Hallo Biene!
Dankeschön...für dein Dankeschön! Demnächst wird auch ein Artikel erscheinen, in dem die wichtigsten Punkte in Sachen SD-Unterfunktion u. KIWU zusammengefasst sind.
Mensch, das ist aber blöd mit den FG, zumal die Vermutung nahe liegt, dass sie auf die schlechte SD-Hormonlage zurückzuführen sind. Sagen wir so: es ist kein Wunder, dass du bei so einer SD-Problematik FG erleidest, auch wenn man andere Faktoren nicht ausschließen kann. Wie ich an anderer Stelle schon schrieb, werden bei IVFs die Hormonwerte nach dem Transfer durch Progesteron, HCG etc. geboostet und eine SS ermöglicht. Bei Unterfunktionsfrauen kann zwar so eine SS „herbeigezwungen“ werden; aber sie scheitert dann womöglich in den darauffolgenden SS-Wochen an der schlechten Hormonlage des Körpers.
Dein SD-Volumen, wenn die Messungen so stimmen, ist ja extrem klein!?! Erstaunlich, dass trotzdem noch Hormone produziert werden....Atrophisch heißt ja so viel wie „schrumpfend“ – ein typisches Phänomen bei Hashimoto.
Ich hab’ allerdings auch selber gröbere Messfehler erlebt: bei mir war die SD vor 13 Jahren rund 14 ml groß, jetzt ist sie seit 2 Jahren auf 9ml und ein paar Zerquetschte geschrumpft (letzte Messung vor einer Woche). Eine Pankower Wald-und-Wiesen-SD-Ärztin hat doch tatsächlich vor 1 ½ Jahren ein Gesamtvolumen von 5 ml festgestellt...
Wenn deine SD tatsächlich so klein ist, dann bräuchtest du eine Total-Substitution (Total-Ersatz) dessen, was so eine SD normalerweise produziert, nämlich zumindest L-Thyroxin-Dosen, die weit über 100 hinausgehen.
Bei Hashi ist es so, dass bei dem Zerstörungsprozess der SD viel Hormone freigesetzt werden, die SD wird sozusagen verfeuert und es befinden sich im Blut recht viel SD-Hormone im Verhältnis zum tatsächlichen Volumen der SD. Beim akuten Zerstörungsprozess täuschen die Blutwerte also einen viel besseren Zustand vor, als er tatsächlich ist. Problematisch ist es, wenn die SD ganz verfeuert ist oder der Autoimmunprozess vorübergehend gestoppt ist. Dann verfällt man in eine mehr oder weniger starke Unterfunktion, viel stärker, als das, was du jetzt „erlebst“.
Ich würde jedenfalls dem Zustand deiner SD noch einmal verstärkt auf den Grund gehen, Szintigramm und US machen lassen etc. Das gehört in die Hände von Top-Fachleuten, auch die Geschichte mit der Zyste an der Hypophyse.
Leider kann ich nicht mit guten Berliner-Adressen dienen; ich bin als Selbstzahler bei einer Privat-Praxis im Rhein-Main-Gebiet, weil ich weiß, dass dort eine super Betreuung nach neuesten Erkenntnissen geboten wird. Tuna aus dem Berlin-Ordner hat glaub’ich ne ganz gute SD-Ärztin in Berlin aufgetan; ansonsten könntest du die „Diskussion“ bei
www.hashimotothyreoiditis.de nach dem Stichwort „Berlin“ durchsuchen bzw. einen Aufruf dort starten. Allerdings musst du bei deinem Problem ganz gründlich durchgecheckt werden (=> Uni-Institut in Berlin?!?).
Das mit den Kombi-Präparaten ist auch so eine Geschichte und zeigt, dass sich insgesamt eine Zwei-Klassen-Medizin herausbildet. Eine breite Masse an Ärzten begnügt sich mit dem, was sie im Studium gelernt haben und warten allerhöchstens darauf, dass Fachverbände neue Normen der Diagnose und Behandlung einführen (was in der Regel Jahrzehnte hinter der Forschung hinterherhinkt); eine Minderheit bezieht schon heute die Forschungs-Ergebnisse in die alltägliche Behandlung der Patienten ein. Als Patient muss man also rein theoretisch erst einmal den Wissensstand des Arztes prüfen, was natürlich die meisten überfordert.
Besonders absurd ist es bei der KIWU-Medizin, wo die Ärzte einerseits mit „brandneuen“ Technologien und Methoden arbeiten, aber zum Beispiel in Sachen SD einen Wissensstand auf „Steinzeitniveau“ haben. Die meisten KIWU-Ärzte haben von den Debatten um Normwerte der SD oder Kombipräparate nie etwas gehört, noch weniger als die Masse der SD-Ärzte.
Mir geht es soweit ganz gut, danke der Nachfrage, bei uns hat sich durch Inseminationen noch kein Erfolg eingestellt (mein Mann ist ja lt. Ärzte Hauptproblem durch seine starken Verklumpungen / Antikörper des Spermas), also werden wir es wieder wohl mal wieder mit ICSI versuchen. Ich habe gerade eine Ungedulds-Phase!!!
Seit sechs Monaten bin ich auf natürliche SD-Hormone (Schweinethyroxin) aus den USA umgestiegen (Armour-Thyroid), um wirklich alles im optimalen Bereich zu haben. Vorher hatte ich synthetische Kombipräparate, was schon ein riesen Fortschritt gegenüber dem L-Thyroxin war (bessere Östrogen- etc. Werte), aber ich hatte schon viel von den natürlichen Kombis gehört, also wollte ich das auch mal ausprobieren. Bis in die 50/60er Jahre war das Schweinethyroxin, das neben T3, T4 auch noch T1, T2 und andere Derivate enthält, das Standard-Medikament bei Unterfunktion. Es wurde von dem synthetischen L-Thyroxin dann verdrängt, weil man annahm, dass das Medikament reiner ist und die enthaltene Dosis stabiler, und dass eben die alleinige Gabe von T4 das Problem Unterfunktion löst.
Bei mir ist das Ergebnis mit den „ollen“ Schweine-Hormonen so überzeugend und gut, so dass ich wohl dabei bleiben werden, auch wenn ich die Sache von meiner KK nicht erstattet wird.
Da mich vor allem praktische Aspekte des KIWU interessieren, poste ich mal hier, mal da. Ansonsten tausche ich mich privat per Mail über die Höhen und Tiefen in Sachen KIWU aus, aber ich versuche auch an andere schöne Dinge des Lebens zu denken....
Alles Gute und viele Grüße
Veronika