Seite 2 von 3

Verfasst: 02 Jul 2014 00:40
von Jabuco
Einen engen Kreis Einweihter hat ja vermutlich jeder und dazu kann natürlich auch die Freundin gehören (kommt darauf man wie man den Begriff Freundin definiert). Die Frage war aber wie weit man diesen Kreis fasst und ich habe es eben (ohne lange darüber nach zudenken) gemacht wie beschrieben ...

Verfasst: 02 Jul 2014 10:26
von Kakoli
es muss ja jeder für sich selbst entscheiden-was für den einen gut ist, muss es ja nicht für den anderen sein.

ich persönlich finde eine Aufklärung wichtig, deshalb bin ich sehr offen-aber man macht sich dadurch natürlich auch angreifbar.

es ist objektiv auch nicht meine Aufgabe andere aufzuklären. da ich aber davon profitiert habe, versuche ich das zurückzugeben.

Verfasst: 02 Jul 2014 12:11
von Wolfsblutjule
Mir ergeht es genauso wie Kakoli auch.
Mir selber geht es besser damit! Ich habe so meine Kollegen, Freunde und Familie ja sowieso, mit denen ich darüber reden kann und möchte. Jetzt x-beliebige Bekannte natürlich nicht, es sei denn, das Gespräch ergäbe sich plötzlich aus irgendeinem Grund.
Aber so meine bestimmten Leute benötige ich einfach.

Nur aus so offenen Gesprächen/ Haltung haben wir auch nur erfahren, dass 4 Paare bei uns aus dem Dorf auch schon Erfahrungen mit KB gemacht haben, die einen mit mehr Erfolg, die anderen leider mit weniger!!!
Aber man sieht, dass sooooo viele Paare aus dem Bekanntenkreis ebenfalls Unterstützung beim Kinderwunsch benötigen. Hätte ich vorher NIE gedacht!!!

Wenn man allerdings mal nicht mehr nervlich/psychisch nicht mehr drüber sprechen kann, so muss es auch für den Gegenüber okay sein, das Gespräch zu stoppen und nicht zu vertiefen.

Aber klar, letztendlich muss jeder selber wissen, wie offen er damit umgehen möchte und bis wohin es noch für einen selbst okay ist!!!

Verfasst: 02 Jul 2014 12:50
von K74
ich bin auch immer sehr offen damit umgegangen und habe keine schlechten erfahrungen gemacht, im gegenteil. meine direkten arbeitskollegen (vertretung) sowie meine direkte vorgesetzte war ebenso informiert, wie mein familien- und freundeskreis.

gerade bei der arbeit hat mir das den vorteil eingebracht, dass nicht wegen jeder krankmeldung nach PU (und später nochmals nach den AS) nachgefragt wurde, was ich denn hätte und ich mir irgendwas hätte einfallen lassen müssen. allerdings waren und sind wir auch ein team, dass auch immer wieder über privates spricht und sich gut versteht.

so konnte ich auch nach der x-ten FG, nach der mein mann und ich psychisch und physisch auf dem zahnfleisch gingen und unsere ehe auf der kippe stand, weil jeder auf seine art getrauert und sich un sich zurück gezogen hat, ganz spontan urlaub buchen - am nächsten tag habe ich cheffin und kollegin informiert und um genehmigung gebeten (bereis wenige tage danach sind wir geflogen!) und es gab keine probleme, weil alle die hintergründe verstanden haben.

es mag sein, dass man sich durch die offenheit angreifbar macht, aber die freunde und kollegen, die sich über meine höchstpersönliche entscheidung (für KB und später für andere wege) den mund zerreißen wollen oder dies gar zum anlass nehmen auf abstand zu gehen, können mir ehrlich gesagt auch gepflegt den buckel runter rutschen *pfeif*

schlussendlich gibt es viele für und wieder und jeder muss für sich selbst einen gangbaren weg finden. dem einen liegt die offenheit mehr, dem anderen liegt es mehr, nicht zu viel preis zu geben...ich hätte mich mit verschweigen nicht wohl gefühlt....

