Hallöle,
freue mich riesig über die nun endlich beginnende Diskussion. Habe in den letzten Tagen erst mal gelesen und Eure ganzen Vorschläge auf mich wirken lassen. (Ich brauche manchmal ein wenig..

)
Jetzt möchte ich gerne zu ein paar Vorschlägen Stellung nehmen und teilweise weiter mit meinen Ideen ergänzen:
1. Unterstützung welcher Paare (Mondschaf)
Ich gebe Dir völlig recht. Unterstützt werden sollten Paare, die bei der aktuellen Regelung völlig unter den Tisch fallen: unter 25 (ab 20, dann aber verheiratet oder mit medizinischer Indikation wie z.B. verkümmerte Eileiter, KiWu aufgrund Endometriose gefährdet usw..), über 40 (bis 43Jahre, da hier Fruchtbarkeit deutlich absinkt!). Für das Alter der Männer sollte nach oben keine Beschränkung bestehen.
Eizell-Spende? da habe ich auch ein Problem. Wir sollten keine Sachen fördern , die in Deutschland verboten sind. Da könnten wir Ärger bekommen. Aber wir können uns eine Hintertür offen lassen, im Falle eines Falles und wenn die Gesetzeslage sich ändert.
2. Finanzierung der Paare (Mondschaf, Rebella, Gaby)
a) Die Idee ein Darlehen zu vergeben ist als mögliche Alternative sehr gut (Grenzfälle? Oder reguläre Vorgehensweise?). Ich entwickle derzeit mit Bekannten ein Finanz-Modell, wie das zu bewerkstelligen ist. Schön fände ich es, wenn die Stiftung zumindest einen zinslosen Kredit gewähren würde.
b) Sehr gut finde ich die Idee, dass nur der einfache Satz gezahlt wird, um so mehreren Paaren die Behandlung zu ermöglichen. So läßt sich auch die Eigenverantwortung stärken. Ein Eigenanteil sollte auch gezahlt werden, wenn sie unter günstigsten Bedingungen (1-facher Satz) behandelt werden. So soll sichergestellt werden, dass das Paar auch mit dem nötigen Ernst an die Behandlung geht. Außerdem kann das Paar so selbst entscheiden, in welche Praxis es geht.
c) Mit Sozialhilfemepfängern habe ich so meine Schwierigkeiten. Wie sieht das Sozial- und Jugendamt eine solche Förderung? Das muß erst geklärt werden. Das könnte sonst Ärger geben.
3. Medis (Mondschaf, Rebella)
Das Verbleiben der Medis im Besitz der Stiftung ist eine ausgezeichnete Idee. Das ließe sich z.B. folgendermaßen bewerkstelligen:
Paare müssen einen Kostenplan einreichen. Das Geld wird nur in Ausnahmefällen (hier vielleicht als Darlehen?) von der Stiftung vorgestreckt. Die Paare erhalten den ihre Kosten erst erstattet, wenn sie Rechnung des Arztes bzw. der Medis bei der Stiftung einreichen. Gleichermaßen sollten sie Behandlungsplan einreichen und die Medis bei der Stiftung abgeben. (realisierbar?). Die Stiftung überprüft dann anhand des Planes, ob alle Medis abgeben wurden. Ist dies nicht der Fall werden dem Paar die Kosten nicht ersetzt bzw. von den Kosten abgezogen. Im Zweifelsfall ist eine weitere Förderung dann ausgeschlossen.
Auf jeden Fall müssen immer die günstigeren Medis genommen werden (Gonal fällt damit z.B. fast weg!).
Tja, wie sieht das mit Apotheken aus? Dürfen wir Apotheken empfehlen? Und wenn ja, wie sieht es mit Auslandsapotheken aus? Auch ne juristische Frage. Ich glaube auch nicht, dass es möglich ist als Stiftung zentral bei der Apotheke einzukaufen. Schließlich braucht man Rezepte.
