Mainzer + Lübecker Studie, Ergebnisse Australien

Für fachliche repromedizinische Fragen an Herrn Dr. Peet

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Moderator: Dr.Peet

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Peterpan
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Mainzer + Lübecker Studie, Ergebnisse Australien

Beitrag von Peterpan »

Sehr geehrter Herr Dr. Peet,

ich hätte gerne Ihre Meinung zu diesen Studien gehört, die mir auch wenn nicht repräsentativ doch sehr fundiert erscheinen. Dr. Diedrich nimmt mit einer Gegenstudie eine Gegenposition ein, aber kann er fundiert etwas anderes nachweisen?

Danke
Peterpan
vanadis
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Beitrag von vanadis »

Guten Morgen,
wo kann man denn etwas über diese Studie nachlesen?
Lieben Dank!
Lieben Gruß,
Vanadis
Peterpan
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Beitrag von Peterpan »

vanadis hat geschrieben:Guten Morgen,
wo kann man denn etwas über diese Studie nachlesen?
Lieben Dank!
Ich habe die links zur Zeit nicht zur Hand und wenn, möchte ich sie nicht ohne vorhergehende Meinung von Fachleuten reinstellen. Bemühe einfach mal Google, du wirst mehr finden als Dir lieb ist.

Gruß Peter
Dr.Peet
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Beitrag von Dr.Peet »

Sorry, wir haben derzeit so viel zu tun, daß die Zeit für >Lektüre nicht da ist.
Im kommenden Jahr werden wir dann aber wohl wieder etwas mehr <<zeit haben.
Dr.P.
Peterpan
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Beitrag von Peterpan »

Dr.Peet hat geschrieben:Sorry, wir haben derzeit so viel zu tun, daß die Zeit für >Lektüre nicht da ist.
Im kommenden Jahr werden wir dann aber wohl wieder etwas mehr <<zeit haben.
Dr.P.
Sehr geehrter Dr. Peet,

Ihre Antwort verwundert mich sehr! Ich dachte, dass ein aktiver Mediziner im Rahmen üblicher fortlaufender Lektüre über sein Fachgebiet hiervon schon einmal etwas gehört haben sollte, ohne sich erst einlesen zu müssen. Eigendlich sollten dies Basics für Sie sein.

Das steigert mein Vertrauen in die Ärzteschaft mal wieder ungemein!

Schönen Gruß

Peterpan
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Beitrag von Peterpan »

Keine Antwort ist auch eine Antwort :-)

Peterpan
christina07
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Beitrag von christina07 »

Peter Pan
Vielleicht ist deine studie einfach für Deutschland nicht maßgebend, da du uns den INHALT JA AUCH NICHT PREISGEBEN WILLST:gREIF DOCH DIE MEDIZINER; DIE WIRKLICH IM mOMENT AUSGELASTET SIND NICHT EINFACH AN1
Bei tagen mit 14 PU und mehr und Patientenbetrieb würdest du auch nicht unbedingt erts eine ominödse Studie suchen, nachlesen und dann beurteilen!Denn auch undsere epromediziner wollen noch ein Privatleben haben!!
Grüße von Eurer Christina07
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Mein Blog
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emili
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Beitrag von emili »

Hallo,
ich hab nun mal kurz nach diesen forschungen geschaut und folgenden artikel gefunden, der die ganze problematik wohl kurz umreisst.
vielleicht ist es so auch einfacher stellung zu nehmen
und peterpan, ich finde, du solltest dem doc mehr respekt entgegenbringen.
emili


FAZ: Mehr Fehlbildungen bei Retortenbabys

Frankfurter Allgemeine Zeitung
Mittwoch, 08. Mai 2002, Nr. 106
Seiten N1/N2
Mehr Fehlbildungen bei Retortenbabys
Bedenken gegen Spermien-Injektion / Risiko verdoppelt? / Verwirrende
Zahlenspiele

