kann frau mit zweifeln usw. trotzdem ss werden??? - DER "PLA

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
Nicola.
Rang0
Rang0
Beiträge: 129
Registriert: 18 Jul 2001 02:00

Beitrag von Nicola. »

Liebe Sanne, ich kann Dich gut verstehen. Ich war 6 Jahre am Ball und bin nun endlich schwanger, mittlerweile Ende 30.

Ich bin mal neue Wege gegangen:
Chines. Ernährungsempfehlungen, Akupunktur, Treffen mit den anderen Kiwu-Frauen, Gespräche bei einer auf Kiwu spezialisierten Psychologin, Homöopathie, Alternative Lektüre, Urlaub, Fußreflexonen-Massagen. Auf alle Fälle war vieles unglaublich interessant, entspannend und hat mir neuen Mut und neue Hoffnung gegeben.
Letzlich kann man ja nun nicht mehr machen, als alles zu versuchen und ich hatte wirklich den Gedanken, daß es vielleicht nie klappt und hab versucht, mir eine kinderlose Zukunft vorzustellen.

Warum es jetzt endlich was wurde, weiß ich natürlich auch nicht. Aber ich weiß, daß es mir zumindest (bei diesem letzten Versuch) besser ging, als noch vor 1 - 2 Jahren und daß ich einfach stärker war.

Also, Kopf hoch und viel Glück!
Lieben Gruß, N.
rike
Rang0
Rang0
Beiträge: 132
Registriert: 06 Aug 2001 02:00

Beitrag von rike »

Hallo, hier sind schon so viele gute Gedanken geschrieben, dass man kaum etwas hinzu fügen kann. Ängste und Traurigkeit hat wohl jede von uns schon empfunden. Doch wenn wir uns dann auch noch dafür die Schuld des Nichtschwangerwerdens geben stecken wir in einen schlimmen Spirale, die uns nur noch weiter nach unten zieht. Ich habe Hilfe bei einer Psychologin gesucht. Sie hat mich nach Alternativen zum Kinderwunsch befragt. Dann festgestellt, dass es für mich im Moment keine gibt und mich dann in meinem Vorhaben die nächste ICSI zu starten bestärkt. Schließlich machen wir die ganze Prozedur, WEIL ES ERFOLGE GIBT!!!!!!!!!!! Ich glaube auch, dass die Psyche nur nebensächlich mit Erfolg oder Mißerfolg zu tun hat. Das Beispiel mit der Vergewaltigung macht dies doch deutlich.
Weiterhin alles Gute,
Rike
Luisa
Rang0
Rang0
Beiträge: 97
Registriert: 28 Aug 2001 02:00

Beitrag von Luisa »

liebe sanne,
auch wenn schon viele gut gedanken niedergeschrieben wurden,möchte ich dir auch noch antworten. ich glaube auch nicht, daß uns kramphafter optimismus weiterbringt oder zum erfolgt führt. ich denke es ist sehr wichtig auch die negativen gefühle zuzulasen. wenn wir uns die nicht erlauben setzen wir uns doch nur noch mehr unter druck.
wenn ich über meine ängste und meine zweifel gesprochen habe, haben sie oft an schrecken verloren.
sorge für dich und tu dir was gutes. kessys ideen finde ich wunderbar.
damit spricht sie mir aus dem herzen.
also sei nochmal ganz lieb gedrückt luisa
Sanne
Rang3
Rang3
Beiträge: 4248
Registriert: 12 Jul 2001 02:00

Beitrag von Sanne »

kinners! ihr seid ja soooo lieb! ich liebe euch und diese forum!!! ihr habt mir die augen geöffnet und es geschafft, dass ich lächelnd vor dem Mac sitze :smile: danke!!! und ein dicker, herzlicher knuddler an euch alle!

