Liebe Mikarina,
mit Besonderheiten bei der Robertsonschen Translokation kenne ich mich nicht aus. Ich habe nur allgemein über die balancierte Translokation gelesen, dass ein bestimmter Teil der Spermien keine entwicklungsfähigen Embryonen hervor bringt. Wenn das bei deinem Mann nicht so ist, warum ist dann diese Translokation überhaupt ein Handicap für euch? - Nun, deinen Mann könnte es deshalb geben, weil vielleicht nur ganz wenige dieser Embryonen mit diesem Merkmal sich weiter entwickeln. Oder aber dieses Merkmal vererbt sich AUCH in einer Weise, dass das Kind zwar wieder Träger dieses Merkmals ist, aber selbst nicht so geschädigt, dass es nicht leben oder auch sogar gesund sein könnte. Und diese Chance bezieht sich dann auf die restlichen 50%. - Aber dein Doc wird es bestimmt genauer wissen!
Noch mal zu meinem Satz: „Die Chancen nach Blastozystentransfer sind nur deshalb höher, weil sie immer pro Embryonentransfer berechnet werden.“ - Ich versuche das noch mal. Du hast natürlich Recht, wenn du die Erfolgschancen nur pro Transfer berechnest. Die Erfolgschance pro Blastozystentransfer ist gewiss etwas höher, als die pro Morulatransfer. Aber ist das wirklich entscheidend? Zählt die Stimulation und Punktion für dich nicht? Kann man die zugunsten einer etwas höheren Rate pro Transfer abschütteln? Ich finde es immer ehrlicher, die Erfolgsrate (Geburtenrate) pro Stimulation oder aber wenigstens pro Punktion zu berechnen. Und das ist eben nicht das Gleiche, da es ja bei geplantem Blastozystentransfer oft gar nicht erst zu einem Transfer kommt.
Zitat: „Ein GEPLANTER Blastozystentransfer, der dann aber doch keiner wird, fällt bei einer Statistik auch gar nicht ins Gewicht.
Woher hast Du diese Infos, wenn ich fragen darf?“
Doch, im D.I.R. (
www.deutsches-ivf-register.de) fällt das schon mit ins Gewicht. Bzw. ist dort alles miteinander vermengt und gibt dort Erfolgsraten aus, deren Voraussetzungen nicht mehr realistisch bewertet werden können. Im D.I.R. werden nämlich die Blastozystentransfere gar nicht extra ausgewiesen. Es finden aber immer mehr solche statt. Damit erhöht sich die vom D.I.R. präferierte Schwangerschaftsrate pro Embryonentransfer. Aus den dort veröffentlichten Daten lässt sich zwar auch die Schwangerschaftsrate pro Punktion berechnen, aber sie ist nicht extra ausgewiesen und das rechnet auch kaum einer nach.
Zitat: „Außerdem kommt es bei uns in Deutschland bei einem GEPLANTEN Blastozystentransfer IMMER zu einem Transfer, wenn auch eben nicht zu einem BLASTOZYSTEN-Transfer.“
Wie kommst du denn dazu? Du hast doch gerade selbst erst erlebt, dass es passieren kann, dass sich Embryonen nicht weiter entwickeln. Und wenn man bis zum Tag 5 wartet, dann kommt es relativ häufig vor, dass sich dann keiner von den dreien weiter entwickelt hat. Und abgestorbene Embryonen werden auch nicht transferiert. Ja, sicher, weniger gut entwickelte werden transferiert. Aber selbst die gibt es eben häufig nicht.