Glücksordner für Tesepaare

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
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blumennessi
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Beitrag von blumennessi »

Angekommen :dance:
Liebe Grüße Blumennessi

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Suma
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Beitrag von Suma »

Danke Lola! Hast Du fein gemacht :prima: .
Bei Wärsogern kann ich es mal mit einer anderen Adresse versuchen, bei Hati weiß ich leider auch nicht weiter :?: .

Nessi genieße Deinen freien Tag! Nicht dass morgen wieder so eine turbolange OP ansteht...
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anni79
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Beitrag von anni79 »

Lola: bei mir auch :juhu:

hier hat es gerade angefangen zu schütten...ich hab heute Abend NW-Kurs :-? und wollte doch mitm Rad wieder nach Hause *mecker*
bis bald
Anni Bild

30.05.05 TESE bei Prof Schulze :D
4 ICSIs + 2 Kryos 08/05-03/08 negativ


Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein. Nadine Gordimer (*1923), südafrikan. Schriftstellerin
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Marrylou
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Beitrag von Marrylou »

Hallo Ihr Lieben, :hallo:

wollte mal kurz "Hallo" sagen...

Mir geht es soweit gut. Bin etwas genervt vom "Abspecken"
aber sonst ist alles o.k.!
Wenn es weiterhin so klappt, werden wir uns wohl demnächst
genauer mit HI beschäftigen. Erforderlich Unterlagen ausfüllen
usw..

Eine gute Nachricht habe ich zwischenzeitlich auch noch zu
verkünden:
Das Finanzamt hat alle Kosten akzepiert, sogar Hotel und
Cellagon-Produkte.
Somit ist die Kostenfrage für die HI zum Glück geregelt.

Bis bald.

LG Marrylou
08/04 TESE UKE => positiv (6 Proben)
07/05 1. ICSI erfolglos (TKO Oldenburg)
10/05 2. ICSI erfolglos
12/05 Tese UKE => positiv! (2 Proben)
03/06 3. ICSI erfolglos
09/06 1. HI (TKO Oldenburg) POSITIV !!!
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blumennessi
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Beitrag von blumennessi »

Apropos Finazamt, ich habe da auch mal ne Frage. Wir machen uunsere Steuererklärung immer mit einem Programm selbst. Wir haben die ganze Kosten für KiWu-Behandlung unter außergewöhnliche Belastungen angegeben. Nur hat sich (obwohl wir oberhalb des zumutbaren Betrages lagen) keine Veränderung inder Summe der Erstattung ergeben. Haben allerdings die Sachen auch noch nicht vom Finazamt zurück...Wie habt Ihr das gemacht?
Liebe Grüße Blumennessi

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Marrylou
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Beitrag von Marrylou »

Hi!

Mein Bruder hat das auch mit einem Programm selbst gemacht.
Da wurde aber die veränderte Summe der Erstattung angezeigt.

Wann erwartet ihr denn den Bescheid?

LG Marrylou
08/04 TESE UKE => positiv (6 Proben)
07/05 1. ICSI erfolglos (TKO Oldenburg)
10/05 2. ICSI erfolglos
12/05 Tese UKE => positiv! (2 Proben)
03/06 3. ICSI erfolglos
09/06 1. HI (TKO Oldenburg) POSITIV !!!
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blumennessi
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Registriert: 06 Feb 2005 22:23

Beitrag von blumennessi »

Meistens bekommen wir den Bescheid erst im September :roll:
Liebe Grüße Blumennessi

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Suma
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Beitrag von Suma »

Nessi echt :o ? Unserer kommt meist ziemlich schnell, wir warten im Moment auch noch drauf, allerdings haben wir ihn erst vor ca. 4 Wochen abgeschickt, aber sonst ging es immer schnell.
Früher haben wir das auch mit diesen Programmen selber gemacht, aber diesmal hat sie ein Freund von uns der fast fertiger Steuerberater ist gemacht, daher kann ich leider nichts dazu sagen :?: .

Marrylou schön, dass es vorwärts geht bei Euch. Aber wieso Hotel :grübel: ? Hast Du nicht gesagt, dass Ihr die HI in Oldenburg macht? Oder hat sich da was geändert?

Anja hat der Regen inzwischen aufgehört? Hier ist der Himmel ziemlich blau, ich schicke ihn mal Richtung Norden...
Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am 28 Okt 2008 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Wauzis
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Beiträge: 3411
Registriert: 26 Nov 2004 13:14

Beitrag von Wauzis »

Hallo!!!

