Was soll ich tun? Und: darf ich das tun?

Alle Fragen und Probleme, die man doch lieber anonym diskutieren möchte.
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Gast

Beitrag von Gast »

Konkretes zum Thema:

Hier ist ein schweizer Bericht über die Beweggründe der amerikanischen christlichen „Embryoadoptiveltern“ so wie es mondschaf beschrieb, man kann doch einfach passende Paare suchen und man findet sich..?

.
.beginnt das Leben sofort nach der Verschmelzung von Samen- und Eizelle. «Wir haben alle einmal so angefangen.» Ihr feingliedriger Zeigefinger deutet auf sechs schwarzweisse Mikroskopaufnahmen. Jede bildet zwei befruchtete Eizellen ab. «Das sind die ersten Baby-Fotos von Ben und Sam», sagt sie. Aufgenommen, kurz bevor ein Arzt die Embryonen mit einem Plastikkatheter in Heathers Gebärmutter überführt hatte.
(...)
Am Schluss «wars für alle ein Glücksfall», sagt Heather. «Die genetische Familie suchte nach einer christlichen Adoptivfamilie, wir suchten nach christlichen Embryonen
Ausserdem suchten die genetischen Eltern nach einer Mutter, die nicht arbeiten, sondern sich ganz der Kindererziehung widmen würde.
(...)
Nach zwei Wochen der Befund: Eingenistet hatten sie sich nicht. «Die Trauer war enorm», sagt Heather, «wir hatten eben sechs Babys verloren.» Ans Aufgeben dachten sie nicht. «Wir versprachen allen 17 Kindern, sie zu befreien.»
(..)
Zudem hätten sie ihnen «ja die Möglichkeit zu leben» geboten. Es sei an Gott zu entscheiden, welcher Embryo es schaffe. Vor ihrer Rettung seien die Kinder «doch bloss Gefangene, ohne Kontrolle über ihr Schicksal» gewesen. Wer sie im flüssigen Stickstoff belasse oder der Wissenschaft abtrete, «lässt ihnen keine Chance.» Nicht sie hätten die 400000 überzähligen Embryonen kreiert. «Wir sind generell gegen In-Vitro-Fertilisation», wiederholt Heather ein Anliegen der Schneeflocken-Gemeinde. Sie böten nur Hand. «Wir lösen das Problem.»
http://www.hossli.com/2005_portfolio/po ... chens.html



und hier ein Artikel der alle weiteren Aspekte kurz erwähnt, über diese „ Schneeflockenbabys“ er endet so :
Asa war einer von 13 gespendeten Embryos, der bei der 45 Jahre alten Julie zum Baby gedieh. Sie hat drei Kinder, 11, 16 und 19 Jahre alt. Asa ist ein politisches Bekenntnis. Bei Nightlight glaubt man, daß er eines Tages froh sein wird zu hören, daß er adoptiert wurde. Nicht gespendet.
http://www.welt.de/data/2006/01/05/826937.html?s=2
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo gast,

könntest du bitte aufhören, bestimmte auffassungen als christlich-privat etc. zu klassifizieren.
ich bin kein christ und ich glaube, rebella auch nicht. :wink:
ich bin auch keineswegs ein lebensschützer, sondern denke, dass die rechte von frauen und von embryonen gut gegeneinander abgewogen werden müssen und es da nur einzelfallentscheidungen und keine regel geben kann. keineswegs möchte ich die embryonenspende, oder adoption zur pflicht machen. ich habe nur eine ganz subjektive ansicht darüber, wie man sie am besten durchführen könnte, wenn man sich dafür entschieden hat.

es gibt unterschiedlichste gründe, wieso man zu einer auffassung kommt. das christentum ist nur eine mögliche davon.
Ich nannte das reale Beispiel der christlichen Lebensschützer- und Stammzellgegnerbewegung mit Bush in den USA, welche das bezüglich der Embryos in diesem Punkt ( damit stelle ich niemanden in die rechte Ecke) eigentlich identisch sehen, das ist doch kein Moralisieren.
fragt sich, ob man sinnvollerweise von identität sprechen kann, wenn zwar zu einem kleinen punkt konsens herrscht, aber die restlichen gedanken und weltanschauungen so weit auseinandergehen, dass es weiter schon kaum geht.

