Errichtung Stiftung/Fonds für KIWU-Paare

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sonnenwunder
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Beitrag von sonnenwunder »

Hallooo
Ich wollte nur kurz hier sagen, daß ich die Idee super finde, weil ich es zum Himmel schreiend finde, daß Kinderwunschbehandlung nun auch eine Frage des Geldes ist. Und das in einem Staat, der Kinder soooo dringend braucht,damit das Sozialsystem nicht zusammenbricht.

Ich habe mich schon so aufgeregt, daß mein Mann sagte, ich sollte in die Politik gehen.Mal gucken :wink:

Ich werde mal immer hier lesen, vielleicht kann ich Euch ja auch etwas helfen, bin aber leider "nur" studierte Beamtin :lol: (die ehrenamtlich ziemlich aktiv ist)

Hut ab vor Eurer Arbeit!!!!
Liebe Grüße

Sonja mit den beiden Kryowundern
Victoria Sophia und Justus Josua (*23.06.2003)
und
Jonas Jonathan (*18.09.1997)und
Lukas Johannes (*27.04.1999)
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo, ich doch noch mal.

Zu den Erfolgsquoten (bekanntlich eines meiner Lieblingsthemen): Ich würde den Antrag, der möglicherweise ja auch mit vom behandelnden Repromediziner angeschickt wird und sowieso eine Kostenkalkulation enthalten muß, erst dann annehmen, wenn die Praxis gleich entsprechende ?Erfolgs?-Daten mit liefert. Da haben die dann ja selber ein Interesse dran, mit den Daten rauszurücken. Und wenn die Erfolge in der betreffenden Praxis zu niedrig sind, wird wahrscheinlich das betreffende Paar selber auch nicht mehr so großes Interesse haben, gerade da behandelt zu werden. Bezüglich des GOÄ-Satzes gefällt mir aber auch der Vorschlag, immer nur den 1-fachen zu bezahlen bzw. die Preise auszuhandeln.

?Mauschelei und Vetternwirtschaft? ? natürlich wird für jeden Interessierten sichtbar, welche Anträge in welcher Höhe bewilligt wurden, z.B. könnte auf der Internetseite für jede Zahlung folgender Sachverhalt veröffentlicht werden (Bsp: Er 35, sie 30, Diagnosen: ?, Einkommen: , Besonderes zur speziellen Situation, Behandlungsgeschichte in Stichworten, Kiwu-Praxis, Behandlungsmethode, Preis der Behandlung in Euro, bewilligter Zuschuß in Euro). Dann wird das für alle transparent. Ich dachte mit meinem Vorschlag, allen die Möglichkeit zu einem finanziellen Beitrag zu geben, daran, daß ja möglichst viel Geld zusammen kommen soll. Und für solche Gruppen, zu denen das Geld sowieso zurück fließt, ist eine solche Spende besonders attraktiv.

Mondschaf, mir ist heute beim Kofferpacken etwas zu den eventuell arbeitsscheuen Sozialhilfeempfängern in den Sinn gekommen. Wie wär´s, wenn diese nur dann einen Zuschuß bekommen, wenn sie soundso viele Stunden gemeinnützige Arbeit nachweisen können, evt. auch über andere Vereine? Was weiß ich, 3 Monate lang täglich einer kranken Oma den Haushalt führen + einkaufen gehen. Das hätte auch den positiven Nebeneffekt, daß die Stiftung bekannter wird.

Ich finde, das macht mal wieder richtig Spaß, hier über mögliche Varianten zu diskutieren. Echt schade, daß ich jetzt 2 Wochen nicht mitreden kann.

Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Rebella,
Du bist jetzt bestimmt schon unterwegs... Na, der Urlaub wird Euch auch Spaß machen!!! :D :D :D :D Aber wir werden Dich hier vermissen, sag ich mal so, für alle.
Ja, das ist ein richtig nettes Brainstorming hier, sowas macht mir auch Spaß. Hoffentlich bleibt am Ende auch was übrig... aber ich glaube schon.

Erfolgsquoten: Wenn die Praxen da mitmachen, eine gute Idee!

