So, nun ist es soweit ... ich hab endlich den Geburtsbericht fertig und will ihn euch auch nicht vorenthalten (Männes Namen hab ich allerdings hierfür abgekürzt

). So dann viel Spass beim Lesen.
Emilys Geburt
Montag, 15.01.2007
Der Geburtstermin ist bereits 5 Tage überschritten. Wir sollen in die Klinik zum Wehenbelastungstest. Um 7:30 Uhr sind wir da. Nachdem eine halbe Stunde Ctg geschrieben wurde wird mit dem Wehenbelastungstest begonnen. Insgesamt dauert der Wehenbelastungstest 4 Stunden … dann sind recht starke Wehen sichtbar. Im Laufe des Tages muss ich immer wieder in den Kreißsaal zum Ctg … am Ende des Tages sind allerdings keine eigenen Wehen mehr sichtbar. Über Nacht muss ich zur Überwachung in der Klinik bleiben.
Dienstag, 16.01.2007
Heute soll Emilys Geburt eingeleitet werden. Um 8:00 Uhr soll ich im Kreißsaal sein. Erst wird eine halbe Stunde Ctg geschrieben … kaum Wehen.

Dann wird mir zur Einleitung eine halbe Tablette gelegt. Drei Stunden später soll ich dann wieder eine halbe Tablette gelegt bekommen, Um 11:00 Uhr wird dann also wieder Ctg geschrieben … wieder kaum Wehen.

Um 11:30 Uhr habe ich dann wieder eine halbe Tablette gelegt bekommen. Weitere 3 Stunden später soll ich dann eine ganze Tablette gelegt bekommen. Um 14 Uhr wird dann wieder Ctg geschrieben. Während diesem Ctg gehen Emilys Herztöne plötzlich runter, Hektik bricht aus … ich weiss gar nicht mehr was los war. Die Herztöne der kleinen Maus haben sich schnell wieder stabilisiert … aber ich habe schreckliche Angst um mein Kind. Ich bin plötzlich total fertig von der ganzen Anspannung und muss erstmal eine Runde weinen. Die Hebamme hat dann mit meinem Gyn telefoniert wie es weitergehen soll. Statt einer ganzen wird dann nur eine halbe Tablette gelegt. Ich darf dann stündlich zum Ctg kommen, um zu schauen, ob es der kleinen Maus auch gut geht. Um 22 Uhr bin ich dann auch noch mal im Kreißsaal zum Ctg und mein Doc ist auch grad da - er meint nur, dass ich mit den Wehen kein Kind bekomme. Am nächsten Tag soll dann mit der Einleitung weitergemacht werden. Ich sehe mich schon etliche Tage hochschwanger zwischen all den frisch gebackenen Mamis … echt deprimierend – ich will meine kleine Maus doch nun auch live sehen. Am Abend habe ich immer wieder leichte Blutungen und mensartige Schmerzen.
Mittwoch, 17.01.2007
Um 1:20 Uhr werde ich durch einen fiesen Stich im Unterleib wach. Meine Slipeinlage ist nass … Ist die Blutung stärker geworden oder war es die Fruchtblase??? Ich geh ins Bad … keine Blutung, es ist Fruchtwasser. Ich geh wieder zurück ins Bett und klingele. Die Schwester telefoniert dann mit dem Kreißsaal und fährt mich dann runter. Es geht los … irgendwie ist mir auf einmal ganz komisch … die ganze Zeit hab ich darauf gewartet und jetzt hab ich irgendwie ein mulmiges Gefühl, weil ich nicht weiss was mich erwartet. Im Kreißsaal nimmt mich Hebamme Tanja in Empfang. Ich komme vorne in einen kleineren Kreissaal mit meinem Bett. Ich werde jetzt untersucht und an das Ctg angeschlossen. Muttermund ist fingerdurchlässig … dann wird es wohl noch etwas dauern.

Ich habe das Gefühl dass ich mich überhaupt nicht entspannen kann … der Druck nach unten ist schon ganz ordentlich und ich hab Angst dass sich mein Darm hier im Bett entleert –peinliche Vorstellung. Die Hebamme schlägt vor, einen Einlauf zu machen … das machen wir dann auch. Ich bin dann im Bad vom Kreißsaal und höre permanent eine Frau, die schon ordentlich in den Wehen liegt. Ich merke die Wehen auch schon deutlich … bald wird die kleine Maus da sein.

