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Verfasst: 13 Jul 2004 16:39
von Babyboom
Habe übrigens eine sehr schöne Seite zur NF-Meßung entdeckt, da kann man sich das in Bildern sehr schön anschauen:

http://endokrinologikum.commas.neusta.d ... Z2foXWaIO0

Grüße,
Heiko

Verfasst: 13 Jul 2004 17:17
von Mondschaf
Hallo Heiko,

habe zur NF-Diagnostik hier mal den folgenden (kritischen) Link gefunden:

http://www.babyfrosch.de/

Der Sinn der Untersuchung ist, wie Du schreibst, fragwürdig. Wenn sie positiv verläuft, wiegt man sich in (eventuell falscher) Sicherheit, hat sie ein negatives Ergebnis, macht man sich eventuell ohne Grund Sorgen, zumal wenn Ihr keine FU machen würdet. (Ich habe letztere übrigens auch nicht gemacht, obwohl man in meinem Alter wirklich dazu gedrängelt wird und es dann ja auch die KK übernimmt).

Der wesentliche Nutzen ist aus meiner Sicht, dass dabei ja noch anderes untersucht wird und man z.B. dabei oder auch bei der späteren Untersuchung 19.-22. SW erkennen könnte, wenn das Kind einen Herzschaden hat, der sofort operiert werden muß. Das war für uns der Grund, die Feinultraschall-Untersuchungen zu machen. Obwohl auch hier natürlich wieder etwas gefunden werden kann, was nicht heilbar ist und einen wieder in Fragen und Unsicherheiten wirft.

Also ist es wirklich wichtig, sich vorher (auch als Paar) zu überlegen, was man macht, wenn das Ergebnis verunsichert. Denn man geht hin und hofft, dass alles in Ordnung ist - ich denke, die meisten rechnen nicht wirklich mit einem schlechten Ergebnis - und dann muß man eventuell unter sehr großem Druck Entscheidungen treffen. Meine Erfahrung ist, dass die Ärzte einen hinschicken "weil man das halt so macht", ohne über die damit verbundenen Problematiken informiert zu sein oder die Patienten darüber zu informieren. Am Schluß steht der Patient alleine da, das habe ich hier auch schon erlebt.

Ich finde, den Patienten wird mit der ganzen pränatalen Diagnostik auch falsche Sicherheit vorgegaukelt. Wir haben uns beraten lassen und uns wurde gesagt, dass man selbst mit FU nur 1/8 aller möglichen Behinderungen erkennt. Und zwar primär Down-Syndrom, zwei andere Trisomien erkennt man wohl auch im Ultraschall. Und gerade Down-Syndwom finde ich persönlich nicht so eine schlimme Behinderung. Habe mit Behinderten gearbeitet und Menschen mit Down-Syndrom scheinen mir eher überdurchschnittlich glücklich zu sein und Freude an ihrem Leben zu haben. Es ist keineswegs so, dass sie dauernd Schmerzen haben oder so. Da gibt es für die Betroffenen (und auch für das Umfeld) aus meiner Sicht wesentlich tragischere Behinderungen. Natürlich muß jedes Paar wissen, ob es sich das zutrauen würde, es gibt hier sicher, wie so oft, kein "richtig" oder "falsch".

Liebe Grüße und die richtige Entscheidung wünscht Euch

Mondschaf