Ich hab’ mal deinen Dialog mit Dr. Brakebusch nachgelesen – bei deinen Werten ist immer noch Spielraum nach oben, meines Erachtens. Auch hat Prothyrid – oder ganz allgemein die Einnahme von künstlichem T3 alleine oder in Kombi - eindeutig einen Einfluss auf den Zyklus und verändert ihn auf verschiedene Weise.
Deine Body-Temperatur ist auch eindeutig zu niedrig; sie zeigt, dass dein Körper immer noch auf Sparflamme arbeitet.
Prothyrid ist wahrscheinlich für dich schon ein Fortschritt, aber noch nicht das Gelbe vom Ei. So habe ich das auch erlebt.
Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass durch eine langjährige SD-Unterfunktion bzw. auch durch den Autoimmunprozess an sich so einiges im Körper kaputt oder durcheinander gegangen ist. Es treten Probleme bei der Konversions-Probleme auf, so dass auch die synth. Medis nur teilweise weiterverwertet werden, oder die Hormonrezeptoren arbeiten nicht mehr so, wie sie eigentlich sollen, und die Hormone, die im Blut gemessen werden, verpuffen irgendwo relativ wirkungslos.
Dann fährt die kranke SD gerne – und vor allem unter dem Einfluss von T3 – ihre Produktion runter, so dass man über einen längeren Zeitraum die Dosis nach oben korrigieren muss.
Du musst halt schaun, inwiefern du die Dosis oder sogar das Medi variierst. Es gibt auch die Möglichkeit, L-Thyroxin und T3 getrennt einzunehmen; das T3-Medi heißt Thybon 20. So kannst du die Gewichtung von T4 und T3 verändern und steuern. Vielleicht bringt es etwas, wenn du mit der T4-Dosis runtergehst und T3 erhöhst, wobei du T3 in zwei Portionen morgens und abends gesplittet einnehmen solltest.
Das Medi „Novothyral“ hat einen doppelt so hohen Anteil von T3, aber da ist das Verhältnis natürlich auch „fix“.
Ansonsten kannst du dir überlegen, ob du mit Ärzten rumrangeln möchtest, um natürliche SD-Hormone verschrieben zu bekommen, sprich „Armour Thyroid“. Für mich ist es immer noch die beste Lösung, weil mir die völlig andere Gewichtung und die weiteren Bestandteile T2 und T1 viel besser bekommen. Auch habe ich erst dadurch wieder meinen 28-Tage-Zyklus ohne PMS bekommen.
Von der Praxis Hotze würde ich in Sachen Feinabstimmung nicht allzu viel erwarten, vor allem nicht auf Distanz; damit sind die schlichtweg überfordert. Die hatten auch erst durch eine sch...teure Achillesreflexzeitmessung festgestellt, dass ich trotz unauffälliger, eigentlich schöner FT3 und FT4-Werte klinisch noch in der Unterfunktion bin. Ich denke, die Basaltemperaturmessung leistet das gleiche, bloß kostenlos.
Dass die Blutwerte bei vielen Patienten nur eine eingeschränkte Aussagekraft haben, wg. der oben beschriebenen Phänomene, hat sich vor allem im englischsprachigen Raum z.T. herumgesprochen. Ich habe auch erst seit kurzem ein paar engl. Bücher bei mir zu dem Thema herumliegen und bin ziemlich verblüfft über die Bestimmtheit, mit der das beschrieben wird. Bisher war es ja eher so, dass nur Vermutungen bestanden, neue Bluttests wie eben FT3 und FT4, reverses T3 (RT3) etc. erfunden wurden, und man dachte, dass man der Sache so Herr wird.
Ich möchte hier diejenigen, die regelmäßig mitlesen, nicht unnötig verwirren: es gibt tatsächlich Abstufungen im Schweregrad der Erkrankung und der anhängenden Probleme, von ganz einfacher Diagnose und Behandlung bis hin zu sehr komplizierten Fällen ist alles möglich. Bei manchen SD-Kranken muss man sogar noch weitergehen und auch Nebennieren-Hormone substituieren, um zu einem guten Gesamtergebnis zu kommen.
Zu Leukonorm: hui, das würde ich mir bei den Kosten aber kräftig überlegen.......




