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Verfasst: 29 Apr 2012 09:03
von cruzeiro
free hat geschrieben:Ich mag diesen Beitrag.Auf mich wirkt er wie ein Appell an die Gesellschaft ungewollt kinderlos und seinem Leiden endlich einen Platz in unserer Gesellschaft zu geben.Er rückt das Thema gut in den Focus der Öffentlichkeit und mir wird mal wieder bewusst, wie wichtig eine frühzeitige Prävention auf dem Gebiet der ungewollten Kinderlosigkeit ist. http://www.rki.de/EN/Content/Health_Rep ... cationFile
Ich zitiere mal aus der Publikation des RKI:

Psychologische und soziale Merkmale wurden auf
ihre prognostische Bedeutung für den Eintritt
einer Schwangerschaft in zahlreichen Studien
überprüft. Einige Ergebnisse weisen darauf hin,
dass Ängstlichkeit, Depressivität und Stressempfindlichkeit
sich eher ungünstig auf die Fertilität
auswirken. Die Bedeutung der Partnerschaft ist
nicht eindeutig geklärt. Eindeutige Hinweise auf
die Auswirkung bestimmter psychosozialer Probleme
auf die Reproduktionsfähigkeit gibt es nicht.


Wie gesagt, es gibt keine eindeutigen Hinweise darauf, dass schlechtes Verhalten zu Infertilität führt oder zu Sub-Fertilität. Mit unseren heutigen Methoden können wir keinen Beweis dafür liefern.

Ich persönlich halte allerdings viel von der Katalysator-Theorie. Weil wir so viele Beispiele dafür kennen, das sie zutrifft.

Beispiel: vielleicht kann mir einer von Euch erklären, dass ich im Studium nur dann etwas verstanden hatte, wenn ich Sachverhalte mal von der einen, von der anderen Warte aus betrachtet hatte, mehrere Bücher an den Stellen las, überhaupt, dass ich mehr Bücher lesen musste, während andere nach dem Besuch der Vorlesung und der Übung schon die Sachen kapierten. Die Noten waren dann entsprechend bei jenen besser, bei mir schlechter.

Heute freue ich mich daran, dass ich besser als andere in neuen Sachgebieten zurecht komme.

Also hat meine Methode für mich auf lange Sicht funktioniert. Andere brauchten das nicht und arbeiten heute wahrscheinlich in Berufen, die höher spezialisiert sind. Beide Gruppen haben aber langfristig Erfolg gehabt. Ich hätte natürlich auch resignieren können, wenn ich das täglich gesehen habe - und wenn ich das tat, hatte ich auch noch weniger Erfolg als vorher - während andere, die auch mal einen schlechten Tag hatten, trotzdem gut abschnitten.

Die gute Einstellung hat für mich also zum Erfolg geführt, andere brauchten diese nicht, um Erfolg zu haben.

Was die Kinderwunschbehandlung anbetrifft, habe ich ja gesagt, was bei mir von den Nebenaspekten anscheinend eine große Rolle gespielt hat. Aber auch hier kann ich nicht von Kausalität sprechen. Aber wenn man subfertil ist, dann kann man anscheinend durch Katalysatoren dafür sorgen, dass man wieder fertil ist. Hochfertile hingegen können noch so viel schlechtes Verhalten üben und werden trotzdem schwanger.

Im Übrigen bitte noch einmal: 1/5 wird leider nicht schwanger. Wieviele davon Frauen > 40 sind, wissen wir nicht.

Verfasst: 29 Apr 2012 09:08
von cruzeiro
Mondschaf hat geschrieben: zu 2) vielleicht kann man hier in ein paar jahren ja einen zusammenhang beweisen, vielleicht auch nicht. wenn ich mich derzeit umschaue, finde ich eher den gegenbeweis ;-)
Habe jetzt leider nicht verstanden, auf was sich das bezog.

Verfasst: 29 Apr 2012 09:57
von Reverie
cruzeiro hat geschrieben: Letztlich sagen auch die Statistiken, dass es so ist, wie ich geschrieben habe: 4/5 haben Erfolg.

