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Verfasst: 19 Sep 2014 21:07
von rebella67
Ich fände es schön, wenn wir hier näher an dem Film dran bleiben. Was wir über Eizellspende und Leihmutterschaft denken, haben wir ja schon anderswo viel diskutiert.

Mir geht es jedenfalls so, dass ich es spannend finde, wie diese Themen in Reportagen und im Film umgesetzt werden. Ist es realistisch? Wie gut hat der Autor die Situation erkannt? Gerade dieser Film ist ja auch emotional berührend. Von daher transportiert er etwas, was eine Reportage nicht könnte. Sind wir mit dem Ergebnis zufrieden? Hat jemand den Eindruck, hier wäre absichtlich etwas reingebracht worden, was so nicht stimmt und in gewisser Weise manipulativ ist?

Ich habe diesen Eindruck nämlich dieses Mal nicht. Ich finde, der Autor hat sich in die Situation aller beteiligten Seiten begeben. Wie realistisch die Darstellung der Inderin ist, kann ich zwar auch nicht sagen, aber ich kann mir vorstellen, dass auch diese stimmig dargestellt wurde. Zur Darstellung des deutschen Paares kann ich etwas mehr sagen. Die jedenfalls kamen auch stimmig bei mir an. Ebenso wie die anderen Beteiligten.

Verfasst: 19 Sep 2014 21:11
von minkathemoppel
Hallo! Leider hab ich den Film verpasst, online kann man den film aber nicht ansehen (bin aus österreich). eine dvd gibt es nicht? Hat jemand eine idee wie ich den film doch noch sehen kann...??? danke

Verfasst: 19 Sep 2014 21:17
von tigerlilian
Hallo,
der Film kommt morgen nochmal auf einsfestival um 20:15, siehe hier
Gruß
tigerlilian

Verfasst: 19 Sep 2014 21:26
von minkathemoppel
danke, aber morgen bin ich nicht zu hause.. sehr, sehr schade...

Verfasst: 19 Sep 2014 21:35
von rebella67
Vielleicht findet sich hier jemand, der oder die es aufgenommen hat und dir freundlicher Weise schickt? - Ich habe es dieses Mal leider nicht aufgenommen.

Verfasst: 20 Sep 2014 12:48
von gruenegurke
Hm, in der ARD Mediathek ist es nicht zu finden??

http://www.ardmediathek.de/tv/FilmMittw ... d=10318946 << nur halt abends gucken ;)

Verfasst: 20 Sep 2014 13:49
von minkathemoppel
Schon aber aus rechtlichen gründen - nicht aus Österreich

Verfasst: 20 Sep 2014 16:10
von gruenegurke

Verfasst: 21 Sep 2014 21:02
von Sonnenbrand
Ich finde den Film ganz gelungen; besonders für einen Sender der zu dieser Sendezeit seine Zuschauer auch gerne mit Rosamunde-Pilcher-Filmchen unterhält.

Mein Mann hat sich zwar nach einer Viertelstunde mit dem Seufzer "üble Klischeeschmonzette!" seinem Buch zugewendet... aber: das ist nun mal ein Spielfilm und keine Reportage. Beide Seiten der Leihmutterschaft wurden (meines Erachtens) anschaulich und treffend dargestellt. Auch die moralische Zerissenheit der deutschen Eltern kam an.

Ich habe nicht verstanden warum Shanti, die indische Leihmutter denn nun eigentlich wegläuft. Und daß die deutsche Mutter im indischen Krankenhaus arbeitet kommt mir auch nicht so wahnsinnig realistisch vor... Aber gut, das ist vielleicht auch dem nötigen Spannungsbogen geschuldet.

Interessant ist, daß sich sowohl Leihmutterschaftsbefürworter als auch deren Gegner in diesem Film erkennen können -in einem Interview mit Florian Hanig (dem Drehbuchautor des Films und Verfasser des GEO-Artikels "Der gekaufte Bauch") erzählte dieser, daß die Menschen auf seinen Artikel in der GEO 2011 ebenso reagiert hätten. Siehe folgender Link, besonders die "Lesermeinungen".

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m ... 57033.html

Indien selbst finde ich realistisch dargestellt, soweit ich das mit nur einigen Wochen eigener, intensiver Indienerfahrung beurteilen kann. War auch so zu erwarten von F. Hanig der mit einer Inderin verheiratet ist.

http://www.br.de/presse/inhalt/pressedo ... g-100.html

Verfasst: 21 Sep 2014 23:27
von rebella67
Sehr treffend, liebe Sonnenbrand. Ich meine auch, dieser Film ergreift für überhaupt niemanden Partei, sondern stellt einfach nur die Verhältnisse bestmöglich realistisch dar. Und gerade das macht ihn so gut.

Klar ist es ungewöhnlich, dass die deutsche Mutter in dem indischen Krankenhaus arbeitet. Aber das erkennt man doch ganz schnell als ein Mittel, mit dem es gelingt, die Verhältnisse in dem Krankenhaus darzustellen und die Mutter direkt mit den indischen Leihmüttern zu konfrontieren. - Und auch ich habe nicht verstanden, warum genau die Leihmutter wegläuft. Vielleicht sollte das absichtlich offen bleiben? - Eine Version: Sie möchte das Kind behalten und nicht hergeben. Glaube ich eher nicht, da ihr Mann ja weiß, wo sie sich aufhält. Und der würde sie doch angesichts des weißen Kindes verstoßen wie in dem Film gesagt wurde. Andere Version: Sie fühlt sich von der nun dauerhaft im Krankenhaus anwesenden genetischen Mutter bedrängt. Glaube ich eher. - Vermutlich wollte der Autor damit die Möglichkeit zeigen, dass die Leihmutter auch verschwinden könnte und die Eltern dann keinerlei Rechte an ihrem Kind haben. Das muss immer mit einkalkuliert werden. - Es ließ sich auch gut zeigen, in welche Sorgen die Mutter bzw. die Eltern dadurch geraten. - Letztlich wäre das Kind oder/ und die Leihmutter durch diese Aktion fast gestorben. Auch damit muss man rechnen.

Danke, dass du das Interview mit dem Autor verlinkt hast. Das lässt die Geschichte für mich noch klarer werden. Und es zeigt mir auch, dass mein eigener Eindruck von diesem Film stimmig ist.