du schreibst:
Es ist sehr wichtiger Unterschied ob man das als „ Adoption“ für sich definiert oder als „ Spende“
Wenn ich schon den Kindesstatus in die befruchtete Eizelle hineineprojeziere, dann müsste ich logischerweise wie alle Lebensschützer von Adoption sprechen..dann müsste man aber auch konsequent weiter denken und fühlen, dass alle Einzeller schon Menschen mit gleichen Rechten sind..das wäre jetzte die allegemeine ethische Ebene...damit hätten sich aber IVF, Abtreibung u. Stammzellforschung gleich fast schon miterledigt, wenn man die Sache konsequent betrachtet auf allen Ebenen, gefühlsmässig, juristisch, moralisch, ethisch..
wenn du mein posting liest, wirst du feststellen, dass ich die begriffe adoption und spende synonym gebraucht habe. das sollte dir dahingehend zu denken geben, dass deine interpretation von adoption vielleicht nicht meiner entspricht (sonst würde ich ja deutlich zwischen spende und adotion unterschieden haben).
mir ist es an dieser stelle nämlich so lang wie breit, ob es sich zum zeitpunkt der embryonenspende nun schon um einen menschen oder sonst was handelt. das ist allein dein thema und nicht meins. ich habe schon mal geschrieben, dass ich diese frage für mich persönlich nicht interessant genug finde, um mich damit lange zu befassen.

es geht mir bei der spender - empfänger/adoptiveltern-auswahl lediglich um das pragmatische ziel, dass spender und empfänger halbwegs zueinander passen, falls die möglicherweise dabei entstehenden kinder später ihre genetischen eltern kennen lernen wollen. du siehst - ganz pragmatisch - ohne jede weltanschauung.

d'accord was unsere schwachsinnigen gesetze angelangt.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

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Gast

Beitrag von Gast »

Also ich finde das nicht o.K. was du mir hier nun schon 2ten Mal unterstellst mit klassifizieren, wenn ich mich auf einen identischen Punkt ist ja wohl eindeutig..und damit auf alle Vorredner mit dieser Position beziehe nur in diesem PUNKT.
Meine weiteren Schlussfolgerungen bezogen sich ansonsten nur auf den Rechtsstatus des Embryos..der sich daraus konsequenterweise ergäbe.

Mit christlich-privat meine ich: ich persönlich würde diese Auffassung bei einem Gesetz ablehnen, respektiere dies aber als private andere Meinung.
fragt sich, ob man sinnvollerweise von identität sprechen kann, wenn zwar zu einem kleinen punkt konsens herrscht, aber die restlichen gedanken und weltanschauungen so weit auseinandergehen, dass es weiter schon kaum geht
ich finde du erweiterst damit unsachlich auf die angeblich von mir unterstellte Komplette Weltanschauung und wehrst dich gegen etwas, was ich nicht mal indirekt behauptet habe..

Für mich und sicher nicht wenige Leute, die sich auch Gedanken dazu machen ist dein Punkt gar kein kein kleiner Punkt sondern DIE zentrale Frage überhaupt.. nach dem Status de Embryos,
wann ist ein Mensch ein Mensch ?
warum genau ist der Lebensschutz zwischen Zeugung und Geburt abgestuft ?
wieso kann man Menschenwürde im Einzellstadium haben, ist noch keine Person und hat nicht vollen Gundrechtsschutz..?


Nun meine Fragen an Laurina und diejenigen welche ihre Idee mit der Privat-Eltern-Auswahl befürworten.

Sollten nur Embryonenspendeeltern Empfängerpaare privat aussuchen dürfen
oder auch die Samenspender und Eizellspenderinnen,
denn sie sind ja jeder für sich mögliche genetische Elternteile, wenn ein Kind geboren würde ?

Sollten Adoptionen von geborenen Kindern auch so privat geregelt werden dürfen ?


Ist der plakative Vergleich Designerbabys und designte Empfänger-Eltern so völlig unverzeihlich und abwegig ,
wenn doch Empfängereltern auch nach Eigenschaften wie Aussehen, Intelligenz, Erfolg, Weltanschauung, konservativer Christ, liberaler Humanist.... usw..von den Embryospendepaaren ausgesucht werden,Gesundheit.. der Spender so diese mögliche neue Familie tatsächlich mitgestaltet..

und sollte man dann nicht auch die biologische am besten empfängnisfähige Frau aussuchen, denn die biologische Chance wäre doch sowieso erst mal Voraussetzung : also dann eher die ohne Übergewicht, die mit der optimalen Schleimhautdicke, ohne Schilddrüsenprobleme,die welche schon vorher fruchtbar war, die Jüngere..die welche kein Junkfood mag..usw..

