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Verfasst: 31 Mai 2014 19:18
von free
rebella67 hat geschrieben: Die Leihmutterschaft beinhaltet 4 Problemfelder, über die auch diskutiert werden muss/ darf:
2. Was bedeutet das für das Kind?
die uni cambridge hat eine umfrage dazu gestartet.insgesamt wurden 198 familien,darunter 39 kinder von leihmüttern,befragt.das ergebnis legt nahe,dass eine leihmutterschaft keine bleibenden defizite hinterlässt bei den kindern.aus weiteren beobachtungen geht hervor,dass emotionale aufwühlungen(mutterwechsel)wieder schnell abklingen.auffallend sind aber die leicht erhöhten stresswerte in leihmütter-familien

Verfasst: 31 Mai 2014 20:25
von free
rebella67 hat geschrieben: Die Leihmutterschaft beinhaltet 4 Problemfelder, über die auch diskutiert werden muss/ darf:
3. Was ist, wenn die Leihmutter das Kind nach der Geburt nicht mehr hergeben will?
dann ist der leihmutterschaftsvertrag gescheitert.pech für das empfangende ehepaar.im schlimmsten falle muss sich der nun uneheliche vater sein besuchsrecht einklagen.

Verfasst: 31 Mai 2014 20:28
von Mondschaf
@free: auf der grundlage eines einzigen berichtes so eine allgemeine aussage über leihmütter zu treffen, halte ich für etwas fragwürdig. oder gibt es da statistisch repräsentativere aussagen zu? wenn wenn ja, von wem stammen die? von den agenturen oder den leihmüttern selbst?
die finanzielle entschädigung gibt sicherheit und ist für die empfangenden eltern oft auch eine entlastung,weil sie sind sich dessen schon bewusst, was die leihmutter auf sich nimmt.
ich möcht enoch einen anderen aspekt hinzufügen. wenn es nicht bezahlt werden würde, würde doch irgendwie eine andere, letztlich verpflichtendere art der schuld im raum stehen.
ich würde umgekehrt so eine dienstleistung nicht kostenlos annehmen wollen.

liebe rebella,
Letztlich wird man das Auftragselternpaar nicht dazu verpflichten können, auch ein behindertes Kind letztlich doch zu nehmen, wenn es das nicht will.
da hast du recht. aber man kann in meinen augen genauso wenig jemanden zwingen, eine schwangerschaft abzubrechen. es gibt viele, die das als mord empfinden (ob nun aus religiösen oder andern gründen).

ich denke, dass im sinne der aufklärung die leihmutter auch später noch für treffen zur verfügung stehen sollte.

ja, ich hätte mir sowas vorstellen können(ist natürlich sehr theoretisch, bin ja zu alt ;-) ) , allerdings hätte ich bei der variante mit genetisch eigener eizelle wohl ein problem. ich könnte es auch nur, wenn mir ein paar wirklich sympathisch wäre und ich den eindruck hätte, dass das kind es dort gut haben wird und die wertesysteme auch ungefähr übereinstimmen.
ich konnte mir ja auch adoptivstillen vorstellen, wahrscheinlich bin ich da locker.
Vielleicht hätte ich das für eine gute Freundin getan, von der ich das Kind später auch immer mal wieder sehen kann. Also so aus Liebe zu einer bestimmten Person und nicht so sehr als Auftrag.
hmm, ich finde es immer gut, das private und geschäftliche zu trennen... und kann mir vorstellen, dass sich als auftrag die recht und pflichten klarer definieren lasesen. freunden will man doch eher nichts abschlagen...

liebe grüße

mondschaf

Verfasst: 31 Mai 2014 20:40
von free
Mondschaf hat geschrieben:@free: auf der grundlage eines einzigen berichtes so eine allgemeine aussage über leihmütter zu treffen, halte ich für etwas fragwürdig.
mondschaf
nee mondschaf, das sind nicht die erfahrungsberichte aus dem zeitungsbericht.das sollte nicht so ankommen.das sind reale und tatsächliche erfahrungsberichte aus einer leihmutter-familie.

