Pflegekind aufnehmen trotz Kinderwunsch???

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JBB
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Beitrag von JBB »

Auf keinen Fall möchte ich mir irgendetwas über Pflegekinder oder Ado anmaßen können. Erstens habe ich mich damit nicht beschäftigt und zweitens stand für uns fest, dass es keine Alternative für uns sein könnte.

Für Ado oder Pflege muss man sicher eine "Berufung" spüren, eine innere Gewissheit, dass man das packen wird.

Mein obiger Einwand hatte nur mit der Aussage in Bezug auf leibliche Kinder zu tun gehabt.
Somit erwarte ich von einer Pflege/Adoptivfamilie dass sie:
Es als besonders ansieht, dass die Liebe zu jedem Kind nicht an Bedingungen geknöpft ist, nicht nur zu den leiblichen Kindern.
Ich hatte deine Worte wohl falsch verstanden oder du hattest dich wohl etwas mißverständlich ausgedrückt. So wie du es hier klargestellt hast, kann ich dir zu 100% zustimmen.

Meinen höchsten Respekt an alle, die sich dieser Aufgabe stellen, Pflegekinder oder Adokindern mit der gleichen Liebe wie gegenüber leiblichen Kindern anzunehmen!
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
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ernie69
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Beitrag von ernie69 »

anonymbenutzer hat geschrieben:
Wir stehen zu 100% hinter der Aufnahme eines Pflegekindes, nur für uns stellt sich die Frage, ob es richtig ist trotz Kinderwunsch ein Pflegekind jetzt aufzunehmen.



Ich hoffe, ich konnte es euch einigermaßen richtig erklären.



Kinderwunsch ist (nicht) gleich Kinderwunsch!


Was ist denn genau dein Kinderwunsch? Geh in dich und frag, ob dein Wunsch nach einen Kind (nur) durch ein leibliches Kind erfüllt werden kann, oder ob der Wunsch nach einen Kind auch durch Aufnahme eines PK erfüllt werden kann .......


Ein PK darf auf keinen Fall ein Lückenbüßer sein, denn dann artet es sich bei Ankufnt eines leibl Kindes zu einem Fiasko aus! Was erwünscht du dir? Ein Kind, weil du ein Kind willst? oder weil du alles mitnehmen willst z. B. schwangerschaft, stillen? Vielleicht ist das PK kein Baby? Würdest du dann etwas vermissen?


Du fragst, ob denn sonst keiner in deiner Situation hier ist. Das ist egal, denn wenn noch 10 weítere User mit dem selben Problem hier wären, wäre deren Lösung oder deren Weg noch lange nicht deiner.

Auch wenn dein Verlangen nach einem Kind duch ein PK nicht gestillt wird und du weiter an der Erfüllung deines leibl. Kinderwunsches (egal ob natürlich oder nachgeholfen) arbeitest - du solltest dir von vornherein klar darüber sein, dass man/frau jedem Kind nur dann gerecht wird, wenn man/frau das Kind so annimmt wie es ist; du schreibst, du hast keine Angst vor einen PK - das darfst du auch nicht haben, aber habe Respekt vor allem, was das PK mit sich bringt! Du lernst ganz viel in der Theorie, in der Praxis sieht das oftmals ganz anders aus!

Eine Entscheidung kann dir keiner abnehmen - viel Erfolg auf deinem Weg
ernie
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Dies ist für die Kinder, die anders sind,
die Kinder, die nicht immer Einser bekommen,
die Kinder, die Ohren haben,
zweimal so groß wie die der Altersgenossen.
Oder Nasen, die tagelang laufen.

Dies ist für die Kinder, die anders sind,
die Kinder, die einfach aus dem Schritt sind,
die Kinder, die viele hänseln,
die Schnittwunden auf ihren Knien haben,
und deren Schuhe ständig nass sind.

Dies ist für die Kinder, die anders sind,
die Kinder mit einem Hang zum Schabernack,
denn wenn sie erwachsen sind,
die Geschichte hat es gezeigt,
sind es die Unterschiede, die sie einzigartig machen.