Atonne, in welcher PX bist du jetzt, schick mir eine PN, wenn du es nicht schreiben willst. *dd* *dd* für den neuen Versuch in der neuen PX.

Nessi, *dd* *dd* für deine 3 Schätze. Mir läuft es kalt den Rücken runter, wenn ich das von deiner OP lese. :kreisch:

Marrylou, das ist toll, dass ihr das mit der HI in Angriff nehmen könnt. *dd* *dd*

Kirsten, du willst Regen? Wieso? Hier ist ein ätzender Wind, der nervt und verursacht Koppweh.

Leute, ihr werdet es nicht glauben, aber hier ist er, mein Geburtsbericht. Ich hoffe, ihr haltet durch, habe 2 neue Fotos in der Galerie:

Dienstag, 09.05.06, Mittwoch 10.05.06, Donnerstag 11.05.06
Mein Mann und ich gehen um ca. 21:00 zu Bett. Um 23:00 wache ich auf und meine Schlafanzugshose ist nass. Geschwitzt? Ich stehe auf, um aufs Klo zu gehen und merke, dass die Hose platsch-nass ist. Blasensprung!!! Ich krieg Panik und rufe nach meinem Mann. Als ich die Hose ausziehe, flatscht der Schleimpropf auf den Teppich im Bad. Beim Pipi-Machen kommt noch mehr Fruchtwasser raus. Ich teste mit einem pH-Handschuh, pH-Wert: 7. Also, es ist klar: Die Fruchtblase ist geplatzt. Ich habe schreckliche Angst, rufe meine Hebi an, die ihren Babysitter wieder herbeiholen muss und dann zu und kommen will. Dann leg ich mich ins Bett, mein Mann liegt noch, er ist noch &#8222;cool&#8220;. Ich zittere am ganzen Körper und sag ihm: Ich will sofort ins nächstgelegene Krankenhaus (das was nicht meine 1. Wahl war). Mein Mann winkt ab: Erst mal auf unsere Hebi warten.
Ich habe tierische Angst, dass mit dem Baby was passiert ist.
Um halb 12 kommt meine Hebi, sie ist wie immer ganz ruhig, sie untersucht mich. Herztöne sind gut, ich bin erst mal froh. Muttermund ist 2 Finger auf. Mein Mann packt jetzt die Sachen zusammen, Foto-Apparat, Tasche, Babysitz, Klamotten. Ich ziehe mich langsam an, stopfe mir ein Gästehandtuch in die Unterhose. Meine Hebi hört noch mal die Herztöne ab, alles in Ordnung, dem Baby geht&#8217;s gut. Um 0:15 fahren wir dann los in 40 km entfernte Krankenhaus meiner Wahl. Während der Fahrt zieht es in der Gebärmutter, aber nur ganz leicht. Wir kommen um 1:00 an und fahren ins Parkhaus, gehen durch den Hintereingang rein, die Pforte schickt uns direkt in den 3. Stock.
Eine Hebamme nimmt uns in Empfang, ich kriege ein CTG gemacht, die Wehen sind weg. Ich bekomme Blut abgezapft wegen der Entzündungswerte. Meine Hebi sagt, das sei normal in der Aufregung. Mein Mann geht mich mit meiner Krankenkassen-Karte anmelden. Danach kriege ich 2 Stockwerke tiefer Ultraschall gemacht, die Ärztin ist echt eine Trantüte. Wofür der Ultraschall gut ist, keine Ahnung, man sieht: Ein Baby. Wer hätte das gedacht. Dann gehen wir alle 3 ins Wehenzimmer. Ich bekomme die sexy Netzhosen und eine dicke Einlage, auch Surfbretter genannt. Da sitzen wir jetzt und wissen nicht was tun. Für meine Hebi lohnt es sich nicht, noch mal heim zu fahren, so beschließen wir, dass mein Mann eine Runde im Auto pennt und meine Hebi neben mir im Wehenzimmer. Ich bin nicht ganz glücklich, aber andersrum wäre auch doof. Meine Hebi schläft ein, ich döse die ganze Nacht rum. Das Fenster ist auf, drinnen ist es heiß, draußen ist es laut und beleuchtet. Alle 2 Stunden ist CTG angesagt, 3:30, 5:30. Ich habe nur ein leichtes Ziehen, man sieht am CTG die Wehen. Morgens möchte ich einen Einlauf, die diensthabende Hebamme versucht, es mir auszureden. Ich bestehe drauf, weil ich meinen Darm leer haben will und bekomme ihn. Um 6:30 