Mauschelei und Vetternwirtschaft: Das ist eine gute Idee, die bewilligten Anträge offen zu legen. Nur die Namen könnten anonym sein, denn das ist sicher manch einem unangenehm. Virelleicht kann man sich auch Gedanken machen, was mit leuten in einem kleinen Ort ist (ich sage das als Dorfbewohner, hihi), wo man vielleicht schon anhand des Wohnortes und des Alters identifizierbar ist. Müsste sicher auch nochmal von den Datenschutzaspekten her geprüft werden, aber schlimmstenfalls anonymisiert man es halt soweit es nötig ist, wahrscheinlich interessieren sich Dritte ja auch nicht für die Namen, Wohnort usw., sondern eher für Daten, die zu Rückschlüssen auf ihren eigenen Antrag taugen wie Diagnose, Alter usw.
Entsprechend könnte man ja auch die Zuwendungen der Sponsoren dokumentieren. Du hattest ja vorgeschlagen, eine Einflußnahme am Geschäft beteiligter Sponsoren durch die Satzung auszuschließen, vielleicht lässt sich das ja machen. Meine Befürchtung wär halt nur, dass "neutrale" Sponsoren vielleicht abgeschreckt werden, wenn z.B. Pharmafirmen etwas spenden, die direkt an der KB profitieren. Wär ich ein eher "neutraler" Sponsor, also meinetwegen ein Hersteller familienfreundlicher Autos, würde das auf mich wie eine eigentümliche Kreisbewegung der Mittel wirken, man spendet was, um es dann wieder zu kriegen. Das würde mich vielleicht abschrecken, zumal weder KB noch Pharmaindustrie in Deutschland so einen guten Ruf haben. Da hättre ich vielleicht Befürchtungen, dass dann vielleicht Dinge passieren, die meinen Ruf als Sponsor eher gefährden, als das Image der Marke zu verbessern, was man ja eigentlich mit Sponsoring erreichen will.

Das mit der gemeinnützigen Arbeit finde ich auch eine gute Idee.

Sonnenwunder, vielleicht fallen Dir ja auch ein paar Ideen ein, noch sind wir ja nur am Ideensammeln und man muß garnicht so viel tun. :wink:

Liebe Grüße und allen ein schönes Wochenende!!!

Mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

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Wendy
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Beitrag von Wendy »

Hallöle,

freue mich riesig über die nun endlich beginnende Diskussion. Habe in den letzten Tagen erst mal gelesen und Eure ganzen Vorschläge auf mich wirken lassen. (Ich brauche manchmal ein wenig.. :oops: )

Jetzt möchte ich gerne zu ein paar Vorschlägen Stellung nehmen und teilweise weiter mit meinen Ideen ergänzen:

1. Unterstützung welcher Paare (Mondschaf)

Ich gebe Dir völlig recht. Unterstützt werden sollten Paare, die bei der aktuellen Regelung völlig unter den Tisch fallen: unter 25 (ab 20, dann aber verheiratet oder mit medizinischer Indikation wie z.B. verkümmerte Eileiter, KiWu aufgrund Endometriose gefährdet usw..), über 40 (bis 43Jahre, da hier Fruchtbarkeit deutlich absinkt!). Für das Alter der Männer sollte nach oben keine Beschränkung bestehen.
Eizell-Spende? da habe ich auch ein Problem. Wir sollten keine Sachen fördern , die in Deutschland verboten sind. Da könnten wir Ärger bekommen. Aber wir können uns eine Hintertür offen lassen, im Falle eines Falles und wenn die Gesetzeslage sich ändert.

2. Finanzierung der Paare (Mondschaf, Rebella, Gaby)

a) Die Idee ein Darlehen zu vergeben ist als mögliche Alternative sehr gut (Grenzfälle? Oder reguläre Vorgehensweise?). Ich entwickle derzeit mit Bekannten ein Finanz-Modell, wie das zu bewerkstelligen ist. Schön fände ich es, wenn die Stiftung zumindest einen zinslosen Kredit gewähren würde.
b) Sehr gut finde ich die Idee, dass nur der einfache Satz gezahlt wird, um so mehreren Paaren die Behandlung zu ermöglichen. So läßt sich auch die Eigenverantwortung stärken. Ein Eigenanteil sollte auch gezahlt werden, wenn sie unter günstigsten Bedingungen (1-facher Satz) behandelt werden. So soll sichergestellt werden, dass das Paar auch mit dem nötigen Ernst an die Behandlung geht. Außerdem kann das Paar so selbst entscheiden, in welche Praxis es geht.
c) Mit Sozialhilfemepfängern habe ich so meine Schwierigkeiten. Wie sieht das Sozial- und Jugendamt eine solche Förderung? Das muß erst geklärt werden. Das könnte sonst Ärger geben.