Mehr habe ich nicht gesagt. Ich finde, 4/5 ist für die Behandlung einer schlimmen Krankheit keine schlechte Quote. Hoffentlich kann man das noch steigern.
Kannst Du das denn auch mit Zahlen beweisen? Ich halte die DIR Statistiken, ehrlich gesagt, nicht mehr für so völlig aussagekräftig (da die berühmten 80% nach sechs Transferen sich ja auch nur auf zwei Zentren beziehen).
Ich halte da eher die auch oftmals zitierte Aussage, dass nach 3-4 Duchgängen 50% schwanger sind, realistisch. Da bleiben aber leider noch eine ganze Menge von Paaren übrig.

Klar schreitet die Medizin immer mehr voran. Und in 10 Jahren wird man auch sicher die Einnistung erforscht haben. Ob das dann noch vielen von uns helfen kann, ist aber fraglich.

Verfasst: 29 Apr 2012 11:10
von cruzeiro
Reverie hat geschrieben:
cruzeiro hat geschrieben: Letztlich sagen auch die Statistiken, dass es so ist, wie ich geschrieben habe: 4/5 haben Erfolg.

Mehr habe ich nicht gesagt. Ich finde, 4/5 ist für die Behandlung einer schlimmen Krankheit keine schlechte Quote. Hoffentlich kann man das noch steigern.
Kannst Du das denn auch mit Zahlen beweisen? Ich halte die DIR Statistiken, ehrlich gesagt, nicht mehr für so völlig aussagekräftig (da die berühmten 80% nach sechs Transferen sich ja auch nur auf zwei Zentren beziehen).
Ich halte da eher die auch oftmals zitierte Aussage, dass nach 3-4 Duchgängen 50% schwanger sind, realistisch. Da bleiben aber leider noch eine ganze Menge von Paaren übrig.

Klar schreitet die Medizin immer mehr voran. Und in 10 Jahren wird man auch sicher die Einnistung erforscht haben. Ob das dann noch vielen von uns helfen kann, ist aber fraglich.
Mir reicht das aus als Evidenz. Es ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal, ob in Provinznestern oder an Unikliniken nur mäßige Erfolge erzielt werden. Wenn das die beiden besten deutschen Institute sind, dann muss man dort hin gehen. Man kann natürlich auch woanders hingehen, aber dann hat man statistisch betrachtet eben weniger Erfolg, die Einzelfälle der Einzelfälle hier im Netz mögen natürlich ander sein.

Aus berufliche Erfahrung kann ich sagen, dass man mit Profis mehr Erfolg hat, wenngleich das leider mehr kostet. Daher gab es auch für uns nur eine Schlussfolgerung. Von Anfang an die Jurisdiktion Deutschland ausschalten und in einer geeigneteren Jurisdiktion zu einer Koriphäe gehen, das ganze maximal 3 mal (3 mal = 6 mal in Deutschland). Wenn es dann eben nicht geklappt hat, so hätten wir es akzeptieren müssen, hätten uns aber auch keine Vorwürfe gemacht, weil wir etwas nicht unternommen hätten, was wir uns hätten leisten können.

Natürlich wird der medizinische Fortschritt den verbleibenden 1/5 nicht helfen. Die müssen leider noch viele Versuche auf sich nehmen, um herauszufinden, ob es noch klappen könnte oder nicht. Das ist ja das Dilemma: trotz der nach 3 bis 4 Versuchen rapide gesunkenen Chance - es sei denn, das Alter liegt dann schon jenseits der 40 Jahre, dann weiss man ja leider woran es liegt, kann es noch klappen.

Verfasst: 29 Apr 2012 11:22
von Laulau69
cruzeiro hat geschrieben: Das ist ja das Dilemma: trotz der nach 3 bis 4 Versuchen rapide gesunkenen Chance - es sei denn, das Alter liegt dann schon jenseits der 40 Jahre, dann weiss man ja leider woran es liegt, kann es noch klappen.
FALSCH, das stimmt nicht. auch nach dem 11. versuch liegen die chancen weiterhin um 20/22 prozent.
ich frage mich übrigens, woher du all deine gewissheiten über wahrscheinlichen und katalysatoren *mecker* nimmst, wenn es bei dir so einfach geklappt hat. es gibt viele bei denen es nicht so geht, auch mit positiver einstellung, ohne übergewicht. - :klugscheiss:

