Verfasst: 07 Apr 2015 08:05
Guten Morgen Silke und Katharinchen,
guten Morgen alle anderen,
ich freue mich, dass ich auch nach längerer Zeit noch soviel und so hilfreiches Feedback bekomme! Ganz, ganz vielen Dank dafür!
Silke, deine Liste ist Gold wert! Ich erkenne an ihr, dass ich vieles schon ganz gesund angehe, sie gibt aber noch weitere gute Impulse und vor allem stärkt sie mir den Rücken für manche kleine, innere Knospe, die noch von Unsicherheit bedroht ist. Auch die allgemeine Beschreibung der Situation von Kinderwünschlern tut mir gut, denn ich fühle mich darin mit meinen Gefühlen erkannt. Das fehlt mir in meinem Umfeld oft und so treibt mir dieses Erkannt-Sein direkt die Tränen in die Augen. Ich erwarte von meinen Freunden keine Hilfe, nur Angenommensein, doch sie wollen immer gleich für (schnelle und einfache) Abhilfe sorgen. Das ist wohl nur allzu menschlich und zeugt auch letztlich davon, dass sie mich nicht leiden sehen mögen. Womit du den Nagel absolut auf den Kopf getroffen hast, ist die Frage nach der (Vor)-Freude. Die ist tatsächlich abhanden gekommen. Das war ein wichtiger, ja grundlegender Hinweis!
Mir geht es da, wie Katharinchen es aus ihrer langen Kinderwunschzeit beschreibt: Ich wage nicht mehr recht, mich zu freuen - und ich kenne ebenfalls die Scham, "es immer noch nicht aufgeben zu wollen". Ich versuche mich immer wieder darauf zu besinnen, dass es mein Lebensweg ist und ich selbst mit meinem Tun (und meinem Lassen) und dessen Ergebnis den Rest meines Lebens zurechtkommen muss. Wenn ich es so betrachte, verflüchtigt sich die Verschämung. Doch wenn von außen Vorschläge kommen, wie ich mit meiner Situation (besser) umgehen sollte, dann wird das Gefühl, "wiedermal falsch zu sein" sehr verstärkt. Dann ist es doppelt schwer. Doch ich habe jetzt viele wirklich hilfreiche Hinweise bekommen, um daran zu arbeiten - und dank Katharinchen nicht nur, um daran zu arbeiten, sondern auch, um mein gutes Gefühl meinem zukünftigen Kind gegenüber wieder mehr zuzulassen - obwohl ich zugeben muss, dass ich davor auch große Angst habe. Wie oft habe ich nicht schon Zwiesprache mit meinen Eizellen gehalten, sie bereits als kleine Individuen betrachtet, mir die Zellteilung unserer Embryonen vorgestellt, ihnen gut zugeredet, Dankbarkeit den Ärzten und unserer Spenderin gegenüber empfunden, mir die Zeit der Schwangerschaft und mein Leben mit Kind vorgestellt. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, war die Vorfreude dennoch immer gebremst - so, als wollte ich mich innerlich vor dem nächsten Negativ wappnen.
Doch du hast vollkommen Recht, Katharinchen: Die eigenen Gefühle zu unterdrücken, kostet weitaus mehr Kraft, als sie zuzulassen.
Ich bin wirklich gerührt von dem, was du hier so offen teilst. Das bedeutet mir viel. Dass du es noch so oft bearbeitet hast, zeigt mir, wie viel Mühe du dir damit gemacht hast und wie schwer es vielleicht auch manchmal ist, die eigenen Erfahrungen für andere in die richtigen Worte zu kleiden! Danke, dass du dir dafür die Zeit genommen hast und dass du dich nochmal in die für dich damals so schwere Zeit hineinversetzt hast!
Silke, was du aus der Trauergruppe erzählt hast, das kann ich bestätigen. Natürlich hat es mich Überwindung gekostet, mich hier mit meinen emotionalen Schwierigkeiten während der Kinderwunschzeit zu zeigen, doch ich bin froh, es gewagt zu haben - und dieser Mut wurde belohnt: durch ein Gefühl von "Ich bin nicht allein damit.", "Andere Betroffene kennen das ebenfalls.", "Ich bin nicht falsch gewickelt." Gerade diese Erfahrung ist für mich ein wichtiges (und erhebliches!) Gegengewicht zu den Selbstzweifeln. Auch die Strategien, die hier so offen miteinander geteilt werden, sind wichtige Stützen für mich! So bin ich z. B. an Karfreitag dem Beispiel von Milhetmama gefolgt und habe eine Freundin, die vor 6 Wochen ihr zweites Kind entbunden hat, angerufen, um zu fragen, wie es ihr geht. Ich war stolz auf mich und es war gut, mich überwunden zu haben.
Auch wenn ich mich wiederhole (Ich kann's gar nicht oft genug sagen): Danke!!!
