klein-putz.net

p.s. danke für die info zu den grünen. dieser meinungswandel ist ja wirklich interessant.
wahrscheinlich wächst auch dort der anteil derer, die selbst auf reproduktionsmedizinische maßnahmen angewiesen sind.
die grünen wähle ich trotzdem nicht mehr. da hat mich fr. birgit bender einfach zu sehr verärgert.

liebe grüße

mondschaf

Mondschaf hat geschrieben:ich weiss nämlich nicht, ob ich irgend etwas positives an dieser zeit sehen würde, wenn wir nicht erfolgreich gewesen wären: einmal mit KB und dann - es wurde ja schon gesagt, erst schien das zweite kind egal, dann wurde der wunsch so groß wie nach dem ersten - mit pflege bzw. unerwarteterweise adoption

ich bin (noch) kinderlos und auch nicht schwanger, kann aber mit großer gewissheit sagen, dass ich viel gelernt habe ich den vergangenen jahren. auch wenn vieles trauriges dabei war, so hab ich DAZUgelernt, und das ist doch schon mal viel.
und hätte ich den weg der KB nie beschritten, so hätte ich mich mit 38 von meinem kinderwunsch verabschieden müssen. aber ohne diesen KB-weg wäre mir nie und nimmer die idee gekommen, ein pflegekind aufzunehmen. (wir haben mit der überprüfung begonnen, deshalb schreib ich das).
der KB-weg hat mir viel klar gemacht, vor allem aber hat er mir gezeigt, wie sehr ich ein kind will (was ich vorher nicht so wusste) und bewusst gemacht, dass ich den richtigen mann an meinern seite habe.

hallo laulau,

aber ohne diesen KB-weg wäre mir nie und nimmer die idee gekommen, ein pflegekind aufzunehmen. (wir haben mit der überprüfung begonnen, deshalb schreib ich das).

das find ich schön, dass du deinen kiwu-weg trotz der rückschläge so positiv sehen kannst. wobei du für dich mit der pflegeelternbewerbung eben noch eine alternative siehst. für manch einen ist der weg nach der KB vorbei, weil pflege oder ado nicht für sie in frage kommt. und da frag ich mich dann doch, wie diese paare im nachgang über die kinderwunschzeit denken.
ich wünsch dir jedenfalls viel erfolg für das anerkennungsverfahren! du bist doch raum berlin oder? ich hatte dort wg. fremdbewerbung mit 2 JÄ bzw. deren angeschlossenen trägervereinen telefoniert. die eine war supernett, die andere, da war nach 2 minuten klar, dass wir nicht zusammenpassen.
nun haben wir aber doch kein berliner pflegekind.

liebe grüße

mondschaf

danke, mondschaf. ja, ich bin aus berlin. da kann man sich leider den verein nicht aussuchen, der einen überprüft - das richtet sich ja nach dem wohnort. ich finde meinen verein ein wenig verschnarcht, aber das kann auch nur ein erster eindruck sein.
du hast recht: es können sich nicht alle vorstellen, ein pflegekind aufzunehmen - und wer kinderlos bleibt nach KB ohne alternative, sieht seine kiwu-zeit sicher auch mit viel traurigkeit, bitterkeit und vielleicht sogar auch als verlorene zeit. insofern bin ich froh, eine alternative zu haben.
das mit dem positiv-sehen kann ich übrigens auch nicht immer. diese versuche gehen ja sehr an die substanz. aber wem sag ich das eigentlich, das wisst ihr ja alle auch.

hmm, ich bin da so ein "stuck-in-the-middle"-fall, 1x erfolg gehabt nach 8 versuchen, 1x geschwisterlos geblieben nach 8 versuchen...

nein, ich sehe die kiwu-zeit insgesamt nicht positiv.

sie hat sicherlich meine persönliche entwicklung positiv beeinflusst (nicht vorschnell urteilen, verständnis für andere sichtweisen, vorsicht bei elementaren lebensfragen, sensibilität), aber der weg des lernens war für mein persönliches empfinden mit zuviel leid verbunden.

ich fühle mich nun eher wie nach dem überstehen einer schweren (sogar lebensbedrohlichen) krankheit, nur dass es keinen interessiert und man auch nicht darüber reden sollte (geht wahrscheinlich krebs-patienten ähnlich...)

ich wusste vorher auch nicht, dass wir soviele versuche machen würden...ich hatte so ein gu-buch darüber, da ging es im ersten teil nur um nfp und ich hoffte erst immer so, ich würde nie zum zweiten teil kommen...der erst mit gv nach plan losging, dann zur iui überging usw. ....

wir sind fast bis zum schluss gekommen, unsere persönliche grenze lag bei pflege/ado, die auch nach wie vor "gilt".

eine embryospende ist für mich quasi eine frühestmögliche adoption ohne "rucksack", das könnte ich mir auch gut vorstellen

dennoch gehen wir hier nicht weiter, weil uns gerade der letzte versuch noch mal psychisch, physisch und finanziell wirklich geschafft hat.

insgesamt habe ich mich 16mal dem hormondiktat inklusive allem unterworfen - der murkel war alles, alles wert.

der hat uns ja dann auch erst auf den geschmack gebracht, es noch einmal wagen zu wollen...und auch das würde ich jederzeit nochmal so machen.

aber im großen und ganzen hätte ich schon lieber zu den sorglosen frauen gehört, die sich mal eben per fingerschnipp fortpflanzen...wie ich im persönlichen umfeld sooo viele kenne (allein meine drei schwägerinnen) und es ihnen ja auch gönne...ich hätte es mir halt auch gegönnt

mein mann und ich sind auch durch ein sehr tiefes tal gegangen und immer noch nicht ganz durch...manche schweißt das ja extra zusammen, für uns war es eher eine extra-belastung. werden wir aushalten (hoffentlich), aber auch auf diese erfahrung hätte ich verzichten können...

mag gerne meine unbeschwertheit zurückhaben...leider unmöglich.