LG
Kerstin

Verfasst: 05 Jul 2014 09:29
von ProjektLuna
Danke für die vielen Rückmeldungen. Ist schön zu hören, dass es viele Menschen gibt, denen es ähnlich ergeht. :)

Verfasst: 21 Jul 2014 20:09
von Tina_1976
Hallo,

ich versuche offen damit umzugehen, aber selbst meine Mutter zeigt kein Verständnis bzw. deutliches Desinteresse. Ich muss damit leben, dass es keine Möglichkeit zum Austausch gibt, außer Foren, dafür bin ich sehr dankbar. Auch der Partner will ja im Grunde langfristig kein Gejammer sich antun...

Liebe Grüße
Tina

Verfasst: 21 Jul 2014 22:07
von Kakoli
@ tina
hat dein bekannten/freundeskreis schon Kinder oder eher nicht?

ich hatte letzend noch Gespräch mit einer Freundin, die eingeräumt hat, beim ersten "Durchgang" auch nicht alles richtig gemacht zu haben.zugegeben es ist aber auch wirklich schwierig jemanden zu trösten in der läge.
ich kann es ja selbst nicht.
das ist ja das schlimme-aber man sollte es zumindest versuchen!!!

Verfasst: 12 Aug 2014 12:57
von Little Luna
Hallo,

wir haben uns eine Art Vertrauensperson gesucht. Bei meinem Mann war es der beste Freund und bei mir ebenfalls ein sehr sehr guter Freund. Diese Personen waren eingeweiht. Selbst Eltern und Schweigereltern wussten nichts.

Nachdem wir nun unsere Mäuse haben, gehe ich mit dem Thema der Entstehung sehr offen um. Oft wird man bei Zwillingen gefragt "ob es denn in der Familie liegt". Meine Antwort "nein, wie hatten eine Kinderwunschbehandlung". Einige schauen dann einfach weg und wünschten sich, dass sie nie gefragt hätten, andere sind sehr interessiert und neugierig.

Viele Grüße

Verfasst: 19 Aug 2014 22:09
von Melusina
Wir haben es am Anfang niemandem erzählt. Erst nach ca. 2 Jahren erfolgloser Behandlung haben wir Familie und Freunde eingeweiht.
Das haben wir bewusst so gemacht, um uns nicht von irgendwelchen "schlauen" Tipps verunsichern zu lassen. Wir finden, es war richtig so. Nun gehen wir selbstbewusst damit um, und erzählen vielen Leuten über unsere ungewollte Kinderlosigkeit.

Man bekommt ein Gefühl, wann der richtige Zeitpunkt ist, um es anderen zu sagen. Ich finde es gut, wenn viele damit offen umgehen, denn so wird die Thematik aus der Tabuzone herausgeholt. Immerhin hat statistisch jedes sechste Paar Probleme den Kinderwunsch auf natürlichem Wege zu realisieren.

Es ist absolut kein Makel, wenn man in Kinderwunschbehandlung ist und nur durch Offenheit, kann man andere aufklären, was es bedeutet und auch auf häufige Vorurteile im Zusammenhang mit Kinderwunschbehandlung reagieren.

Liebe Grüße
von Melusina

Verfasst: 16 Sep 2014 10:30
von siegmund
Nun, bei uns war und ist es das Gegenteil von offen, denn es hat Angangs meine Frau enorm belastet, seit jeher unfruchtbar zu sein. Einzig einige enge Familienmitglieder wußten es, und Arbeitskollegen wären die letzten gewesen, mit denen wir gesprochen hätten. Über den Verlauf haben wir sehr ungern gesprochen, da die Erwartungen nur Druck aufgebaut hätten bzw. meinten manche, es wäre ja jetzt alles OK und ginge seinen Gang, weil wir ja eine teure Behandlung angefangen hätten. So ist es natürlich nicht.

Bis heute (mit jetzt 2 Kindern) wissen nur die gleichen Leute bescheid, und für alle anderen sind wir, wenn sie es überhaupt mitbekommen haben, hin und wieder einmal unter strenger Geheimhaltung für einen Tag (nach Tschechien) verschwunden. Auch die Art und Weise, wie das Thema Eizellspende öffentlich Diskutiert wird, trägt nicht gerade dazu bei, gelassen über das Thema sprechen zu können. Natürlich schieben wir damit ein Problem vor uns her, dass so eher nicht gelöst wird, aber danach verlangt.

Dieses Forum hier ist neben den Arztpraxen einer der wenigen Orte, wo ich mich offen dazu äußere, denn hier lesen hauptsächlich interessierte und betroffene Leute.