wie kann man denn da Missbrauch verhindern, ohne einer anmaßenden Beliebigkeit Tür und Tor zu öffnen.
Wäre das denn gerechter und humaner für alle Beteiligten und vor allem angemessen, all das zu entscheiden.. ?
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich betrachte die Begriffe Embryonenspende und Embryonenadoption auch als synonym. Es handelt sich um den gleichen Vorgang, der einmal aus Sicht des abgebenden Paares betrachtet wird und einmal aus der Sicht des Paares, das diesen Embryo annimmt.

Daß nun ausgerechnet christliche Kreise dieses Vorgehen unterstützen, sollte mich nicht daran hindern, die offene Embryonenspende zu befürworten. Bei mir kommt diese Ansicht aus meiner humanistischen Weltsicht, die sowohl den abgebenden als auch den "adoptierenden" Paaren ein Selbstbestimmungsrecht zubilligt.

Zur Frage, ab wann der Mensch Mensch ist und geschützt werden sollte, gibt es unterschiedliche Antworten. Zum einen Teil religiös oder weltanschaulich beantwortet, zum anderen Teil privat. Mondschaf, dein Satz dazu findet meine volle Zustimmung: "ich halte die frage für höchst spekulativ und eigentlich auch für etwas überflüssig, da die antworten darauf immer von den paradigmen desjenigen bestimmt werden, der meint, darauf eine antwort zu haben." Und da das nun mal so ist, liegt doch nichts näher, als die Betroffenen selbst entscheiden zu lassen.

Mein Verständnis rührt hier ganz sicher auch aus der eigenen Erfahrung. Ich betrachte den Beginn des Menschseins nämlich auch zu einem Zeitpunkt weit nach dem Embryonentransfer. Und dennoch hätte ich einen 1-Zeller-Embryo lieber einem anderen ungewollt kinderlosen Paar gespendet als verworfen. Das kommt teilweise aus meinem Gefühl heraus und teilweise aus der Ansicht, da ist dennoch etwas, vor dem ich einen gewissen Respekt habe.

Und ich hätte mich, wenn ich in meinem Leben je vor dieser Frage gestanden hätte, auch weitaus wohler dabei gefühlt, wenn ich zusammen mit meinem Mann das zukünftige Elternpaar aussuchen könnte. In unserem Fall ein nichtreligiöses, nichtrauchendes Paar, das in Hobbys und Talenten bzw. Mängeln an irgendwelchen Fähigkeiten uns gleicht. Gern auch mit Kontakt, wobei das bei uns nicht Bedingung wäre. Warum nicht?
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo gast,

dann lass das "christlich" doch bitte einfach weg und dann haben wir eine private meinung. damit kann ich leben.
Für mich und sicher nicht wenige Leute, die sich auch Gedanken dazu machen ist dein Punkt gar kein kein kleiner Punkt sondern DIE zentrale Frage überhaupt.. nach dem Status de Embryos,
wann ist ein Mensch ein Mensch ?
auf diese frage wirst du keine beweisbare antwort kriegen, deshalb halte ich es für ungeschickt, solche nicht objektiv nachvollziehbaren meinungen als begründung für weiterreichende, eher konkrete forderungen zu nehmen.
ich würde diesbezügliche forderungen und regeln eher danach messen, welche am besten allen drei parteien gerecht werden: spendern, empfängern und nicht zuletzt dem ggf. dabei entstehenden kind. das ist für mich das entscheidende beurteilungskriterium und nicht solche auf mich eher akademisch wirkenden fragen wie ab wann der embryo ein mensch ist.
mag sein, dass der eine oder die andere meint, dass zu dem zeitpunkt, wo ein spenderpaar ein empfängerpaar aussucht und/oder umgekehrt, der embryo noch kein mensch ist, spätestens das so entstandene und tatsächlich geborene kind ist definitiv einer (da streitet wohl keiner drüber). und dieser mensch sollte möglichst gut und gerecht mit den konsequenzen so einer regelung leben können und dürfen.
Sollten nur Embryonenspendeeltern Empfängerpaare privat aussuchen dürfen
oder auch die Samenspender und Eizellspenderinnen,
denn sie sind ja jeder für sich mögliche genetische Elternteile, wenn ein Kind geboren würde ?

