Wauzis:
ach, Du Scheiße! Ich ruf da morgen sofort an! Ich Blödkopf!!! Kann von Euch vielleicht jemand Löwen zeichnen (Atonne???)
So, mein Bruder führt gerade seinen Neffen spazieren (hoffentlich kommen die bald mal wieder) und ich habe den (wahrscheinlich längsten) Geburtsbericht fertig, bitteschön:
Am Mittwoch waren wir zur VU und meine FÄ meinte, dass es wohl noch mindestens eine Woche dauern wird. Am Donnerstag habe ich mein Arbeitszimmer komplett auf den Kopf gestellt: Schränke ausgeräumt, neu sortiert, neu eingeräumt, sauber gemacht usw. Das war ziemlich anstrengend, aber was sein muss, muss sein! Gegen 17.00 Uhr sind Bärtiger und ich ins Freibad um die Ecke gegangen, um meine üblichen 1000 Meter zu schwimmen. Als wir dann fertig waren, ist er duschen gegangen, während ich mich schon mal angezogen habe – ich dusche lieber zuhause. Ich saß dann auf einer Bank in den letzten Sonnenstrahlen und merkte, dass ich Wehen hatte. Das war erstmal nichts besonderes, weil ich schon seit Wochen immer wieder Übungswehen hatte. Diesmal kamen sie mir aber etwas stärker und häufiger vor. Ich habe mir trotzdem nichts dabei gedacht, weil die Ärztin ja gesagt hat, dass es noch eine Woche dauern würde. Sie waren einfach unangenehm und auf dem Weg nachhause, mussten wir einige Male stehen bleiben, weil ich während einer Wehe nicht weitergehen wollte – das tat zwar noch nicht soooo weh, war aber doch ziemlich unangenehm. Zuhause angekommen, ließ ich mir ein Bad ein. In der Wanne wurden die Wehen dann weniger und hörten auf – also noch kein Grund zur Aufregung! Bärtiger kochte und wir aßen das beste Essen, das man vor einer Geburt nur essen kann: Sauerkrauteintopf mit Zwiebeln, Lauch, Röstzwiebeln und weißen Bohnen – puuuuh. Nach dem Essen haben wir es uns noch ein wenig auf dem Sofa gemütlich gemacht. Ich war total müde und wollte bald ins Bett gehen. Bärtiger hat noch überlegt, ob er auf ein, zwei Bierchen in die Stadt gehen sollte. Da ich aber ein seltsames Gefühl hatte und die Wehen doch wieder langsam einsetzten, bat ich ihn, zuhause zu bleiben. Nur vorsichtshalber und weil ich ihn in meiner Nähe haben wollte. Ich glaubte immer noch nicht, dass es heute losgeht, aber die Wehen waren unangenehmer als sonst und ich wollte damit einfach nicht alleine sein. Als ich mich fürs Bett fertig machte, bemerkte ich, dass der Schleimpfropf abgegangen war. Aber trotzdem kann es ja noch ein bis zwei Wochen dauern. Ich kontrollierte noch mal meine Kliniktasche (was ich aber sowieso schon seit einigen Tagen vorhatte) und legte noch die allerletzten Sachen bereit – nur vorsichtshalber! Ich sagte Bärtiger Gute Nacht und er wollte eigentlich noch ein wenig am PC bleiben, kam dann aber doch recht bald auch ins Bett. Die Wehen waren inzwischen wieder stärker geworden und nun musste ich die eine oder andere auch schon richtig veratmen, weil sie – selbst im Liegen – recht unangenehm und sogar schmerzhaft wurden. Eigentlich wollte ich noch ein wenig lesen, aber ich konnte mich nicht mehr auf das Buch konzentrieren. Dann bat ich Bärtiger, mal die Dauer der Wehen und die Abstände dazwischen zu messen. Beides war sehr unregelmäßig, aber weil sie so stark waren, habe ich ihn gebeten, mal in der Klinik anzurufen und zu fragen, ob es trotz Unregelmäßigkeit schon losgehen könnte. Die Hebamme meinte, dass es eigentlich nicht so aussieht, dass die Geburt bevorsteht, aber wir können zur Beruhigung für ein CTG vorbeikommen. Da die Wehen inzwischen relativ schmerzhaft und häufig waren (ich hätte eh nicht schlafen können), wollte ich gerne in die Klinik, um das kontrollieren zu lassen. Wir standen