ruf ich meinen Mann an, er soll hochkommen zu mir, ich fühle mich einsam. Um 7:30 wieder CTG, leichte Wehen werden angezeigt. Die Hebammenschicht hat schon gewechselt. Sie untersucht mich, Muttermund ist 3 cm auf. Mein Mann, meine Hebi und ich gehen frühstücken. Es zieht ab und an in der Gebärmutter, ich halte inne beim Essen und atme. Nach dem Frühstück drehen mein Mann und ich eine Runde auf dem Krankenhaus-Gelände. Das Handy klingelt, mein Mann sagt nur: Ich bin heute mit Wauzis unterwegs. Fertig, sonst nichts. Das nächste CTG legt mir meine Hebi an. Die diensthabende Hebamme meckert, es sei nicht ihre Aufgabe. Ich sage zu meiner Hebi: Die hat eh um 15 Uhr Feierabend. Ich bitte um homöopathische Unterstützung, die Hebamme gibt mir Globuli. Dann kommt eine junge Ärztin vorbei, sie nimmt mir wieder Blut ab und legt eine Braunüle. Dann untersucht sie mich und meint: Der Muttermund ist 4-5 cm offen, es täte sich also was. Mein Mann und ich gehen wieder spazieren, Treppen hoch, Treppen runter, hin und her. Draußen sind es ca. 18°C, leicht bewölkt. Ständig rinnt Fruchtwasser aus mir raus, vor allem während der Wehen. Um die Mittagszeit holen mein Mann und ich am Krankenhaus-Kiosk Kuchen, Apfel-Streusel. Mein Mann und meine Hebi essen den Kuchen, ich bekomme ein Krankenhaus-Mittagessen: Igitt, Fisch mit Spinat, will ich nicht. Ich löffle nur die Suppe und den Pudding. Mein Darm müsste inzwischen entleert sein, ich war paar Mal aufm Klo. Und wieder spazieren gehen. Und noch mal Globuli und Akupunktur. Dann kommt irgendwann die diensthabende Hebamme wieder und meint, dass die Ärztin sich geirrt hat und der Muttermund doch nicht weiter aufgegangen ist. Sie meint, man müsste langsam mal überlegen, wie wir weiter machen wollen von wegen haushalten mit meinen Kräften und so. Also, was denn nun? Meine Hebi und ich verziehen uns aufs Klo und sie untersucht mich und meint, es seien 4 cm. Na also, ich habe noch Kraft. Und wieder spazieren gehen. 2 Stock tiefer sind Bauarbeiten, es wird den ganzen Tag mit dem Vorschlaghammer gearbeitet, das nervt etwas. Um ca. 14:30 kommt die Ärztin und die diensthabende Hebamme vorbei und meinten, dass wir so nicht weiter machen könnten, weil ich mit meinen Kräften sonst schnell am Ende sei. Sie schlagen mir den Wehentropf vor. Och nööö, ich sage, dass ich noch 1 Stunden warten will und dann könnten wir es damit versuchen. Die Hebamme ölt meinen Bauch mit Ut-Öl ein. Der ist durch dieses ständige eingelen beim CTG schon total rot und rissig und die Haut brennt tierisch. Ätzend!!! Mein Mann und ich drehen unsere Runde noch mal. Um halb 4 verabschiedet sich die diensthabende Hebamme, sie hat Dienstende. Danach kommt Nadine, sie ist jung und sehr nett. Wir sollen ihr sagen, was sie tun soll, sie lässt uns soweit alleine, da meine Hebi ja alles im Griff hat. Um kurz nach 16:00 kommen dann die Ärztin und Nadine vorbei und wir besprechen das weitere Vorgehen.
Der blöde Muttermund immer noch nicht weiter auf als 4 cm, wir hängen den Wehentropf mit Oxytocin dran, ich muss im Zimmer bleiben. Die Wehen kommen heftiger, ich fange an, zu stöhnen. Die im Geburtsvorbereitungskurs erfahrene Atemtechnik kommt nun zur Anwendung. Mund auf und: AAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH!!! Tiefe Stimme, aufmachen. Wir probieren alle Positionen aus: Kniend auf den Ball lehnen, stehend am Mann festhalten, rückwärts auf dem Stuhl hocken und Pobacken schütteln (das ist sehr schmerzhaft), vorwärts