Im Jahr 1978 kam das erste Retortenbaby zur Welt. Seither blüht die
Reproduktionsmedizin. Kritische Hinweise auf mögliche Schäden durch die
Reagenzglasbefruchtung waren selten und wurden gern überhört. Das beginnt
sich zu ändern. Den Anlaß liefert vor allem "Icsi", die Intrazytoplasmatische
Spermieninjektion. Dieses Verfahren wird häufig dann angewendet, wenn der
Mann zu wenige Samenzellen hat und diese sich zudem schlecht bewegen. Im
Labor unterstützt man dann die Verschmelzung, indem man eine Samenzelle mit
einer Pipette direkt in die Eizelle bringt.
Seit der Einführung von Icsi gab es zwar immer wieder Bedenken, durch das
Verfahren steige das Risiko für Fehlbildungen. Frühere Untersuchungen, die
diese Frage entscheiden sollten, wiesen aber Unzulänglichkeiten auf und waren
daher unbrauchbar. Jetzt gibt es gleich mehrere wissenschaftliche Hinweise
auf ein erhöhtes Risiko. Da ist einmal der Befund französischer und
belgischer Forscher, daß Defekte des männlichen Y-Chromosoms häufiger
weitergegeben werden. Des weiteren ergab eine australische Untersuchung an
301 mit dem Icsi-Verfahren gezeugten Kindern eine mehr als doppelt so hohe
Fehlbildungsrate ("New England Journal of Medicine", Bd. 346, S. 725).
Festgestellt wurden etwa schwere Herzfehler oder ein zu früher Austritt der
Harnröhre aus dem Penisschaft.
Ähnliche Schlußfolgerungen lassen die jüngsten Daten aus dem Mainzer
Geburtenregister zu. Die Kinderärztin Annette Queißer-Luft leitet ein vom
Land Rheinland-Pfalz gefördertes Projekt an der Mainzer
Universitätskinderklinik, das hinsichtlich Qualität und Vollständigkeit
derDaten in Deutschland seinesgleichen sucht. Ausgewiesene Ärzte untersuchen
nach einem standardisierten Verfahren alle Neugeborenen, Totgeborenen und
Aborte in Mainz und dokumentieren etwaige Fehlbildungen. Die Auswertung von
rund 20 000 Fällen bestätigt eine erhöhte Fehlbildungsrate der "lcsi-Kinder",
von denen insgesamt 99 in die Auswertung eingingen. Knapp 16 Prozent, also
etwa ein Sechstel der Kinder, wiesen Mißbildungen auf wie schwere Herzfehler,
Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, Doppelnieren, einen offenen Wirbelkanal oder
einen komplett verschlossenen After. Außerdem fand sich ein erhöhter Anteil
von Chromosomenänderungen.
Das Fehlbildungsrisiko der spontan empfangenen Kinder im Mainzer Kollektiv
lag bei nur sieben Prozent. Frau Queißer-Luft wird darüber im Juni vor
Neonatologen und Intensivmedizinern in Mainz berichten. Vor rund einem Jahr
hatten ähnliche Ergebnisse aus Mainz bereits aufhorchen lassen. Allerdings
fehlte seinerzeit die internationale Bestätigung, so daß vor allem
Reproduktionsmediziner davor warnten, den Wert der Zahlen zu hoch zu
veranschlagen.
Ende vergangenen Jahres wurde eine weitere deutsche Studie zum
FehIbildungsrisiko von "lcsi-Kindern" vorgestellt. An ihr hatten etwas mehr
als die Hälfte der deutschen Reproduktionskliniken teilgenommen. Koordiniert
wurde die inzwischen auch als "Lübecker Studie" bezeichnete Erhebung von
Michael Ludwig von der Universitätsfrauenklinik in Lübeck. Auch in dieser
Untersuchung fand man ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko. Die Interpretation der
Ergebnisse trägt indessen dazu bei, jene Menschen zu verwirren, die nicht mit
der Deutung solcher Studien vertraut sind. So hieß es etwa in einer
offiziellen Stellungnahme, die Daten ließen "klar" erkennen, "daß die Methode
der Icsi keinen Einfluß auf die Fehlbildungsrate der, geborenen Kinder hat"
("Deutsches Ärzteblatt", Bd. 98, S. 132631).
Wie sollen sich die ratsuchenden Paare angesichts derart widersprüchlich
scheinender Aussagen zurechtfinden? Daß es mehr Fehlbildungen gibt, läßt sich
nach Ansicht der Initiatoren der Lübecker Studie hauptsächlich darauf
zurückführen, daß schon die Paare, bei denen das Verfahren angewendet wird,
ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen hätten. Die Untersuchung hat indes
Mängel, die eine solche Schlußfolgerung nicht unbedingt zulassen. Zum
Beispiel wird nicht klar, nach welchen Kriterien man welche Paare für die
Teilnahme ausgewählt hat. Es wurden nicht alle Anwender des Verfahrens in den
beteiligten Kliniken in die Studie eingeschlossen. Ob es dadurch zu einer
Selektion kam, die sich auf das Ergebnis ausgewirkt hat, wurde nicht
offengelegt.
Jenseits allen Streites um die Ursache der häufigeren Fehlbildungen bei
Anwendung von Icsi darf man nicht übersehen, daß die Chancen, ein gesundes
Kind zu bekommen, je nach Studie immer noch 85 bis mehr als 90 Prozent
betragen. Außerdem ist nicht jede Fehlbildung gleichermaßen bedrohlich. Eine
Abflußstörung der Nieren zum Beispiel kann durch eine Operation dauerhaft
behoben werden.
In Deutschland wurde Icsi 1994 eingeführt. Das Verfahren hat dann rasch die
herkömmliche In-vitro-Fertilisation überholt. 1998 wurden rund 23600
Icsi-Behandlungen in deutschen Reproduktionskliniken vorgenommen, aber
lediglich knapp 16 800 Reagenzglas-Befruchtungen. Weltweit gab es damals etwa
35 000 Icsi-Behandlungen, was den enormen Anteil des deutschen Marktes
erkennen läßt. Seinerzeit haben die Krankenkassen die Kosten für Icsi
erstattet. Als sie jedoch später unter Verweis auf die ungeklärten Risiken
die Kosten nicht mehr übernahmen, gingen die Anwendungen wieder zurück. 1999
waren es noch rund 21200 Icsi-Behandlungen, im Jahr 2000 nur noch knapp
15800. Im gleichen Maße stiegen die - von den Kassen übernommenen -
traditionellen Reagenzglas-Befruchtungen wieder an. Wenn Icsi vor allem bei
männlicher Unfruchtbarkeit angezeigt ist, muß man fragen, warum innerhalb von
nur zwei Jahren die Indikation um rund 8000 Fälle schwankt. Man wird sehen,
wie sich die Zahlen in diesem Jahr entwikkeln, da inzwischen ein Urteil des
Bundessozialgerichtes ergangen ist, das die Kassen gleichsam zwingt, die
Icsi-Behandlung wieder zu übernehmen. Darin wird dem Kinderwunsch der Eltern
Priorität eingeräumt vor den Bedenken gegenüber einem möglicherweise erhöhten
Fehlbildungsrisiko.
Die Unsicherheit hinsichtlich der Gefahren einer künstlichen Befruchtung
erstreckt sich inzwischen auch auf die herkömmliche In-vitro-Fertilisation.
Auch bei ihr fanden die australischen Forscher ein erhöhtes
Mißbildungsrisiko. Zudem haben amerikanische Wissenschaftler ermittelt, daß
im Reagenzglas gezeugte Kinder mit einem niedrigeren Geburtsgewicht auf die
Welt kommen. Ungeklärt ist hierbei, ob dies an den nach künstlicher
Befruchtung häufiger auftretenden Frühgeburten oder
Mehrlingsschwangerschaften liegt, oder ob die künstliche Befruchtung selbst
der Grund ist. Bisher läßt sich nur feststellen, daß die beunruhigenden
Vermutungen, wonach die Manipulationen im Reagenzglas nicht ohne Folgen
bleiben, eher gestärkt als geschwächt werden. MARTINA LENZEN-SCHULTE