3. Medis (Mondschaf, Rebella)

Das Verbleiben der Medis im Besitz der Stiftung ist eine ausgezeichnete Idee. Das ließe sich z.B. folgendermaßen bewerkstelligen:

Paare müssen einen Kostenplan einreichen. Das Geld wird nur in Ausnahmefällen (hier vielleicht als Darlehen?) von der Stiftung vorgestreckt. Die Paare erhalten den ihre Kosten erst erstattet, wenn sie Rechnung des Arztes bzw. der Medis bei der Stiftung einreichen. Gleichermaßen sollten sie Behandlungsplan einreichen und die Medis bei der Stiftung abgeben. (realisierbar?). Die Stiftung überprüft dann anhand des Planes, ob alle Medis abgeben wurden. Ist dies nicht der Fall werden dem Paar die Kosten nicht ersetzt bzw. von den Kosten abgezogen. Im Zweifelsfall ist eine weitere Förderung dann ausgeschlossen.

Auf jeden Fall müssen immer die günstigeren Medis genommen werden (Gonal fällt damit z.B. fast weg!).

Tja, wie sieht das mit Apotheken aus? Dürfen wir Apotheken empfehlen? Und wenn ja, wie sieht es mit Auslandsapotheken aus? Auch ne juristische Frage. Ich glaube auch nicht, dass es möglich ist als Stiftung zentral bei der Apotheke einzukaufen. Schließlich braucht man Rezepte.

4. Dauer der Förderung

Vorschlag: Bis Eintritt einer Schwangerschaft, aber maximal 3 Mal.

5. Politische Arbeit der Stiftung (Rebella)

So eine Stiftung, wenn sie es denn dann werden soll, sollte natürlich auch ne Aussage machen. Einer guter Anfang wäre die Erstellung eines Leitfadens und einer Checkliste (vielleicht finden wir einen Arzt, der uns anonym hilft?). Die Schonfrist für die Praxen ist m. E. vorbei! Es wird Zeit, dass die Praxen ihre Methoden und Erfolge offen legen. Schließlich bezahl ich ja auch nicht einen Maler, der mir nicht sagt, in welcher Farbe er meine Wand anstreichen will. Da brauchen wir die Hilfe vieler Frauen! Die Praxen werden sich nach wie vor scheuen, die Zahlen heraus zu geben. Okay, dann müssen sie dazu gezwungen werden. Z.B. durch Pressearbeit! Es gibt reichlich Themen!

6. Fallbeispiele (Rebella)

Sehr gute Idee. So kann man für dich abchecken, ob man eine Förderung bekommen könnte. Die Einreichung eines Antrages bei einer Stiftung ist normalerweise ein Albtraum, der gerade Privatpersonen, die meist so gar keine Ahnung davon haben, erleichtert werden muß. Hier umso mehr, da der ganze Beginn so einer Behandlung schon sehr aufwändig ist.

Hier sehe ich die Aufgabe der Stiftung einen Beitrag zu leisten, indem sie eine Aufklärungsbroschüre (s.o.) erstellt und z.B. auch runterladbar auf die Webseite bringt. Die könnte die Chancen, Risiken (!), Checkliste beinhalten sowie wichtige Adressen und Anlaufstellen (Webseiten, Psychologischer Verband, Selbsthilfegruppen. Literaturlisten usw..).
Das ist viel Arbeit, aber lohnt sich und macht die Stiftung populär.

7. Sponsoren

Sponsoren werden bei einer Stiftung Stifter oder Zustifter genannt. Es gibt die Möglichkeit sie in die Websiete, in die Broschüren, in den Jahresbericht, in Feierlichkeiten und Pressemeldungen einzubeziehen. Zudem könnten sie auch durch andere Aktionen geehrt werden. Mir schwebt da gedanklich schon so eine Art Lebensbaum vor, wo jedem Stifter ein Kind zugeordnet wird, das durch seine Förderung zur Welt gekommen ist. Er wird dann symbolisch und automatisch Pate des Kindes. Die Zuordnungsreihenfolge wäre abhängig von der Höhe des Stiftungsbetrages.