4. Dauer der Förderung
Vorschlag: Bis Eintritt einer Schwangerschaft, aber maximal 3 Mal.
5. Politische Arbeit der Stiftung (Rebella)
So eine Stiftung, wenn sie es denn dann werden soll, sollte natürlich auch ne Aussage machen. Einer guter Anfang wäre die Erstellung eines Leitfadens und einer Checkliste (vielleicht finden wir einen Arzt, der uns anonym hilft?). Die Schonfrist für die Praxen ist m. E. vorbei! Es wird Zeit, dass die Praxen ihre Methoden und Erfolge offen legen. Schließlich bezahl ich ja auch nicht einen Maler, der mir nicht sagt, in welcher Farbe er meine Wand anstreichen will. Da brauchen wir die Hilfe vieler Frauen! Die Praxen werden sich nach wie vor scheuen, die Zahlen heraus zu geben. Okay, dann müssen sie dazu gezwungen werden. Z.B. durch Pressearbeit! Es gibt reichlich Themen!
6. Fallbeispiele (Rebella)
Sehr gute Idee. So kann man für dich abchecken, ob man eine Förderung bekommen könnte. Die Einreichung eines Antrages bei einer Stiftung ist normalerweise ein Albtraum, der gerade Privatpersonen, die meist so gar keine Ahnung davon haben, erleichtert werden muß. Hier umso mehr, da der ganze Beginn so einer Behandlung schon sehr aufwändig ist.
Hier sehe ich die Aufgabe der Stiftung einen Beitrag zu leisten, indem sie eine Aufklärungsbroschüre (s.o.) erstellt und z.B. auch runterladbar auf die Webseite bringt. Die könnte die Chancen, Risiken (!), Checkliste beinhalten sowie wichtige Adressen und Anlaufstellen (Webseiten, Psychologischer Verband, Selbsthilfegruppen. Literaturlisten usw..).
Das ist viel Arbeit, aber lohnt sich und macht die Stiftung populär.
7. Sponsoren
Sponsoren werden bei einer Stiftung Stifter oder Zustifter genannt. Es gibt die Möglichkeit sie in die Websiete, in die Broschüren, in den Jahresbericht, in Feierlichkeiten und Pressemeldungen einzubeziehen. Zudem könnten sie auch durch andere Aktionen geehrt werden. Mir schwebt da gedanklich schon so eine Art Lebensbaum vor, wo jedem Stifter ein Kind zugeordnet wird, das durch seine Förderung zur Welt gekommen ist. Er wird dann symbolisch und automatisch Pate des Kindes. Die Zuordnungsreihenfolge wäre abhängig von der Höhe des Stiftungsbetrages.
Zielgruppen zur Diskussion:
Das mit den Pharmafirmen halt ich auch für heikel, andererseits sind die Repromediziner auch direkte Nutznießer und müßten demnach auch ausgeschlossen werden. Unglückseligerweise haben wir von den Gruppen das meiste Geld zu erwarten (wenn überhaupt). Vielleicht wäre der Gedanke nicht schlecht, Stifter abzulehnen, die damit besondere Konditionen verknüpfen, die nicht im Einklang mit den Stiftungszielen stehen.
8. Und wer macht die ganze Arbeit?
Gute Frage. Am Anfang das Team und ich, bis die Stiftung oder der Fonds steht. Es muß geklärt werden, ob die Stiftung treuhänderisch verwaltet werden kann oder ob extra Jemand dafür eingestellt werden muß. Ich glaube kaum, dass die Arbeit ehrenamtlich zu bewältigen ist. Wir sollten es aber nicht daran scheitern lassen. Ich bin mir sicher, dass wir eine adäquate Lösung finden werden. Und auch hier gilt auf Dauer: Einer muß den Hut aufhaben. Und wer ist das?
Damit ende ich für heute.
Schönes Wochenende, bis bald und herzliche Grüße
Wendy
P.S. Sonnenwunder, Rehauge, hexenmond und alle anderen: Jede Hilfe wird gebraucht.