Oh ja, ich verstehe vollkommen, was PitPat meint. Ja, man lernt dazu und es gehört dann untrennbar zum Leben, wenn man durch "sowas" durchmusste, aber wenn man eine Aufrechnung wagen will, dann steht die gewonnene Lebenserfahrung in keiner Relation zum Leid, das man durchhat. Und klar hab ich geschrieben, ich urteile weniger schnell etc. was ja auch stimmt, ich war zuvor aber auch nicht die Borniertheit in Person, da kann man schon sagen: lieber schlimmstenfalls ein wenig "engstirniger" aber unbeschwerter... hab da ja beides durch, was PitPat angesprochen hat, also Kr*bserkrankung u KB. Hätte auf beides auch gerne verzichtet, auch wenn es meine Persönlichkeit gewiss geformt hat, aber eben auch nicht so positiv, als dass ich sagen würde, das waren unverzichtbare Erfahrungen, wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich wohl kaum "hier!" geschrien, auch nicht in der Rückschau und mit Happy End...
Aber ich persönlich bin natürlich in der glücklichen Lage, dass sich der Weg der KB "ausgezahlt" hat, so dass ich mit diesem Weg natürlich nicht hadere; für den, der es erfolglos beenden muss, überwiegt bestimmt nicht das Positive, dazu sind die "gewonnenen Einsichten" dann doch nicht weitreichend genug, in den meinsten Fällen, denke ich. Also bei mir wäre da schon Frust übriggeblieben, fürchte ich.
Ich drücke dir, Pitpat, von Herzen die Daumen, dass ihr gut durch die schwierige Zeit in der Ehe kommt und schöne Urlaube!
GlG Kastsi

PitPat, kastsi: ich hoffe, ich hab mich nicht falsch ausgedrückt: wenn ich auf die KB-behandlung hätte verzichten können - liebend gern.
es ist schwer, etwas zu beurteilen aus der sicht "was wäre gewesen, wenn ich das-und-das nicht gemacht hätte". das ist nicht vorstellbar, für mich jedenfalls nicht.
wir sind diesen weg nun mal gegangen, wer weiß, wie mein leben sonst verlaufen wäre. besser? keine ahnung.
natürlich finde ich es traurig, dass wir zu denen gehören, bei denen es auf natürlichem weg nicht geht. und natürlich hat mich die behandlung auch verändert, ich bin seelisch gealtert, ganz ehrlich. ich bin traurig geworden, irgendwie einsamer, nachdenklicher.
aber ich bin auch sehr froh über vieles andere - über die vielen frauen zum beispiel, die ich getroffen habe oder mit denen ich mich geschrieben habe. hut ab vor deren courage - auch vor eurer.
oder froh darüber, dass ich dazugelernt habe.
und ich hab das internet sehr schätzen gelernt.
aber wenn ich die wahl hätte zwischen meinem jetzigen weg - und einer natürlich entstandenen schwangerschaft - keine frage, was ich gewählt hätte. denn POSITIV sehe ich die Kiwu-zeit nicht, ich versuche nur, auch diesem weg etwas positives abzugewinnen!

Laulau, ich hatte dich mitnichten falsch verstanden und bin deiner Meinung und finde deinen Weg sehr toll. Und wenn jemand ohne leibliches Kind aus dieser Mühle herausgeht und eben nicht verbittert ist, das ist spitze! Drücke euch die Daumen, dass das mit der Pflegeelternschaft nach euren Vorstellungen verläuft! Herzlich, Kastsi

unterschreibe bei kastsi

liebe grüße an euch alle!

ja, das internet ist mir auch sehr wichtig geworden...ohne dieses forum hier hätte ich die kinderwunschzeit wohl nicht ohne psychiatrische hilfe überstanden

hallo laulau,

na, ich drücke dir die daumen für den richtigen verein!!!
ich fand es schon interessant, zu sehen, wie subjektiv das doch ist und wie groß der faktor der stimmenden oder nicht stimmenden chemie dabei ist.
wir hatten ja anerkennungsverfahren im land brandenburg und da es sich bei uns hinzog, wechselte der verein. zu unserem glück, denn die ersten, da funkte es nicht so richtig, bei den zweiten war die ganze gesprächssituation so offen, dass wir ohne über jedes wort nachdenken zu müssen ehrlich und entspannt sein konnten.
der eine verein in berlin war ganz krass - veraltete rollenklischees und heim und herd pur - beim zweiten wär es denk ich ähnlich wie mit unserem zweiten brandenburger verein geworden.
darf ich fragen, wieso ihr euch für pflege und nicht für ado entschieden habt?

hallo pitpat,

auch ich wünsche euch alles gute für die ehe. ja, der kinderwunsch geht auch an der beziehung nicht ohne blessuren vorbei, bei uns hat auch einiges gelitten, wenngleich wir uns andererseits auch näher gekommen sind.

ohne dieses forum hier hätte ich die kinderwunschzeit wohl nicht ohne psychiatrische hilfe überstanden

ja, das ist wirklich eine tolle sache. auch ich habe hier soviel beistand bekommen, aber auch so viel gelernt und nützliche tipps bekommen, wirklich super. bin sowieso imme rwieder überrascht, wie viele nette menschen man im internet trifft - auch wenn man in anderen foren mal was fragt.

hallo kastsi,

dir alles gute für die schwangerschaft!!! schön, dass es bei euch nochmal geklappt hat!

liebe grüße

mondschaf