Zielgruppen zur Diskussion:

Das mit den Pharmafirmen halt ich auch für heikel, andererseits sind die Repromediziner auch direkte Nutznießer und müßten demnach auch ausgeschlossen werden. Unglückseligerweise haben wir von den Gruppen das meiste Geld zu erwarten (wenn überhaupt). Vielleicht wäre der Gedanke nicht schlecht, Stifter abzulehnen, die damit besondere Konditionen verknüpfen, die nicht im Einklang mit den Stiftungszielen stehen.

8. Und wer macht die ganze Arbeit?

Gute Frage. Am Anfang das Team und ich, bis die Stiftung oder der Fonds steht. Es muß geklärt werden, ob die Stiftung treuhänderisch verwaltet werden kann oder ob extra Jemand dafür eingestellt werden muß. Ich glaube kaum, dass die Arbeit ehrenamtlich zu bewältigen ist. Wir sollten es aber nicht daran scheitern lassen. Ich bin mir sicher, dass wir eine adäquate Lösung finden werden. Und auch hier gilt auf Dauer: Einer muß den Hut aufhaben. Und wer ist das?

Damit ende ich für heute.
Schönes Wochenende, bis bald und herzliche Grüße

Wendy


P.S. Sonnenwunder, Rehauge, hexenmond und alle anderen: Jede Hilfe wird gebraucht. :lol:
ichclaudia
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Beitrag von ichclaudia »

Hallo,

ich wollte auch etwas zu den Anregungen sagen.

Unterstüzung der Paare:
Bei jungen Paaren sollten beide zumindest eine abgeschlossene Ausbildung haben oder kurz vor einem abschluß stehen.
Finde ich persönlich sehr wichtig eine kleine Perspektive für die Zukunft zu haben, da die meisten Frauen ohne Ausbildung, die ein Kind erziehen nie eine Ausbildung machen werden.

Ich denke man sollte entscheiden, wieviel Versuche hat das Paar schon gehabt, wieviel versuche Stellt das Paar sich insgesamt vor?! Zum Beisp. Paar hat 3 ICSIs hinter sich erfolglos wo liegt die Grenze? Man sollte sich die Geschichte erzählen lassen, wie lange versuchen sie es, welche Ursachen, welche Kliniken haben die Befruchtung durchgeführt...

Finanzierung:
Dahrlehn ist so eine Sache find ich, wenn jemand schon kein Geld hat, dann sollte man sich zumindest eine Schufa auskunft holen und dann entscheiden ob er Darlehn bekommt oder nicht, denn Risiko besteht, dass das Darlehn nicht zurückgezahlt wird und dann müssen rechtliche Schritte eingeleitet werden.....

Bei Sozialhilfe Empfänger würd ich auch eher einen Gang zurückschalten, es kommt auf die Situation an, wie lange sind sie Sozialhilfe Empfänger, wird sich da was in nächster Zeit dran ändern, vielleicht nach möglichkeit schauen, wie dieses Paar lebt (Haust), wie der pflegerische Eindruck ist....

Medikamentenabgabe find ich toll die Idee. Man kann ja auch anderen Paaren zur Medikamentenspende aufrufen, die die Befruchtung aus eigener Tasche zahlt.
Wenn betroffene Paare ein Medikament haben wollen, was etwas treurer ist, dann müssen sie selbst dafür aufkommen.

Ich finde jedes Paar sollte zwischen 10 bis 25% oder 20% an eignenen Kosten tragen je nach Einkommen und sozialer Lage.

Dauer der Föderung:
Ich würd da sagen das so lange die Stiftung nicht auf eignen Beinen steht und genügend Geld vorhanden ist. Bekommen Paare erst einmal 1 Befruchtung bezahlt,
und dann je nach Lage die zweite. Hat ein Paar schon mehr Befruchtungen hinter sich sollten diese zum Beispiel nachweisen, kann die Frau überhaupt Embryonen halten...., da es auch Fälle gibt das die Frau keine Embryonen halten kann.

