Mondschaf hat geschrieben:hallo cruzeiro,
Man hat nämlich sehr wohl Einfluss:
* rechtzeitig mit IVF beginnen und nicht erst abwarten, bis man knapp an die 40 schrappt
* Ernährung, Gewicht
* sich informieren
* positive Einstellung
davon halte ich persönlich die punkte 1, 2 und 4 für teilweise bzw. hochgradig fragwürdig.
zu 1) früh genug anfangen: ja. aber aus deinem in meinen augen völlig korrekten punkt 3) folgt für mich, dass man nicht in jedem fall ausgerechnet mit ivf beginnen muss. oft hilft bei einer genauen diagnose auch anderes, siehe thema schilddrüse usw.
zu 2) sicher stimmt das, aber darf man wohl auch nicht überschätzen. ich seh bei uns jedenfalls haufenweise völlig übergewichtige frauen, die problemlos schwanger werden.
zu 4) klingt für mich nach erfolgreich absolviertem motivationstraining
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halt ich in bezug auf kiwu auch für falsch. denn ich glaub mal, dass wohl fast ausnahmslos jedes paar zunächst mit optimismus an das thema kinderkriegen rangeht. erst dann merken sie, dass es nicht klappt - und zwar TROTZ der anfangs positiven und optimistischen einstellung. und bei mir war ausgerechtnet die ivf erfolgreich, bei der ich weitaus am schlechtesten drauf war.
self fullfilling prophecy trifft sicher auf vieles zu, aber wohl nur in seltenen fällen aufs thema kiwu.
mondschaf
Möchte nur kurz auf deine Argumente eingehen:
zu 1) wenn du mit 35 erst mal 2 Jahre mit Diagnosen beginnst und erst das eine und das andere dann ausschliessen willst nach und nach, hielte ich das für fatal. Bei uns (damals Alter w: 35) wollten sie erst mal IUI machen, dann erst IVF/ICSI und das mit einem OAT II und bei T sogar IV.
Zu diesem Zeitpunkt fing ich an im Internet zu recherchieren und das war unser Glück.
zu 2) ja, das stimmt. Ich möchte aber nicht ausschliessen, dass extremes Übergewicht nicht ein Negativ-Faktor mehr ist. Übrigens meinte ich damit auch beide Partner. Ich kann für mich persönlich jedenfalls anlässlich der Verbesserung meines SG's, Ernährungsumstellung und dann plötzlich spontan-SS bei Nr. 2 eine äußerst hohe Korrelation feststellen.
Zu einer Kausalitätsaussage reicht das noch nicht. Auch nicht zu einer Mit-Kausalitätsaussage.
Ich möchte aber betonen: noch nicht.
Vielleicht entdecken ja die nächsten Generationen, dass das eine Mitursache war in unserem Fall.
Auch hier gilt aber: nicht erst 2 Jahre Diät machen und dann mit der IVF beginnen. Dann sind wieder 2 Jahre vergangen und den Verlauf der Kurve SS/Alter jenseits der 30 Jahre und speziell ab 35 und dann wiederum ab 40 setze ich als bekannt voraus. Man kann durchaus beides machen, Ernährungsumstellung und die Therapie.
Und eins noch: würden kommende Generationen entdecken, dass durch eine erstmals durch IVF hervorgerufene SS die Chance auf eine spätere SS erhöht (Ausmaß der Erhöhung?), so würde man davon sprechen, dass mit einer IVF eine Heilung der Krankheit erzielt. Das ist 100% das Gegenteil vom Stand der derzeitigen Erkenntnis, wo man ja immer nur davon spricht, dass man mit einer IVF einen alternativen Weg bereitstellen kann, die Ursachen aber nicht heilen kann. Dann wäre IVF eine Heilung der Krankheit und Tausenden von Menschen würde eine Heilbehandlung vorenthalten.
Ich persönlich habe guten Grund, an diese Vision zu glauben.
zu 4) Das ist sehr platt. Dann möchte ich ebenso platt antworten: zu behaupten, dass eine positive Grundhaltung bei einer Therapie, die zu einem hohen Prozentsatz in einem Eingriff in den Hormonhaushalt in massiver Art und Weise eingreift, keinen verstärkenden Einfluss bzw., im Falle, dass man negative gestimmt ist, nicht den Einfluss dieser Medikamente herabsetzt, halte ich für gewagt. In nicht seltenen Fällen kommt es durch die Abschaltung der Follikelbildenden Hormone in der Phase der Downregulierung zu erheblichen Stimmungsschwankungen. Ein nicht ganz unbekannter Elsässer Apotheker meinte einmal zu mir, dass das sehr wohl einen Einfluss hat, wie man die Therapie angeht. Wie der genau aussieht, weiss man allerdings nicht. Wie sollte man das auch. Die ganze Therapie ist doch nach wie vor noch eine einzige Blackbox. Bis man das mal durchschaut hat, vergehen noch viele Jahrzehnte. Es schadet also nichts, jeden möglicherweise störenden Faktor von vorne herein auszuschliessen.
Diese Einstellung haben wir jedenfalls konsequent durchgezogen. Alle Negativfaktoren haben wir systematisch eliminiert. Die Begleitumstände der Behandlung waren traumhaft. Und den Hauptnegativfaktor, das deutsche Embryonenschutzgesetz, haben wir konsequent eliminiert und dafür stillschweigend auch Unterstützung durch die GKV und danach auch durch das Finanzamt bekommen. Wie immer in Deutschland, ist so etwas unorthodoxes aber nicht von Dauer, so dass es mittlerweile wieder fast unmöglich ist, jetzt noch etwas erhalten, wenn man in Ö eine Behandlung macht von der Kasse und die Finanzämter sind jetzt auch wieder zickig.
Gruß
cruzeiro