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Prev by Date: TV-Hinweise zu Gentechnik/ Fortpflanzungsmedizin und angrenzende Bereiche vom 13.- 26. Mai 2002
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Beitrag von Dr.Peet »

Peter Pan ist ein kleiner schlauer Naseweiß.
Wenn wir alle Studien lesen würden, könnten wir weder AN UNSEREN PATIENTEN arbeiten noch HIER IM FORUM FREIZEIT aufwenden.
Ihr Komentar ermutigt mich nicht besonders. Sie sollten Ihre Haltung überdenken.
Übrigens möchte ich hier nicht in einen Diskurs mit Ihnen einsteigen. Ich werde mich also dazu nicht mehr äußern.
Dr.Peet
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Hi emili,

vielen Dank, dass Du versuchst, hier etwas Licht ins Dunkel zu bringen!

Hi Peterpan,

ich kann verstehen, dass Dich solche Studien beunruhigen - wenn es denn die von emili genannten sind, was Du uns ja nicht mitteilst.

Weiss ja nicht, in welcher Branche Du tätig bist. Natürlich soll man aktuelle Fachliteratur lesen, aber aus meinem Fachgebiet weiss ich, dass man, wollte man die vollständige aktuelle Diskussion verfolgen, ausschließlich fürs Weiterbilden bezahlt werden würde. Also heißt es, sinnvolle Kompromisse zu finden, denn sein Wissen anwenden soll man ja auch noch.

Mit scheint es auch etwas viel verlangt, von jemandem zu erwarten, dass er aus dem Titel "Mainzer + Lübecker Studie, Ergebnisse Australien" sofort weiss, was Du meinst. In Lübeck wird meinen Infos zufolge ziemlich viel zur KB geforscht, da wird es wohl diverse Studien zu Spezialthemen geben. Weiss nicht, wie es in Mainz ist. Und Ergebnisse in Australien gibt es nun bestimmt ebenfalls haufenweise.

Wenn man mir so eine diffuse Frage stellt, die voraussetzt, dass ich erstmal recherchiere, welche Studien Du wohl meinen könntest und ich so viele Überstunden machen würde wie derzeit die Kiwu-Docs (ich sehe das ja in meiner Praxis, die machen aufgrund der Gesundheitsreform ein vielfaches ihrer normalen Arbeit), hätte ich vermutlich ziemlich unwirsch reagiert.

Gruß

Mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
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