Verfasst: 29 Apr 2012 14:17
von cruzeiro
Laulau69 hat geschrieben:
cruzeiro hat geschrieben: Das ist ja das Dilemma: trotz der nach 3 bis 4 Versuchen rapide gesunkenen Chance - es sei denn, das Alter liegt dann schon jenseits der 40 Jahre, dann weiss man ja leider woran es liegt, kann es noch klappen.
FALSCH, das stimmt nicht. auch nach dem 11. versuch liegen die chancen weiterhin um 20/22 prozent.
ich frage mich übrigens, woher du all deine gewissheiten über wahrscheinlichen und katalysatoren *mecker* nimmst, wenn es bei dir so einfach geklappt hat. es gibt viele bei denen es nicht so geht, auch mit positiver einstellung, ohne übergewicht. - :klugscheiss:
Nach dem 11. Versuch liegt die Wahrscheinlichkeit statstisch betrachtet sicher nicht bei 20 bis 22 Prozent. Wäre es so, stellt sich die Frage, wieso es bei den vorhergehenden Versuchen nicht bereits geklappt hat. Diese Antwort ist statistisch zu verstehen. Im Einzelfall mag es mal zu außergewöhnlichen Stichproben kommen, die sind aber, wenn der statistische Zusammenhang stabil ist, ziemlich selten (sogenanntes Konfidenzintervall).

Woher ich das nehme? Das habe ich von einer Bekannten, die hat eine Freundin und die kennt einen Arzt, der hat das neulich erst auf einem Vortrag so gesagt :ätsch: Nein, ernsthaft: eine Mischung aus Kenntnissen in Wahrscheinlichkeitsrechnung und gründlicher Recherche vor Beginn des ersten Versuches und Interesse an solchen Fragen auch danach noch.

Ansonsten: einfach mal bisserl genauer lesen, und nicht nur das lesen, was der eigenen Meinung zuwider läuft und tatsächlich mal die Erfahrung machen, dass man etwas verstehen kann, ohne es immer gleich auszuprobieren. Ich finde beispielsweise, dass es nicht ganz falsch ist, die Schlussfolgerung zu ziehen, dass vorausschauendes Fahren im Straßenverkehr hilft, auch wenn man dadurch nicht die Erfahrung gemacht hat, dass man auch mit Nicht-vorausschauendem Fahren und nachgewiesenem schnellem Reaktionsvermögen bei bereits einem sagen wir - einem Dutzend - brenzligen Verkehrssituationen, es geschafft hat, unfallfrei zu bleiben.

Dass es bei vielen, die kein Übergewicht haben und eine positive Einstellung leider nicht klappt, habe ich ja nun schon mehrfach gesagt. In diesen Fällen hilft das halt leider auch nichts.

Verfasst: 29 Apr 2012 15:03
von Laulau69
http://www.wunschkinder.net/forum/read. ... 803,page=1
so viel zum konfidenzintervall! :klugscheiss:
okay, das mit den 20/22 prozent war gelogen. aber es ist NICHT so, dass die chancen drastisch sinken mit dem 4. versuch. da sinkt nur der zuschuss der KK drastisch!

Verfasst: 29 Apr 2012 16:20
von Katharinchen
@ Cruzeiro

Als dicke Frau jenseits der 40, die am Ende ihres Kinderwunschweges nach 11 Behandlungen
dann ohne nennenswerte Hoffnung doch noch schwanger geworden ist, fühle ich mich
zutiefst verletzt von Deinen Ausführungen hier.

Aber so kenne ich es von Frauen, die bei der ersten Behandlung schwanger geworden
sind. Ich gönne Dir Dein Glück, diesen langen Weg nicht gegangen sein zu müssen,
aber gibt Dir das das Recht, auf anderen Frauen, die nicht dieses Glück hatten,
mit dieser intellektuellen Überheblichkeit rumhacken zu müssen? Was gilt denn
Statistik, wenn man nicht zum Durchschnitt gehört?

