Hallo Mädels,
ich finde es toll, dass hier so viel geschrieben wird, aber ich merke, dass ich ein wenig brauche, um alle Infos für mich zu sortieren

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Merle1981 hat geschrieben:
Es ist einfach wichtig einen Arzt zu haben der einem dabei hilft alles zu sortieren. Wir Zeit dass es auch in D mehr Reproduktionsimmunologen gibt. Auch wenn man sich informiert ist es doch als Laie fast unmöglich die ganzen Zusammenhänge zu begreifen, für normale Ärzte j auch.
Das kann ich so nur unterschreiben! Manchmal finde ich es einfach nur anstrengend, mir alle Infos selbst zusammenzusuchen und dann für mich zu interpretieren. Mein KiWu-Doc ist für mich der Allerbeste, keine Frage - aber ich wünschte mir, im Bereich "Immunologie" käme mehr Input von IHM. Aber immerhin ist er bereit, alles auszuprobieren und blockt nicht gar ab mit den Worten "das bringt eh nix" oder in der Art. Dennoch wäre es wünschenswert, dass die Bereiche Immunologie, Immungenetik usw. irgendwann einfach zum Standardrepertoire hierzulande gehören - naja, man wird ja mal träumen dürfen

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richy77 hat geschrieben:
@atonne: naja, ich hab es so verstanden, dass bei zu ähnlichem HLA, der Emby, der Mutter zu ähnlich ist aber eben auch nicht ganz körpereigen und somit eben doch als Eindringling angesehen wird und eine überschießende Reaktion dann dafür sorgt, dass er abgestoßen wird. Auch hier ist die richtige Balance wichtig.
Ich weiß nicht mehr, ob es Beer oder Sher war, der auf seiner Seite mal erklärte, dass sie davon ausgehen, dass ein HLA-Sharing dazu führen kann, dass das Immunsystem überreagiert und daraus dann erst so Dinge wie das APS usw entstehen.
richy, so habe ich es auch verstanden. Ich habe vor einiger Zeit diverse Seiten von US-amerikanischen Reproduktionszentren rauf und runter gelesen (und die Hälfte schon wieder vergessen). Spannend finde ich folgendes (stammt aus einem Artikel von Dr. Sheer zum Thema "HLA-Sharing" und bestätigt im Grunde nur das, war ihr hier schon geschrieben habt):
"(...) Aloimmune implantation dysfunction on the other hand, arises through the reaction of the uterus to an embryo that shares certain genetic (genotypic) similarities (DQa and other HLA genes)with the recipient’s uterus causing immune cells known as natural killer (NK) cells that populate the uterine lining, to start over-producing “ toxins” known as TH-1 cytokines (TNFa and Interferon gamma). Such activated NK cells (NKa+) attack the cells of the embryo’s “root system” (the trophoblast) damaging it and so compromising implantation. (...)"
Das bedeutet also, dass durch HLA-Gleichheit der Partner die natürlichen Killerzellen aktiviert werden, "überreagieren", embryofeindliche Toxine produzieren und auf den Embryo losgehen, wodurch dessen Einnistung entweder gar nicht erst möglich ist oder es zu (frühen) Fehlgeburten kommt.
Was ich nicht verstehe: Dr. Sheer bezieht sich im weiteren Text dann nur auf das HLA-DQa. Dieses scheint also eine Sonderrolle zu spielen?
Weiterhin schreibt Dr. Sheer:
(...) The reason is that it is not the “matching” DQa that matters. It is whether upon arriving in the uterus, a DQa “matching” embryo encounters activated uterine natural killer cells (NKa+). These NKa+ release large amounts of TH-1 cytokines that attack and damage the cells of the embryo’s “root system” (trophoblast). (...)
Es kommt also nicht auf die Übereinstimmung beider HLAs bei den Partnern an, sondern darauf, was diese Übereinstimmung auslöst: Sie sorgt also dafür, dass die aktivierten NK in der Gebärmutter Zytokine produzieren, welche dann, wie oben schon geschrieben, den Embryo attackieren.
Man kann mit so einem Sharing durchaus schwanger werden und ein Kind bekommen - das hat richy ja schon geschrieben. Erst, wenn der Körper der Frau wiederholt mit HLA-gleichen Embryos konfrontiert wird, kommt es zur Aktivierung der NK. Und diese werden von Mal zu Mal schneller "wach"

. Das erklärt, warum Frauen dann häufig erst Schwierigkeiten bei der zweiten Schwangerschaft haben: Der Körper reagiert immer schneller mit der Aktivierung der NK, sobald ein Embryo in "die Nähe kommt".
Durch IL oder IVIG (Sher nennt beides), in Kombination mit Cortison, sei bei einem nur 50%igen DQa-Matching die Chance auf eine erfolgreiche Schwangerschaft gut, bei einem 100%igen Matching jedoch nur gering. Auf andere HLA-Gene und deren Übereinstimmung geht Sher in seinem Artikel leider nicht ein...
Als "Goldstandard", um die Höhe der aktivierten NK zu messen und herauszufinden, ob das HLA-Sharing sich auf diese auswirkt, bezeichnet Dr. Sher den K-562 Test - das müsste dann doch dasselbe sein, wie der NK-Zytotoxitäts-Test?
Frage: Hat jemand von euch schon einmal das HLA-DQa testen lassen? Und weiß jemand, was Dr. Sher mit "other HLA genes" meint

? Wäre ja schön, man wüsste, auf welche HLA-Gene es ankommt - aber anscheinend spielt eben dieses DQa eine besondere Rolle. In sämtlichen Laborlexika finde ich nirgends ein DQa - nur DQ 1, DQ2 usw. Kann doch nicht sein, dass das so etwas Spezielles ist, das nur in Amerika getestet werden kann, oder

?
pueppy, ich drücke dir die Daumen für morgen

!
surinchen, dann scheint ja alles soweit gut zu verlaufen. Einfach nur toll

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Liebe Grüße
Möwe