Erstmal zu Kathrinchen, gestern 11:23 Uhr:
Sicher sollte eine Meiunung der Therapeutin nachrangig sein. Ich würde mir auch nicht deren Meinung aufdrängen lassen. Aber so, wie du das beschreibst, kann doch die Therapeutin mit dir zusammen nur herausfinden, was für dich der bessere Weg ist. Was aber ist der bessere Weg für ein potentielles Kind? Gibt es dazu unter den Psychologen schon eine Meinung? Ich meine die Frasge, ob eine Embryonenspende oder eine kombinierte Eizell- und Samenspende (die ja nicht wirklich eine Embryonenspende ist) besser ist. Wir haben ja für die Familien aus Samenspenden z.B. Petra Thorn, die viel darüber herausgefunden hat, was für unsere Kinder besser ist. z.B., dass sie auf jeden Fall früh über ihre andersartige Herkunft aufgeklärt werden sollten. Ich glaube nicht, dass sie einem Wunschelternpaar sagen würde, wenn Sie sich dabei besser fühlen, sagen Sie es dem Kind eben nicht.
"was ethischer oder weniger ethisch ist" - Sorry, dieser Ausdruck kam wirklich von mir. Ich habe nicht beabsichtigt, damit hier irgendjemanden in Frage zu stellen. Ich meinte dieses "ethisch" auch nicht in Bezug auf die Entscheidung der potentiellen Eltern, sondern in Bezug auf das Angebot. Sollte da vielleicht politisch etwas gesteuert werden? Der Begriff beinhaltet für mich durchaus auch, wie ihr mit eurer Entscheidung von euerm Land, Deutschland, allein gelassen werdet. Und dann auf ein Angebot zurückgreifen müsst, das keinesfalls eine Datenherausgabe an das Kind beinhaltet.
Zitat: "Das ist im Grunde der gleiche Ansatz, den die Kirche vertritt, und
der ist bevormundend und erstickt neue Entwicklungen im Keim. Gesellschaft
lebt von Entwicklung und Fortkommen. Neues und Unbekanntes hat schon
immer die Menschen in Angst und Panik versetzt, aber diejenigen, die sich
geöffnet haben, sind oft die Gewinner dieser Entwicklung. Ich sehe mich nicht
als Opfer sondern als Gewinner dieser Entwicklung."
Sehe ich nicht ganz so. Weil, die Kirche lehnt aufgrund eines Gottesbegriffes und ihrer Lehre irgendwas ab, ohne abzuwägen, was das für den Menschen bedeutet. Und ohne überhaupt eine andere Option offen zu halten. Meine geäußerte Haltung jedoch begründet sich aus meinen eigenen Erwägungen, was ich glaube, was für den Menschen besser ist, die auch in Verbindung mit meinen Erfahrungen aus dem Bereich donogene Befruchtungen mit Spendersamen herrühren. Ich bin aber offen für bessere Argumente oder Erkenntnisse, die meine Position auch ändern können.
Zitat: "Es weiß sowieso niemand, wie die Kinder in der Pubertät drauf sind. Es gibt
heute so viele Jugendliche, die auf Abwege geraten und Identitätskrisen
haben, und von denen sind sicher die wenigsten aus einer EZSp oder
Embryonenspende entstanden. Es muss also noch viele andere Einflüsse
geben, die das Leben eines Pubertierenden aus der Bahn werfen können
als die Umstände seiner Zeugung. Eine gestörte Identitätsfindung auf eine
EZSp oder Embryonenspende zurückzuführen ist monokausal und hilft
den Kindern nicht. Wenn das Kind genügend Halt und Geborgenheit in
seiner Familie hat und mit Problemen nicht alleine gelassen wird, dann
hat es eine gute Chance, auftretende Zweifel und Unsicherheiten gut zu
verarbeiten und mit der Tatsache klar zu kommen, dass seine Gene einen
fremden Ursprung haben."
Alles richtig. Trotzdem gibt es
www.spenderkinder.de .
