Also ich zittere natürlich vor mich hin, ob sich wohl beide brav weitergeteilt haben. Denke aber wenn das so wäre, hätte sich der Doc schon gemeldet.
Allerdings hat mir folgender Artikel echt Mut gemacht:
Mehrlinge sind nach wie vor das größte Risiko, welches ein Paar eingeht, wenn zur Erfüllung des Kinderwunsches eine Reagenzglasbefruchtung durchgeführt werden muß. Die Risiken werden von den Paaren oft unterschätzt, Frühgeburtlichkeit und erhöhte Schwangerschaftsrisiken sind jedoch der Grund, weshalb das Hauptaugenmerk des behandelnden Arztes auf der Vermeidung von Mehrlingen ruhen sollte.
Eine belgische Studie zeigt die Vorteile des "Single Embryo Transfer" (SET), also der Rückgabe eines einzigen Embryos am Tag 3 gegenüber dem Transfer mehrerer Embryonen. Über einen Zeitraum von 4 Jahren wurde der SET im Middelheim Hospital in Antwerpen, Belgien durchgeführt. Es ist anzumerken, daß die Gesetze in Belgien es zulassen, aus allen befruchteten Eizellen Embryonen zu züchten und erst am Tage der Rückgabe zu entscheiden, welcher Embryo am geeignetsten erscheint zur Herbeiführung einer Schwangerschaft. In Deutschland ist nur die Kultivierung von sovielen Embryonen erlaubt, wie anschließend zurückgegeben werden sollen.
Es wurden 1559 Transfers in dieser Studie untersucht. Die Schwangerschaftsrate nach Rückgabe eines einzelnen Embryos von hoher Qualität betrug 49,8% bei weniger guter Qualität des Embryos 30,2%. Der Transfer von 2 oder mehr Embryonen führte im gleichen Behandlungszeitraum in 33,9% der Behandlungen zu Schwangerschaften.
Interessant ist die Zahl der fortlaufenden Schwangerschaften. Nach Rückgabe eines sehr guten Embryos entwickelten sich in 35,1% der Fälle unauffällige Schwangerschaften, bei einem weniger guten Embryo betrug die Rate 22,1%.
Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem SET reduzierte sich die durchschnittliche Zahl der zurückgegebenen Embryonen im Verlauf der 4 Jahre von 2,26 auf 1,79 Embryonen/Transfer, jedoch ohne, daß sich die Gesamtschwangerschaftsrate des Zentrums dadurch verschlechterte. Die Zahl der Mehrlingsschwangerschaften halbierte sich in diesem Zeitraum von anfänglich 33.6% auf 18,6%.
In Ländern, in denen die Gesetzeslage es erlaubt, ist die Rückgabe eines einzelnen Embryos nach Auswahl am dritten Tag eine gute Methode, die Zahl der Mehrlingsschwangerschaften zu vermindern und damit die Zahl der gesunden Kinder, welche aus diesen Behandlungen entstehen, zu erhöhen.
Bedauerlicherweise steht die Gesetzeslage in Deutschland einem solchen Verfahren entgegen. Hier ist der Transfer zwar auch zu einem späten Zeitpunkt erlaubt, jedoch muß die Selektion der Embryonen, welche zurückgegeben werden sollen, bereits am Tage nach der Eizellentnahme erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Qualität der Embryonen jedoch noch nicht sicher abschätzbar, dieses gelingt wesentlich zuverlässiger zu einem späteren Zeitpunkt. Wenn Gesundheit von Mutter und Kind bei der Kinderwunschbehandlung im Vordergrund stehen und dennoch die Effektivität der Behandlung nicht leiden soll, dann wäre eine Änderung des Embryonenschutzgesetzes wünschenswert
Meine Embies waren bisher immer ganz gute Qualität, der eine schlechte hatte sich beim 2. Transfer eh gleich nicht mehr weitergeteilt.
Aber zittern tue ich schon ganz schön.
lg
gertraud

"Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden."
Hermann Hesse