Hallo Wendy,
hab Dir ja ein paar Gedanken versprochen.....

Nun hab ich alle Zeit der Welt und kriege doch nix bzw. nur sehr wenig auf die Reihe...

Zunächst mal finde ich ja toll, dass Du Dich durch den schleppenden Anlauf nicht entmutigen lässt, sondern immer wieder nachhakst!
Leider bin ich weder Journalist, noch Jurist, noch Grafiker. Wobei ich JBB recht gebe, die Grafik wird ja erst am Schluß benötigt, wenn alles feststeht. Trotzdem ein paar Ideen (etwas brainstorming-mäßig), vielleicht können sie ja in die Diskussion einfließen:
Zu den Geld erhaltenden Paaren:
1) Ich fänd es gut, wenn auch die Paare Unterstützung bekommen, die bei der aktuellen Regelung völlig unter den Tisch fallen, d.h. HI (und Eizellspende, sofern das juristisch möglich ist), <25, 40+, unverheiratete Paare, HIV-Paare (hab ich was vergessen?).
2) Geringe Einkommen klar, bei Sozialhilfe fänd ich es gut, nochmal zu prüfen. Z.B. ist in meinem Bekanntenkreis eine Frau, die seit Jahren Sozialhilfe kassiert und sich jetzt fürchterlich empört hat, dass das Arbeitsamt 40 Bewerbungen von ihr sehen wollte, wo sie nun doch gerade in Urlaub fahren wollte. Sie ist nicht krank oder hat andere Gründe, warum sie nicht arbeiten könnte (für Menschen, die wirklich nicht arbeiten können oder intensiv Arbeit suchen und keine finden, gilt das hier gesagte natürlich nicht). Ich weiß, dass es ja beim Verteilen von Sozialhilfe überhaupt ein Problem ist, die Leute, die nicht anders können von denen zu trennen, die nicht wollen, aber vielleicht gibt es ja Möglichkeiten. Ich habe jedenfalls wenig Motivation, für solche Kandidaten auch noch eine Stiftung einzurichten, wo ich schon gezwungenermaßen zu ihrem Unterhalt beitrage.
3) Da vermutlich nicht allzuviel Geld zu verteilen sein wird, frage ich mich, ob man das ganze eventuell zunächst als Darlehen vergibt, was nur dann zurückgezahlt werden muß, wenn die Behandlung erfolgreich ist. Der Hintergrund dafür ist, dass mir die Paare am meisten leid tun, die am Schluß mit einem Haufen Kosten oder gar Schulden und ohne das ersehnte Kind dastehen. Ich denke, die brauchen die Stiftung am nötigsten. So könnte man mehr Paare von dem durch die Kosten entstehenden zusätzlichen Erfolgsdruck entlasten und im Nachhinein würde man das Geld wahrscheinlich schon irgendwie zusammenbekommen, wenn man erst sein Kind hat. (bitte nicht falsch verstehen, natürlich tun sie jedem weh, aber der zu verteilende Topf wird nicht allzu riesig sein).
4) Wenn ich so beobachte, wie schleppend das anläuft, habe ich das Gefühl, das wenige die Arbeit machen und viele davon profitieren werden, die sich selbst überhaupt nicht engagieren. Eventuell lässt sich ja ein Konzept entwickeln, dass einen immateriellen Beitrag für die Stiftung leisten müssen (z.B. Unterstützung von Mailing-Aktionen...).
Zu Sponsoren:
1) Hier würde ich es begrüßen, wenn unmittelbare Profiteure der KB wie z.B. Pharmafirmen außen vor bleiben würden, damit die Stiftung unabhängig bleibt. Die Beteiligung von unmittelbar damit beschäftigten Sponsoren würde doch sehr unseriös wirken.
Als seriöse Sponsoren fallen mir ein:
* Unternehmen, die sich speziell mit Kinderprodukten befassen: Herstellung von Kindernahrung, -kleidern, spielzeug, -büchern, -zeitschriften usw., natürlich auch große Firmen, bei denen Baby- und Kinderartikel nur einen Teilbereich des Programms ausmachen.
* Unternehmen, die viel mit Familien werben wie z.B. Bausparkassen, Autohersteller mit familienfreundlichen Modellen.
2) Was kann man tun, um die Unterstützung für die Sponsoren attraktiv zu machen? Hier fällt mir erstmal ein, dass sie sich auf der Website, Flyern, Unterlagen usw. selbst darstellen könnten (auf der Website vielleicht intensiver, auf Flyern sicher nur die Logos). Ich weiß aber nicht, ob das allein einen Sponsor vom Hocker reisst - fürchte eher nicht. Da müssten wir uns noch was überlegen, aber wenn Du, Wendy, da Erfahrungen hast, fällt Dir ja sicher noch etwas dazu ein.
Zu Juristen:
Eventuell können wir hierzu Andreas fragen, der ja Kiwu-Anwälte kennt. Im Forum schreiben wohl auch ein paar Juristen, wurde mir gesagt, aber ich kenne sie nicht. Vielleicht könnten die ja beratend tätig werden (das muß ja für sie keinen riesigen Arbeitsaufwand bedeuten, es kommt ja eher auf die Expertise an).
Zu Vorgehen/Organisation:
Ich denke, der bürokratische Aufwand sollte möglichst minimal gehalten und es sollte möglichst vermieden werden, eine komplett neue Organisation zu gründen. Auch wenn eine Stiftung am meisten Erfolg hat, sollte versucht werden, möglichst viel z.B. über Wunschkind abzuwickeln - sofern die damit einverstanden sind, natürlich. Die Parteien haben doch z.B. auch ihre Stiftungen. Ich kenne mich da allerdings überhaupt nicht aus und habe keine Ahnung, was dann doppelt existieren muß und was gemeinsam genutzt werden kann.
Zum einen spart es überflüssige Arbeit, zum anderen halte ich auch eine große Institution für einflußreicher als viele kleine Initiativen, die dann womöglich auch noch einen großen Teil ihrer Zeit und Kraft verbringen, sich untereinander beharken (das soll es ja geben