Verfasst: 31 Mai 2014 21:03
von free
rebella67 hat geschrieben: Die Leihmutterschaft beinhaltet 4 Problemfelder, über die auch diskutiert werden muss/ darf:
4. In den Leihmütterverträgen wird PND verlangt. Falls das Kind behindert ist oder Dillinge entstanden sind, ist eine Abtreibung vertraglich festgelegt.
ja,das wäre der extremfall für beide seiten.mit den drillingen,die klausel, kenne ich nicht.ich halte diese regelung für eine vernüftige entscheidung.die emotionale sachlage bei dieser geschichte ist dann sicherlich noch eine andere liga.ich würde für mich,wenn dieser fall eintritt,eine individuelle entscheidung und lösung wünschen und würde dieses auch vertraglich regeln wollen.

Verfasst: 31 Mai 2014 22:09
von Mondschaf
hallo free,

deinen kommentar zu dem bericht habe ich nicht verstanden. ist das nun repräsentativ oder nicht?
nur weil eine leihmutter-familie so denkt, müssen doch nicht alle so denken....
mit den drillingen,die klausel, kenne ich nicht.ich halte diese regelung für eine vernüftige entscheidung.
naja, ich schrieb ja schon, dass abtreibung für manche mord ist. ich bin absolut nicht religiös, bitte nicht falsch verstehen. dennoch hätte auch ich große probleme bei einer abteribung, wir hätten ein behindertes kind nicht abgetrieben.
ich denke, dass man solche wertvorstellungen respektieren muss. ich halte es für unethisch, jemanden vertraglich zu zwingen, in bestimmten fällen eine abtreibung vorzunehmen.

liebe grüße

mondschaf

Verfasst: 31 Mai 2014 22:16
von rebella67
free hat geschrieben:in den usa ist leihmutterschaft in einigen bundesländern etwas ganz alltägliches.in deutschland nicht.es gibt kaum erfahrungsberichte.sie ist ja verboten und sittenwidrig.auf welcher grundlage sollte jetzt diskutiert werden in unserem lande,wenn nur die wenigsten dazu eine ahnung haben?wie realistisch ist die annahme,dass die leihmutter das kind nicht her geben will,wenn es keine leihmütter in unserem lande gibt?mit indien kenne ich mich nicht aus.kenne keinen einzigen fall dazu.wie soll ich da diskutieren?warum sollte sich die frage stellen,was macht es mit dem kinde,wenn es keine kinder aus leihmutterschaften gibt in unserem lande?diese frage stellt sich doch erst,wenn kinder vorhanden sind.bei mir stellt sich da eher immer wieder die frage,wer bestimmt denn,ob dieses leben entstehen darf oder nicht?die kirche,der staat?woher kommt dieses recht darüber bestimmen zu dürfen.liegt es nicht eher bei der frau,das recht auf bestimmung oder selbstbestimmung?die frau die ihre eizellen spendet,die frau,die ein kind der anderen austräg,die frau,die die eizelle in empfang nimmt?warum wird der leihmutter und eizellspenderin immer wieder der freie wille und der klare menschenverstand dazu abgesprochen und zum objekt entwertet.zu einer frau,die ohne ende ausgebeutet wird und alles willenlos mit sich geschehen lässt. :help: :roll:
Sorry, free, diesen Beitrag von dir habe ich gestern Abend gar nicht mehr gesehen. Deine Fragen sind aber berechtigt. Man sollte sie direkt an den Ethikrat und die Entscheidungsträger weiter reichen.

Zwischen der Leihmutter/ der Eizellspenderin und den Wunscheltern steht aber immer noch ein Arzt und manchmal noch eine Vermittlungsagentur. Und ich finde schon, dass wir als Gesellschaft auch darauf schauen sollten, was passiert da eigentlich? Handeln diese noch im Sinne der Beteiligten (incl. des zukünftigen Kindes)? Oder geht es hier nur bzw. vorrangig um Geld. Es ist doch grundsätzlich wichtig, dass die Beteiligten wirklich autonom entscheiden können und nicht von Ärzten oder Vermittlern irgendwohin gedrängt werden. - Gerade dazu wünschte ich mir auch einen Gesetzgeber, der alles so regelt, dass es wirklich im Interesse der Beteiligten passiert. Das eigentlich wäre die Aufgabe des Gesetzgebers.