Ich find das Team sollte Ansprechpartner für die Paare sein und so etwas wie eine Beratung durchführen wenn es soweit kommt. (Privat oderTelefonisch je nach Lage)

So das wars von mir

Gruß Agnes
Ruxi
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Bemerkungen

Beitrag von Ruxi »

Ich habe hier eure Begrenzungen gelesen und manche gefallen mir nicht. Bitte sehr, versucht keine falsche Etiquetten und keine unbegründete Theorien zu benützen.
Also:

1. Altersgrenze für Frau (wenn es wirklich sein muß), dann 45 Jahre. Die Studien zeigen dass bisherige Theorien falsch sind. Niemand kann behaupten wann die Fruchtbarkeit einer Frau kleiner wird. Frauen sind Lebewesen und nicht Theorien.
Hauptsache ist: die Diagnose und wie die Frau an eine Behandlung reagiert hat.
Und wenn für Frau eine Altersgrenze sein muß, dann auch für Männer: 50 Jahre.
Bitte keine Diskriminierung. Soll einer mit 70 noch Kinder bekommen?
2. Wenn manche Sozialhilfeempfänger nicht gut geprüft sind und gegen dem Gesetz stößen, dann ist es meistens auch die Schuld von Sozialämter. Darum muß man aber keine Etiquetten kleben "die Sozies sind alle faul und blöd und schlimm und dürfen keine Hilfe bekommen".
Jeder einzelnes Paar muß gut überprüft sein. Vergisst nicht was ab nächstes Jahr kommen wird mit Harz IV und dass jeder von euch bertroffen sein kann.
3. Ich würde eigentlich eine andere Grenze stellen: nur für Paare ohne Kinder (auch wenn sie sich ein Kind mit einem neuen Partner wünschen, aber schon einen haben).
Zu erst müßen eine Chance haben diejenigen die überhaupt kein Kind haben konnten.
4. Darlehen? Was ist das? Hier ist keine Bank, sondern eine Humanitäre Aktion.

Ich denke anders: Spenden muß man nicht zurück bezahlen. Woher? Es ist aber möglich, dass nach Erfolg und nach dem sich die Lage des Paares verbessert hat, dieses auch wieder spendet fürt einen anderen Paar und mithilft. Und hoffen wir auch dass dann bald eine neue Regierung das Gesetz ändert und Spenden nur für eine Zeit nötig sind.
JBB
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Beitrag von JBB »

Ruxi hat in dem Punkt vollkommen recht: Ab nächsten Jahr werden Bezieher von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zum neuen "Arbeitslosengeld 2" zusammengefasst. Es ist wirklich schwierig, hier sinnvolle Grenzen zu ziehen.
Wer ist "nur" arm? Wo herrschen wirklich asoziale Verhältnisse, in die man nicht auch noch Kinder hineinfördern will? Schwierig, schwierig....!

Dagegen fände ich es gut, zinslose Darlehen zu vergeben, die bei Erfolg zurückgezahlt werden müssten. Wir können nicht so tun, als wenn unendlich viele Gelder zur Verfügung stehen werden, die als Spende geschenkt werden können. Ich denke, jedes Paar wird dazu bereit sein, bei Erfolg das gewährte Darlehen in kleinen Schritten zurückzuzahlen.

Ruxi, warum willst du alle leiblichen Eltern komplett aussschliessen? Hier muss eher die Haushaltszugehörigkeit der Kinder gelten. Sonst wären auch alle Männer ausgeschlossen, die nach einer Trennung nur Unterhalt zahlen und mit ihrer neuen Partnerin unerfüllten Kinderwunsch haben.

Auf jeden Fall sehe ich ein großes Problem: Je mehr Regeln, Einschränkungen und Bedingungen wir einbauen, umso mehr müssen diese Dinge von der Stiftung überprüft werden. Das bedeutet immensen Verwaltungsaufwand!

Ansonsten: Kompliment, hier sind schon viele tolle Ideen gepostet worden!!!! :D
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
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Wendy
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Beitrag von Wendy »

Hi,

da will ich gleich mal meinen Senf zugeben.

Kinderwunsch ist meines Erachtens Kinderwunsch. Egal wieviel Kinder man hat. Vielleicht könnte man die Einschränkung machen, dass die Stiftung maximal eine Behandlung pro Paar fördert (sinnvoll, nicht sinnvoll?). Außerdem sollte es eine Dringlichkeitsreihenfolge geben. Wenn ich zehn Anträge da liegen haben und alle bewilligt werden könnten, aber nur fünf Möglichkeiten habe zu fördern, dann sollten die dringendsten Fälle bevorzugt werden: z.B. Paare mit Altersgrenze, medizinische Indikation z.B. Endometriose, Paare ohne Kind.