also wieder auf und machten uns in aller Ruhe fertig. Wir nahmen Kliniktasche, Sektflasche, Kamera und kamen uns beide ziemlich doof vor, weil wir davon ausgingen, das ganze Zeug eine Stunde später sowieso wieder rein zutragen. Allerdings dachte ich inzwischen nicht mehr, dass es noch sehr lange bis zur Geburt dauern wird. Ich dachte, dass wir zwar bestimmt für die Nacht noch mal nach hause geschickt werden, aber dass es im Laufe des nächsten Tages losgehen würde. Trotzdem blieben wir beide ziemlich gelassen (Naja, Bärtiger ist einen ziemlichen Umweg zur Klinik gefahren...). Es herrschte eine seltsame, aber schöne Stimmung. Ein wenig mulmig war mir aber auch. Um ca. 1.00 Uhr sind wir im Krankenhaus angekommen, und ich wurde erstmal für eine halbe Stunde ans CTG angeschlossen. Einige schmerzhafte Wehen waren auch deutlich zu sehen, aber immer noch keine Regelmäßigkeit. Wir dachten immer noch, dass wir gleich wieder nach hause geschickt werden. Anschließend untersuchte die Hebamme meinen Muttermund: und der war schon vier bis fünf Zentimeter geöffnet! „Also bleiben Sie mal hier!“ sagte sie. Bärtiger und ich haben uns nur mit großen Augen angeguckt. Dann wurde ein Ultraschall gemacht. Die Ärztin wollte anhand des Kopfumfangs das Gewicht des Babys berechnen. Allerdings war das nicht mehr exakt möglich, weil der Kopf schon ein Stück ins Becken eingetreten ist und die dickste Stelle nicht mehr bestimmt werden konnte. Die Hebamme sagte, dass wir noch ein Stündchen spazieren gehen sollten, damit die Wehen regelmäßiger werden. Meine Aufnahmepapiere wurden inzwischen fertig gemacht. Offizielle Zeit der Aufnahme: 1.41 Uhr. Wir gingen dann übers Klinikgelände spazieren und ich musste immer wieder stehen bleiben, weil eine Wehe kam. Ich weiß nicht mehr, ob ich die jedes Mal veratmet habe, aber sie waren schon sehr unangenehm. Außerdem hatte ich dolle Sodbrennen und verfluchte das Snickers, das ich noch schnell zuhause gegessen habe (vorsichtshalber, um für die Nacht gewappnet zu sein) – den Sauerkrauteintopf sowieso! Wir verließen dann das Gelände und gingen im Schneckentempo durch die nächtlichen Straußen um die Klinik herum. Ich wollte ja eigentlich immer, dass die Geburt tagsüber stattfindet, weil ich dachte, dass ich nachts zu müde dazu bin. Jetzt war ich aber heilfroh, dass es nachts war und wir die einzigen waren, die unterwegs waren. Die Wehen wurden nun richtig schmerzhaft und ich musste mich jedes Mal irgendwo festhalten – an Fensterbänken, Zäunen, Mauern, Laternenpfählen oder am Bärtiger, wenn grade nichts anderes greifbar war. Ich musste nun auch jede Wehe richtig veratmen, weil es sonst nicht auszuhalten war. Zurück in der Klinik wurden wir dann in das Patientenzimmer gebracht, in das Bärtiger vorher schon meine Sachen gebracht hatte. Das Patientenzimmer sollte sich als der Kreißsaal herausstellen, in dem ein paar Stunden später Levi das Licht der Welt erblicken sollte! Ab jetzt ist meine Erinnerung nicht mehr so deutlich. Ich habe zwar alles mitbekommen, aber irgendwie kann ich das nicht mehr alles richtig sortieren und ich hatte auch absolut kein Zeitgefühl mehr. Es war wohl ca. halb drei, als ich mich aufs Bett legte. Die Wehen waren nun so richtig böse schmerzhaft. Die Abstände waren auch nicht gerade kurz. Der Muttermund hatte sich durch den Spaziergang um einen weiteren Zentimeter geöffnet und war jetzt bei ca. fünf bis sechs Zentimeter. Im GVK haben wir gelernt, dass man zwischen den Wehen immer mal wieder die Position wechseln, rumlaufen, sich mal hinknien, mal hinstellen usw. sollte. An all das war überhaupt nicht zu denken! Ab und zu