gruenegurke hat geschrieben:suri: wow, harte Geschichte...
Meine KiWu bietet keine IMSI/PICSI an, weil die Erfolgsaussichten ihrer Meinung dadurch nicht erhoehen...

Schon doof... (Hat wer Artikel da zum Thema Erfolg bei den Methoden?)
Ich habe keine Zahlen. Wichtig bei IMSI und PICSI ist, dass man auf die Preise schaut - eben weil es umstritten ist. Bei IMSI und mehr als 8 EZ muss man schon so 600-1000€ rechnen, mit der Begründung, dass der Aufwand jedes einzelne Spermium zu untersuchen, sehr groß ist. Für PICSI zahle ich in meiner Klinik 60€. In Prag habe ich 150€ gezahlt, das fand ich noch im Rahmen. Meine erste Klinik (Bad Münder) wollte bis zu 1000€ dafür und wie viel genau sollte ich erst durch die Rechnung erfahren
Ich hatte bei IVF eine Nullbefruchtung, bei ICSI bestenfalls einen 7/8-Zeller an Tag 5. Bei der PICSI wurde ich mit unseren Zwillingen schwanger, die IMSI bescherte mir eine biochemische SS, die Zwillings-FG und den negativen Versuch im Juli.
IMSI ist sehr umstritten, weil Ärzte sagen, dass gute Biologen auch ohne die größere Vergrößerung die Morphologie exakt beurteilen können und selbst mit dem IMSI-Mikroskop können ungeübte Biologen die falschen Spermien auswählen.
Bei PICSI ist der Kritikpunkt, dass dadurch enzymatisch reife Spermien ausgewählt werden. Aber ob nicht auch diese fragmentierte DNA enthalten können weiß man wohl nicht so genau. Außerdem gibt es ja auch Männer, die durch einen Defekt nie enzymatisch reife Spermien produzieren können, aber trotzdem durch ICSI Kinder zeugen...
Mein jetziger Arzt sagt, dass fast alles logisch / medizinisch erklärbar ist - in der Theorie. Die Frage wird immer bleiben, ob es in der Praxis deshalb so funktioniert.
Bei inzwischen 9 Versuchen hinter mir, glaube ich nur noch meiner eigenen Statistik.
@Thema Kinder beerdigen
Eigentlich kann man das auf alles beziehen, was Menschen erleben müssen, ertragen müssen usw. Mich macht wirklich wütend, dass viele Leute meinen zu wissen wie es mir geht und dann Halbsätze nachschieben, sie hätten auch Zwillinge, aber eben in dem und dem Alter.
Ich habe eine kleine Brieffreundschaft mit einer alten Dame aus unserer Gemeinde und wenn sie wüsste, dass ich sie als "alte Dame" bezeichne, nur weil sie über 70 ist, würde sie mich wohl schlagen

Gestern erreichte uns ein Brief von ihr aus München und über den Brief schrieb sie: "Keiner weiß, wie schwer die Last ist, die er nicht trägt. Afrikanisches Sprichwort"
Ich glaube, dass jeder der sich ein bißchen anstrengt in der Lage ist mitzufühlen und auf die Situation einzugehen. Aber betroffen von einer Geschichte eines anderen zu sein ist etwas anderes als "der Betroffene" zu sein. Das verwechseln hier viele Leute leider.
Beim nächsten Mal würde ich mein Kind übrigens mit nach Hause nehmen. Die Angst, dieses Trauma dann hierher geholt zu haben... war ziemlich kurzsichtig, denn die Trauer ist so oder so überall, wo wir auch sind.