Hallo Anni,
die 100-Jahre-Fruchtbarkeits-Pille heißt "Tangfei Baoshen Wan" und soll die Nierenfunktion anregen, da nach TCM-Lehre über die Niere die Meridiane angeregt werden können, die sich dann auch auf die Spermabildung im Hoden auswirken (soweit ich das verstanden habe

). Die Inhaltsbeschreibung ist ausführlich leider chinesisch, auf englisch steht: "Containing over 20 rare medical herbs, such as fructus ligustric lucide, semen cuscutae, fructus jujubae, fructus lycii, walnut, placents hominis, etc." Nun, etwas geheimnisvoll klingt's schon, aber ich glaub mal dran

. Ich habe da auch insofern Vertrauen, als wir mit der Heilpraktikerin befreundet sind und so hautnah ihr TCM-Studium in den letzten Jahren mitverfolgen konnten. Eingesetzt wurde sie erst jetzt, nachdem ich vorher in fünf Sitzungen mit Akupunktur behandelt wurde. Da konnte ich insofern was spüren, als ich mich hinterher immer sehr wohl und angenehm belebt gefühlt habe. Ob das natürlich gezielt an den richtigen Stellen gewirkt hat, kann ich nicht sagen, aber es hat sich so angefühlt. Laut der Heilpraktikerin werden Fruchtbarkeitsstörungen bei Männern in China durchaus gängig mit TCM behandelt, aber hier in Deutschland scheint sich das noch nicht herumgesprochen zu haben - Prof. Schulze z.B. hält nichts davon. Nun, ich ehre weiter den Meister aus Hamburg

, probiere aber trotzdem gern noch was anderes. Die ultimative Erfolgskontrolle kommt ja voraussichtlich im Juni, daß man im Mai im SG schon was sieht, glaube ich kaum. Ein Patient meiner Heilpraktikerin, der ein schlechtes SG hatte, konnte das mit TCM wieder aufbessern, aber bei mir ist ja nun leider nichts

zu finden gewesen

.
Übrigens, was das Weiterschreiben im Ordner angeht: Ich selbst mache mir ja eben, weil bei uns die Erfolgschancen ja nunmal geringer sind, auch Gedanken, was beim Mißerfolg passiert. Insofern finde ich es natürlich auch sehr ermutigend, von der Glückssträhne hier zu lesen und hoffe, auch dazu zu gehören, aber mich interessiert ehrlich gesagt genauso, wie Paare damit umgehen, wenn es nicht klappt mit TESE/ICSI. Da ist natürlich jeder verschieden, und ich respektiere es genauso, wenn ihr hier mehrheitlich lieber gar nicht daran denken mögt. Aber vielleicht geht's dem/der einen oder anderen ja genauso wie mir, daß es auch was hilft, wenn man schon mal andere Auswege vor sich sieht. Für mich und meine Frau wäre das wohl DI, was wohl für die meisten erst mal wie ein recht befremdliches Verfahren erscheint, weswegen ich sonst meistens auch jetzt erzähle, daß Adoption die Ersatzlösung wäre. Ich hatte ja schon mal erwähnt, daß ich auch eine zeitlang gegen DI ziemlich Vorbehalte hatte. Neben einem schlauen Buch aus Neuseeland hat mir da noch ein Gedanke weitergeholfen: Und zwar habe ich mir vorgestellt, wie es wäre, wenn nicht ich das Problem hätte, sondern meine Frau und festgestellt, daß ich mir dann recht leicht täte mit der Vorstellung eines Kindes aus Eizellenspende. Da wurde mir dann klar, daß meine Gedanken vom "fremden Mann" in der Beziehung eben wirklich nur meine Vorstellungen sind, weil ich im umgekehrten Fall nie das Gefühl hätte, ich hätte jetzt noch "zweite Frau" in der Beziehung.
Nun ja, 25-30 Prozent Hoffnung für Hamburg sind auch bei uns ja, und die pflegen wir ansonsten, wenn's auch manchmal nicht so leicht geht.
B.