Ruxi, Altersgrenzen müssen und werden wir auch einführen. Das hat auch den Sinn, dass die Leute gleich wissen, ob es sich lohnt überhaupt einen Antrag zu stellen. Nur die Altersgrenze bei Männern auf 50 zu heben macht für mich keinen Sinn. Besser wäre vielleicht 60. Da werden sowieso die wenigsten noch ein Kind wollen. Aber es gibt Fälle hier im Forum, wo der Mann gerade 51 geworden ist und somit rausfällt. Heutzutage ist das gut ein Alter, in dem Männer noch Väter werden können. Wir werden doch im Schnitt alle älter.

Agnes, Dein Einwand mit der abgeschlossenen Ausbildung bei Frauen finde ich sehr gut. Das ist schon mal ein guter Bemessungsmaßstab.
Mit der Beurteilung der Krankengeschichte ist das schon schwieriger. Hier könnte ein Gutachten des Arztes helfen, dass dem Antrag beigefügt werden müßte. Der Arzt muß in diesem Gutachten klar ausdrücken, wie er die Chancen für die Behandlung sieht. Einzureichen wäre das dann, wenn man z.B. bereits mehr als drei erfolglose Versuche (egal, ob ICSI, IVF, HI usw..) vorzuweisen hat. Eine genaue Beurteileung der Krankengeschichte und auch eine Vollzeitberatung ist von einer Stiftung zumindest am Anfang nicht zu leisten, da wir da einen Fachmann bräuchten. Aber die Idee kann ja in die Satzung mit aufgenommen werden, so dass sie zu einem späteren Zeitpunkt verwirklicht werden könnte.

Dann die Sozialhilfemepfänger und Arbeitslosen. Mitnichten sind für mich diese Leute Abschaum. Wir sollten nur bedenken, dass so eine Förderung und das betone ich an dieser Stelle noch einmal Stress mit dem Sozialamt geben könnte. Das ist für die Sozialhilfeempfänger nicht gut, da sie im schlimmsten Fall kein Geld mehr vom Staat erhalten. Das muß genau geprüft werden.
Außerdem stelle ich hier mal ganz provokant die Frage, ob es sinnvoll ist Kinder in eine Welt zu setzen, die von der Stütze lebt. Es ist unser Wunsch Kinder in die Welt zu setzen. Die Kinder können sich das nicht aussuchen. Also sollten wir alles in unserer Macht stehende tun, um ihnen den Beginn ihres Lebens auf der Erde so schön wie möglich zu gestalten. Dazu gehört kein Porsche, aber die Fähigkeit der Eltern die Familie selbst zu ernähren. Es sollte mindestens einer pro Paar einen Job und regelmäßiges Einkommen besitzen.

Darlehen.
Es stellt sich für mich mittlerweile die Frage, ob das nicht überhaupt der sinnvollste Weg ist. Schließlich möchten wir soviele Paare wie möglich fördern. Es wäre der effizienteste Weg mit wenig Stiftungsvermögen genau dies zu erreichen.

1. Das Darlehen sollte zinslos sein
2. Das Darlehen muß nur dann zurück gezahlt werden, wenn die Behandlung erfolgreich war
3. Die Rückzahlung erfolgt in einem festgelegten Sparvertrag über Jahre (z.B. 50 EUR pro Monat) und wird in dem Stiftungsvermögen angelegt, so dass erfolgreiche Paare automatisch Zustifter werden
4. Bei sofortiger Rückzahlung (ähnlich wie beim Bafög) wird soundsoviel Prozent erlassen. Dann wird das Geld aber sofort in einen weitere Förderung investiert.
5. Ein geringer Eigenanteil ist bei jeder geförderten Behandlung zu leisten.

Neue Frage:
Wie gehen wir mit unverheirateten Paaren um?

So, das wars erste einmal. Wünsche Euch einen schönen Wochenanfang

Herzliche Grüße
Wendy
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Hallo allerseits,

hier gehts ja wirklich voran! :D

Zur aktuellen Diskussion:

Unverheiratete Paare: Soweit ich weiß, gibt es in Frankreich die Regelung, dass die Paare nachweisen müssen, dass sie seit mindestens zwei Jahren zusammen sind. Das finde ich eine gute Lösung. Eine gewisse nachgewiesene Stabilität sollte die Beziehung ja schon aufweisen.

Eizellspende: Kann die Streichung verstehen, würde vermutlich juristische Probleme bringen, auch, wenn ich es für die betroffenen Paare traurig finde, dass sie außen vor bleiben. Wendys Vorschlag, die Satzung hier offen zu halten, findeich gut.

