Man hat auf jeden Fall schlechtere Nerven und alles, was einem Angst macht, oder was einem zu nahe geht, hält man ganz weit von sich fern. Ich bin seit meinem positivem SS-Test nicht mehr zu meinen beiden Sternenkinder-Selbsthilfegruppen gegangen, weil ich die Themen Fehl-/Früh-/Totgeburten nicht abkann, dann kriege ich sooooo eine Angst, daß es auch bei mir wieder schiefgeht. Oder wenn mir jemand was von Geburten erzählt, dann werde ich richtig sauer, ich will gar nicht hören, was die Leute für Schwierigkeiten hatten. Auch wenn in den Nachrichten was Schlimmes kommt, muß ich schnell heulen, oder wenn was Schlimmes in der Zeitung steht, das geht sehr schnell.
Ansonsten hängt es immer davon ab, wie viel Kraft/Aufmerksamkeit noch übrig ist neben der eigenen SS. Ich finde selber, es tut ab und zu ganz gut, sich auch mal die Sachen von anderen Leuten anzuhören, das lenkt auch mal ab von den eigenen Sorgen, ich muß aber auch zugeben, daß sich meine Gedanken viel viel mehr als sonst um mich und das Baby drehen, ich glaube, das hat die Natur einfach so in unser weibliches Hirn programmiert, damit wir in der SS alles dafür tun, daß alles gut geht.
Das bedeutet für mich, daß ich es nicht als persönliche Kälte werten würde, wenn Deine Freundin momentan eher um sich selbst kreist. Es heißt aber auch, daß Du selber von Dir aus ins Gespräch bingen solltest, wie Du Dich fühlst. Man kann das ja auch alles so sagen, daß es nicht verletzt, sondern dazu führt, daß Deine Freundin einfach mitbekommt, wie es Dir geht. Ich drück die Daumen, daß sie verständnisvoll reagiert.