sollte ich mich mal auf die Seite legen, weil das CTG die Herztöne dann deutlicher angezeigt hat, und das war schon die reinste Qual! Ansonsten lag ich nur regungslos auf dem Bett und gab mir alle Mühe beim Atmen. Bärtiger hat mir dabei sehr geholfen, weil er mich immer wieder „angefeuert“ hat, wenn mich die Kräfte verließen und ich nicht mehr so richtig geatmet habe. Die Sachen, die ich alle so sorgfältig für die Geburt in meine Kliniktasche gepackt habe, hätten wir uns auch sparen können: ein Buch, aus dem er mir zur Ablenkung vorlesen sollte, eine CD, die ich extra gebrannt habe, Schokolade, Studentenfutter, Bonbons, Klamotten zum Wechseln usw. ich lag einfach nur da und wollte, dass es schnell vorbei ist. Die Hebamme hat mir am Anfang einen Einlauf gegeben, da ging es mir noch verhältnismäßig gut. Im Laufe der Zeit wurde ich immer apathischer und ich hatte noch nicht mal mehr dir Kraft zum Reden. Nur in ganz dringenden Fällen habe ich geflüstert: „Wasser“ oder „Schale“, wenn ich dachte, dass ich kotzen müsste – musste ich aber zum Glück nicht! Obwohl es das Ganze wahrscheinlich auch nicht wirklich verschlimmert hätte. Ich hatte die ganze Zeit über einen Wahnsinnsdurst. Aber ich hatte noch nicht mal die Kraft zum Trinken. Bärtiger hat mir ab und zu ein Glas an den Mund gehalten. Geschwitzt habe ich wie verrückt. Er hat mir immer wieder ein kaltes feuchtes Tuch auf die Stirn und ins Gesicht gelegt, das aber immer ganz schnell warm wurde. Ich habe mich furchtbar gequält und immer, wenn die Hebamme rein kam, hat sie ganz begeistert gesagt, wie schön hier alles läut. Einerseits hat mich das total wütend gemacht, weil ich die Höllenqualen durchlitten habe, aber andererseits war das auch ganz gut, weil es mir bewusst gemacht hat, dass das nun mal so ist bei einer Geburt. Ich hatte auch die ganze Zeit über keine Angst oder so, weil ich wusste, dass es nun mal so sein muss. Ich habe nur gehofft, dass es bald vorbei ist und nicht zwölf Stunden dauert. Die Hebamme hat mir kurze Zeit nach dem Einlauf gesagt, dass ich zur Entspannung ein Bad nehmen könnte. Darauf habe ich mich schon gefreut, weil das die Schmerzen erträglicher machen sollte. Nachdem sie mich aber erstmal untersucht hat, meinte sie zu meiner großen Enttäuschung, dass sich in der Zwischenzeit nichts am Muttermund getan hätte und ich an den Wehentropf müsse – also doch kein Bad! Dabei hatte ich schon solche Schmerzen hinter mir und habe gehofft, dass er bei der nächsten Untersuchung ein ganzes Stück weiter geöffnet wäre, nicht bloß den einen Zentimeter pro Stunde – und jetzt hatte sich gar nichts getan! Ich war total enttäuscht! Ich bekam eine Spritze gegen die Schmerzen. Im GVK wurde uns gesagt, dass diese Spritze extrem müde und dösig machen soll, so dass ich die Geburt nicht so richtig mitbekommen würde. Bärtiger und ich hatten uns eigentlich vorgenommen, dass ich mir diese Spritze nicht geben lassen sollte, aber als es dann soweit war, hätte ich auch einen Hammerschlag auf den Kopf akzeptiert, wenn er mir die Schmerzen erleichtert hätte. Auch Bärtiger wollte unbedingt, dass ich diese Spritze nehme. Inwiefern sie mir nun die Schmerzen erleichtert hat, kann ich nicht sagen, weil sie trotzdem noch höllisch waren. Und ob sie mich müde gemacht hat, weiß ich auch nicht, weil ich vorher schon ziemlich weggetreten und müde war. Ich bin tatsächlich zwischen den Wehen immer wieder für Sekunden weggenickt, fast schon besinnungslos geworden, aber ich glaube, es war doch nur eine Art Schlaf. Das ging bis zum Ende so. Aber immer, wenn gesprochen wurde, habe ich das mitgekriegt. Ich habe während der ganzen