Viele liebe Grüße in die neue Woche!
Kosmee
guten Morgen alle anderen,
ich freue mich, dass ich auch nach längerer Zeit noch soviel und so hilfreiches Feedback bekomme! Ganz, ganz vielen Dank dafür!
Silke, deine Liste ist Gold wert! Ich erkenne an ihr, dass ich vieles schon ganz gesund angehe, sie gibt aber noch weitere gute Impulse und vor allem stärkt sie mir den Rücken für manche kleine, innere Knospe, die noch von Unsicherheit bedroht ist. Auch die allgemeine Beschreibung der Situation von Kinderwünschlern tut mir gut, denn ich fühle mich darin mit meinen Gefühlen erkannt. Das fehlt mir in meinem Umfeld oft und so treibt mir dieses Erkannt-Sein direkt die Tränen in die Augen. Ich erwarte von meinen Freunden keine Hilfe, nur Angenommensein, doch sie wollen immer gleich für (schnelle und einfache) Abhilfe sorgen. Das ist wohl nur allzu menschlich und zeugt auch letztlich davon, dass sie mich nicht leiden sehen mögen. Womit du den Nagel absolut auf den Kopf getroffen hast, ist die Frage nach der (Vor)-Freude. Die ist tatsächlich abhanden gekommen. Das war ein wichtiger, ja grundlegender Hinweis!
Mir geht es da, wie Katharinchen es aus ihrer langen Kinderwunschzeit beschreibt: Ich wage nicht mehr recht, mich zu freuen - und ich kenne ebenfalls die Scham, "es immer noch nicht aufgeben zu wollen". Ich versuche mich immer wieder darauf zu besinnen, dass es mein Lebensweg ist und ich selbst mit meinem Tun (und meinem Lassen) und dessen Ergebnis den Rest meines Lebens zurechtkommen muss. Wenn ich es so betrachte, verflüchtigt sich die Verschämung. Doch wenn von außen Vorschläge kommen, wie ich mit meiner Situation (besser) umgehen sollte, dann wird das Gefühl, "wiedermal falsch zu sein" sehr verstärkt. Dann ist es doppelt schwer. Doch ich habe jetzt viele wirklich hilfreiche Hinweise bekommen, um daran zu arbeiten - und dank Katharinchen nicht nur, um daran zu arbeiten, sondern auch, um mein gutes Gefühl meinem zukünftigen Kind gegenüber wieder mehr zuzulassen - obwohl ich zugeben muss, dass ich davor auch große Angst habe. Wie oft habe ich nicht schon Zwiesprache mit meinen Eizellen gehalten, sie bereits als kleine Individuen betrachtet, mir die Zellteilung unserer Embryonen vorgestellt, ihnen gut zugeredet, Dankbarkeit den Ärzten und unserer Spenderin gegenüber empfunden, mir die Zeit der Schwangerschaft und mein Leben mit Kind vorgestellt. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, war die Vorfreude dennoch immer gebremst - so, als wollte ich mich innerlich vor dem nächsten Negativ wappnen.
Doch du hast vollkommen Recht, Katharinchen: Die eigenen Gefühle zu unterdrücken, kostet weitaus mehr Kraft, als sie zuzulassen.
Ich bin wirklich gerührt von dem, was du hier so offen teilst. Das bedeutet mir viel. Dass du es noch so oft bearbeitet hast, zeigt mir, wie viel Mühe du dir damit gemacht hast und wie schwer es vielleicht auch manchmal ist, die eigenen Erfahrungen für andere in die richtigen Worte zu kleiden! Danke, dass du dir dafür die Zeit genommen hast und dass du dich nochmal in die für dich damals so schwere Zeit hineinversetzt hast!
Silke, was du aus der Trauergruppe erzählt hast, das kann ich bestätigen. Natürlich hat es mich Überwindung gekostet, mich hier mit meinen emotionalen Schwierigkeiten während der Kinderwunschzeit zu zeigen, doch ich bin froh, es gewagt zu haben - und dieser Mut wurde belohnt: durch ein Gefühl von "Ich bin nicht allein damit.", "Andere Betroffene kennen das ebenfalls.", "Ich bin nicht falsch gewickelt." Gerade diese Erfahrung ist für mich ein wichtiges (und erhebliches!) Gegengewicht zu den Selbstzweifeln. Auch die Strategien, die hier so offen miteinander geteilt werden, sind wichtige Stützen für mich! So bin ich z. B. an Karfreitag dem Beispiel von Milhetmama gefolgt und habe eine Freundin, die vor 6 Wochen ihr zweites Kind entbunden hat, angerufen, um zu fragen, wie es ihr geht. Ich war stolz auf mich und es war gut, mich überwunden zu haben.
Auch wenn ich mich wiederhole (Ich kann's gar nicht oft genug sagen): Danke!!!
Viele liebe Grüße in die neue Woche!
Kosmee