Sanne *zutränengerührt+wiedervielzuversichtlicheralsgestern*
Benutzeravatar
Gernot
Rang1
Rang1
Beiträge: 260
Registriert: 23 Okt 2001 02:00

Beitrag von Gernot »

P.S.: zu Sannes letzten Posting:
Wir tun uns was gutes und fahren nächstes Wochenende weg. Der Tapetenwechsel wird uns hoffentlich gut tun, bevor die Spritzerei weitergeht. :smile:
Schnellchen
Rang5
Rang5
Beiträge: 12084
Registriert: 11 Jul 2001 02:00

Beitrag von Schnellchen »

Ich freu mich für Euch.. Viel Spaß bei Eurer Unternehmung und nehmt Euch ganz viel Zeit füreinander.. Noch habt Ihr sie noch :wink:
Lieber Gruß
Iris





natti
Rang2
Rang2
Beiträge: 1828
Registriert: 12 Jul 2001 02:00

Beitrag von natti »

Liebe Sanne,

ich kann gut verstehen, daß es Dir vor dem nächsten Mal graut. Wenn man schon eine "Geschichte" hinter sich hat, schon die Mißerfolgsmeldungen kennt (und damit fängt ja jede KiWu-Behandlung an: SST negativ, dann zum Doc, der stellt eine Diagnose, dann wird herumgedoktort, dann Behandlung im KiWu-Zentrum, und und und...), dann bekommt das so einen Automatismus: Jedesmal ich mit den Negativ-Meldungen.

Ich glaube, daß eine Hilfe sein kann, diese Stimmungen zuzulassen. Für mich gehört das dazu, als eine Art Heilungsprozeß für die Seele. Schließlich konzentriert man sich doch ganz enorm auf den Wunsch, und wenn der so schnöde und hart nicht erfüllt wird, ist man enttäuscht. Ich habe von vielen gelesen, die dann die Schuld bei ihrem Körper suchen, die Agressionen gegen sich richten in einer solchen Situation - wieso sollte man dann nicht einfach auch die nackte Angst und den grauen Frust haben?! Das ist in Ordnung, und nichts Schlimmes, sondern es hilft, es reinigt und letztlich kräftigt es auch.

Mit den "Mit der richtigen Einstellung klappt's schon" kann ich auch nicht so viel anfangen. Aber es ist soviel daran, daß die "richtige" Einstellung einen die Belastungen der Behandlung aushalten läßt. Und wenn man noch nicht so weit ist, dann ist es besser, aufzuschieben und erst einmal zu kurieren. Und das heißt für mich: Wege finden, mit der Enttäuschung, der Wut, der Trauer, dem Ärger, der Hoffnungslosigkeit, dem Frust, der Mühe, den Tränen umzugehen. Und zwar einen eigenen Weg. Deine Kunst ist doch sicherlich auch ein Weg - so wie ich vermute, daß für Iris die Aktivität ein Weg ist.

Ich finde es übrigens auch in Ordnung, sich mit dem Gedanken zu beschäftigen, was, wenn es endgültig nichts wird. Das gehört schließlich auch dazu - warum die Augen davor verschließen? Wenn man weiß, was auf einen zukommt und für sich eine Möglichkeit gefunden hat, damit umzugehen, dann ist einem die Behandlung auch nicht mehr so arg, glaube ich.

Alles Gute für Dich. Lass' den Kopf ruhig hängen - das darf und muß sogar sein!

Deine

Natti
Sanne
Rang3
Rang3
Beiträge: 4248
Registriert: 12 Jul 2001 02:00

Beitrag von Sanne »

liebe Natti und auch alle anderen,

du hast ja soooo recht, mit den negativ-meldungen: jedesmal schaffen es die anderen und ich geh immer wieder leer aus (im wahrsten sinne des wortes :wink: ich nutz mal diese gelegenheit, weil ich meine, dass das drüber reden beim bewältigen hilft.

