Hallo,
habe zufällig diesen Ordner gefunden, finde es prima, wie Ihr Euch für die Akzeptanz der ES in D einsetzt

, und möchte ein paar Infos zur Behandlung bei Pronatal in Prag weitergeben ... wir sind nach dem ersten ES-Versuch dort schwanger geworden und inzwischen mit einem kleinen Jungen ab morgen in der 27.SSW angelangt

.
Vorausgegangen waren u.a. 6 IUIs, 7 ICSIs und 1 Kryo in Deutschland - alle vergeblich; für eine reguläre Ado nach eutschem Recht war ich mit damals 36 schon "zu alt"

. Wir waren sowohl psychisch als auch physisch und finanziell an unsere Grenzen gekommen

, als wir uns zu diese "Embryonenado" etschlossen. Natürlich hätten wir, wenn es erlaubt gewesen wäre

, dieses Möglichkeit auch in Deutschland genutzt.
Die Behandlung hat 1.300 Euro gekostet; dafür bekamen wir vier gespendete befruchtete Eizellen. Drei überstanden das Auftauen, wurden eingesetzt, und eine blieb. Die eigenen Medis (also Progynova und Utrogest für einen "künstlichen Zyklus") mußten wir zusätzlich besorgen. Das war jedoch kein großes Problem, denn diese Medis sind relativ preisgünstig, und außerdem haben mir einige Frauen aus dem Forum sehr großzügig geholfen

.
Die Embryonenspende ist grundsätzlich anonym - man kann einige allgemeine Informationen über die Spenderfamilie bekommen, aber man lernt sie nicht persönlich kennen. Ich denke im Nachhinein, das ist gut so. Die Frau, die die deutschen Familien betreut, spricht und schreibt hervorragend Deutsch, und auch die Verständigung mit dem Arzt ist total problemlos

.
Den Preis halte ich durchaus für gerechtfertigt und fair. Es mußte ja nicht nur rein der Transfer organisiert und durchgeführt werden, sondern enthalten waren auch ein kostenfreies Beratungsgespräch, das Durcharbeiten der mitgebrachten Vorbefunde, die Betreuung des gesamten Zykus´ (via Mail; ich mußte nur ein Mal zum SH-Mesen zum deutschen Gyn), das Abstimmen von Spender- und Empfänger-Familie, Untersuchung der Genetik des Spenderpaares etc. . Außerdem konnten wir die für uns reservierten Embs nicht sofort abholen; sie mußten noch eine Weile weiter kryokonserviert werden. In Deutschland haben wir für einen "eigenen" Kryo-Zyklus ohne Auftauen schon ca. 500-600 Euro und für Verlängerung des Einlagerungs-Vertrags 105,00 Euro bezahlt. Klar verdient die Praxis auch noch etwas, aber doch net sooooo viel, wie es auf den ersten Blick erscheint... .
"Papiermäßig" haben wir gar nicht viel unternommen - wir haben nachgewiesen, daß wir verheiratet sind, und sonst eigentlich gar nix. Die Spenderfamilie verzichtet mit der Freigabe der Embryonen auf alle Rechte an dem evtl. "entstehenden" Kind; und in Deutschland gilt die Frau, die das Kind gebiert, offiziell und unwiderruflich als "Mutter" - mir kann also gar nix "passieren"

. Sollte irgenwann irgendwer einen Vaterschaftstest von meinem Mann fordern (was ich aber net glaube; und wir Beiden wissen ja Bescheid), wird natürlich klar werden, daß er nicht der genetische Vater sein kann... aber für uns ist es nicht wichtig, und wer sonst sollte sich darum kümmern

?????? Wenn Hans will, daß er als "offizieller Vater auch auf dem Papier" anerkannt wird, dann kann er das Kind nach deutschem Recht adoptieren. Ich denke, er wäre nicht das erste Mal, daß ein "Ersatzdaddy" das Kind seiner (mehr oder weniger) "neuen" Frau adoptiert. Wenn ich nix sage, weiß doch niemand, daß der Kleine mal ein gespendeter Embryo war... ich mag nicht spekulieren, wie viele Kinder glücklich und zufrieden mit ihrem nicht genetisch eigenen Daddy sind.
Hans jedenfalls zeigt alle "Symptome" eines stolzen "werdenden Vaters"

; wir freuen uns gemeinsam auf unseren Sohnemann und bekommen vor Entsetzen eine Gänshaut, wenn wir uns vorstellen, daß er in Deutschland aus "ethischenGründen" hätte vernichtet werden sollen

... dazu wäre er unserer Meinung nach doch viiiiiel zu schade gewesen...

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So, das ist meine/unsere ganz persönlich Einstellung und bisherige Erfahrung mit/zu Embryonenspende; natürlich muß sich jedes Paar eigene Gedanken dazu machen und eigene Entscheidungen fällen, aber ich finde schon, daß es eine super Sache wäre, wenn man sie auch in D erlauben würde.
Liebe Grüße, Hans, Uli und ???