Wapita, ich

ganz fest die Daumen, dass Ihr zu den Glücklichen heute gehört

!
Wegen dem Estrifam: Eigentlich braucht man doch kein zusätzliches Gestagen in der DR, da bist Du doch sowieso in der Gelbkörperphase und produzierst eigenes Gestagen.
Ich würde an Deiner Stelle noch die Folsäuretabletten, die Du hast, zuende nehmen, und dann auf niedriger dosierte (400 µg) umsteigen. Und Femibion halte ich für heftig überteuert - man kann die gleichen Vitamine auch für ein Bruchteil des Preises bekommen. Utrogest ist übrigens verschreibungspflichtig, das ist Progesteron. Du wirst es (oder ein anderes Progesteronpräparat) von Deiner Kiwu ab Punktion verschrieben bekommen.
Man kann (leider oder zum Glück) nicht testen, ob man ein Gen für irgendeine Erbkrankheit trägt - dafür haben wir Menschen einfach zu viele Gene (man schätzt momentan 23.000) mit zu vielen, längst noch nicht vollständig bekannten, geschweige denn verstandenen Variationen. Bei genetischen Untersuchungen kann man immer nur nach bekannten Dingen schauen, für die eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht. Wenn in Eurer Familie bislang nichts aufgetreten ist, gibt es auch keine Anhaltspunkte, wonach man suchen müsste. Man kann das Restrisiko nicht ausschließen. Aber selbst wenn es einen trifft, muss das nicht schlimm sein. Unser Schäfchen hat (kleine) Fehlbildungen und ist topfit (falls Du Näheres wissen willst, gerne per PN). Und wir wissen jetzt, wie geschrieben, dass auch weitere Kinder diese Fehlbildung von mir vererbt bekommen können, aber das ist ok für uns. Auch sie werden damit klarkommen. Dieses Risiko wäre bei uns auch bei einer genetischen Untersuchung vor der Schwangerschaft mit Sicherheit nicht entdeckt worden (obwohl etwas Ähnliches in meiner Familie tatsächlich schonmal aufgetreten ist, aber bis es beim Schäfchen Thema wurde, war das gar nicht in meinem Bewußtsein), denn die Auffälligkeit, die nun beim Schäfchen nachgewiesen wurde , wurde vorher erst ein einziges Mal in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben und kann auch nur mit ganz besonderen Methoden erkannt werden. Bis man das gefunden hat, ist über ein Jahr ins Land gegangen, und das wurde nur gemacht, weil es ein entsprechendes Forschungsprojekt gibt, wo man gezielt nach genetischen Ursachen dieser Fehlbildungen sucht.
Im übrigen entstehen nur ein kleiner Teil aller Behinderungen durch genetische Ursachen - die übrigen sind Folgen von Erkrankungen, Unfällen, Geburtskomplikationen.... Selbst wenn man also einen kompletten Genetik-Check machen könnte, würde das noch lange nicht vor einem behinderten Kind schützen.
silke, dann wünsche ich Euch schnellen Erfolg mit HI

. Ich hätte mir zu der Zeit, als wir noch auf die TESE-ICSI gehofft haben, keinen Geschwisterversuch mit HI vorstellen können, aber wer weiß, wie es gewesen wäre, wenn es mit dem einen Versuch geklappt hätte

. Vergleichen sollte man Geschwister ja sowieso möglichst wenig, weil jeder Mensch nunmal anders ist und auf seine eigene Art toll.
frauklee, ich hoffe ganz fest, dass Deine Mami erfolgreich behandelt werden kann

. Meine Mama ist leider an Brustkrebs gestorben, aber das ist fast 23 Jahre her, seitdem hat ja die Behandlung riesige Fortschritte gemacht

.
Diesli,
hier findest Du die ursprüngliche Studie. Sie ist durchaus umstritten, da sie methodische Schwächen hat, deswegen habe ich auch vorsichtig formuliert, dass ein erhöhtes Risiko möglich ist. Ich habe eben kurz in PubMed gesucht und eine aktuelle Meta-Analyse gefunden, die eine uneinheitliche Datenlage zusammenfasst:
Klick. Fakt ist aber, dass das Hauptargument für Folsäure in der Schwangerschaft die Verhinderung von Neuralrohrdefekten (Spina bifida, "offener Rücken") ist. Das Neuralrohr schließt sich bis zum 30. Tag der Embryonalentwicklung, also ist in der achten Schwangerschaftswoche dieses Risiko gebannt und Folsäure unter diesem Aspekt nicht mehr nötig. Insofern ist schon fraglich, ob eine weitere Folsäureeinnahme noch nötig ist. Die Hersteller von Multipräparaten haben aber natürlich ein Interesse daran den Frauen zu vermitteln, dass ihre Präparate durchgehend genommen werden sollten.
Ja, die Genetik ist schon noch ein großes Rätsel. Die Genetikerin, mit der ich zu dem Ergebnis telefoniert habe, sagte, dass es bei diesen Fehlbildungen bekannt sei, dass Männer, die Genträger sind, häufiger auch betroffen sind, dafür ist bei Frauen, wenn sie denn betroffen sind, meist die Ausprägung stärker. Warum das so ist, weiß man aber nicht.
War oder ist es für Euch ein Thema, dass der Prinz und das Geschwisterchen von unterschiedlichen Spendern stammen?