Sollten Adoptionen von geborenen Kindern auch so privat geregelt werden dürfen ?
dass das unbedingt privat geregelt werden muss, davon war gar nicht die rede. vielleicht wäre es sinnvoll, das in irgendeiner form zu institutionalisieren wie bei der adoption auch, darüber habe ich noch nicht nachgedacht.
ich meine ja auch nicht, dass jeder so spenden bzw. empfangen muss. manche ziehen vielleicht die anonyme spende vor.
Ist der plakative Vergleich Designerbabys und designte Empfänger-Eltern so völlig unverzeihlich und abwegig ,
wenn doch Empfängereltern auch nach Eigenschaften wie Aussehen, Intelligenz, Erfolg, Weltanschauung, konservativer Christ, liberaler Humanist.... usw..von den Embryospendepaaren ausgesucht werden,Gesundheit.. der Spender so diese mögliche neue Familie tatsächlich mitgestaltet..
m.a. geht es genauso um die empfänger. vielleicht würde ein empfänger auch eine spende ablehnen, wenn ihm die spender überhaupt nicht passt. auch das ist doch denkbar.
unter designer-baby verstehe ich persönlich etwas anderes als die auswahl der spender bzw. empfänger nach eher allgemeinen kriterien wie dass der lebenstil halbwegs zusammen passt. unter designer-baby verstehe ich eher, dass paare geschlechtswahl, einen bestimmten IQ oder andere sehr konkrete vorstellungen haben. aber wahrscheinlich versteht jeder was anderes darunter.
und sollte man dann nicht auch die biologische am besten empfängnisfähige Frau aussuchen, denn die biologische Chance wäre doch sowieso erst mal Voraussetzung : also dann eher die ohne Übergewicht, die mit der optimalen Schleimhautdicke, ohne Schilddrüsenprobleme,die welche schon vorher fruchtbar war, die Jüngere..die welche kein Junkfood mag..usw..
nun ja, ich persönlich würde meine embryonen nicht gerade einer rechtsradikalen kettenraucherin spenden wollen :wink: , aber ich denke, dass da jeder andere vorlieben hat und es deshalb insgesamt viele variationen geben wird und die meisten töpfchen ihre deckelchen finden.
manch ein paar möchte ja vielleicht einem paar eine chance geben, was gesundheitlich schlechtere startbedingungen hat, was weiss ich. es geht ja nicht jedem darum, preisbullen zu züchten, manche denken vielleicht an die gesamtheit der empfängerfamilie und nicht nur daran, ihrem embryo die bestmöglichsten chancen zu geben.
wie kann man denn da Missbrauch verhindern, ohne einer anmaßenden Beliebigkeit Tür und Tor zu öffnen.
jede art von regelung ist beliebig - warum wird die grenze gerade hier und nicht etwas weiter vorn oder hinten gezogen?das haben regeln so an sich und man kann es nicht ändern. ein bewertungskriterium wäre sicher eine stimmigkeit der verschiedenen regeln insgesamt, die mir z.b. beim deutschen eschg fehlt. wenn man es z.b. mit dem abtreibungsgesetz vergleicht, entsteht der eindruck, dass die gesamtheit der gesetzte und regeln ergebnis deutscher lobbypolitik und nicht einer durchdachten ethischen haltung - welcher auch immer - ist.
Wäre das denn gerechter und humaner für alle Beteiligten und vor allem angemessen, all das zu entscheiden.. ?
was zu entscheiden? hab die frage nicht verstanden. die derzeitige regelung, die eine solche embryonenspende oder -adoption verbietet, ist ja auch eine entscheidung. meinst du, gerechter und humaner als die aktuellen deutschen gesetze, gesetzte anderer länder zu dem thema oder als was?

liebe grüße

mondschaf
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Zitat: "Sollten nur Embryonenspendeeltern Empfängerpaare privat aussuchen dürfen
oder auch die Samenspender und Eizellspenderinnen,
denn sie sind ja jeder für sich mögliche genetische Elternteile, wenn ein Kind geboren würde ?

Sollten Adoptionen von geborenen Kindern auch so privat geregelt werden dürfen ?"

