Fötus in Leber entdeckt

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XY

Fötus in Leber entdeckt

Beitrag von XY »

Hallo,

wollte Euch nur mal auf folgenden Artikel aufmerksam machen:

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,302212,00.html
Ärzte haben bei einer Vietnamesin einen elf Wochen alten Embryo in der Leber entdeckt. Zunächst war vermutet worden, dass sich in dem Organ ein Tumor gebildet habe.

Hanoi - Die 38-jährige Patientin sei in eine Klinik der zentralvietnamesischen Stadt Hue gebracht worden, erklärte der behandelnde Arzt Bach Cam An heute. Untersuchungen hätten gezeigt, dass es sich nicht um einen Tumor, sondern um einen Fötus handele, der sich in dem Organ eingenistet habe. Er sei am Freitag entfernt worden. Die Patientin sei nach dem Eingriff in stabilem Zustand.
mina2
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Beitrag von mina2 »

Hallo,
in der Geo stand letztes Jahr sogar mal ein Artikel, dass eine Afrikanerin ein gesundes Kind geboren hat (KS bzw. eine Variante davon :wink: ), dessen Plazenta an der Leber angewachsen war. Wohl, weil die Leber auch so stark durchblutet ist, konnte das funktionieren. Die Mutter hat die Schwangerschaft auch ohne erheblichen Schaden (wenn nicht soagr gesund, weiß ich nicht mehr) überlebt. Wäre das bei Ihr früher entdeckt woden, hätten die Ärzte den Fötus wahrscheinlich auch "weggemacht" ..... Manchmal kann Nichtwissen und weniger intensive gesundheitliche Betreuung ein Segen sein - aber selten.
Gruß Mina
Na-Ja

Beitrag von Na-Ja »

Das Beispiel mit der Afrikanerin scheint eher ein Ausnahme-Wunder zu sein,

die Gefahr, daß Blutgefässe spontan platzen ( ähnlich wie bei Eileiter-SS) ist extrem groß-

d.h. möglicherweise Schock u. damit hohe Lebensgefahr für Mutter u. Kind.


Ansonsten kann das schon stimmen, daß Diagnostik in der Medizin ohne

entsprechende Behandlungsperspektive nicht unbedingt ein Segen für die Patienten ist -

wie momentan beim Thema Krebsfrüherkennung - auch von Ärzten - kontrovers

diskutiert wird.

Ähnliches gilt für die Pränataldiagnostik - Recht auf Nichtwissen versus medizinisch und rechtliche Verantwortung der Ärzte gegenüber der Schwangeren.
mina2
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Beitrag von mina2 »

bei Krebsfrüherkennung???
Ich dachte bei vielen Krebsarten kann man schon sehr viel machen - und am besten rechtzeitig???
Gruß Mina
Na-Ja

Beitrag von Na-Ja »

Ja leider scheint Wissen nicht immer segensreich zu sein ? ..:

Vor einem Jahr machte das Buch zweier Journalisten,

Christian Weymayr u. Klaus Koch: "Mythos Krebsvorsorge Schaden und Nutzen der Früherkennung“

ziemlich viel Wirbel, entfachte in Ärzteschaft und Medien eine intensive Diskussion und auch Widerspruch

Die Negativ-Beispiele im Buch sind natürlich nur so aktuell, wie der damalige Stand der

Wissenschaft – Dank Forschung wird es künftig immer wieder neue Therapie-

und Heilungs-Ansätze geben.

Trotzdem war das ein wichtiger Gedankenanstoss.

Dort wurde berichtet:

http://www.zeit.de/2003/26/abs_vorsorge

Ich gehe trotzdem weiterhin zur Vorsorge, weiss aber, daß die Früherkennung je nachdem was man dann hat –
nicht in jedem Fall von Vorteil sein muß.
(z.B. bei Frauen: Gebärmutterhals eher gut heilbar, Eierstock eher sehr schlecht, Brust, individuell verschieden gut behandelbar oder heilbar)

In einer Brigitte-Ausgabe Nr.11 vom Mai 2004 war kürzlich ein Bericht über eine (seltene) schreckliche und tödliche Erbkrankheit ( Veitstanz, Chorea Huntington, 50 % Verebungs-Risiko )
in einer Familie mit 4 Geschwistern, Kinder erlebten das Sterben schon beim Vater mit .