Zeit fast nicht die Augen aufgemacht, weil ich das aus irgendeinem Grund nicht ertragen konnte. Als ich sie dann später öffnete, habe ich doppelt und verschwommen gesehen und habe Bärtiger gefragt, ob das normal ist und ob ich schiele – habe ich aber angeblich nicht. Er hat mir immer wieder gesagt, wie sehr er bewundert, dass ich so tapfer bin und wie toll ich das alles mache. Ich wollte ihm gerne antworten, hatte aber keine Kraft dazu. Ich war überhaupt nicht tapfer und wäre ich nicht so schwach gewesen, hätte ich geheult, gejammert und geschrieen was das Zeug hält. Irgendwann habe ich mitgekriegt, dass es draußen schon langsam hell wird und dachte mir, dass jetzt doch einige Stunden vergangen sind und dass sich der Muttermund doch dann um einiges geöffnet haben müsste. Als die Hebamme (eine andere, weil Schichtwechsel war) mich untersuchte, stellte sie fest, dass sich trotz Wehentropf immer noch nichts weiter getan hatte. Ich hätte echt verzweifeln können! Das lag wohl daran, dass sich der Kopf nicht weiter senken konnte, weil meine Blase voll war und somit dem Köpfchen den Weg versperrte. Ich sollte also aufstehen und aufs Klo gehen. Da allein der Gedanke daran, mich auch nur auf dem Bett ein Stückchen höher zu setzen, furchtbar war, war diese Vorstellung noch viel schlimmer! Ich sagt, dass ich es nicht schaffe, aufzustehen und bis zum Klo (ca. 10 Schritte) zu gehen, auch nicht mit der Hilfe vom Bärtiger und der Hebamme. Sie sagte, dass es wirklich wichtig wäre, und dass sie mir sonst einen Katheter legen müsste. Diese Vorstellung fand ich dann noch schlimmer, also stimmte ich zu, dass sie mich zum Klo bringen. Ich weiß nicht, wie lange der Weg gedauert hat, ich musste bei jeder Wehe (die fast ohne Unterbrechung kamen) stehen bleiben und dachte, ich brech gleich zusammen. Irgendwie kriegten sie mich dann doch noch dorthin. Ich saß auf der Toilette. Rechts von mir hockte Bärtiger, an den ich mich festklammerte, links vor mir stand die Hebamme mit dem Tropf, an dem ich immer noch hing. Ich konnte nicht pinkeln. Die volle Blase versperrte nicht nur dem Baby den Weg, sondern das Köpfchen drückte auch der Blase den Weg ab, so dass nicht ein Tröpfchen raus kam, obwohl die Hebamme die ganze Zeit den Wasserhahn laufen ließ. Ich weiß nicht, wie lange ich es versucht habe – ich wollte auf keinen Fall einen Katheter! Außerdem hatte ich Angst vor dem Rückweg und wollte am liebsten auf dem Klo sitzen bleiben. Allerdings setzten jetzt die Presswehen ein! Das war ein absolut heftiges und unbeschreibliches Gefühl. Ich musste automatisch hecheln und wusste überhaupt nicht mehr, was jetzt passiert. Die Hebamme und Bärtiger wiesen mich zwischendurch immer wieder an, lang auszuatmen. Diese Wehen waren nicht mehr so schmerzhaft, aber irgendwie waren sie trotzdem schlimmer als die anderen. Es war so ein heftiges Gefühl, das sich mit nichts vergleichen lässt – irgendwie unheimlich. Ich war zwar vorher schon den Wehen hilflos ausgeliefert und es war, als ob ein Dämon meinen Körper besetzt (Bärtiger sagte später, dass ich ihn an das Mädchen aus der Exorzist erinnert habe), aber das hier war noch mal eine Spur härter. Vorher konnte ich wenigstens über meine Atmung bestimmen, aber diesmal musste ich automatisch hecheln – das war alles seltsam. Jedenfalls hatte ich furchtbare Angst, wieder aufzustehen und mich aufs Bett zu legen, aber mir blieb ja nichts anderes übrig. Ich wollte das Baby schließlich nicht auf dem Klo bekommen Unverrichteter Dinge hievten sie mich also zurück aufs Bett. Die Hebamme untersuchte mich noch mal, bevor sie den Katheter legen wollte. Und dann