Warum nicht. Die Betonung liegt doch hier auf Dürfen. Wenn es auf beiden Seiten o.k. ist, warum nicht? Da wir ja Kinder aus Samenspende haben, kann ich dazu beisteuern, dass das allerdings für uns nicht so unsagbar wichtig war. Wir durften damals gar nichts aussuchen und kommen recht gut damit klar. Heute dürfen die Paare nach einigen wenigen Merkmalen wie auch Beruf und Hobby aussuchen und tun sich sehr schwer damit. Es ist auch eine quälende Frage. Für uns ist heute eigentlich nur noch relevent, "Wie wird der Spender reagieren, wenn unser Kind ihn mal kennen lernen will (vorausgesetzt: wenn). Ich wünsche mir dann einfach eine nicxht ablehnende Reaktion.

Die weiter gehenden Fragen kann ich leider erst später beantworten. Habe jetzt nicht die Zeit dafür.
Liebe Grüße, Rebella
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Gast

Beitrag von Gast »

@ mondschaf:

Gut, nun habe ich bei Dir nur herausgelesen dass ja alles irgendwie halt eben so relativ ist.
du sagst es ja ausversehen selbst
einer durchdachten ethischen haltung - welcher auch immer -
Sich über den Status des Embryos Gedanken zu machen ist sicher das Bemühen um eine unerfüllbare Suche nach irgendeiner absoluten Letztbegründung, das ist doch allen klar.
Die Positionen dazu sollten aber schon möglichst genau bestimmt sein, wenn sich daraus Vorschriften für alle ergeben sollen.

Aber allen zentralen Fragen hier rhetorisch auszuweichen, den möglichen Spendern aber selbst sehr viel Entscheidungsmacht über eine mögliche neu entstehende Familie zu geben, weil der symbolisch fühlend Sorge für eine kryokonservierten Einzeller trägt,..da stellt sich mir persönlich schon die Frage nach der Angemessenheit und der Mißbrauchsmöglichkeiten, also das, worüber Laurina nachdachte:
darf ich das ?

Wer also mit seinem Partner ( und Hilfe eines Arztes)einen Einzeller gezeugt hat, soll darüber tatsächlich entscheiden dürfen wie die Familie dann aussehen würde, wegen der Sorge um den gespendeten Embryo ?

@ Rebella,
ich meinte ja beide Seiten, du erwähnst nur die Empfänger, Laurina wäre hier doch die Spenderin des späteren Embryos..

entsprechend zu Laurinas Idee,

Was wäre mit nur einem genetische Elternteil der spendet ( Same oder Eizelle)

Sollten die Spender denn auch die Empfänger bewerten und (mit)auswählen dürfen ?
Hättest ihr (du) euch etwa von einem Spender vorher abchecken lassen wollen oder euch gegenseitig privat treffen, ob´s passt ?
Soll der andere so viel Einfluss haben dürfen, nur weil er Samen oder Eizell oder Embryospender ist, was ja in allen Fällen zu gespaltener Elternschaft führt.
Ich wäre nur für möglichst neutrale Spendevermittler, keine Kataloge über jegliche Beteiligte..und die Sicherung der Infos über die Herkunft für das möglicherw. entstehende Kind.

Rebellas Antwort bringt mich auf eine weitere Idee,
wenn jetzt Eltern die Keimzellspende gemacht haben ( Same oder Eizelle) wiederum ihre überzähligen Kryos, ihren Embryo spenden..wie soll dann die Herkunft überhaupt noch für das spätere Kind zurückverfolgbar sein..das wäre dann Ei-oder Samenspender 1. Grades und dann Embryospendepaar ( nur der Mann oder die Frau) 2 Grades.. ?? das hat sich bisher noch nicht mal einer von diesen sog. Experten ausgedacht....

Ich bin selbst liberal eingestellt, aber ich möchte schon genau wissen, worauf ethische Überzeugungen beruhen,
sonst kann man den sog. Experten und Entscheidern ja alles überlassen,
besonders die moralische Deutungshoheit, welche die ja hier beanspruchen
...praktisch haben die natürlich die Macht..und andere gehen halt ins Ausland... aber das war ja nicht die Frage..sondern Ethik ?
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

So, jetzt habe ich doch noch mal 10 Minuten zwischendurch. Also, Gast:

"Ist der plakative Vergleich Designerbabys und designte Empfänger-Eltern so völlig unverzeihlich und abwegig ,
wenn doch Empfängereltern auch nach Eigenschaften wie Aussehen, Intelligenz, Erfolg, Weltanschauung, konservativer Christ, liberaler Humanist.... usw..von den Embryospendepaaren ausgesucht werden,Gesundheit.. der Spender so diese mögliche neue Familie tatsächlich mitgestaltet.."