auf die Stuhllehne lehnen und dergleichen mehr. Irgendwann kommt ein Punkt, an dem ich schon ein Pressen verspüre. Huch, kommt jetzt schon die Übergangsphase??? Kann nicht sein, mein Muttermund ist nämlich nur 5 cm offen. Wir fragen Nadine, ob wir in den Kreißsaal umziehen sollen. Es ist ca. 18:30. Ich darf mir einen aussuchen: Den gelben oder den lilanen? Ich will den lilanen Kreißsaal, der ist schön. Meine Sachen werden gepackt und wir gehen über den Flur in den Kreißsaal. Langsam werden die Wehen heftig. Ich bekomme ein schnurloses CTG angelegt, mein Bauch geht mir mittlerweile auf den Wecker, alles juckt und ist gereizt. Wir probieren weitere Positionen aus: Auf dem Boden kniend, ans Kreißbett gelehnt etc. Ich bin jetzt bei den Wehen zum &#8222;Schwingen&#8220; (... Einatmen, Ausatmen, Einatmen, kurzes Ausatmen = Hahahaha) und zur Pferdeatmung, d.h. Prusten übergegangen, um den Muttermund weiter zu lockern. Zwischendrin kommt so ein Punkt, da könnte ich einfach losheulen, nicht aus Verzweiflung oder aus Schmerzen, irgendwie aus Rührung. Die Hebammen merken was und sagen: Man merkt, dass du dich auf dein Kind freust, du lächelst immer zwischen den Wehen. Da bin ich den Tränen noch näher, aber sie kommen nicht durch. Etwa um 19:30 beschließen wir, dass ich doch mal in die Badewanne steige. Nadine lässt das Wasser ein, es dauert eine Weile. Ich gehe aufs Klo und dann in die Wanne. Nach einer Zeit wird das Gefühl Pressen zu müssen immer schlimmer. Ich hänge im Wasser rum und atme und pruste und versuche mich irgendwie locker zu machen. Mein Mann hält meine Hand und meine Hebi atmet mit mir am Rand. Die Hebammen beschließen, dass Buscopan zur Lockerung vielleicht hilfreich wäre. O.K., also ab damit in die Vene. Nach einiger Zeit sehe ich nur noch verschwommen. Was ist das denn jetzt? Was ein Scheiß-Gefühl. Nadine guckt auf dem Beipackzettel, da steht: Veränderung des Nahsehens steht da drauf. Na toll, hoffentlich geht das bald weg, man fühlt sich wie nach dem Weit-Spritzen der Pupillen. Nadine fühlt den Muttermund ab, 7 cm. Es fehlen immer noch 3 cm bis zu den ersehnten 10 cm. Ach, nööö. Die Wehen werden zu heftig, ich schreie ganz schön laut rum, es fällt mir selbst auf, ist mir aber Scheiß-egal, ich will wieder aus der Wanne raus. Draußen und nass friere ich so sehr, dass ich am ganzen Körper zittere. Wir gehen wieder zurück in den Kreißsaal. Man schlägt mir eine PDA vor, so dass ich mich wieder etwas entspannen und Kraft sammeln kann und der Muttermund weiter aufgehen kann ohne dass man was merkt. Na gut, vielleicht hilft es, ich mache alles mit, wenn&#8217;s nur kein Kaiserschnitt wird. Ich steige aufs Kreißbett. Ein paar Wehen später kommen auch schon die Anästhesisten, 2 lustige Typen in grünen Kitteln (oder waren es blaue), die schon im Kreißsaal nebenan eine PDA verlegt haben. Mein Mann muss für mich irgendso einen Wisch unterschreiben. Ich werde aufgeklärt, wie die PDA verlegt wird und was alles passieren kann: Taube Beine, Kopfweh und im schlimmsten Fall eine Querschnittslähmung, falls was total daneben geht, aber so was würde so ziemlich nie passieren. O.K. Jungs, haut rein! Ich muss mich quer auf das Kreißbett setzen und soll Bescheid sagen, wenn eine Wehe kommt, dann pausieren die Jungs in grün (oder blau?). Ich bekomme einen Riesen-Aufkleber auf den Rücken, quasi als OP-Fenster. Dann wird der ganze Bereich mit Spray desinfiziert, (Bibber, voll kalt). Mein Mann steht vor mir und hält