).
Zum Verwendungszweck:
1) Vielleicht können auch alternative Kiwu-Behandlungsmethoden auf Förderungswürdigkeit untersucht werden. Beispielsweise wird die homöopathische Kiwu-Behandlung, der eine umfangreiches Gespräch (hierfür gibt es einen Fachbegriff, der mir jetzt nicht einfällt) vorausgeht, auch nicht von den Krankenkassen gezahlt. Bei Akupunktur ist es ähnlich, ich glaube, hier wird nur im Zusammenhang z.B. mit Endometriose und auch nur von wenigen Kassen gezahlt.
Denkbar wär ja, dass jeder Bewerber die Möglichkeit hat, einen beliebigen Behandlungsplan welcher Methodik auch immer einzureichen und dann geprüft wird (in diesem Fall würde die Prüfung allerdings auch medizinische Kenntnisse voraussetzen, wird etwas kompliziert, aber ich fänd es trotzdem gut).
Eventuell würde dieses Vorgehen auch zu einer besseren Akzeptanz bei den Sponsoren beitragen, da die KB in Deutschland ja mit vielen Vorurteilen belastet ist und mögliche Sponsoren sicher lieber in Zusammenhang mit Unterstützung von Kinderwunsch im allgemeinen als mit KB im speziellen gebracht werden möchten, wo der Unbedarfte eben doch leicht Designerbabies und ähnliches mit assoziieren.
Ich stelle mir dazu dann ein relativ offenes Anschreiben an Sponsoren vor wie z.B. "Sehr geehrter XY, Ihr Unternehmen befasst sich [wie auch immer mit Kindern - als Zielgruppe, Werbegruppe usw.]. Wie Sie vielleicht wissen, ist in Deutschland jedes xte Paar ungewollt kinderlos. Behandlungen hiervon werden nur zu einem kleinen Teil von den Krankenkassen übernommen. [Beispiele: Homoöpathie, KB, Akupunktur...] Unsere Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Paare, die diese Behandlungen nicht alleine finanzieren können, zu unterstützen. Usw. Usw."
So ein offenes Anschreiben kommt sicher besser, als wenn man sich nur um KB bemüht.
Bitte nicht mißverstehen, es geht mir nicht nur um die Sponsoren, sondern ist mir auch ein inhaltliches Anliegen, die Einbeziehung alternativer Behandlungsmethoden hat für mich gleich zwei Vorteile - für uns eine sinnvolle Erweiterung des medizinischen Spektrums UND eine bessere Akzeptanz bei möglichen Sponsoren.
2) Nur so eine Idee... Wie kann man die Eigenverantwortlichkeit der Paare stärken? Ich bin manchmal wirklich überrascht, wenn Paare kritiklos etliche Versuche in derselben Praxis und nach Schema F machen, ohne dass auch nur das geringste passiert und ohne, dass sie auch nur eine Frage stellen.
3) Die Medikamente sollten im Besitz der Stiftung verbleiben, so dass Reste gezielt an andere Paare abgegeben werden können und nicht womöglich dann noch verkauft werden.
Eigene Mitwirkung:
Da ich mir hier ein anderes Thema ausgesucht habe, zu dem ich etwas erarbeiten möchte (pränatale Diagnostik), möchte ich nicht federführend mitarbeiten, bin aber gerne bereit, Ideen einzubringen, eventuell Teile des Konzeptes zu übernehmen und/oder gegenzulesen etc.. Das sind ja vermutlich die ersten Aktivitäten und wenn das alles steht, geht es dann mit Sponsorensuche, Öffentlichkeitsarbeit usw. weiter.
Wie gesagt, ich verstehe das nicht als ausgereiftes Konzept, sondern als Beitrag zur Diskussion - sicher denken andere über manche Theman anders.
Liebe Grüße
Mondschaf