die große Erleichterung: der Muttermund hatte sich durch den Gang zum Klo und zurück ein Stück weiter geöffnet und das Köpfchen hatte sich den Weg an der vollen Blasen vorbei gebahnt. Ein Katheter war also nicht mehr nötig! Die Hebamme wollte nun die Fruchtblase „sprengen“, weil sie immer noch nicht von alleine geplatzt ist. Sie hat nur ganz kurz mit den Fingern die Fruchtblase berührt und sie platzte. Ein Schwall Flüssigkeit ergoss sich aus mir. Ich kann mich überhaupt nicht mehr an die zeitliche Abfolge und Dauer erinnern, aber es ging dann alles recht schnell. In meiner Erinnerung haben die Presswehen nicht lange gedauert. Ich hing wieder halb sitzend, halb liegend auf dem Bett und Bärtiger saß rechts von mir. Ich habe die Arme um seinen Nacken gelegt und klammerte mich bei jeder Wehe ganz fest an ihn. Ich weiß noch, wie ich einmal das seltsame Bedürfnis hatte, ihm ganz, ganz stark an den Haaren oder am Bart zu ziehen – keine Ahnung, wieso. Aber bevor ich das getan habe, dachte ich mir noch, dass das ziemlich unfair von mir wäre und dass ihm das sehr wehtun würde und dass ich da überhaupt keinen Grund für hätte. Vielleicht hätte er das sogar „gerne“ ertragen. Er hat nämlich immer gesagt, ich soll ihn ganz fest kneifen oder drücken – egal, ob es ihm wehtut oder nicht. Ich glaube, er konnte den Anblick meiner Schmerzen nur schwer ertragen und wäre froh gewesen, selbst ein wenig leiden zu müssen. Die Hebamme machte inzwischen die letzten Vorbereitungen für die Geburt. Sie holte „Scheinwerfer“ und irgendwelche Gerätschaften, die ich nicht weiter beachtet habe aus einem Schrank. Dann sagte sie, dass sie das Köpfchen schon ein bisschen sehen konnte! Ich hatte zwar kaum Kraft, aber das musste ich wissen: Ich fragte sie, ob sie Haare sieht (das habe ich mir sehr gewünscht, dass das Baby Haare hat), aber so gut konnte sie den Kopf doch noch nicht erkennen. Dann brachte sie das CTG am Köpfchen an! Die Herztöne hörten sich nun nicht mehr wie ein kleiner Frosch an (daran haben mich diese Geräusche irgendwie immer erinnert), sondern wie ein leichtes Klopfen. Das war schon seltsam: zu wissen, dass etwas aus der Außenwelt direkt mit meinem Baby verbunden ist! Das nächste, woran ich mich erinnere (wie gesagt: keine Ahnung, welcher Zeitraum dazwischen lag – bestimmt nur wenige Minuten) ist, dass die Hebamme die Tür aufmachte, um die Ärztin zu rufen: „Wollen wir jetzt das Baby auf die Welt bringen?“ in einem fröhlichen und ruhigen Tonfall – es wurde also jetzt wirklich ernst und trotz aller Schmerzen habe ich mich gefreut, auch wenn man mir das sicher nicht angesehen hat. Dann kam die Ärztin und die Hebamme sagte mir, dass ich nun pressen solle. Das durfte ich bisher noch nicht, weil das Köpfchen noch nicht tief genug war und ich beim Pressen meine Kräfte verschwendet hätte. Ich habe vorher immer davon gelesen, dass es eine ungemeine Erleichterung sein soll, wenn man endlich pressen darf, aber ich habe das gar nicht so empfunden. Ich musste mich fast schon überwinden, zu pressen. Aber ich weiß nicht mehr, warum das so war und wie ich das genau empfunden habe. Es war auf jeden Fall ein sehr seltsames Gefühl und ich habe mir alle Mühe gegeben und noch mal alle Kräfte mobilisiert. Die Hebamme rief (oder sagte?) dann zum Bärtiger, dass er kommen solle, man sehe das Köpfchen schon. Eigentlich habe ich ihm früher immer „verboten“, dass er, wenn es soweit ist, mir direkt zwischen die Beine guckt, weil ich dachte, dass das sicher kein schöner Anblick ist und ich nicht wollte, dass er mich so sieht. Er hat immer gesagt, dass er das gerne sehen würde, weil das bestimmt