mich fest, damit ich keine falsche Bewegung mache beim Stechen. Die Wehen kommen noch alle paar Minuten, ich habe kein Zeitgefühl mehr. Zuerst wird die Betäubungsspritze gesetzt, die merke ich kaum, vielleicht ein Pieksen. Direkt im Anschluss geht es auch schon weiter, der Schlauch wird gelegt. Mein Mann &#8222;fixiert&#8220; mich von vorne, ich merke nix. Ruck Zuck ist alles drin, der Aufkleber wird abgerissen (Autsch!) und der Schlauch wird mit Klebeband an mir festgeklebt bis hoch zur rechten Schulter. Mir läuft es kalt den Rücken runter, schon ein komisches Gefühl, ich traue mich nicht mich hinten anzulehnen, aber das geht, sagt man mir. Dann darf ich mir noch das Licht über dem Kreißbett aussuchen, man kann es farblich einstellen von Blau über Rot bis Lila, ich bleibe beim Lila. Das Medikament ist drin, nach einiger Zeit, vielleicht 10 Minuten werden die Beine taub und die Wehen kaum spürbar, obwohl das CTG weiter fleißig anzeigt. Jetzt ist etwas Entspannung angesagt und schon wieder Hebammen-Schichtwechsel, auf Nadine folgt Chris, eine ganz nette gebürtige Regensburgerin mit einem allerliebsten Dialekt. Sie bietet uns direkt das Du an und wir plaudern ein wenig. Mein Mann und meine Hebi bekommen Abendbrot organisiert, Käse- und Wurstbrote. Die beiden tun mir echt auch irgendwie schon etwas leid, so lange auf den Beinen... Es ist vielleicht 22:00, keine Ahnung. Eine Zeitlang sind die Wehen fast wie weggeblasen, sehr entspannend. Ich atme nur noch leise mit den Wehen. Irgendwann kommt noch etwas Stuhlgang mit raus, die Hebammen nennen das &#8222;ein Ei gelegt&#8220;. Zur Erleichterung bekomme ich einen Blasen-Katheter, vor dem ich anfangs auch Angst habe, tut aber gar nicht weh und er fördert einiges an Pipi zutage. Dann will ich doch noch mal die Bett-Pfanne, man weiß ja nie, ob nicht doch noch was &#8222;Festes&#8220; kommt. Der Pressdrang wird wieder mehr. Die Dosierung des Wehentropfs wird langsam hochgeschraubt. Dann geht es so langsam richtig los, d.h. die Übergangsphase, die mit PDA so leicht wurde, geht jetzt in die Austreibungsphase über, der Muttermund ist auf. Ich werde von den Hebammen auf dem Kreißbett &#8222;rumgescheucht&#8220;, knien, auf die eine Seite, auf die andere Seite und wieder von vorne, bloß nicht nur rumliegen, man muss die Schwerkraft ausnutzen und bewegen kann ich meine Beine ja noch. Mein Mann steht mir zur Seite, ich halte mich an seinem Arm fest und presse rum, aber nicht zu doll, die Hebammen sagen mir immer, wenn ich wieder mit der Atmung&#8222;Schwingen&#8220; soll, d.h. nicht mehr pressen. Irgendwann vergesse ich die Zeit, es kommt eine Wehe nach der anderen, Chris und meine Hebi loben mich immer mal zwischendurch: Das machst du ganz toll, wir haben wieder ein gutes Stück. Ehrlich gesagt, merke ich nix, dass sich da ein Baby-Kopf irgendwo durchschiebt. Das ist echt Schwerstarbeit, ich schwitze aber nur etwas, habe mein grünes Bellybutton-Achselshirt an und Socken. Der Wehentropf wird noch mal hochdosiert, es geht vorwärts. Pressen, Bauchmuskeln mobilisieren, atmen usw. Ich habe noch Kraft. Irgendwann, ich weiß nicht nach welcher Zeit, schneit die Trantüten-Frauenärztin rein und meint total verunsichert, wir könnten jetzt hier nicht länger so weiter machen, es würde alles zu lange dauern. Häää??? Geht doch grad gut ab, finde ich wenigstens. Sie sagt: Nicht mehr pressen. Die Hebammen sind auch irgendwie nicht einverstanden. Ich presse die nächsten paar Wehen noch