Zurück im Kreißsaal liege ich wieder am Ctg und lausche den Herztönen von Emily und kümmere mich natürlich um meine Wehen. Die Hebamme kümmert sich um die mit der Geburt kämpfenden Frau, die ich vom Bad aus gehört habe und um mich. Wie mir die Hebamme erzählt ist die Geburt der anderen Frau nicht unproblematisch, sie liegt schon lange in den Wehen und das Köpfchen will einfach nicht durch. (Wie ich später erfahre wurde ihr Sohn nach 25 Stunden Wehen und einem unüberhörbarem Kampf mit der Geburt per Kaiserschnitt geholt.) Gegen drei habe ich ordentliche Wehen, aber ich denke dass es bestimmt noch viel schlimmer wird … hab ja als die schreiende Frau im Ohr … meine Wehen sind zwar mittlerweile auch recht stark, aber ich kann es noch gut ertragen. Die Hebamme kommt so gegen drei und fragt, ob sie schon mal meinen Mann anrufen soll. Ich überlege und sage dann „Na wenn es noch dauert kann er ja noch ein wenig schlafen.“ Ich bin weiter mit meinen Wehen beschäftigt, gegen fünf wird es aber dann doch so heftig, dass ich P. hier haben möchte. Ich bitte die Hebamme ihn anzurufen. Nachdem sie bei uns zuhause angerufen hat und P. gesagt hat, dass er sich langsam auf den Weg machen soll, kommt sie wieder zu mir und untersucht mich. Auf einmal meint sie nur: „Wie lange braucht ihr Mann bis hier hier?“. Der Muttermund ist nun vollständig geöffnet und Emily kann kommen. Die Hebamme hofft, dass P. es noch bis zur Geburt von Emily schafft. Wir haben keine Zeit mehr in einen der drei schönen Kreißsääle zu wechseln … hab mir vorher viel überlegt, welchen der 3 Kreißsääle ich denn nehmen soll … den mit der Badewanne? … den mit dem Gebutshocker? … oder den mit dem schönen breiten Geburtsbett? … Es ist allerdings nun keine Zeit mehr in einen anderen Kreißsaal zu wechseln, wir bleiben hier … ich soll nur von meinem Bett in das Geburtsbett wechseln. Nun ist Schichtwechsel … Hebamme Marion betreut mich weiter. Meine Blase ist total voll … ich will nochmal auf die Toilette, aber als ich im Raum stehe kommt eine Wehe nach der Anderen. Die Hebamme will mich nicht mehr auf die Toilette lassen. P. kommt … ich bin so froh, dass er so schnell da war und bei der Geburt noch dabei sein kann. Ich sage zu ihm: „Ich will nach Hause“ – aber nur, weil uns unsere Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs erzählt hat, dass das einige Frauen sagen, wenn’s ihnen zu bunt wird. Ich konnte mir den Spruch daher nicht verkneifen. Ich liege nun auf dem Geburtsbett und die Hebamme macht mir mit dem Katheter die Blase leer. Was danach in welcher Reihenfolge passiert, kann ich nicht mehr genau sagen. Ich wechsele jedenfalls meine Position von der Rückenlage und hänge nun mit meinem Oberkörper auf der hochgefahrenen Rückenlehne vom Geburtsbett. Ich merke deutlich wie die keine Maus raus will … es drückt wie irre. Die Presswehen sind enorm und ich habe kaum noch Wehenpausen, P. hält mir Sauerstoff vor die Nase. Nur gut, dass P. mit im Geburtsvorbereitungskurs war, so kann er mich super unterstützen, denn ich weiss nicht mehr wie ich einen Katzenbuckel mache oder in welche Position ich mein Becken grad schieben soll. P. bringt mich in die Position, die die Hebamme sagt. Die Hebamme ist super und motiviert mich immer wieder … aber wie lange dauert es denn noch? Die Hebamme setzt mir dann noch Akupunkturnadeln zur Erleichterung. Irgendwann wechsele ich wieder in die Rückenlage. Die Hebamme sagt, dass man das Köpfchen von Emily schon sehr gut sehen kann und ich sollte mal anfassen … ein komisches Gefühl. Nach weiteren heftigen Wehen und einem enormen Druck nach unten ist die kleine Maus dann um 6:51 Uhr da. Ich kann es kaum fassen … dieser kleine Mensch ist unsere kleine Emily. Ein unbeschreiblicher Moment.
So, nun will ich mir mal eure Beiträge durchlesen und hoffe, dass die kleine Maus mich dann auch noch was schreiben lässt ... im Moment schläft sie wie ein kleiner Engel.