"Die Diskussion über Aufklärung oder nicht keimt immer wieder mal im
EZSp-Bereich auf, weil Unsicherheiten bestehen. Es ist nicht so, dass die
Entscheidung dafür auf die leichte Schulter genommen wird und über die
späteren Konsequenzen nicht nachgedacht wird. Aber es kann auch richtig
sein, die Kinder nicht aufzuklären, wenn das der richtige Weg ist für die
jeweilige Familie. Es gibt sicher viele Familien, die ein Geheimnis hüten
und es auch mit ins Grab nehmen. Das war schon immer so und wird
immer so sein. Was richtig ist, kann man nur für sich selbst entscheiden."
Das kenne ich genauso aus dem HI-Forum. Ich würde auch nie eine Familie zu Aufklären bedrängen oder Vorschriften machen wollen. Weil, das hat eh keinen Zweck. Allerdings habe ich ja sehr viel gelesen und kann das nicht ignorieren. Aufklären ist nach Allem, was ich weiß, der beste Weg für das Kind. Hat auch bei uns vorzüglich geklappt.
"Die EZSp in Finnland ist nicht anonym wie in Tschechien. Die Kinder können
nach dem 18. Geburtstag die Identität der Spenderin erfahren."
Schön. Was kostet die Eizellspende in Finnland und wie lange Wartezeiten hat man da?
"In Tschechien ist einiges möglich, was hier nicht möglich ist, weil hier ein
strengeres Embryonenschutzgesetz gilt. Aber ganz ohne Gesetze und Regeln
geht es auch dort nicht. Es dürfen z.B. nur Behandlungen bis zum 49.
Geburtstag der Empfängerin durchgeführt werden. In anderen Ländern
werden auch darüber hinaus noch Behandlungen gemacht."
Danke für die Info.
Zitat: "Woher die gespendeten Kryo-Embryonen stammen, weiß ich nicht, ich glaube aber,
dass ein Teil aus abgebrochenen Zyklen stammen, in denen die Empfängerinnen
abgesprungen sind, oder dass sie aus überzähligen EZ stammen, wenn mehr als
10 EZ bei der Spenderin gewonnen werden konnten. Das ist aber nur eine
Vermutung."
Eine andere Empfängerin ist davon überzeugt, dass keine Kryo-Embryonen bei GENNET aus solchen abgebrochenen Zyklen stammen. Das ist auch etwas, was mir komisch vorkommt. Man weiß gar nicht so recht, wie es nun wirklich war / ist. Es gibt hier und da Vermutungen. So wirklich wird es einem aber auch nicht gesagt. Was du glaubst, wäre eine Erklärung für die deutlich günstigeren Preise. Wenn das aber wirklich so gemacht und nicht gesagt wird, die Empfängerin aber auch keineswegs einen "übrig gebliebenen" Embryo will, wäre das ja direkt gegen ihren Willen. ... - Und wenn schon die Empfänger es nicht so genau wissen, was werden wohl die Spender wissen? Wissen z.V. die Spenderinnen, dass ihre Eizellen mit einem fremden Spermium zusammengeführt werden, das nicht vom Vater des zukünftigen Kindes kommt? Auch darauf sollten doch die Spenderinnen ein Recht haben.
Zitat: "Mit sechs Embryonen aus einer PU, die die Empfänger für je 700,- Euro bekommen, kann die Klinik dann über 4000,- Euro einnehmen, also soviel wie bei einer EZSp, bei der eine Spenderin und
ein Spender auf ein Empfängerehepaar kommt. Das Angebot richtet sich nach der Nachfrage.
Wer sagt denn, dass aus der Eizellspende auch 6 "für den Transfer geeignete" Embryonen entstehen? Gerade bei den hohen Erfolgsraten werden wohl auch wirklich nur A-Qualität Embryonen genommen. Ich glaube eher nicht, dass der Durchschnitt da bei 6 liegt. Das wäre ganz schön hoch.