Es gibt nun einen Gentest dafür, aber immer noch keine Behandlung – die Beschreibung der Folgen für die jeweiligen Familienmitglieder, aufgrund Wissens oder Nichtwissens waren sehr beeindruckend u. erschütternd.

Eine Schwester hatte ein schlechtes Gewissen weil sie dann doch nicht betroffen war, veränderte ihren Charakter, verließ ihren Partner.
Die andere Schwester bekam nach positivem Gentest schreckliche Depressionen obwohl die Krankheit noch nicht ausgebrochen war, sie noch mehrere Jahre glücklicher und noch gesund vor sich gehabt hätte.
Ein bisher gesunder Bruder will keinen Test machen ( selbst Mathematiker, kennt Statistik ) hat schon eigene Kinder..
Ein Bruder ist schon früh, mit Mitte 20 erkrankt

Die Mutter fühlte sich schuldig, weil sie das mit ihrem Mann ja unwissentlich den Kindern vererbt hat und hätte es sonst „ verantwortungslos gefunden, 4 Kinder in die Welt zu setzen“

Auch dafür gibt es eben keine einfachen schwarz/weiss , gut/böse Antworten durch Ethikräte oder Wissenschaftler..
Na-Ja

Beitrag von Na-Ja »

Ja leider scheint Wissen nicht immer segensreich zu sein ? ..:

Vor einem Jahr machte das Buch zweier Journalisten,

Christian Weymayr u. Klaus Koch: "Mythos Krebsvorsorge Schaden und Nutzen der Früherkennung“

ziemlich viel Wirbel, entfachte in Ärzteschaft und Medien eine intensive Diskussion und auch Widerspruch

Die Negativ-Beispiele im Buch sind natürlich nur so aktuell, wie der damalige Stand der

Wissenschaft – Dank Forschung wird es künftig immer wieder neue Therapie-

und Heilungs-Ansätze geben.

Trotzdem war das ein wichtiger Gedankenanstoss.

Dort wurde berichtet:

http://www.zeit.de/2003/26/abs_vorsorge

Ich gehe trotzdem weiterhin zur Vorsorge, weiss aber, daß die Früherkennung je nachdem was man dann hat –
nicht in jedem Fall von Vorteil sein muß.
(z.B. bei Frauen: Gebärmutterhals eher gut heilbar, Eierstock eher sehr schlecht, Brust, individuell verschieden gut behandelbar oder heilbar)

In einer Brigitte-Ausgabe( Jubiläumsheft 50 Jahre) Nr.11 vom Mai 2004 war kürzlich ein Bericht über eine (seltene) schreckliche und tödliche Erbkrankheit ( Veitstanz, Chorea Huntington, 50 % Verebungs-Risiko )
in einer Familie mit 4 Geschwistern, Kinder erlebten das Sterben schon beim Vater mit .

Es gibt nun einen Gentest dafür, aber immer noch keine Behandlung – die Beschreibung der Folgen für die jeweiligen Familienmitglieder, aufgrund Wissens oder Nichtwissens waren sehr beeindruckend u. erschütternd.

Eine Schwester hatte ein schlechtes Gewissen weil sie dann doch nicht betroffen war, veränderte ihren Charakter, verließ ihren Partner.
Die andere Schwester bekam nach positivem Gentest schreckliche Depressionen obwohl die Krankheit noch nicht ausgebrochen war, sie noch mehrere Jahre glücklicher und noch gesund vor sich gehabt hätte.
Ein bisher gesunder Bruder will keinen Test machen ( selbst Mathematiker, kennt Statistik ) hat schon eigene Kinder..
Ein Bruder ist schon früh, mit Mitte 20 erkrankt

Die Mutter fühlte sich schuldig, weil sie das mit ihrem Mann ja unwissentlich den Kindern vererbt hat und hätte es sonst
„ verantwortungslos gefunden, 4 Kinder in die Welt zu setzen“

Auch dafür gibt es eben keine einfachen schwarz/weiss , gut/böse Antworten durch Ethikräte oder Wissenschaftler..
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