Verfasst: 31 Mai 2014 22:21
von rebella67
free hat geschrieben:
rebella67 hat geschrieben: - Die Tragemutter trägt immer das Kind aus einer fremden Eizelle aus, nie ihr genetisch eigenes.
Liebe Rebella,ich glaube die Angaben zur Leihmutterschaft im Buch sind nicht mehr zeitgemäß oder vielleicht auch nur auf Biotex bezogen.In den USA gibt es zwei Leihmütterkategorien.
Leihmütter Kategorien:

Partielle Leihmutterschaft ( In Vitro Fertilisation).- Die künftigen Eltern kreieren ihre eigenen Embryonen, die dann in die Leihmutter transferiert werden. Die Leihmutter trägt das Kind aus, es besteht aber keine genetische Verbindung. Die Eizellen stammen entweder von der künftigen Mutter oder von einer Eizellspenderin.

Traditionelle Leihmutterschaft ( Künstliche Befruchtung) – Die Leihmutter spendet ihre Eizelle. Der künftige Vater oder ein Spender bringt den Samen bei, der dann benutzt wird, um die Eizelle im Uterus zu befruchten und so ein Kind zu kreieren. Die Leihmutter trägt das Kind aus und hat eine genetische Verbindung zu dem Kind. LG free
Das wusste ich nicht, dass es diese biologischen Leihmütter (traditionelle Leihmutterschaft) immer noch gibt. Halte ich in Zeiten, in denen man auch eine fremde Eizelle transferieren kann, aufgrund der Bindungsproblematik nicht für so gut.

Aber es ist ja immer leicht gesagt, was man selbst für gut oder nicht für gut hält. Es gibt eben viele andere Menschen, für die diese Option möglicherweise besser ist. Wichtig ist es sicher auch, hier eine gute Forschung zu betreiben, wie diese Fälle verlaufen sind.

Verfasst: 31 Mai 2014 22:21
von rebella67
free hat geschrieben:
rebella67 hat geschrieben: Die Leihmutterschaft beinhaltet 4 Problemfelder, über die auch diskutiert werden muss/ darf:
2. Was bedeutet das für das Kind?
die uni cambridge hat eine umfrage dazu gestartet.insgesamt wurden 198 familien,darunter 39 kinder von leihmüttern,befragt.das ergebnis legt nahe,dass eine leihmutterschaft keine bleibenden defizite hinterlässt bei den kindern.aus weiteren beobachtungen geht hervor,dass emotionale aufwühlungen(mutterwechsel)wieder schnell abklingen.auffallend sind aber die leicht erhöhten stresswerte in leihmütter-familien
Hast du einen Link zu der Studie?

Verfasst: 31 Mai 2014 22:30
von rebella67
free hat geschrieben:
rebella67 hat geschrieben: Die Leihmutterschaft beinhaltet 4 Problemfelder, über die auch diskutiert werden muss/ darf:

1. Ist es Ausbeutung von Frauen oder anderweitig unethisch, wenn man sie für Geld ein Kind für eine andere Frau austragen lässt?
nein,sie helfen bei der erfüllung eines kinderwunsches und dieses gefühl empfinden die überwiegenden leihmütter zufriedendstellend,oft auch erfüllend.die finanzielle entschädigung gibt sicherheit und ist für die empfangenden eltern oft auch eine entlastung,weil sie sind sich dessen schon bewusst, was die leihmutter auf sich nimmt. http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 56265.html
Ein schöner Artikel. Es ist aber eine einzelne Geschichte. Um eine Aussage zu treffen, braucht man Studien mit einer größeren Fallzahl. - So wie in dem Artikel ist es richtig schön. Ich halte es jedoch nicht für ausgeschlossen, dass es auch eine Reihe von unschönen Fällen gibt. Vermutlich gerade aufgrund der Kriminalisierung der Leihmutterschaft. ...