ich lass meine stimmungen eigentlich immer zu, solange es mir möglich ist und ich nicht leute um mich hab, denen ich das/was erklären müsste... :wink:
aber es ist halt auch sehr belastend, wenn ich immer und immer nur heule. andererseits hab ich mich schon so ans die heulerei gewöhnt, dass mir ein tag OHNE regelrecht positiv auffällt *ggg*

der gedanke, was wird, wenn es niemals klappt, ist mir bisher immer sehr unangenehm gewesen, so dass ich ihn stets weit, weit von mir geschoben habe. seit ein paar tagen mache ich mir vermehrt gedanken darum und komme noch zu keinem schluss. mir fehlt einfach dei zündende idee, die ich zu meinem lebensziel erklären würde. ich würde gern mein leben in den dienst Gottes stellen, aber ich mag keine gemeindearbeit. damit fällt schon mal eine grosse menge an möglichkeiten weg. missionsarbeit kommt eigentlich auch nicht in frage, weil mein mann ja seinen job hier hat und da auch nicht besonders flexibel ist. "ins kloster" geht aus liebesgründen auch nicht :wink: sollte mein mann aus versehen vor mir sterben, hab ich mir das schon als lebensform überlegt, aber erst mal möchte ich das lieber nicht. eine eigene organisation für irgend einen guten zweck zu gründen liegt mir auch sehr fern. wie gesagt, ich hab noch keine idee.

wie sieht das bei euch aus? was wollt ihr tun, wenn ihr je keine kinder bekommt? es ist anscheinend unglaublich wichtig, dass wir uns über alternativen gedanken machen, damit wir genau die entspanntheit erreichen, die uns evtl. sogar zu einem kind verhilft :wink: ist zwar scheisse, das im hinterkopf anzustreben, aber vielleicht hilft es wirklich! und natürlich hilft ein "plan-b" besonders dann, wenn es wirklich nicht klappt, was ja immer sein kann.

ich freu mich sehr über eure rege anteilnahme und hoffe, dass es hier noch zu einem intensiven gedankenaustausch kommt!

liebe grüsse von Sanne
Benutzeravatar
Silvia
Rang1
Rang1
Beiträge: 891
Registriert: 11 Jul 2001 02:00

Beitrag von Silvia »

Liebe Sanne,

nach 3 ICSI's in 9 Monaten + einem Kryotransfer habe ich spontan Ende September beim Jugendamt angerufen. Ich bin halt immer ein sehr spontaner Mensch, entscheide aus dem Bauch heraus, und bin damit eigentlich immer gut gefahren. Uns läuft einfach die Zeit davon, so daß wir jetzt zweigleisig fahren werden. Mein Mann hat ja ein Zustand nach Hodenkrebs vor 13 Jahren mit zweimaliger Chemotherapie, dies habe ich ja auch vor unserer Hochzeit gewußt. Wir haben damals - obwohl wir noch gar nicht wußten, daß wir Kinderwunschpatienten werden - bereits auch über eine Adoption gesprochen, so daß es für mich einfach ist, die Entscheidung zu akzeptieren, daß wir eventuell ein Kind adoptieren. Ein Leben ohne Kind kann ich mir sehr schlecht vorstellen. Wir stecken momentan mitten im Hausbau, damit wir auch gute Chancen haben ein Kind zu adoptieren. Das Umfeld, die häuslichen Gegebenenheiten sind ja auch Voraussetzungen für eine Adoption. Ein Satz habe ich für mich immer parat gehalten "Kinder kriegt man nicht im Bauch, sondern im Herzen". Ich habe mir immer vorgestellt, was ist wenn z. B. meiner Cousine, die eine kleine Tochter hat, etwas passieren würde. Da war ich mir ganz sicher, daß ich die kleine Ronja genauso lieben würde, wie mein eigenes Kind. So dies sind meine Gedanken, die ich mir gemacht habe. Außerdem hatten mein Mann und ich eh überlegt, auch wenn wir ein eigenes Kind durch ICSI bekommen hätten, noch eines dazu zu adoptieren. Momentan befinde ich mich in der Auszeit, die ich auch voll geniesse. Wir waren auf das Immunisierungsergebnis, dann machen wir noch eine ICSI auf KK-Kosten, und eventuell noch einen Blastozytentransfer im Ausland. Dies ist die Grenze, die ich mir persönlich gestellt habe. Zum Jugendamt schreibe ich Euch dann mal ein anderes Mal, war aber wirklich nicht so schlimm, wir haben einen sehr netten Jugendamtsmitarbeiter, der auch ganz begeistert war, daß wir so gut informiert waren.