Das Wort Designerbabys ist sowieso sehr populistisch. "Designen" setzt doch voraus, dass ich an einem bestehenden Etwas etwas verändere. Oder irre ich mich da? Insofern gibt es überhaupt keine Designerbabys, denn um dem Anspruch gerecht zu werden, müßte man in das Erbgut direkt eingreifen. Das, was landläufig falsch als Designerbaby bezeichnet wird ist, dass man die genetische Herkunft eines zukünftigen Kindes in irgendeiner Weise vorher bestimmt. Das heißt hier, den Spender oder die Spenderin oder beides auszusuchen. Weitläufig könnte ein Designerkind auch jedes x-beliebige Kind sein, denn die genetischen Eltern haben sich ja auch nach iergendwelchen Kriterien ausgesucht. Schau mal in die Tageszeitung: "Er sucht schlanke, blauäugige, blonde Frau zwecks Familiengründung". Da gibt es nicht allzu wenige von.


Zitat: "und sollte man dann nicht auch die biologische am besten empfängnisfähige Frau aussuchen, denn die biologische Chance wäre doch sowieso erst mal Voraussetzung : also dann eher die ohne Übergewicht, die mit der optimalen Schleimhautdicke, ohne Schilddrüsenprobleme,die welche schon vorher fruchtbar war, die Jüngere..die welche kein Junkfood mag..usw.."

Da kann ich nur wieder ähnlich antworten wie Mondschaf. Jeder Topf wird irgendwann seinen Deckel finden. Die Ansprüche der abgebenden und annehmenden Paare sind durchaus so vielfältig wie das Leben selbst. Letzten Endes wird die Sache auch von Angebot und Nachfrage bestimmt. Nicht immer lassen sich die eigenen Vorstellungen 100% verwirklichen, so dass man dann auch mit der "zweiten Wahl" Vorlieb nehmen kann. Und wenn die Frage von beiden Seiten bestimmt werden kann, gibt es ja noch zusätzliche Einschränkungen. Vielleicht will das superintelligente Paar seine Eizelle ja gar nicht an Hans Wurst aus Pumuckelsdorf abgeben? Für mich ist in dem Zusammenhang übrigens eher die Frage interessant, inwieweit man hier der Kommerzialisierung Einhalt gebieten sollte.

Zitat: "wie kann man denn da Missbrauch verhindern, ohne einer anmaßenden Beliebigkeit Tür und Tor zu öffnen.
Wäre das denn gerechter und humaner für alle Beteiligten und vor allem angemessen, all das zu entscheiden.. ?"

Ich weiß nicht, inwiefern Beliebigkeit hier anmaßend sein soll. Beliebigkeit - Vorlieben - Wünsche - Selbstbestimmung. Da bin ich wieder. Ich bestimme hier selbstverständlich nach meinem Belieben. So, wie es mir lieb ist. Da wieder meine Frage: Warum nicht? So lange keiner dabei zu Schaden kommt, ist meinesErachtens nichts dagegen einzuwenden.
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Gast, ich antworte dir heute Abend (etwas später) noch mal. Muß jetzt dringend weg.
Liebe Grüße, Rebella
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Beitrag von Mondschaf »

hallo gast,
Gut, nun habe ich bei Dir nur herausgelesen dass ja alles irgendwie halt eben so relativ ist.
du sagst es ja ausversehen selbst
Aber allen zentralen Fragen hier rhetorisch auszuweichen,
wieso
aus versehen
. wieso
rhetorisch auszuweichen
? das wird mir jetzt zu polemisch. ich habe zudem den eindruck, dass du meine beiträge nicht gründlich liest. und da ich persönlich mit deinen überlegungen ohnehin nicht viel anfangen kann, werde ich deshalb nicht mehr mit dir diskutieren.

rebella,
So lange keiner dabei zu Schaden kommt, ist meinesErachtens nichts dagegen einzuwenden.
da pflichte ich dir zu 100% bei. den punkt mit der kommerzialisierung halte ich für einen sehr ernst zunehmenden und unbedingt zu regelnden.
wobei man über die möglichen interessen des kindes eben nur spekulieren kann, aber das liegt in der natur der sache. man kann es nur nach besten wissen und gewissen machen.

liebe grüße

mondschaf
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„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
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