interessant ist. Aber ich wollte kein medizinisches Ansichtsobjekt sein und wollte außerdem, dass er am Kopfende an meiner Seite ist. Aber als es dann soweit war, war das alles egal. Ich habe mich zwar daran erinnert, dass wir das eigentlich anders besprochen hatten, aber in dem Moment war das alles so ergreifend und emotional (keine Rede von „interessant“ oder „medizinischem Anschauungsobjekt“), dass ich auch wollte, dass er zusieht, wie unser Lev herauskommt. Er war zwar nicht mehr neben meinem Kopf, aber er hat mir total ergriffen gesagt: „Ich seh schon das Köpfchen! Er hat ganz viele schwarze Haare!“ Als ich das gehört habe, war ich total froh. Die Hebamme hat mich immer „angefeuert“ und mir gesagt, wann ich pressen soll. Es war echt anstrengend und ein sehr seltsames Gefühl. Dann kam das Köpfchen durch. Es tat schon etwas weh, aber das war in dem Moment völlig egal – und gegen die Wehen von vorher sowieso Kleinkram. Unangenehm war das Gefühl, dass gleich etwas kaputt geht oder so. Dann war der Kopf draußen – Bärtiger hat alles „kommentiert“ mit ganz ergriffener und glücklicher Stimme. Dann musste ich wieder ganz kräftig pressen. Leider habe ich es nicht hinbekommen, ohne dabei zu zu „knurren“. Die Hebamme hat zwar immer gesagt, ich soll ohne Geräusche pressen, und ich habe das auch versucht, aber es war mir einfach nicht möglich. Ich wusste, dass durch dieses Knurren weniger Kraft in das Pressen gelegt wird – aber es ging nicht anders. Bärtiger sagte mir später, dass die Hebamme und/oder die Ärztin etwas an dem Baby gezogen haben, um mich zu unterstützen. Und plötzlich spürte ich, wie es richtig aus mir raus schoss. Er sagte später, dass es aussah, als ob es aus einer Wasserrutsche geschossen kommt und richtig auf das Bett geflogen ist. In dem Moment war plötzlich alles wieder klar und deutlich für mich. Ich war wieder komplett Herr meiner Sinne und die Schmerzen und die Benommenheit und alles war mit einem Schlag wie weggeblasen. Ich beugte mich vor und sah mein Baby auf dem Bett liegen! Ich sah sofort, dass er wunderschön ist und ihm nichts fehlt. Er hatte kaum Käseschmiere an sich (ganz wenig in den Haaren) und auch sonst keinen verdellten Kopf oder eine komische Hautfarbe oder so. Man liest ja in allen Schwangerschaftsratgebern, dass man sich nicht erschrecken soll, wenn man sein Baby zum ersten Mal sieht, weil Neugeborene fast immer erstmal nicht so schön aussehen. Aber unserer war vom ersten Moment an einfach nur schön! Aber er schrie nicht und ich sagte das auch ganz besorgt. Die Hebamme meinte nur, dass er doch auch eben erst gelandet wäre und noch Zeit dafür hat. Kurz danach fing er dann auch an mit seinem Gebrüll (was damals noch Musik in meinen Ohren war ;o)) Er wurde mir mit einem Handtuch zugedeckt auf den Bauch gelegt. Bärtiger liefen die Tränen und gleichzeitig strahlte er übers ganze Gesicht (Das letzte Mal, dass ich ihn hab weinen sehen war nach der negativen TESE)! Jetzt konnten wir unseren kleinen Sohn erstmal in Ruhe betrachten – und er uns auch! Er war wieder ganz ruhig und sah uns mit großen Augen an. In der Zwischenzeit wurde ich ein ganz bisschen genäht, was mir aber nichts ausmachte. Tja, und jetzt waren wir also Papa und Mama! Ein Gefühl, das ich gar nicht erst versuche zu beschreiben, weil das sowieso nicht geht. Wir waren einfach nur glücklich und überwältigt. Er kam um 7.41 Uhr zur Welt, also exakt 6 Stunden nach meiner Aufnahme. Es war schmerzhaft, aber die Zeit verging sehr schnell und ich denke gerne an alles zurück. Er kam übrigens am "zweiten" errechneten ET, der der Mutterschutzfrist zugrunde gelegt wurde.
