Ja, mein Termin bei der Psychologin... war eine sehr emotionale Sache und ich habe gleich bei ihrem ersten Satz (nach der Begrüssung) angefangen zu weinen und konnte damit auch die ganze Sitzung nicht so wirklich aufhören.
Wie mir ja vorher schon klar war, kann sie mir natürlich nicht helfen, schwanger zu werden
Sie sagte halt, dass es wirklich schwierig ist, mit diesem Wunsch abzuschliessen und man regelrecht Trauerarbeit machen muss. Wie wenn man einen Menschen verliert, nur dieses Mal um den Menschen, den man nie haben wird. Und jeder muss mit dieser Trauer auf seine Art umgehen, da gäbe es halt kein Patent-Rezept, man muss diese Trauer aber zulassen.
Sie meinte, dass dieser Schmerz, den man dabei empfindet auch nie ganz verschwinden wird. Der wird immer irgendwo tief in einem sitzen.
Es spielt auch keine Rolle, weswegen man aufgibt, psychische, physische oder (wie bei uns hauptsächlich) finanzielle Gründe.
Es gibt wohl einige, die nach dieser Entscheidung extra Dinge machen, die man mit Kind nicht so machen könnte, z.B. Urlaube etc.
Andere gehen erst Recht auf Kinder los und engagieren sich für fremde Kinder (ob ständig Babysitter bei Freunden/Familie oder ganz fremde Kinder) oder nehmen Pflegekinder bei sich auf. Aber darf nciht als Ersatz gesehen werden, weil es keiner ist.
Für mich kommen beide Sachen nicht infrage. Meinen 'Kümmer-Instinkt' lebe ich bei unseren Tieren aus. Die Tiere sind und kein Kind-Ersatz(!).
Ich meinte halt auch, dass ich schon am Überlegen war, unsere Pferde zu verkaufen, damit wir uns eine weitere ICSI leisten können. Aber erstens sind unsere Tiere Familienmitglieder und zweitens, wenn es nicht klappt, dann habe ich gar nichts mehr. Und da hat sie mir auch zugestimmt.
Wir haben auch über Adoption gesprochen. Die habe ich für mich ja immer weggewiesen und nicht als Weg gesehen. Allerdings sagte mein Mann mir letztens erst, dass er auch mit einer Adoption einverstanden wäre. Das hat mich sehr erstaunt und zeigt mir, dass er sich auch Gedanken macht. Allerdings spielt da wieder das Alter (mein Mann wird im Dezember 50) eine Rolle, dass wir uns halt nicht für Baby und Kleinkinder bewerben könnten. Eine Auslands-Adoption wäre da zwar möglich, aber da scheitert es wieder an den Kosten und an der Zeit. Wir können nicht ständig irgendwohin reisen, wir müssen ja auch mal arbeiten und die Tiere versorgen sich auch nicht von alleine.
Ausserdem hat sie bemerkt, dass ich meiner (ehemaligen) FÄ auch etwas Schuld anlaste. Die hat mich schliesslich erst nach 5 Jahren an die Kiwu überwiesen. Hätte sie das früher gemacht, hätte wir die Zeit wegen der Altergrenze jetzt nicht so im Nacken gehabt und könnten uns das Geld für die Versuche zusammensparen. Ich wusste zwar, dass es Hormonbehandlungen gibt, aber nicht, wie die aussehen und wie teuer die sind. Auf meine Fragen, meinte sie ja immer nur, das klappt schon noch. Einen einzigen Clomi Zyklus habe ich ja bei ihr gehabt, aber das habe ich nicht vetragen (Krämpfe, dass ich kaum laufen konnte) und damit hatte es sich auch schon für sie.
Ich gehe da ja einfach nicht mehr hin. Aber die Psychologin sagte, dass ich der FÄ mal einen Brief schreiben sollte, wie enttäuscht ich über ihre Handlungsweise bin und dass ich hoffe, dass sie bei anderen Frauen, schneller reagiert. Es würde mir ja nichts nützen, aber dann hätte ich das mal ausgesprochen.
Desweiteren hat sie bei mir eine generalisierte Angststörung festgestellt, die aber nichts mit dem Kinderwunsch zu tun hat. War mir ja klar, dass irgendwas mit mir nicht stimmt, deswegen hatte ich ja auch Sorge, sie weist mich gleich in die Psychatrie ein (übrigens auch ein Symptom dieser Störung: eine blühende Fantasie mit dem schlimmstmöglichen Ausgang)
Alles in allem, hat der Besuch zwar nicht so geholfen, weil sie das eigentliche Problem ja auch nicht lösen kann. Aber es hat gut getan, mal mit jemandem Objektiven zu reden, der nicht gleich verzweifelt, wenn ich rumheule. Irgendwie peinlich, aber sie wird das ja gewöhnt sein
Wenn ich der Meinung bin, ich komme alleine nicht klar, soll ich mir sofort wieder einen Termin geben lassen
Und nun überlege ich, wie wir irgendwie noch Geld zusammkratzen können, um wenigstens noch einen Versuch dieses Jahr machen können. Die Hoffnung stirbt zuletzt....
