erst einmal: Wow, eure Diskussion hier ist interessant


Erst einmal bin ich froh, dass mir nun der Unterschied zwischen Sharing und Matching deutlich geworden ist - ich habe das gern mal in einen Topf geworfen


Wenn ich dich, Else, richtig verstehe, haben meinen Mann und ich nirgends ein 100%iges Sharing. Ich liste mal unsere getesteten HLA-Gene auf - allerdings mit anderen Zahlen als unseren echten, es geht nur ums Verbildlichen, wo es bei uns Sharings gibt. Die fett markierten Zahlen sind unsere Übereinstimmungen:
Frau: HLA-A: 1 und 2 / HLA-B: 3 und 4 / HLA-C: 2 und 2 (oder 2 und 8, konnte nicht sicher ermittelt werden) / HLA-DR: 12 und 13 / HLA-DQ: 2 und 3 / HLA-DRB1: 4 und 12
Mann: HLA-A: 1 und 5 / HLA-B: 3 und 6 / HLA-C: 2 und 3 / HLA-DR: 12 und 14 / HLA-DQ: 2 und 3 / HLA-DRB1: 2 und 12
Ihr seht also, dass wir übel viele Übereinstimmungen haben. Jedoch gibt es nach meinem Verständnis immer die Möglichkeit, dass eben auch mal nicht übereinstimmende Allele im Embryo zusammengewürfelt werden. Außer beim HLA-C, das sehe ich recht kritisch (und Dr. Braverman auch): Wir haben die HLA-Untersuchungen ingesamt drei Mal gemacht: Einmal kam heraus, dass ich beim HLA-C zweimal dieselbe Zahl habe. Einmal konnte bei mir nur eine Zahl ermittelt werden, die zweite nicht. Und beim dritten Mal stand im Laborbogen, dass das Ergebnis mehrere mögliche Allelkombinationen beinhaltet (also entweder zweimal dieselbe Zahl oder einmal eine andere Zahl und dass die genaue Kombination nur durch eine hochauflösende Typisierung eindeutig ermittelt werden könne). Ich gehe davon aus, dass zweimal dieselbe Zahl leider richtig ist, denn ein anderes Labor konnte diese ja problemlos ermitteln.
Was sagt mir das? Nach meinem Verständnis werden wir beim HLA-C also immer ein mindestens 50%iges Matching haben, da ich ja keine anderen Zahlen beisteuern kann. Und im worst case haben wir ein 100%iges Matching beim HLA-C, das laut Dr. Braverman in Kombination mit KIR-AA die FG-Rate um 100% in die Höhe schnellen lässt ... Jedoch habe ich ihn so verstanden, dass das nur unbehandelt der Fall ist und mit den richtigen Medikamenten gegengesteuert werden kann.
Erbse, von HLA-G und E habe ich noch nichts gehört, als wir bei Dr. Braverman waren (ist jetzt auch schon wieder zwei Jahre her), war das alles kein Thema. Wenn man dem von dir verlinkten PDF (danke dafür!) Glauben schenken darf, scheint also u. a. das HLA-C eine prominente Rolle zu spielen. Das würde sich mit dem, was Dr. Braverman sagt, ja decken. Und soweit ich mitbekommen habe, legt auch Prof. Würfel Wert auf das HLA-C. Wir haben übrigens noch diesen Sommer einen Termin bei ihm - ich möchte gern hören, was er zu dem Ganzen zu sagen hat. Weiß jemand, ob es ihm "helfen" würde, wenn wir vorab auch noch das HLA-DQalpha testen ließen? Oder legt er darauf keinen Wert?
Else, wir haben ja Tests in deutschen und in amerikanischen Labors vornehmen lassen - und es gab in manchen Bereichen tatsächlich Abweichungen, was mich ein wenig gewundert hat. So hatte ich laut Dr. Braverman z. B. erhöhte Schilddrüsenantikörper im Blut (ich habe Hashi, eigentlich OHNE AK). Noch nie ist einem deutschen Labor "gelungen" (weder davor, noch danach) bei mir irgendwelche Schilddrüsenantikörper nachzuweisen, meine Werte waren immer völlig unauffällig

Ach ja, ich werde es zwar "nach Sher" mit einem SET probieren, mich aber nicht in seine Hände begeben. Mir ist das inzwischen alles zu aufwendig geworden. Jetzt darf noch Prof. Würfel sein Glück bei uns probieren, dann ist aber einfach gut

Was die Partner-Immu angeht: Dafür hatten wir uns vor Jahren auch interessiert. Habe dann vor allem hier im Forum viel gelesen und bin dann zu dem Schluss gekommen, dass diese in unserem Fall - aufgrund des HLA-Sharings - überhaupt nichts bringen würde. Insofern bleibt es wohl wirklich ein Ausprobieren. Du schreibst, ihr habt kein Sharing, dann könnte die aktive Immu in der Tat etwas bewirken. Darf ich fragen, wieso du dich mit dem HLA-Thema dann so gut auskennst, wenn du davon eigentlich gar nicht betroffen bist

Lucinda, ruhig bleiben - du musst dem allem hier auch nicht folgen können. Das Thema ist so komplex, auch ich verstehe oft nur Bahnhof, obwohl ich mich schon seit Jahren damit beschäftige. Es kann sein, dass Dr. R-F in eurem Fall Immunglobuline verordnet, ja. Muss aber nicht. Das kommt auf den Gesamtzusammenhang an, darauf, wie dein Immunsystem ingesamt "drauf ist". Ich würde sagen, dass eine Parterimmunsierung, ähnlich wie bei uns, aufgrund des HLA-Sharings wenig zielführend ist. Ich drücke dir die Daumen, dass R-F für Klarheit sorgt und dir deine Ängste etwas nehmen kann

Liebe Grüße
Möwe