Digby Wolfe
Gast

Beitrag von Gast »

JBB hat geschrieben: Für Ado oder Pflege muss man sicher eine "Berufung" spüren, eine innere Gewissheit, dass man das packen wird.

Ich glaube mal, da liegt der Knackpunkt.

Wenn die Ado/Pflege einer Berufung ist, dann passt ein leibliches Kind problemlos dazu. Dann lebe ich meine Pflege auch.

Nehme ich die Ado/Pflegekinder auf, weil ich unbedingt ein Leben mit Kindern möchte, wird es schwierig. Wie auch Slie geschrieben hat.



ernie69 hat geschrieben:Du lernst ganz viel in der Theorie, in der Praxis sieht das oftmals ganz anders aus!
Ernie, das unterschreibe ich sofort :D
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Macchiata
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Beitrag von Macchiata »

Für Ado oder Pflege muss man sicher eine "Berufung" spüren, eine innere Gewissheit, dass man das packen wird.


.....Bea, kannst Du Berufung einmal genauer definieren? In Berufung ist Beruf, und den sehe ich meinem leiblichen Kind genauso gegenüber wie meinem angenommen, den Beruf als Mutter.


Ich finde, Ado und Pflege kann man nicht in einen Topf schmeissen, denn das adoptierte Kind tritt schon in die Rolle des "eigenen" Kindes, rechtlich gesehen in die eines LK.

Ein PK ist wiederum (nun provoziere ich extra, bitte nicht hauen :wink: ), ein (Dauer-) Gast in der Familie.
Viele liebe Grüsse von Macc!!!


.....und der Kaffeefamilie:

<a href="http://smiles.26l.de/smile.45720.html" target="_blank"><img src="http://s3.rimg.info/ef6e8565a50e8218fd0 ... 34c763.gif" border="0" alt="smiles" /></a>


<a href="http://daisypath.com/"><img src="http://davf.daisypath.com/4jxLp1.png" width="400" height="80" border="0" alt="Daisypath Anniversary tickers" /></a>




<a href="http://lilypie.com/"><img src="http://lbyf.lilypie.com/x1mXp1.png" width="400" height="80" border="0" alt="Lilypie Kids Birthday tickers" /></a>




<a href="http://lilypie.com/"><img src="http://lbyf.lilypie.com/4Hecp2.png" width="400" height="80" border="0" alt="Lilypie Kids Birthday tickers" /></a>







Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.
JBB
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Beitrag von JBB »

Nein mit "Berufung" meinte ich nicht in Hinsicht auf eine berufliche Tätigkeit. (Obwohl "Beruf" sicher von "Berufung" abstammt)

Ich meinte eher ein inneres "Wissen", eine Gewissheit, dass ein bestimmter Weg der richtige Weg für einen selbst ist.
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
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Macchiata
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Beitrag von Macchiata »

Ich meinte eher ein inneres "Wissen", eine Gewissheit, dass ein bestimmter Weg der richtige Weg für einen selbst ist.


....und das man für ihn, also den Weg, geschaffen ist.

So empfinde ich es auch :prima:
Viele liebe Grüsse von Macc!!!


.....und der Kaffeefamilie:

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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.
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Nashi
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Beitrag von Nashi »

JBB hat geschrieben:Nein mit "Berufung" meinte ich nicht in Hinsicht auf eine berufliche Tätigkeit. (Obwohl "Beruf" sicher von "Berufung" abstammt)

Ich meinte eher ein inneres "Wissen", eine Gewissheit, dass ein bestimmter Weg der richtige Weg für einen selbst ist.
Das passt für mich gut.

Für uns muss ich nämlich schon sagen:

Wir wollten unser Leben sehr gerne als Familie leben.
Wir wollten unsere Werte unsere Ziele Kindern vermitteln.
Wir wollten unseren Lebensraum Kindern bieten, weil wir viel Platz und Luft haben.