Zentraler Einkauf bei Apotheken: Sollten wir vielleicht vom Experten prüfen lassen. Es gibt ja Praxen, die einem gleich die Medikamente und kein Rezept geben (zumindest war das teilweise bei meiner im letzten Jahr so). Eine Praxis ist ja auch keine Apotheke und da geht es scheinbar auch???

Leitfaden und Checkliste: Ich hätte Interesse, daran mitzuarbeiten, wenn es soweit ist. Wir brauchen natürlich auch einen medizinischen Experten, aber ich denke, gerade die psychologischen Aspekte der Behandlung und Leitlinien hierfür kann jemand mit eigener Patientenerfahrung wesentlich besser beschreiben.

Sponsoren: Ich hatte ja weiter oben vorgeschlagen, das medizinische Spektrum der Stiftung über die KB hinaus zu erweitern. Aus meiner Sicht hat das gleich mehrere Vorteile:
* das medizinische Spektrum der Stiftung wird auf sinnvolle und weltoffene Weise erweitert
* die Attraktivität der Stiftung für nicht direkt involvierte Sponsoren (also KEINE Pharmafirmen, Repromediziner) wird erhöht, da es dann um Kinderwunschbehandlungen im allgemeinen und nicht "nur" um die in Deutschland mit Vorurteilen behaftete KB geht.
* Das allgemeine Image einer solchen allgemeineren Stiftung ist besser und sie lässt sich somit besser vermarkten.
* auch bei politischen Stellungnahmen hat eine Stiftung mit einem allgemeinen Anliegen weniger Lobby-Charakter und wird ernster genommen (sonst heisst es, dass die doch nur Sprachrohr der Pharmaindustrie, Repromediziner usw. sind).
* Beitrag zur Forschung: Es wären vergleichende Auswertungen der verschiedenen Behandlungsgmethoden (deren Ergebnisse die Stiftung ja kennt) etc. möglich. Hier ist ja noch viel zu tun, da es so etwas bis jetzt kaum gibt und die einzelnen Ansätze sich eher gegenseitig beharken als prüfen, wie sie durch Zusammenarbeit bessere Erfolge erzielen können.

Mir scheint aber, dass dieser Vorschlag von mir bis jetzt etwas unter den Tisch gefallen ist und möchte ihn daher nochmal zur Diskussion stellen.
Was meinen denn die anderen dazu, bei einer dazu geeigneten Indikation auch allgemein akzeptierte alternative bzw. nicht-schulmedizinische Heilmethoden (Akupunktur, Homöopathie...) zu fördern)?
Ich denke, dass sich mit so einem offeneren und allgemeineren Konzept auch andere Sponsoren finden lassen und man eventuell doch direkt involvierte Sponsoren ablehnen kann.

Arbeit/Hut aufhaben: Sicher muß eine Einzelperson oder auch ein (übersichtliches) Team letztlich entscheidungsbefugt sein. Ich nehme aber an, dass das ein Standardthema der Satzung ist. Es wird allerdings wirklich ein Haufen Arbeit. Bis die Stiftung jemanden einstellen kann, wird es aber wohl etwas länger dauern, fürchte ich.

Sozialhilfeempfänger: Ruxi, das Thema habe ich eingebracht. Ich wollte damit niemanden diffamieren, sondern mir ging es drum, zwischen Sozialhilfeempfängern zu unterscheiden, die nicht arbeiten können (weil sie z.B. intensiv suchen, aber einfach keine Arbeit finden) und solchen, die nicht arbeiten wollen (letztere gibt es - leider - auch). Bei denen, die intensiv Arbeit suchen und dies auch nachweisen können, fänd ich es persönlich hart, wenn die Stiftung sie ausschließen würde und sie dann doppelt gestraft wären - kein Kind und kein Job. Ich kann Deine Gedanken verstehen, Wendy, andererseits kann es einen heutzutage wirklich schnell treffen. Und Paare, die nachweisen können, dass sie wirklich Arbeit suchen, verlieren wertvolle Zeit, wenn sie erst einen Job finden müssen.
Wie wäre es dann mit befristeten Arbeitsverträgen oder wenn jemand in einer Firma arbeitet, wo klar ist, dass sie demnächst Stellen abbauen wird? Das sind alles potentielle Sozialhilfeempfänger, fast jeder ist es... Da erscheint es mir relativ willkürlich, jeden Sozialhilfeempfänger pauschal auszugrenzen.
Allerdings hast Du recht, es müsste geklärt werden, wie Darlehen und Sozialhilfe miteinander verträglich sind und vor allem, wie die Auswahlkriterien sind, ich fürchte, es ist sehr schwer, sie präzise zu definieren.

