Verfasst: 29 Okt 2014 21:26
Nun habe ich mir die Sendung doch angeschaut, weil ich gern mitreden können wollte.
Und mal ganz echt, ich fand das nicht so schlecht wie einige von euch. Ich meine fast, alle Gäste haben in ihrer Weise Recht. Es ist ganz schwer bzw. unmöglich, da eine Entscheidung treffen zu wollen, wer denn nun der Bu-Mann oder die Bu-Frau ist.
Die beiden Frauen, die ihre Eizellen aus Karrieregründen haben einfrieren lassen, haben eine autonome Entscheidung für sich ganz persönlich getroffen. Sie dürfen dazu stehen und sie durften das tun. - Schade fand ich da einzig die Äußerung, dass es dann doch ganz ohne die Frosties ging, weil ganz entspannt. Aber auch das war ja tatsächlich die persönliche Geschichte dieser Frau und sie muss das für ihre Situation sagen können. (Es war nur dumm für die Sache, weil die weniger in das Thema Involvierten nun wieder sagen, schau, es geht doch auch ohne.)
Dem Zech-Sohn würde ich mal auch sagen wollen, er hat die Sache zu rosa gefärbt. Er hätte auch auf Risiken hinweisen müssen. Die Ärzte verdienen nun mal ein Schweine-Geld damit. Man kann ihn aber auch nicht als skrupellosen Eizellen-Jäger bezeichnen, denn er kennt natürlich ganz viele persönliche Geschichten der Frauen, die ihre Eizellen einfrieren lassen und deren Motive ihn auch überzeugen. Und noch viel mehr kennt er die Geschichten der Frauen, die für eine Eizellspende kommen, weil ihre eigenen Eizellen es eben nicht mehr bringen. Von daher kann man ihm abnehmen, dass er davon überzeugt ist, etwas Gutes zu tun.
Der Mann, der der Sache Kontra gegeben hat und mit gesellschaftlichen Argumenten kam, ist jedoch auch nachvollziehbar. Dieses "social freezing" ist nun mal auch etwas, was sich auf das Verhalten der Menschen auswirkt. Da sollte man genau hinsehen, was passieren kann und sicher auch wird. Denn ich glaube nicht, dass sich alle Frauen von dieser Möglichkeit nicht in ihrem reproduktiven Verhalten beeinflussen lassen werden. Nicht nur die Frauen, die eben noch keinen passenden Mann haben und die, die auch ohne diese Möglichkeit noch nicht mit 30 Mama werden wollten, werden diese Methode nutzen. Auch solche Frauen, die ohne diese Methode schon mit 30 Mama geworden wären, werden nun darüber nachdenken, wie sie ihr Leben angesichts dieser Möglichkeit nun doch anders gestalten wollen. - Und keine von diesen Frauen hat eine Idee davon, was so eine IVF bedeutet. - Das können wir doch hier alle sagen, dass wir alle ganz gern auch auf dem natürlichen Weg schwanger geworden wären. Was bei uns so der letzte Ausweg war, wird für die Frauen von morgen ganz leichtfertig hingenommen.
Ich sehe die möglichen gesellschaftlichen Auswirkungen nicht so schön. Nicht zuletzt deshalb, weil ich ja auch so eine Karriere-Gescheiterte bin. Ich bin froh, dass ich meine Kinder mit 32 bzw. 35 Jahren hatte, aber für mich war dadurch auch die Karriere weg. Und wenn ich das alles so vorher gesehen hätte, vielleicht hätte ich ja doch Eizellen gefrostet. Und sei es nur, weil es doch so viele andere auch tun. - Welche Karriere-Chancen bleiben denn dann den Frauen, die diesen Weg nicht gehen wollen? Da ja schon so viele andere Frauen ihre Karriere abgesichert haben, bleibt denen, die trotzdem in jungen Jahren Mutter werden, doch noch eine viel geringere Chance, später noch mal gutes Geld zu verdienen als es eh schon ist.
Das Ganze ist also von 2 Seiten zu sehen. - Am wenigsten macht es jedoch Sinn, den Frauen irgendwelche Schuld in die Schuhe zu schieben, nur, weil sie das, was nun mal angeboten wird, nutzen wollen.
Gerade auch euch, die ihr nun auf eine Eizellspende zurückgreifen müsst, kann ich gut verstehen, dass ihr sagt, wäre das schön, wenn ich jetzt selbst eingefrorene Eizellen aus meinen jüngeren Jahren hätte.
Letztlich ist es aber ein Dilemma. Und wenn ich eine politische Entscheidung dazu treffen dürfte, würde ich das zwar nicht verbieten, jedoch Anreize dafür schaffen, damit die Frauen, diese Möglichkeit eher nicht nutzen. Der Arbeitsmarkt müsste so beschaffen sein, dass man eben auch als junge oder mittelmäßig junge Mutter wieder gutes Geld verdienen kann, wenn die Kinder mal etwas größer sind.