Dies sind ehrlich gesagt, sehr egoistische Gründe.
WIR wollten das Gefühl haben Eltern zu sein, die Kinder prägen.

Wir hatten den Vorteil, dass wir uns sehr schnell vorstellen konnten, unser Leben auch mit angenommenen Kindern zu teilen.

Noch bevor wir wussten, dass der leibliche KiWu schwer sein wird, wollten wir Pflegekindern ein zu Hause bieten.

Somit war der Weg für uns nicht so schwer, trotzdem haben wir viel gedacht und gelernt und in uns reingehört und gefühlt.
Was nicht immer leicht war, von vielen Wünschen haben wir uns einfach verabschieden müssen, wobei diese Wünsche eben auch mit einem leiblichen Kind nur Wünsche gewesen wären.

Ob diese Wünsche nun mit unseren Kindern in Erfüllung gehen, werden wir im Laufe unseres Zusammenlebens sehen.

Wir lassen uns überraschen.

Für uns haben wir einfach gelernt, dass man wünschen darf, aber nicht fordern.



Übrigens eine sehr schöner Austausch in diesem Thread, freut mich sehr.

Liebe Grüsse
Nashi
Mit Lönnebergers Rasselbande an der Hand und Ida auf dem Arm.
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Gast

Beitrag von Gast »

JBB hat geschrieben:Nein mit "Berufung" meinte ich nicht in Hinsicht auf eine berufliche Tätigkeit. (Obwohl "Beruf" sicher von "Berufung" abstammt)

Ich meinte eher ein inneres "Wissen", eine Gewissheit, dass ein bestimmter Weg der richtige Weg für einen selbst ist.

Aber das optimalste ist ja, wenn ich aus Berufung meinen Beruf ausüben kann.





Macc, nein, so provozierend finde ich Deine Dauer-Gast Aussage nicht. Es ist in vielen Fällen zwar ziemlich unwahrscheinlich, dass die Kinder den Haushalt verlassen, aber doch nicht unmöglich. Und es gibt immer noch eine leibliche Mama (Papas weniger) und egal was die Mütter mit den Kindern gemacht oder zugelassen haben, es bleibt die leibliche und geliebte Mama. Auch wenn nicht ständig darüber gesprochen wird, so sind die LEs doch präsent.
Ein AK hat auch keinen Umgang mit den LEs, bei PKs haben die Eltern das Recht ihre Kinder zu sehen. Auch wenn dieses Recht eigentlich keines ist, denn es ist die Pflicht er Eltern ihre Kinder zu treffen, wenn die Kinder dies wollen. Nicht umgekehrt.
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

Danke für eure Denkanstöße.

Ich glaube so richtig weiter kommen werden wir erst, wenn wir das Kind vorgestellt bekommen.

War es bei euch Liebe auf den ersten Blick?
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ernie69
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Beitrag von ernie69 »

anonymbenutzer hat geschrieben: War es bei euch Liebe auf den ersten Blick?
Nein, *g* mein Sohn war blond und ich hatte ein "dunkelhaariges" Kind in meiner Vorstellung für mich vorgesehen ...

Die Liebe zu meinem Kind hat sich entwickelt, genauso wie seine Liebe zu mir sich entwickeln mußte; wir sind einfach "zusammengewachsen"

ernie
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Dies ist für die Kinder, die anders sind,
die Kinder, die nicht immer Einser bekommen,
die Kinder, die Ohren haben,
zweimal so groß wie die der Altersgenossen.
Oder Nasen, die tagelang laufen.

Dies ist für die Kinder, die anders sind,
die Kinder, die einfach aus dem Schritt sind,
die Kinder, die viele hänseln,
die Schnittwunden auf ihren Knien haben,
und deren Schuhe ständig nass sind.

Dies ist für die Kinder, die anders sind,
die Kinder mit einem Hang zum Schabernack,
denn wenn sie erwachsen sind,
die Geschichte hat es gezeigt,
sind es die Unterschiede, die sie einzigartig machen.


Digby Wolfe
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