schön rum. Die Ärztin sagt: Ruhig ein- und ausatmen. Ich erwidere: Ich halte die Luft schon nicht an. Sie montiert die bescheuerten Beinhalterungen an das Kreißbett dran. Scheiße, was kommt denn jetzt? Dann kommt auch noch der Oberarzt rein, der aussieht, als hätte man ihn grad von daheim abgeholt (na ja um die Uhrzeit könnte es schon sein, er schiebt irgend so ein Gerät vor sich her. Mir schwant was: Saugglocke. Ich erinnere mich an meine Freundin, die wollte absolut keine Saugglocke, weil die Babys dann einen mega-deformierten Kopf haben. Ich sage: Ejjj, ich will das nicht! Der Oberarzt erklärt mir irgendwie, dass sie das Baby jetzt mal rausholen müssten. Och nöö, war doch alles so schön bisher. Er montiert den unteren Teil des Kreißbettes ab und macht den 5.000 Watt-Strahler an, was ein grauenhaftes grelles Licht. Er erklärt mir, dass er jetzt den Damm mit einer Spritze betäubt. Auch noch ein Dammschnitt, mir bleibt aber auch nix erspart. Die Wehen kommen weiterhin, ich schreie ganz schön rum. Der Oberarzt betäubt und ich krieg nicht mehr wirklich was mit, der Wehentropf wurde kontinuierlich hochgeschraubt, jetzt geht die Post ab. Die Ärztin bindet jetzt auch noch ein Handtuch an das Kreißbett. Wofür das bitteschön? Ich begebe meine Unterschenkel in bzw. gegen die Beinschalen, um mich kräftig abzustützen und verlange von meinen seit 9 Monaten nicht mehr benutzten Bauchmuskeln alles, ich presse und schreie bei jeder Wehe munter mit. Dass der Oberarzt da unten was fummelt kriege ich nicht mit, er hat den kleinen Kompressor der Saugglocke aber schon angeworfen und mitten in einer Wehe ruft er wohl: Weiterpressen!!! Ich verstehe vor lauter eigenem Geschrei nichts und frage nach: Was??? Das gefällt ihm wohl nicht so und er sagt: Bei der nächsten Wehe nicht schreien, nur pressen. Und jetzt kommt auch noch die tranige Ärztin ins Spiel, sie stellt sich an die Bettseite hält sich mit einer Hand am Handtuch fest und drückt mir bei der nächsten Wehe voll ihren Unterarm auf den Bauch, damit hilft sie das Baby rausschieben. Wo Mein Mann grad ist, weiß ich jetzt nicht mehr, vielleicht auf der anderen Bettseite? Also der Oberarzt zieht unten, die Ärztin schiebt oben und das tut schweinisch weh, ich kann mir das Schreien kaum verkneifen. Wehe, Pressen, Ärztin schiebt, Oberarzt zieht, Mein Mann guckt, was passiert, es macht Platsch, die ganze restliche Fruchtwassersoße klatscht auf den Fußboden und plötzlich um 0:20 liegt da was nasses, warmes auf meinem Bauch: Mein Baby! Unser Baby! Ach du liebe Zeit, ich bin total baff, weiß gar nicht was ich sagen soll, weinen muss ich mal nicht, es war alles so kraftvoll bis hierher. Es war ein Sternengucker, das heißt, das Köpfchen hat nicht zum Damm sondern nach vorne gezeigt, deshalb musste ich auch schon so früh pressen. Ich sage irgendwie so was wie: Jetzt tut mir nix mehr weh. Alle sind etwas hektisch, meine Hebi massiert mir ganz fest den nicht mehr vorhandenen Baby-Bauch, es schwappt weiter Fruchtwasser raus, durch die relativ lange Geburt ist die Gebärmutter ermüdet und wird durch diese Massage wieder angeregt, erklärt man mir später. Die Hebammen decken Handtücher über das Baby, ich mache sie wieder hoch und schaue es mir an: Voller Käseschmiere und leicht bläulich, kann aber auch von dem Kreißsaal-Licht kommen, große Augen, die Saugglocke hat ein blaues &#8222;Mützchen&#8220; auf seiner rechten vorderen Kopfseite fabriziert, ein Hämatom mit Gewebswasseransammlung, die