen und Cortison behandelt werden. Es wurde schon eine Gebärmutter-Spiegelung gemacht, die Gerinnung wurde geklärt, die Genetik überprüft- alles ohne Befund. Die sonstigen Voraussetzungen sind auch gut- ich habe einen AMH-Wert von 4,2, einen regelmäßigen Eisprung, die Stimulation funktioniert gut und ich habe bei beiden Versuchen jeweils zwei Blastos mit guter Qualität zurückbekommen.

Und trotzdem klappt es einfach nicht.

Wir haben jetzt 6 IUIs und zwei IVF-Behandlungen hinter uns.

Vor den Behandlungen war ich einmal kurz schwanger und die zweite IUI hat auch zu einer Schwangerschaft mit einem Abgang in der achten Woche geführt.
Heute haben wir die Nachricht bekommen, dass die zweite IVF auch nicht geklappt hat und ich verliere mit jeden negativ-Ergebnis ein bisschen mehr den Glauben, dass es irgendwann mal klappen kann.

Wie schafft ihr es weiterhin Hoffnung zu behalten und aus den Negativ-Ergebnissen nicht abzuleiten, dass es einfach nie klappen kann?
Surinchen
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Registriert: 08 Aug 2009 19:57

Re: Hoffnung behalten

Beitrag von Surinchen »

Hallo ddab,
mein KiWu ist bereits abgeschlossen, aber dauerte 12 Jahre - ein Drittel meines Leben. Ich brauchte bis zur 1. Schwangerschaft 4 Frischversuche. Bis zur nächsten Schwangerschaft dann 5 weitere (davon 2 frühe FG). Aber schon in der dann folgenden ICSI wurde ich wieder schwanger. Manchmal ist es nicht nachvollziehbar, warum ein Embryo trotz bester Voraussetzungen nicht bleibt und ein nächster, vielleicht nicht so idealer Embryo zum Kind wird.

Mir hat es geholfen, die einzelnen Kinderwunschstadien voneinander getrennt zu betrachten. Nach GVnP fing für mich eine neue Zeitrechnung ab. Ich habe dann nicht mehr über vorher nachgedacht, sondern immer vom Anfang gesprochen. Ebenso nach der Immunologischen Diagnostik. Alles davor war scheinbar ohne Chance. Also: Neustart. Und dann hab ich auf die Statistik geschaut. Statistisch gesehen haben 5 Frischversuche inklusive aller Kryos jeweils die gleichen Chancen, dass es klappt. Erst danach sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft. Dieses Denken hat mir sehr geholfen, immer wieder Kraft zu schöpfen.

Außerdem: Was ist die Alternative? Ich konnte mir nicht vorstellen, kinderlos zu bleiben. Also habe ich immer schnell nach einem Abbruch oder Negativ wieder einen neuen Spar- und Zeitplan aufgestellt und die Zwischenzeit so konstruktiv wie möglich für anderes genutzt.

Halt durch. 4 Blastos, da wünscht man sich sehr, dass da schon das Kind dabei gewesen wäre. Aber es ist gut möglich, dass es der nächste oder übernächste ist.

Alles Liebe
Liebe Grüße,
alter Bild Suri


Der Weg war lang und steinig.
Aber am Ende bleiben nach 12 Jahren Kinderwunsch mit 1x IVF, 11x ICSI und 7x Kryo
meine 4 wundervollen Erdmännchen im Arm,
meine 2 geliebten Himmelsmädchen im Herzen
sowie 4 kleine Sternchen.


2020 endet ein langer Lebensabschnitt nach der glücklichen Geburt meiner dritten Zwillinge. Und ich orientiere mich ganz neu nach dem Motto: Einfach leben! "Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut!" - Pippi Langstrumpf
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cecelia-jolina
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Re: Hoffnung behalten

Beitrag von cecelia-jolina »

Hallo
Es ist der Wunsch die Hoffnung die einen immer wieder antreibt.
Ich bin meistens dann schwanger geworden wenn ich den Focus auf andere Dinge gelegt habe.
Doch auch hier 20 Jahre Kinderwunsch davon 8 bis zum ersten lebenden Kind. Insgesamt 9 Schwangerschaften und am Ende 3 gesunde Kinder. Ich bin oft gefragt worden warum ich weiter gemacht habe. Doch der Wunsch und Hoffnung waren einfach immer größer. Aufgeben war keine Option. Ich wollte besonders jetzt nicht mit einem Toten Kind abschließen.
Und auch wenn der Weg lang steinig und geprägt von vielen Höhen und Tiefen war kann ich sagen das wars wert.
So ein richtiges Patentrezept habe ich leider nicht. Jeder geht ja auch anders damit um. Selbstfürsorge und Selbstliebe sind meiner Meinung nach wichtig in dieser Zeit. LG nita
wir werden besondere eltern für besondere kinder sein,also müssen wir auch einen besondern weg gehen.

So unendlich dankbar für meine zwei jungs +09.2010& 08.2015 an der hand , 5 **** im herzen
Und unserem kleinen polarstern Luke Tarik Napoleon 20.4.20 in der 19ssw mit 200g und 21,5cm still geboren
Wunder geschehen immer wieder. Unser kleines Regenbogen Mädchen erblickt im Juni 22 bei 35+1 gesund und munter das Licht der Welt und macht uns komplett.
Nach 20 Jahren Kinderwunsch schließen wir dankbar ab.
Pieps86
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Re: Hoffnung behalten

Beitrag von Pieps86 »

Hallo zusammen,
Sowie die anderen auch schon sagten.
Nicht aufgeben.
Wir haben 1 icsi naturelle hinter uns.
3 icsi mit milder stimmulation, wobei dann Nr. 4 abgebrochen wurde da keine Eizellen gefunden worden sind.
Und jedesmal auch keine Einnistung.
Haben bislang alles selbst gezahlt und halten uns die Kassenversuche noch offen.
Bin mittlerweile auch schon 36 und er 39.
Wenn es nur eher gewusst hätte. Haben ab 30 mit dem Kinderwunsch angefangen und habe es erst mit 33 beim FA angesprochen. Bis dann die ganze Diagnose gestellt war verging auch einiges an Zeit.
Ich persönlich habe mir die Grenze bei 10 Versuchen gesetzt.
Viele Grüße und ich hoffe ich konnte dir damit helfen das du nicht alleine bist.
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