hallo ihr drei!
spritze "gemeistert", sollte / durfte gestern abend schon beginnen, bat meinen mann, der wort für wort die gebrauchsanweisung las (und das bei meiner ungeduld!!!), um dann doch sehr blass das spritzen zu verweigern, also mich selbst gestochen. wirklich: nicht schlimm
am nächsten dienstag kontroll-ultraschall und blutuntersuchung, dann festlegung der punktierung.
ups, bin fast aufgeregt.
spreche ziemlich direkt auf die medikamente an, daher glaube ich nicht, dass da bei mir irgendwas unvorhergesehenes geschieht. bin gespannt auf die "ausbeute" meines mannes und drücke da innerlich die daumen.
zu adoption:
nein, ich wollte euch nicht abschrecken. das "überprüfungsverfahren" variiert von jugendamt zu jugendamt etwas, bei uns (ja, die oberbayern nehmen da alles ganz genau), 2 beratungstermine, dann 1 gruppentag (gemeinsam mit anderen adoptionswilligen paaren), 1 gruppenabend (mit eltern, die bereits adoptiert haben), viele viele fragebögen ausfüllen (jeder für sich) und gespräche über 1. warum will ich adoptieren / meine einstellungen, mein umfeld, darf das kind gehandicapt / behindert / lerngestört sein, welche behinderungen....? 2. wie stelle ich mir umgang mit kind / mit herkunftsfamilie, mit seinen anlagen, fragen..... vor, 3. wir als paar: welche anforderungen, erwartungen, druck..... bedeutet adoption
so in etwa.
da ich (mein mann ebenfalls) gruppen-erlebnis-gefühl-"hasser" sind und den anweisungen von psychologen und pädagogen v.a. mit spott begegnen, gingen wir da mit relativ gemischten gefühlen ran. aber: wir haben viel gelernt, v.a. uns gegenseitig von einer anderen seite kennen. empfand ich als wertvoll.
nach einem abschließenden hausbesuch bei uns daheim und einem gespräch über unser alltägliches leben, wurden wir (für gut) beurteilt und hörten bis zum vergangenen dezember nie mehr was vom jugendamt.... im dezember, wir waren gerade von einer vierwöchigen reise zurück gekehrt, rief das jugendamt an und bestellte uns zu einem treffen: heute!
parallel haben wir uns übrigens auch für auslandsadoptionen (alle seriösen vermittlungsstellen abgeklapptert, tonnen an material gelesen) und pflegschaft beworten. hierbei allerdings nur langzeitpflege, da dies in deutschland bereits 2 jahre sind. und 2 jahre im leben eines kindes, das noch dazu aus problematischen verhältnissen kommt (und da kommen diese kinder alle her, da sie ansonsten nicht zur pflege abgegeben werden müssten), ist nun wirklich keine lange zeitspanne. trotz vieler worte des jugendamtes habe ich mich kategorisch gegen kürzere pflegefälle ausgesprochen. würde mir das herz brechen, wenn der zwerg, gerade dass er sich ein bisschen eingelebt hat, nachts nicht mehr konstant weint, nicht mehr nur zwischen erpressender liebe und einsamer bockigkeit durch den alltag schwankt, wenn er dann wieder "heim" müsste..... hier sind familien gefragt, die bereits kinder haben - glaube ich.
aber wie gesagt, all dies hat nichts mit herausragendem sozialem engagement zu tun, ich (und mein mann inzwischen auch) möchte nur ein klein bisschen von dem abgeben, was mein leben ausmacht: leben, lachen, verlässlichkeit, sicherheit, liebe.....
so, keine sonntagspredigt!!! aber ihr hattet gefragt.
noch ganz kurz zur altersgrenze: wie gesagt, mein mann ist 45 jahre und ich möchte ein kind vor der einschulung begleiten. stelle ich mir leichter vor, wenn das kind - das ohnehin probleme haben wird - zumindest bei allen gruppenbildungsprozessen nicht später kommt.
ich wünsche euch trotz dauergrauem eisregen hier einen schönen tag
raphaela