Rückzahlung zinsloser Darlehen: Ich denke schon, dass die Rückzahlung möglich sein sollte. Das Darlehen muß ja nur im Erfolgsfall zurückgezahlt werden und da würde ich denken, dass das Paar kein Kind haben sollte, wenn es bei einem entsprechend langen Zahlungsplan das Darlehen nicht zurückzahlen kann, denn Kinder sind ja auch teuer. Dann können sie sich auch kein Kind leisten.
Wendy, Dein Mini-Konzept dazu finde ich sehr gut.

Paare mit bereits einem Kind: Ich wäre auch dafür, dass Paare ohne Kind begünstigt werden. Wenn dann wirklich noch was übrig bleiben sollte, kann man auch Familien fördern, die bereits Kinder haben, aber vorher nicht.

Altersgrenze für Männer: Auch bei Männern werden mit dem Alter die Spermien schlechter, also halte ich eine Altergrenze für Männer auch für in Ordnung. Es sollte durch die Altersgrenze wenigstens erreicht werden, dass Männer mit statistischer Wahrscheinlichkeit ihre Kinder noch bis zur Volljährigkeit erleben können.

Viele Grüße

Mondschaf
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Ruxi
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Beitrag von Ruxi »

1. Altersgrenzen müßen sein - 45 für Frauen und 50 für die Männer.
Ich weiß nicht wie es mit untere Grenzen sein soll, ich würde 25 Jahre lassen.
2. Die Paare die schon irgend auf eine Weise noch Kinder haben habe ich außgeschlossen weil die jenige ohne Kinder mehr Chancen zu einem Kind haben müßen.
Das ist für mich das wahrhaftige Kinderwunsch, wenn man keiner hat und sich einen wünscht.
JBB: die Männer die ein Kind haben und geschieden sind kümmern sich weiter um den Kind. Das Kind existiert noch für ihnen. Oder? Es ist allerdings schwer für die neue Frau wenn sie kein Kind haben kann, hier ist ein Problem. Eine Frau die schon ein Kind hat, hat ihn auch in ihre neue Beziehung normalerweise. Man muß für den einzelnen Paar entscheiden.
2. Man sollte auch Paare befördern die Eizellspende, HI und PID brauchen. Warum ausschließen? PID ist sehr wichtig unterstützt zu sein und wenn Paare dass im Ausland machen können, warum nicht. Wer verbietet das? Nur sie sollten selbst die Reise bezahlen.
3. Ich glaube viel in natürliche Heilverfahren, aber nicht für Kinderwunsch, weil ich keinen Erfolg damit kenne.
4. Ein Sozi ist hoffentlich nicht für immer ein Sozi, sondern nur für eine begrenzte Zeit. Es kann passieren dass für eine Zeit ein Paar in Schwierigkeiten gerät und das muß nicht ein Kind verbieten. Was nach der Geburt weiter passiert ist die Sache des Paares und nicht der Stiftung. Ja, man muß auch ein Unterschied machen zwischen diejenige die keine Arbeit finden oder wollen.
Eine Schule und eine Ausbildung müßte man auf jeden Fall haben.
Die Stiftung darf nur in gesundheitliche Sachen entscheiden. Ob einer arbeitet oder nicht, ob Sozi zur Zeit, oder Arbeitslose (ein oder beide Partnern), ist nicht die Sache der Stiftung.
5. Ich verstehe immer noch nicht diese Sache mit dem Darlehen. Wenn einer Sozi ist, Geld bekommt und er bekommt ein Kind, woher soll er zurück bezahlen bis er Arbeit hat?
Ja, er soll wenn und wann es ihm möglich ist auch spenden. Aber Spenden sind keine Bank. Niemand bezahlt zurück bei Spenden.Entweder man macht eine humanitäre Sache bis ans Ende, oder gar nicht. Es geht hier um Leute zu helfen die zur Zeit kein Geld haben.Paare die ein Anteil bezahlen können, können das tun, kein Problem, aber nicht von alle so etwas fordern.
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