Und mal ganz echt, ich fand das nicht so schlecht wie einige von euch. Ich meine fast, alle Gäste haben in ihrer Weise Recht. Es ist ganz schwer bzw. unmöglich, da eine Entscheidung treffen zu wollen, wer denn nun der Bu-Mann oder die Bu-Frau ist.
Die beiden Frauen, die ihre Eizellen aus Karrieregründen haben einfrieren lassen, haben eine autonome Entscheidung für sich ganz persönlich getroffen. Sie dürfen dazu stehen und sie durften das tun. - Schade fand ich da einzig die Äußerung, dass es dann doch ganz ohne die Frosties ging, weil ganz entspannt. Aber auch das war ja tatsächlich die persönliche Geschichte dieser Frau und sie muss das für ihre Situation sagen können. (Es war nur dumm für die Sache, weil die weniger in das Thema Involvierten nun wieder sagen, schau, es geht doch auch ohne.)
Dem Zech-Sohn würde ich mal auch sagen wollen, er hat die Sache zu rosa gefärbt. Er hätte auch auf Risiken hinweisen müssen. Die Ärzte verdienen nun mal ein Schweine-Geld damit. Man kann ihn aber auch nicht als skrupellosen Eizellen-Jäger bezeichnen, denn er kennt natürlich ganz viele persönliche Geschichten der Frauen, die ihre Eizellen einfrieren lassen und deren Motive ihn auch überzeugen. Und noch viel mehr kennt er die Geschichten der Frauen, die für eine Eizellspende kommen, weil ihre eigenen Eizellen es eben nicht mehr bringen. Von daher kann man ihm abnehmen, dass er davon überzeugt ist, etwas Gutes zu tun.
Der Mann, der der Sache Kontra gegeben hat und mit gesellschaftlichen Argumenten kam, ist jedoch auch nachvollziehbar. Dieses "social freezing" ist nun mal auch etwas, was sich auf das Verhalten der Menschen auswirkt. Da sollte man genau hinsehen, was passieren kann und sicher auch wird. Denn ich glaube nicht, dass sich alle Frauen von dieser Möglichkeit nicht in ihrem reproduktiven Verhalten beeinflussen lassen werden. Nicht nur die Frauen, die eben noch keinen passenden Mann haben und die, die auch ohne diese Möglichkeit noch nicht mit 30 Mama werden wollten, werden diese Methode nutzen. Auch solche Frauen, die ohne diese Methode schon mit 30 Mama geworden wären, werden nun darüber nachdenken, wie sie ihr Leben angesichts dieser Möglichkeit nun doch anders gestalten wollen. - Und keine von diesen Frauen hat eine Idee davon, was so eine IVF bedeutet. - Das können wir doch hier alle sagen, dass wir alle ganz gern auch auf dem natürlichen Weg schwanger geworden wären. Was bei uns so der letzte Ausweg war, wird für die Frauen von morgen ganz leichtfertig hingenommen.
Ich sehe die möglichen gesellschaftlichen Auswirkungen nicht so schön. Nicht zuletzt deshalb, weil ich ja auch so eine Karriere-Gescheiterte bin. Ich bin froh, dass ich meine Kinder mit 32 bzw. 35 Jahren hatte, aber für mich war dadurch auch die Karriere weg. Und wenn ich das alles so vorher gesehen hätte, vielleicht hätte ich ja doch Eizellen gefrostet. Und sei es nur, weil es doch so viele andere auch tun. - Welche Karriere-Chancen bleiben denn dann den Frauen, die diesen Weg nicht gehen wollen? Da ja schon so viele andere Frauen ihre Karriere abgesichert haben, bleibt denen, die trotzdem in jungen Jahren Mutter werden, doch noch eine viel geringere Chance, später noch mal gutes Geld zu verdienen als es eh schon ist.
Das Ganze ist also von 2 Seiten zu sehen. - Am wenigsten macht es jedoch Sinn, den Frauen irgendwelche Schuld in die Schuhe zu schieben, nur, weil sie das, was nun mal angeboten wird, nutzen wollen.
Gerade auch euch, die ihr nun auf eine Eizellspende zurückgreifen müsst, kann ich gut verstehen, dass ihr sagt, wäre das schön, wenn ich jetzt selbst eingefrorene Eizellen aus meinen jüngeren Jahren hätte.
Letztlich ist es aber ein Dilemma. Und wenn ich eine politische Entscheidung dazu treffen dürfte, würde ich das zwar nicht verbieten, jedoch Anreize dafür schaffen, damit die Frauen, diese Möglichkeit eher nicht nutzen. Der Arbeitsmarkt müsste so beschaffen sein, dass man eben auch als junge oder mittelmäßig junge Mutter wieder gutes Geld verdienen kann, wenn die Kinder mal etwas größer sind.