Und heute ist Levi „schon“ zweieinhalb Wochen alt und es kommt uns so vor, als wäre er nie weg gewesen. Wir sind unheimlich gespannt darauf, wie er sich entwickeln wird und was er so erleben wird. Wir wollen uns alle Mühe geben, ihm eine tolle Kindheit zu geben und einen guten Menschen aus ihm zu machen – bzw. dafür zu sorgen, dass er einer bleibt!
Danke fürs Lesen!
Das ist zwar fies, aber es kommt mir in abgemilderter 1-facher Form bekannt vor. Luke stopft mit Begeisterung Klopapier ins Klo, dann wird mit der Bürste drin rumgemengt. Er kackt auch ab und an auf den Teppich und latscht dann durch. 
und zum Wegwerfen lustig. 
besonders die Stelle mit dem Sauerkrauttopf, dem Snickers und dem Haare-Ziehen. 
Guten Morgen allen anderen ...
ich hab davon soviel Bilder und Eindrücke im Kopf, kein Platz für wa anderes.
vielen Dank dass du uns teilhaben lässt an diesem wunderbaren Ereignis, es klingt einfach überwältigend und ich gebe zu auch ein bißchen beängstigend (besonders die Stelle mit dem Mädchen aus der Exorzist) und du schreibst so herrlich erfrischend dass ich zwischendrin ein paar mal kichern musste 
und wie sieht's mit Essen Samstag Abend aus? Ich werd wohl mitm Auto kommen, müsste also nicht zentral in der Stadt wohnen!? Alle die dann noch ins Hotel müssten könnten wir mit den Autos locker transportieren, denke ich.
) ich denke der Lolahase wird dabei sein, dann Nessimann und vielleicht Mr. Atonne!? Und wenn Chrissi kommt dann bringt sie 4 Jungs mit 
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und jetzt gut erholt zurück seid. Ich bin diese Woche noch da (wie Du merkst 
, aber fein, dass er Dir mit Blümchen verschönt wurde.
setz` Dich nicht zu sehr unter Druck, das Leben zu dritt muß sich erstmal einspielen, für jeden von Euch ist alles neu, auch für Lev. 
. Klasse, dass Victoria die Kraxe so liebt und Ihr schöne Wanderungen machen konntet. Ich finde den Ablauf wie es unser JA macht auch gut, erstens ist es sowieso viel sinnvoller nach Eignung und danach ob es passt zu gehen, und zweitens hätten wir wenn es nach der Reihe ginge keine Chance, dafür stehen zu viele auf der Bewerberliste (so haben wir hoffentlich eine). Wieso hättet Ihr keine Chance gehabt? Weil in Bayern so wenig Kinder zu Vermittlung anstehen? Das ist in der Tat bitter für die bayrischen Bewerber 
…
, wenn man die bloß mal erwischen würde 
.
die würd ich auch gern mal erwischen 
, dann haste Freitag PU und Montag, wenn ich den BT mache deinen TF 
war... 