Du verallgemeinerst die Faktoren, die in Deinem individuellen Fall Deiner Meinung nach
zum Erfolg geführt haben und willst sie allen Frauen als allgemeingültige Erfolgsfaktoren
verkaufen.
Du kannst ja noch nicht mal hundertprozentig davon ausgehen, ob das überhaupt
die entscheidenden Kriterien waren. Es kann ja auch ausschließlich an den
Spermien gelegen haben und völlig unabhängig von Dir gewesen sein.

Leider vergisst, Du, dass die Erfolgsquote von 4/5 sich nicht innerhalb kürzester Zeit
einstellt, sondern meistens einen Leidensweg von zwei bis fünf Jahren bedeutet.
In dieser Zeit machen die meisten die Hölle durch. Bist Du einmal durch dieses Tal
des Schmerzes gegangen, wenn wieder mal nach einer Behandlung alles umsonst
war und der Test negativ war? Hast Du jemals 8000,- Euro für einen blütenweißen
SS-Test bezahlt? Da hilft auch kein Urlaub mehr. Und entspannt ist man seit der dritten
negativen Behandlung sowieso nicht mehr.

80 % Erfolgsquote, das sagt sich so leicht, aber der lange Zeitraum bis zum Erfolg
verändert einen Menschen grundlegend. Da fühlt es sich wie ein Tritt in die Magengrube
an, wenn man gesagt bekommt, dass man sich keinen Stress machen soll und sich
gesund ernähren soll, dann würde es auch mit dem SS-Werden klappen. Und wenn
es nicht klappt, sei man ja selbst Schuld, weil man sich nicht im Griff hat.

Während einem so langen Kiwu-Weg, wie ich ihn hinter mir habe, geht es nur noch
ums blanke Überleben und Funktionieren. Man ist froh, wenn man das Ganze ohne
größeren psychischen Schaden durchsteht, wobei Weitermachen das kleinere Übel
für die Seele ist - aber das größere fürs Bankkonto - als nach unzähligen Behandlungen
kinderlos aufzugeben.

Verfasst: 29 Apr 2012 16:29
von Laulau69
cruzeiro hat geschrieben:Ansonsten: einfach mal bisserl genauer lesen, und nicht nur das lesen, was der eigenen Meinung zuwider läuft und tatsächlich mal die Erfahrung machen, dass man etwas verstehen kann, ohne es immer gleich auszuprobieren.
genau das ist das problem: du hast es eben NICHT verstanden. es GIBT frauen, die werden eben nicht/schwer/selten schwanger. selbst mit aller ärztlicher mühe. unter 30. dünn. entspannt. glücklich.
soll es geben, tatsächlich.
ich ärgere mich über solche beiträge wie deinen, weil er feingefühl vermissen lässt - erst recht in so einem forum. du bist wie eine, die nach überlebter krebserkrankung in die onkologie spaziert und dort anderen erklärt, warum sie krebskrank sind und du nicht mehr.
DAS ist denen vermutlich egal. denn gesund machen solche tipps leider auch nicht.
*mecker*

Verfasst: 29 Apr 2012 18:00
von Gast
Laulau69 hat geschrieben:http://www.wunschkinder.net/forum/read. ... 803,page=1
so viel zum konfidenzintervall! :klugscheiss:
okay, das mit den 20/22 prozent war gelogen. aber es ist NICHT so, dass die chancen drastisch sinken mit dem 4. versuch. da sinkt nur der zuschuss der KK drastisch!
.



Wieso war das gelogen? Habe ich da irgendwas missverstanden?
Es geht aber um die SS-Wahrscheinlichkeit, nicht um die Baby-Take-Home-Ratio.

Leider gibt es doch recht viele Fehlgeburten...... diese Diskussion fehlt mir hier ein bisschen.

@Cruzeiro: Schön für dich, dass es relativ leicht geklappt hat. Leider kenne ich viele Frauen unter 35, die schlank sind, nicht rauchen und die sich trotzdem viele Negativs einfahren...... zum Teil können das die Mediziner selbst nicht erklären. Oder bei denen es halt gar nicht klappt.

Man sollte also froh und glücklich sein, wenn man auf der Sonnenseite steht.... und mit eigenem Verdienst hat es sicher nichts zu tun!!! Du zitierst da irgendeine Studie, es gibt andere, die das Gegenteil aussagen.....