Na ja, ich glaube jetzt habe ich ziemlich durcheinander geschrieben, aber ist ja auch ein schwieriges Thema.

So seid alle lieb gegrüßt

Silvia
Carolien
Rang1
Rang1
Beiträge: 355
Registriert: 11 Jul 2001 02:00

Beitrag von Carolien »

Hallo Sanne,

soviele tolle Beiträge stehen in diesem Ordner.

ERstmal möchte ich schreiben, dass ich vor ein paar Tagen auf einem interessanten Seminar war. "Frau im Unternehmen" Jede teilnehmende Frau hat ein für sie ganz bestimmtes Problem in der Gruppe dargelegt. Weil eine direkte Kollegin von mir dabei war, habe ich aber nicht KiWu genommen. Nur so als Nebenbeibemerkung. Was ich kurz erzählen möchte, war ein Problem, das wir diskutiert haben. Eine Frau hat der "guten alten Zeit" hinterher "geheult" und die negativen Gefühle nicht zugelassen. Trotz Chancen in der Zukunft hat sie diese Gefühle und Empfindungen aber nicht richtig zugelassen. Und dadurch auch die Trauer unterdrückt. So wie wir KiWu-Frauen und -Männer oft genug die Tränen unterdrücken.

Von der Trainerin haben wir dann gelernt, dass wir unbedingt die Trauer zulassen müssen. Dass wir weinen müssen. Und um das Verlorene weinen. Dann bekommt auch die Seele wieder Kraft. Es war so interessant, das zuhören, dass ich wieder mein Bröckelchen mitgenommen habe, das sich inmeinem Hirn und meinem Herz festsetzen kann.

Ich stehe gerade in der ersten STim vor Insem. Und heute - beim zweiten US - habe ich erfahren, dass sich im Prinzip kein Folli richtig entwickelt. Naja, ichsitze gerade hier um mir Trost zu holen.

Gleichzeitig gehen mir aber auch die Gedanken durch den Kopf: Was machen ohne Kids ??? Eine große Familie war immer mein Traum. Und jetzt ? Am Freitag hat mir aber ein "gut bekannter" ABteilungsleiter eine für mich mögliche Alternative im Büro aufgezeigt. Der erste Gedanke von mir war: Super, aber ich mache KiWu-Behandlung. Ist doch eigentlich unfair, darauf einzugehen. Der zweite Gedanke war aber: Danke, dass mir jemand eine Alternative aufzeigt.

Für mich ein großes Thema ist immer noch die Adoption. Denn ich weiß nicht, ob ich mir über Jahre den Stress der KiWu-Behandlung antun will. Und ob ich auf Dauer meinem Körper nicht doch schaden zufüge. Adoption - vor allem Auslandsado - ist für mich eine sinnvolle Alternative. Denn ich liebe Kinder. Und ich hätte auch kein Problem damit, wenn es körperlich und genetisch nicht meines wäre.

Ansonsten sind die Alternativen wirklich nur ein glückliches Privatleben zu haben. Ein ausgefülltes Leben mit Dingen, dir mir persönlich - oder uns persönlich - wichtig sind. Es hat auch etwas, wenn man 3-4 mal im Jahr in Urlaub kann. Oder spontan essen gehen. Oder einfach nur rumgammeln. Aber was jeder aus seinem Leben macht, ist eben unterschiedlich.

Auf jeden Fall finde ich die Bezeichnung "Plan B" klasse. Jetzt ist mein Posting ja schon ein Roman geworden. MAl sehen wie es weitergeht.

Liebe Grüße
Carolien
Antworten

Zurück zu „Rund um den Kinderwunsch“