Für die, die es noch vor sich haben, hier ein kurzer Erfahrungsbericht zur Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) mit CoCulture und ein bisschen allgemein zu BTB, für die Neuen hier, die nicht alle Seiten durchblättern wollen:
Nach unkompliziertem Erstkontakt mit Prof. Karaman und Dr. Uslu per Email, auf die beide innerhalb von 2-3 Tagen geantwortet haben, habe ich meine bisherigen Befunde und eine von mir erstellte Aufstellung über meine bisherigen ICSI per Mail hingeschickt. Die Docs interessiert insbesondere, wie lange man womit stimuliert hat, wieviele Eizellen punktiert und befruchtet wurden und wieviele wann zurückgegeben. Außerdem ggf. bekannte Ursachen. Da ich vier erfolglose Versuche hatte, trotz meines Alters (40 1/2) immer relativ viele Eizellen punktiert werden konnten (9-12), Befruchtungsrate ok (1/2-2/3), und je 3 EZ mittelmässiger Qualität zurückgegeben wurden, jedoch keinerlei Einnistung hatte, ohne dass es eine erkennbare Ursache gegeben hätte (ausser dass meine GMS immer recht schmal war (6-9cm)), hat Prof. Karaman allein aufgrund der Papierlage zu einer Hysteroskopie geraten, die ich am gleichen Tag wie das CoCulture machen lassen sollte. Wenn man sich die Webseite anschaut, kann man erkennen (auch wenn vieles noch nicht übersetzt ist), dass er sich darauf spezialisiert hat, um Ursachen für Einnistungsprobleme auszuschließen bzw. zu entfernen. Von der Spiegelung bekommt man übrigens eine DVD, wo man ähnliche Bilder sieht, wie auf den Videos, die auch auf der Webseite sind.
Für GMS und CoCulture braucht man auch nur einen Tag nach Istanbul. Ich bin nachts geflogen, war morgens früh da und gegen 06:30Uhr am Taksim- Platz, wo der Flughafenbus ankommt (fährt alle halbe Stunde, auch schon morgens um 6, kostet 12 TL, Dauer zwischen 45Min (morgens ohne Verkehr) und 60min (abends mit viel Verkehr). Dort hab ich mich zu Starbucks draußen in die aufgehende Sonne gesetzt, weil ich erst um 9 in der Klinik sein sollte. Das mit dem Starbucks war nicht nur sehr praktisch, weil die freies Internet/WLAN haben, sondern auch, weil ich nüchtern bleiben musste (und wo setzt man sich hin, wenn man nichts essen und trinken kann, aber gerne warm und trocken säße, mit Toilette und so.....?!?) Bei Starbucks kann man aber auch Getränke in ungeöffneten Flaschen kaufen, die ich dann zwei Stunden vor mir auf dem Tisch stehen hatte genau wie ein Stück Kuchen zum Mitnehmen und anschließend alles eingepackt und mitgenommen habe für nach der OP...

Dann weiter mit der Metro die drei Stationen bis zur Klinik. Wegbeschreibung von Biber war klasse, habs unproblematisch gefunden, war um 9 Uhr da. Erst mal Blut abgegeben (11 Röhrchen und das nüchtern... grmpf), dann noch eine Stunde draußen auf einer Bank in der Sonne gesessen. Gegen 11 hab ich dann eines der Zimmer bezogen (sehr luxuriös wie ein Einzelzimmer im Krankenhaus nur doppelt so groß, mit Bett, Couch, Fernseher, Couch, Schrank, etc.), mich OP-fertig gemacht (man bekommt Hemdchen, Haarschutz, Schuhe), noch ein Stündchen auf dem Bett gedöst und dann ging es um 12:30 Uhr los. Die OP war so, wie ich es von den Punktionen her aus D kenne. Zugang gelegt, Narkose (Propofol oder sowas) rein und gute Nacht. Alles schmerz- und problemlos. Irgendwann später zurück im Zimmer im Bett wieder aufgewacht (wie ich da hin gekommen bin, daran kann ich mich regelmässig nicht mehr erinnern...), noch ein bisschen gedöst, dann kam der Prof. und hat erzählt was er gemacht hat (auch diese Details sind weitestgehend den Gedächtnislücken nach der Narkose zum Opfer gefallen, im Ergebnis hat er ein bisschen was entfernt und meinte, jetzt wäre alles ok und bereit für eine Stimulation und Transfer) und wie es weiter geht. Wenig später kam dann eine Schwester mit den Medikamenten (Menogon zum stimulieren und ein Antibiotikum gegen Infektionen nach der Spiegelung). Anschließend war auch Dr. Uslu noch da (er war bei der OP dabei) und hat mir noch mal zusammenfassend gesagt, wann ich was nehmen und wann ich wiederkommen soll. Ach ja, etwas zu essen und Tee hab ich auch noch bekommen, hab dann noch ein Stündchen im Bett gelegen, bis ich wieder fit war und dann die Klinik verlassen. Anschließend hab ich in der Fußgängerzone am Taksim Platz noch Power Shopping gemacht, mir die Füße platt gelaufen (war also wieder richtig fit), lecker türkisch gegessen und bin gegen 20 Uhr mit zwei großen Plastiktüten mit Einkäufen zum Flughafen aufgebrochen, wo mein Flug um 23 Uhr wieder Richtung Deutschland abgehoben hat.
Im Ergebnis soll ich jetzt ab Tag 2 der nächsten Regel mit Menogon stimulieren(4 Ampullen und 2xLösungsmittel) und muss am Tag 7 wieder in Istanbul sein. Am Tag 2 Bluttest (Werte per Email oder Telefon nach Istanbul durchgeben) und Ultraschall beim FA in Deutschland zur Freigabe der Stimulation (Start am 2. Tag abends).
Insgesamt hab ich es bis jetzt keine Minute bereut, dass ich den Aufwand gemacht habe, zu BTB zu fliegen. Erstmal ist es natürlich komisch, denn man weiß ja gar nicht, worauf man sich einlässt und mir war auch ganz schön mulmig, als ich so alleine im Flieger saß. Aber BTB hat absolut deutschen Standard, wenn nicht besser. Große, helle, saubere Räume, total nette Leute, die Docs machen einen absolut professionellen Eindruck, man wird nett und zuvorkommend behandelt, die hygienischen Verhältnisse sind besser als ich es aus Deutschland kenne. Verständigung klappt auch gut (und würde auch klappen, wenn man nur wenig Englisch kann, da viele der Schwestern auch kein Englisch sprechen und man sich mit Händen und Füßen verständigt) und auch im Vorfeld und zwischendurch beantworten beide Docs die Emails immer zeitnah und ausführlich.
So, und jetzt muss die Regel nur noch kommen (wenn man das besser planen könnte.....), dann gehts los nach Istanbul und zur neuen Chance auf das große Glück.....
Lieben Gruss Euch allen!