Haare haben sie ihm an der Stelle auch abgeschrubbt, sie kleben an meinem Oberarm, die Ärzte und Hebammen versichern mir, dass zumindest das wulstige nach 2 Stunden verschwunden ist. Ist mir auch in dem Moment egal! Arme, Hände, Bauch, Po, Beine, Füße alles dran, an der Nabelschnur hängt noch eine riesige Klemme aus Metall dran, aber alles in allem: 1. Kontrolle bestanden! Und es meckert, knottert herum, beschwert sich sicher über das schnelle Herausziehen aus dem warmen, weichen, dunklen Mutterleib, ich kann&#8217;s verstehen, muss nicht grad toll sein, mit einigen bar Druck am Kopf so unsanft auf die Welt zu kommen. Meine Hebi umarmt mich. Mein Mann schneidet die Nabelschnur durch, was mir persönlich zu schnell ging, dann steht er rum, ich sage: Guck doch mal, guck doch mal, fühl doch mal. Am Nabelschnurrest zieht der Arzt die Plazenta raus und untersucht sie, ich frage, ob man was vom dem verschwundenen Zwilling sehen kann, er verneint. Die Hebamme nimmt die Plazenta, Mein Mann geht zu ihr und sagt, dass wir sie mit heim nehmen wollen, sie wird in eine Tüte verpackt. Dann erklärt mir der Oberarzt, dass sie mich jetzt &#8222;untenrum&#8220; wieder zunähen, der Damm wurde geschnitten, ist aber leider bis zum Schließmuskel gerissen. Also ich merke nix, ist ja alles betäubt. Dann beginnt die Ärztin zu nähen. Ich rufe: Aua, das tut weh! 3, 4 Einstiche merke ich, irgendwann ist sie fertig. Das Baby wird mir jetzt kurz &#8222;abgenommen&#8220; zur Untersuchung, es beschwert sich. Wiegen, Messen, Fußabdruck, Nabel versorgen etc. Mein Mann sieht zu, was Chris macht, sie redet mit dem Baby und gibt ihm Kosenamen wie Buzzelchen usw., sehr süß. Der Oberarzt und die Ärztin sagen noch: Herzlichen Glückwunsch und verschwinden unauffällig. Chris gratuliert uns auch und bringt das Baby in Stoffwindeln und Handtüchern eingewickelt zurück. Meine Hebi verabreicht mir und dem Baby Globuli, es war, glaube ich, Arnica zur Wundheilung bei mir und Aconitum wegen des Geburtsschocks beim Baby. Dann kehrt Ruhe ein, ich frage, ob ich das Baby schon an die Brust anlegen soll? Ja, wir probieren es. Ich ziehe mein Oberteil aus und mit der linken Brustwarze kitzele ich mit Meine Hebis Hilfe die Unterlippe des Babys, nach einiger Zeit wecken wir sein Interesse, es dockt an und beginnt zu saugen: Och wie süß, ich bin gerührt. Immer noch guckt es mich mit großen, großen Augen an. Jetzt liegen wir erst mal eine ganze Zeit auf dem Kreißbett rum, das Fußteil wurde wieder dran montiert, das grelle Licht ist aus. Alles in Butter! Ich habe immer noch meine Socken an. Jetzt wird es Zeit für meinen Mann und meine Hebi heim zu fahren, es ist jetzt ca. 1:45 Uhr und ich sage ihnen, sie sollen hintereinander und vorsichtig heim fahren, damit nix passiert. Immerhin haben sie auch einen mehr als 24-Stunden-Einsatz hinter sich und tun mir jetzt sehr leid. Mein Mann packt meine Sachen in die Tasche und er verabschiedet sich von uns. Irgendwann wird es Zeit, in ein Zimmer umzuziehen, 2 Schwestern helfen mir, aufzustehen, sie geleiten mich, ob ich wohl noch alleine gehen könnte? Jemand trägt das Baby hinterher. Wir bekommen ein Zimmer für uns alleine, das Licht ist schummrig. Ich lege mich hin, das Baby kommt neben mich, gesichert durch ein Stillkissen. Jetzt liegt es da, wir können beide nicht schlafen, gucken uns mit großen Augen die halbe Nacht an und ich erzähle ihm von der Welt da draußen...
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